#108 Krebs: Das Ende der Angst. Mit Dr. Hanna Heikenwälder & Jennifer Knäble.

Shownotes

„Die Wahrheit ist: Alle Krebsarten haben ein Stadium, in dem sie heilbar sind.“ – Dr. Hanna Heikenwälder gehört zu den renommiertesten Molekularbiologinnen Deutschlands und ist überzeugt: Eine neue Ära der Krebsforschung hat längst begonnen – und sie verändert alles. In dieser Folge HEALTHWISE spricht Podcast-Host Jennifer Knäble mit der Bestseller-Autorin über neue Realitäten in der Medizin – über die Kraft der Prävention, den Durchbruch personalisierter Therapien und darüber, wie künstliche Intelligenz medizinische Entwicklungen in einem Tempo vorantreibt, das bisher unvorstellbar war. Gemeinsam werfen sie einen ausführlichen Blick auf die Frage: Wie können wir Krebs nicht nur behandeln, sondern ihm wirksam vorbeugen? Dr. Heikenwälder zeigt, wie Bewegung, gesunder Schlaf, ein stabiler BMI und ein starkes Immunsystem das individuelle Krebsrisiko deutlich senken können. Prävention, so sagt sie, ist der erste und wichtigste Hebel - wird aber noch immer unterschätzt. Ein zentrales Thema der Folge ist die personalisierte Medizin: Wie helfen genetische Analysen und Erkenntnisse über das Mikrobiom, um maßgeschneiderte Therapien mit weniger Nebenwirkungen zu entwickeln? Welche Rolle spielt KI bei der Früherkennung und wie können Patientinnen und Patienten aktiv an ihrer eigenen Therapie mitwirken? Jennifer Knäble führt durch ein intensives Gespräch voller Wissen, Weitblick und echter Hoffnung - mit einer Frau, die Krebs nicht nur erforscht, sondern entschlossen daran arbeitet, ihn eines Tages beherrschbar zu machen.

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Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv - Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin. Mehr unter https://www.sunday.de/newsletter

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00:00:00: Krebs ist ein Prozess, der in jedem Lebewesen abläuft und die Frage ist nicht,

00:00:04: ob wir Krebs kriegen, sondern wann und wo zuerst oder ob wir vorher in etwas

00:00:08: anderem sterben. Herzlich willkommen zu HealthWise, dem Gesundheits-Podcast

00:00:13: präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Jenny Knäble und wir erkunden

00:00:17: gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir sprechen über Themen wie Ernährung,

00:00:21: Mental Health, Beauty und Überfrauengesundheit. Immer mit einem

00:00:25: weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Es gibt kaum eine Diagnose, die uns

00:00:31: mehr erschüttert, die uns mehr Angst macht und natürlich die auch mehr Fragen

00:00:35: aufwirft. Krebs. Mein heutiger Gast hat da eine klare Botschaft. Krebs sollte nur

00:00:41: ein Sternzeichen sein. Sie ist Molekulabiologin, Wissenschaftlerin und

00:00:46: eine der spannendsten Stimmen, wenn es um die Zukunft der Krebsforschung geht.

00:00:50: In ihrem Buch Krebs das Ende einer Angst räumt sie mit Mythen auf, macht Mut und

00:00:56: zeigt, welche revolutionären Ansätze uns Hoffnung schenken und vor allem wann

00:01:01: es soweit sein könnte. Ich freue mich sehr, dass ihr heute bei mir zu Gast ist im

00:01:05: HealthWise Podcast. Herzlichen willkommen, liebe Dr. Hannah Heikenwälder.

00:01:09: Ja, guten Tag und vielen Dank, dass ich hier sein darf.

00:01:12: Schön, dass du es geschafft hast, Hannah. Ich weiß, du bist viel beschäftigt und

00:01:16: du bist auch noch neben all deiner wunderbaren Forschung vierfach Mama,

00:01:20: also größter Chapo. Hannah, wir starten direkt ein mit einer Frage, die ich sehr

00:01:27: spannend finde und ich glaube, das ist so etwas, was jedem irgendwie durch den

00:01:31: Kopf schießt, wenn man das Thema Krebsforschung, Krebserkrankung, Krebsprävention

00:01:36: überhaupt alles eben mit Krebs hört. Wie nah sind wir wirklich an dem Punkt,

00:01:41: an dem Krebs nicht mehr tödlich, sondern eine gut behandelbare, vielleicht sogar

00:01:45: heilbare, chronische Erkrankung ist? Ja, das ist eine sehr wichtige Frage, weil

00:01:51: ein Punkt, den der vielen Menschen gar nicht so bewusst ist, ist, dass Krebs, also

00:01:57: Krebszellen, gehen ja aus normalen Körperzellen hervor und die meisten

00:02:03: Krebsarten, also Brustkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs, das sind alles Krebserkrankungen,

00:02:08: die über Jahrzehnte in unserem Körper wachsen. Also für viele Krebsarten weiß man

00:02:12: nicht nur, wie lange das ungefähr dauert, man weiß sogar, in welcher

00:02:15: Reihenfolge sammeln, die welche genetischen Veränderungen an. Und die Wahrheit ist,

00:02:20: alle Krebsarten haben ein Stadium, wo sie heilbar sind, wo sie gut behandelbar sind,

00:02:26: aber das gleiche gilt eben auch für sehr weit fortgeschrittene,

00:02:31: metastasierte Krebserkrankungen, die dann schon tausende Mutationen haben. Es gibt

00:02:36: heute noch so ein Point-of-No-Return, also wenn der überschritten ist, dann komme

00:02:42: ich wahrscheinlich auch mit den besten Medikamenten einfach nicht mehr hinterher,

00:02:45: weil die Krebszellen einfach zu stark mutiert sind, zu stark gestreut sind.

00:02:48: Aber diese Tatsache, dass Krebs theoretisch zum richtigen Zeitpunkt heilbar ist,

00:02:54: die ist sehr, sehr wichtig, weil gerade bei einer Krankheit, die sehr lange dauert,

00:02:58: habe ich ein Fenster, wo ich sie erkennen und behandeln kann. Und diese, ich sage

00:03:06: immer bei Krebs, man hat ja nicht nur Angst vor Krebs und vom Sterben, also man kann

00:03:10: ja an vielen Erkrankungen sterben, aber diese, trotzdem haben die Menschen mehr

00:03:14: Angst vor Krebs als vor anderen Krankheiten. Und der Grund dafür ist, dass wir bei Krebs

00:03:18: auch die Therapie so sehr fürchten. Also wird fürchten, Kemos, Bestrahlungen und

00:03:24: all das, was diese Therapien mit unserem Körper machen, genauso. Zumal wir bei Krebs

00:03:29: auch so ein gewisses Ohnmachtsgefühl haben, weil wir wissen, dass es eben nur

00:03:33: bei einem kleinen Prozentsatz überhaupt wirkt. Also man weiß vorher, die Therapie

00:03:36: wirkt nur bei 30 bis 40 Prozent, aber wir müssen all diese Qualen und Nebenwirkungen

00:03:42: durchgehen und wissen nicht, ob es funktioniert. Und diese Angst, die wird

00:03:49: in Zukunft immer weniger gerechtfertigt sein, weil die Therapien genauer werden.

00:03:55: Also eine Chemo ist ja eigentlich ein Zellgift, was alle Zellen schädigt. Und die Idee ist

00:04:01: natürlich immer, Ziel genauer nur die Krebszellen zu treffen. Das wird besser

00:04:05: und wir wollen Krebs früher erkennen, damit wir gar nicht erst so massiven

00:04:11: Maßnahmen greifen müssen. Man merkt das. Die Krebsforschung ist dein

00:04:17: Herzensthema. Wer dir unter anderem auch fort bei Instagram, der sieht das ja in

00:04:22: all deinen Videos, da kann man auf jeden Fall mal reinschauen. Sehr, sehr spannend.

00:04:26: Gab es einen Moment in deiner Forschung oder in deiner Karriere, der dich

00:04:30: emotional besonders bewegt hat? Wo du sagst, das werde ich nie vergessen, den Moment?

00:04:36: Ja, da gab es tatsächlich mehrere Momente. Also der erste Moment war, ich hatte

00:04:41: immer alle möglichen Berufswünsche. Also ich hätte mir von, ich fand Erdkunde toll,

00:04:45: ich fand Friseure toll. Also ich habe mir immer alles vorstellen können. Und dann

00:04:48: nicht, genau in der 10. Klasse haben wir dann Chemie bekommen und haben auch in

00:04:52: den Physik dann zeitgleich auch das Atomodell durchgenommen. Und ich dachte,

00:04:56: warum sagen die uns das jetzt erst alles? Also wenn wir das doch wissen,

00:05:00: woraus alles besteht, also für mich war das wirklich so ein seltsamer Aha-Moment.

00:05:04: Und alle anderen fanden dann Chemie ganz, ganz schrecklich. Und ich war total

00:05:08: in Flammt. Ich konnte mich dann gar nicht mehr entscheiden, mache jetzt Medizin,

00:05:12: mache ich Biochemie, mache ich, die Überlappungen sind ja sehr, sehr groß.

00:05:15: Auch heute, man kann auch als Arzt in die Forschung gehen, man kann

00:05:19: Molekularbiologie machen, dann kann man alles machen, von Virologie, Immunologie,

00:05:24: Herzkreislauferkrankung, Alzheimer erforschen. Man ist fast ein bisschen

00:05:28: überfordert, was man eigentlich machen soll. Und ich fand sehr spannend die

00:05:34: molekulare Immunologie, weil das so faszinierend ist. Es gibt unterschiedliche

00:05:38: Signalstoffe und die sagen dann in den Immunzellen, tötet die Virusinfizierten

00:05:44: Zellen oder wenn etwas schiefläuft, wird es eine Allergie oder der Körper

00:05:48: greift sich selber an und man kann Immuntherapien machen gegen Krebszellen.

00:05:52: Also ich fand es sehr faszinierend, weil es so komplex ist, das Immunsystem.

00:05:56: Und dann habe ich auch mein Master gemacht, an der ETH in Zürich in

00:06:00: molekulare Immunologie. Bin dann an die TU München gegangen, zur Promotion,

00:06:05: auch in eine Gruppe, die molekulare Immunologie macht. Und das war die

00:06:09: Zeit, als immer mehr klar wurde, dass ganz viele Krebsarten durch dauerhafte

00:06:14: Entzündungen entstehen und das Paradebeispiel ist der Darm. Also

00:06:19: chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn Ulcerative Colitis

00:06:23: erhöhen das Darmkrebsrisiko drastisch. Also Patienten, die das lange haben,

00:06:27: unbehandelt, die erkranken sehr früh und haben auch aggressivere Tumore. Die sind

00:06:33: Therapierresistenter, wachsen anders, also sind nicht dieser klassische Polybter wie

00:06:37: so ein Knoten ins Darmloom reinwächst. Und zu der Zeit habe ich auch ein Mann

00:06:43: kennengelernt, der auch an Krebsforste, an Leberkrebs, Fettleber, also

00:06:47: ernährungsbedingte Fettleber, die in Leberkrebs übergeht. Und das war so eine

00:06:53: Zeit, wo bei immer mehr Krebsarten klar wurde, dass diese chronischen

00:06:56: Entzündungskrankheiten eine ganz große Rolle spielen bei der

00:07:00: Entstehung von Krebs. Man hat einfach jetzt immer mehr geguckt, was sind denn

00:07:04: diese zusätzlichen Faktoren, die man braucht. Und das hat mich einfach

00:07:08: begeistert und seitdem hat mich immer interessiert, dieses Mutationen

00:07:13: passieren ja hauptsächlich spontan. Also ich meine, man kann sie erben, sie

00:07:16: passieren durch Zufall. Tatsächlich ist Zigarettenrauchen und Sonnenbaden. Das

00:07:21: sind eigentlich so die wenigen Beispiele, wo wir ganz recht klare Ursachen für

00:07:25: Krebserkrankungen kennen. Aber der Großteil aller Krebserkrankungen entsteht

00:07:29: durch zufällige Mutationen. Sag mal, das ist der Samen, den die Krebserkrankung

00:07:34: braucht. Aber wie wir leben, ist es substrat, in denen wir diesen Samen

00:07:38: betten. Also wir können nicht verhindern, dass wir irgendwelche zufälligen

00:07:41: Mutationen haben, aber wir können ein Leben lang Einfluss darauf nehmen, wie gut

00:07:45: wir all den geschädigten Zellen in unserem Körper das überleben gestalten.

00:07:50: Was ich da spannend finde, wenn ich einmal einhaken darf, weil das ist ja etwas, was

00:07:55: man ganz oft auch hört im Freundeskreis, im Familienkreis oder wenn man mit

00:07:59: Leuten spricht. Da gibt es ja ganz oft die Beispiele, dass man hört, Mensch, das

00:08:02: war eine Frau, die hat immer gesund gelebt, die hat Sport gemacht, die hat nicht

00:08:06: geraucht, die war einfach fit durch und durch. Und dann gibt es das Gegenteil

00:08:11: Menschen, die, sagen wir mal, Kette rauchen, gefühlt nur zu McDonald's

00:08:16: essen gehen, überhaupt nicht auf die Gesundheit achten und da passiert

00:08:19: gar nichts im Körper. Wie kann das dann sein?

00:08:23: Ja, das ist tatsächlich ein ganz großes Problem bei der Krebsprävention, weil

00:08:27: diese Geschichten oft klingen, als wenn sie der Grund wären, warum sich

00:08:31: Prävention nicht lohnt. Also wenn ich sage, es können auf der einen Seite, können

00:08:34: das Kinder bekommen, auf der anderen Seite. Ich habe in meinem Buch als Beispiel die

00:08:38: Jean Carmel, die älteste Frau der Welt, die ist 122 Jahre alt geworden und hat

00:08:43: 100 Jahre geraucht. Aber, jetzt kommt das aber, eine Zigarette am Tag und sie hat

00:08:50: in einer Zeit als Frauen eigentlich kein Sport gemacht haben, da hat es die

00:08:53: Rollschuh gelaufen, es schwimmen gegangen, es ist auf die Jagd gegangen und sie hat

00:08:56: in Interviews immer gesagt, wie stolz sie auf ihre geradezu männliche Stärke ist.

00:09:01: Und dann sage ich natürlich, also Preisfrage, was wiegt mehr? 100 Jahre

00:09:05: moderates Rauchen oder 100 Jahre Sport? Und ich glaube, wir fokussieren uns

00:09:09: immer noch so auf diese bekannten Karzinogene und vernachlässigen immer

00:09:13: noch den Effekt, all diese anderen Sachen. Und was man aber auch sagen muss,

00:09:18: oft ist es so, wenn dann Menschen Krebs haben, oder das ist diagnostiziert, weit

00:09:23: fortgeschritten, bösartig, dann sagen sie, was kann ich noch tun? Und dann ist aber

00:09:28: tatsächlich der Einfluss vom Lifestyle gar nicht mehr so groß, weil wenn die

00:09:32: Zellen erstmal so stark mutiert sind, dass sie bereits vollkommen unabhängig

00:09:36: wachsen. Die wachsen ja unabhängig vom Nahrungs- vom Wachstumfaktor an Gebot, die

00:09:41: sind ja außer Kontrolle. Und dann habe ich gar nicht mehr so viel Spielraum und

00:09:46: das wirklich dramatische an der Sache ist eigentlich, dass in allen diesen

00:09:50: Jahren davor oder Jahrzehnten davor, wo man sich noch überhaupt nicht für Krebs

00:09:55: interessiert, da hat man einen sehr großen Einfluss. Also in dieser Zeit, wo wir

00:09:59: da uns gar nicht mit beschäftigen wollen, ist es wichtig. Und die Fälle von

00:10:03: jungen Menschen, die es kriegen, die zeigen einfach nur, es passiert in jedem

00:10:08: Menschen, der Großteil der Mutation ist zufällig. Und genau deshalb macht

00:10:12: Prävention Sinn, weil eben niemand vor Krebs geschützt ist, egal wie gesund ich

00:10:17: lebe. Das hat keinen Einfluss darauf, ob bei Reparaturenzymen, ob durch

00:10:22: Stoffwechselprodukte, ob zufällige Mutationen passieren. Also man muss

00:10:27: wissen, Krebs betrifft einen. Weil jeder Mensch, wenn ich mit 60 Jahren gucke,

00:10:32: jeder Mensch hat Hautkrebs, irgendwelche Hautkrebsvorstufen, Bedarmpolypen, Myome,

00:10:36: vergrößerte Prostata, Knoten in der Brust, das ist ein Prozess. Und das ist

00:10:42: keine Krankheit, wo ich sage, wenn ich Glück habe, dann geht dieser Kälch an mir

00:10:46: vorüber. Nein, er geht nicht an uns vorüber. Krebs ist ein Prozess, der in

00:10:50: jedem Lebewesen abläuft. Und die Frage ist nicht, ob wir Krebs kriegen, sondern

00:10:55: wann und wo zuerst oder ob wir vorher an etwas anderem sterben. Und deshalb lohnt

00:11:00: sich Prävention tatsächlich immer und je früher, desto besser. Und das nächste

00:11:05: starke Beispiel sind Kinder. Das heißt dann immer, aber Kinder können ja auch Krebs

00:11:09: kriegen, die haben ja noch gar nichts falsch gemacht, die hätten ja überhaupt

00:11:12: nicht irgendwie durch Lifestyle intervenieren können. Und aber auch das

00:11:17: ist ein Beispiel dafür, dass die Mutationen alleine das gar nicht

00:11:22: schaffen, weil bei Kindern, Kinder kriegen ja keinen Prostata Krebs, Darmkrebs oder

00:11:27: Brustkrebs, sondern Kleinkinder erkranken ja hauptsächlich an Gehirntumoren und

00:11:32: an Blutkrebs. Und der Grund ist, dass unsere Nervenzellen nur in diesen ersten

00:11:37: Lebensmonaten, also bis zu einem Alter von zwei Jahren, dieses starke Wachstum

00:11:41: haben. Wir haben nie wieder so viele Nervenzellen wie im Alter von zwei Jahren.

00:11:45: Das schrumpft danach nur noch. Und das ist der Grund, wenn irgendeine genetische

00:11:51: Veränderung auftritt in dem Alter, dann ist dieses starke Wachstumsmiljö

00:11:56: ausreichend, dass eine Krebserkrankung entsteht. Und ein sehr gutes Beispiel

00:12:01: dafür ist so ein Netzhautumor bei Kindern, der ist manchmal in den Medien

00:12:05: liest man davon, dass wenn man ein Foto macht von einem Kind mit Blitzlicht und

00:12:09: der Augenhintergrund ist nicht rot, sondern weiß und nur auf einem Auge,

00:12:13: dann sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen, das könnte ein Retinoblastom

00:12:16: sein. Und das ist ein Gendefekt. Aber wenn Kinder in den ersten fünf Jahren nicht an

00:12:22: diesem Netzhautumor erkranken, obwohl sie dieses Gen tragen, erkranken sie nie

00:12:26: wieder in ihrem Leben. Weil danach ist die Netzhaut ausgereift und die

00:12:30: Mutation alleine kann den Krebs nicht machen. Also nur in der Umgebung, wo die

00:12:34: Netzhaut wächst, weil sie durch Wachstumsfaktoren dazu angeregt wird,

00:12:37: kann der Netzhautumor entstehen und danach nie wieder. Und deshalb sind all diese

00:12:43: Dinge, die so widersprüchlich wirken, keineswegs widersprüchlich. Wir können

00:12:49: das alles erklären heute und sie sagen eigentlich nur sehr, sehr stark, wie

00:12:53: stark wir den Einfluss der Gene überschätzt haben und wie lange wir

00:12:58: den Einfluss anderer Dinge wie Sport, Ernährung, Stress, Schlaf unterschätzt

00:13:02: haben. Da würde ich gerne ansetzen, du sagst in deinem Buch, es gibt, ich nenn's

00:13:07: jetzt mal drei Säulen, Krebs verstehen, Krebs verhindern, Krebs besiegen, warum

00:13:14: hast du dir ausgerechnet diese drei ausgesucht, Hannah? Weil sie absolut

00:13:19: notwendig sind, weil die Aufgabe Krebs zu besiegen nicht nur bei der

00:13:25: Wissenschaft liegt und nicht nur bei den Ärzten, sondern tatsächlich auch eine

00:13:29: gewisse Eigenaktivität oder Eigeninitiative, Eigenverantwortung

00:13:34: verlangt. Und wenn ich möchte, dass Menschen etwas tun, was vielleicht

00:13:39: anfangs unangenehm ist, wie zum Beispiel mehr Sport machen oder haben es nicht

00:13:43: mehr so viel Essen, dann brauchen Menschen Sinn und eine Erklärung und das

00:13:48: vermisse ich ganz stark in all diesen Aufklärungskampagnen, die wir haben.

00:13:53: Wir lesen so oft, wir sollen gesünder Essen mehr Sport machen, dass wir irgendwie

00:13:57: so eine Art Immunität dagegen aufgebaut haben. Also wir hören immer das

00:14:01: gleiche, aber ich glaube kaum einer kann erklären, warum eigentlich Sport mich

00:14:06: vor Krebs schützt. Also ich weiß, es macht mich schlank, also an der

00:14:08: Eitelkeit, hier und da kriegt man die Leute noch, aber ich glaube so wirklich

00:14:12: einleuchten, warum eigentlich jetzt Sport bei Krebs gut ist, das ist schwierig

00:14:16: zu vermitteln und dabei ist es eigentlich gar nicht so schwierig.

00:14:19: Das wichtigste Sicherheitsnetz vor Krebs, was wir so in unserem Körper haben oder

00:14:24: die höchste Schutzinstanz ist unser Immunsystem und unser Immunsystem, dass

00:14:29: diese Immunzellen sitzen in den Lymphknoten, im Knochenmark, im Tümus und

00:14:34: wenn ich mich bewege, also wenn mein Kreislauf in Schwung kommt, mein Herz

00:14:38: schneller und öfter schlägt, dann werden diese Immunzellen aus diesen

00:14:42: lymphatischen Organen ins Blut mobilisiert und man hat zigfache in

00:14:48: Studien nachgewiesen, dass zehn Minuten leichte Erobe Tätigkeit ausreichen, um

00:14:52: die Menge an Natural Killer Cells, also natürlichen Killer Zellen, Tätzellen,

00:14:58: all diesen Zelltypen, von denen wir wissen, dass sie Krebs Zellen töten können,

00:15:01: im Blut stark zu erhöhen und sogar im Tumor gewebe. Das ist alles gezeigt, also

00:15:06: man braucht gar nicht viel Sport und oft, ich werde auch oft gefragt, was soll ich

00:15:10: denn für Sport machen, Kraftsport, laufen, wie viel und der Witz ist, bei Sport ist es

00:15:15: immer die Frage, was möchte ich denn erreichen, möchte ich Muskeln aufbauen,

00:15:18: möchte ich abnehmen, bei Krebs ist es aber ganz einfach, ist es vollkommen egal,

00:15:22: Hauptsache, bewegen. Also jede Bewegung ist besser als sitzen und

00:15:28: deshalb sagt auch zum Beispiel die WHO oder der europäische Codex für

00:15:31: Krebsprovention sagen alle "move more, sit less". Also es ist wirklich ganz

00:15:35: einfach und ich glaube, oft ist es so, dass man denkt, okay, ich fange jetzt an mit

00:15:39: Sport, ich brauche jetzt eine Pulsuhr und ich brauche einen Trainer und das wird

00:15:44: dann wieder so kompliziert, dass es viele denken jetzt Sport, es ist irgendwie

00:15:48: gefährlich, ich muss meinen Puls überwachen, man soll keine Doktorarbeit

00:15:52: draus machen, man soll sich einfach bewegen und wenn das die Gartenerbeit oder

00:15:55: der Spaziergang ist, egal was Hauptsache, man bewegt sich ist das Richtige.

00:16:01: Jetzt haben wir viel gesprochen und was ich rausgenommen habe eigentlich in

00:16:06: jedem Satz das Wort Prävention, Frühschauen, ja, für alle die jetzt zuhören und

00:16:12: sagen okay, gut, die Hanna hat mich jetzt schon, jetzt muss ich irgendwie gucken,

00:16:15: was kann ich tun. Können wir so Alterscluster vielleicht machen, Hanna?

00:16:21: Du bist die Expertin, dass man sagt, keine Ahnung, mit 20, mit 40, mit 60, also was

00:16:26: heißt Krebsprävention? Gehe ich da regelmäßig zum Arzt, was muss ich tun?

00:16:31: Wie achte ich auf meiner Ernährung? Sport hast du gerade super erklärt, also wie kann

00:16:36: man so ein kleines Handbuch uns jetzt mitgeben, dass man ungefähr so ein

00:16:40: bisschen weiß, in welche Richtung, ja, könnte ich da selbst gehen?

00:16:44: Also die Vorsorgeuntersuchung sollte man natürlich auf jeden Fall wahrnehmen,

00:16:48: das sind gar nicht so viele, die wir haben, aber diese Vorsorgeuntersuchung, die

00:16:53: wir haben, die zielen darauf ab, die häufigsten Krebsarten zu detektieren und

00:16:58: die Darmspiegelung ist ein wunderbares Beispiel, weil sie einfach durch gucken,

00:17:04: sieht, ob Krebs da ist, weil man während der Spiegelung die Vorläuferstufen

00:17:08: entfernen kann. Bei der Brust ist es noch nicht ganz so einfach, wir können sie

00:17:13: abtasten, wir haben die Marmografie, wir haben die Sonographie und da ist es

00:17:17: natürlich klar, je früher ich gucke, habe ich einen sehr großen Aufwand und es

00:17:22: ist immer schwieriger, die Vorläufer, die einmal bösartig werden und die

00:17:26: Vorläufer, die vielleicht jahrzehntelang gutartig bleiben, zu unterscheiden.

00:17:30: Das war immer das Problem, eigentlich, was wir hatten bei all diesen

00:17:33: Früherkennungsuntersuchungen. Wir gucken nicht nur früher, weil es uns zu teuer

00:17:37: ist und weil zu wenig Menschen dann davon profitieren, sondern wir gucken

00:17:43: einfach nicht so super früh, weil das Risiko von Überdiagnosen und Überbehandlung

00:17:48: auch sehr hoch ist. Also wenn ich zig Frauen dann behandle oder Brüste entferne,

00:17:53: die haben aber alle gar nichts, dann macht das einfach auch gar keinen Sinn

00:17:57: wissenschaftlich. Und deshalb ist dieses Früherkennen daran gekoppelt, dass man

00:18:04: auch wirklich erkennt, welches ist der böse Tumor und dann auch weiß, was mach

00:18:08: ich mit diesem Tumor. Das ist zum Beispiel auch der Grund, warum es bei Männern,

00:18:11: jungen Männern kein Hodenkrebsscreening gibt, obwohl Hodenkrebs bei Männern um

00:18:16: die 30, 20, 40, eine der häufigsten oder glaube ich sogar die häufigste Krebsart

00:18:20: ist. Das liegt aber daran, dass Hodenkrebs heute gut behandelbar ist.

00:18:24: Also deshalb ist es auch nicht so essentiell, so früh zu gucken und man

00:18:28: einfach keine Marke hat, woran man die bösartigen Fälle erkennt. Und dieses

00:18:34: Problem haben wir, also wir wissen, wie wir es in Griff kriegen jetzt und zwar auch

00:18:39: wenn das doof klingt, weil das im Moment so inflationär häufig als Lösung für

00:18:43: alles verwendet wird, aber das ist die KI. Aber jetzt nicht eine KI, die wie ChatGPT

00:18:49: irgendwas dahin sich dichtet, sondern es ist Machine Learning. Und das beste

00:18:54: Beispiel ist Hautkrebs. Bei Hautkrebs haben wir inzwischen Apps, die bösartige

00:18:58: Hautkrebs vorstufen besser erkennen als ein Arzt. Und das funktioniert ganz

00:19:03: einfach, dass man einfach die Bilder, die man macht in Datenbanken speichert,

00:19:07: plus der Verlauf des Patienten, auf welchen Medikamente ist angesprungen,

00:19:11: idealerweise natürlich zusätzlich mit Tumorgenetik und weiteren Daten. Und wenn

00:19:16: man diese Daten in großen Maße sammelt, das kann man genauso gut mit

00:19:20: Mammografiebildern machen, mit MRT-Bildern, mit CT-Bildern. Und dann gibt es

00:19:25: wahnsinnige Studien, die zeigen, dass diese Programme sogar auf Bildern, die gar

00:19:30: nicht zu diesem Zweck aufgenommen wurden, den Tumor hoch zuverlässig erkennen

00:19:36: können. Also zum Beispiel Leute, die ein Röntgen-Torax, also ein Röntgenbild vom

00:19:40: Oberkörper bekommen, um zu gucken, ob sie eine Lungenzündung haben oder was mit

00:19:44: den Bräunchen ist. Da erkennt die KI, ob die Pankreaskrebs haben, weil der Pankreas

00:19:49: teilweise mit auf den Bildern ist und die KI erkennt diese Dinge, die für unser

00:19:53: menschliches Auge, die dem Radiologen oder dem behandelenden Arzt entgehen, die

00:19:58: sieht die KI. Und das Ziel ist natürlich, dass wir irgendwann so gute Algorithmen

00:20:04: haben, die diese Bilder so gut auswerten können, dass wir vielleicht gar nicht mehr

00:20:07: die Genetik machen müssen, weil die KI schon sieht auf dem Bild, das ist ein

00:20:12: Alk positiver Lungen-Tumor oder das, die sogar das Amabakstumsverhalten oder

00:20:19: am Gewebeschnitt im H.E. Staining erkennt, was ist es für ein Tumor. Und deshalb

00:20:26: sagt auch die WHO, die Früherkennung zum Beispiel, die Mammografie, das Alter soll

00:20:31: gesenkt werden, aber nur in Ländern, die dieses frühe Screening an riechgroße

00:20:36: Forschungsarbeit koppeln. Und das ist in gewisser Weise auch die Aufgabe von uns

00:20:41: Ländern, die diese Forschungsmöglichkeiten haben. Weil wenn wir in

00:20:45: reichen modernisierten Ländern einen solchen Algorithmus kreieren, dann

00:20:50: können wir den auch mit allen anderen Ländern auf der Welt teilen, sodass

00:20:53: nachher egal in welchem Winkel in Indien, Afrika Hauptsache, die haben irgendwie

00:20:57: ein Mammografiegerät und haben diesen Algorithmus und dann können die hoch

00:21:00: professionelle Unterscheidungen machen, ist der Tumor schlecht oder nicht. Und

00:21:04: deshalb ist passiert im Moment sehr viel. Wir lernen auf der einen Seite durch diese

00:21:08: Sammlung von Daten, wie wir Tumoren besser behandeln können. Dadurch sinken die

00:21:13: Nebenwirkungen, die Erfolge steigen. Wir werden die Tumoren immer früher

00:21:17: erkennen, aber das Problem bei allen Früherkennungsmethoden, die wir heute

00:21:23: haben, ist, dass sie ja nur alle ein, zwei Jahre stattfinden. Und was häufig

00:21:28: kritisiert wird an der Früherkennung ist, dass man hauptsächlich langsam

00:21:32: wachsende Tumore erkennt. Also hochaggressive Tumore, die innerhalb von

00:21:36: zwei, drei, vier Monaten wachsen, die ganz, ganz bösen Killer, die nennt man auch

00:21:41: Intervalltumore, weil die auch oft zwischen diesen Vorsorguntersuchungen

00:21:45: auftreten, die zu kriegen. Das wird auch in Zukunft schwierig sein, selbst wenn wir

00:21:50: alle zwei Jahre zum Blutest gehen. Und deshalb ist die eigene Lebensweise, die

00:21:57: diesem Prozess verlangsamt, auch ein entscheidender Faktor. Wenn wir diese

00:22:01: Vision Zero oder diese Vision Krebs wirklich vollkommen in Griff zu kriegen,

00:22:05: die beinhaltet auch immer dann unsere Eigeninitiative. Direkt da die Eigeninitiative,

00:22:12: was wäre die, Hannah? Sport? Du hast gesagt, zehn Minuten reichen, sag mal, den

00:22:18: Körper in Wallung bringen, wie du es gerade schön erklärt hast. Was, was ist es

00:22:22: noch? Also es geht ja erst mal, es ist ja für jede Person, je nachdem, was die von

00:22:27: Lifestyle hat, kann man unterschiedliche Risikofaktoren nennen. Also wenn sie

00:22:30: jetzt zum Beispiel ein Raucher sind, dann erst mal Rauchen aufhören oder nicht in

00:22:34: der Sonne liegen. Also jetzt mal abgesehen von diesen ganz offensichtlichen

00:22:37: Karzinogenquellen. Das niedrigste Krebsrisiko hat man bei einem normalen

00:22:41: BMI. Das geht von 20 bis 25 tatsächlich, aber heißt das dann immer, was ist denn

00:22:45: normal und ist das dann noch gut? Aber die Studien haben gezeigt im unteren

00:22:50: normalen Bereich. Also das ist schon wirklich sehr dünn. Man muss aber auch

00:22:55: sagen, die BMI ist nicht das perfekte Maß. Es wird auch oft kritisiert, weil

00:23:00: BMI natürlich nicht berücksichtigt, wie viel es Muskelmasse, wie viel es wirklich

00:23:03: Körper fett. Das muss man natürlich schon berücksichtigen. Viele sagen, besser

00:23:08: als der BMI ist das Verhältnis von Teilienumfang zu Körpergröße, weil der

00:23:14: Bauchumfang vor allem eben auch das wisterale Fett misst, dass das

00:23:18: gesundheitsschädlich ist. Aber da die Studien, die dann das Krebsrisiko

00:23:23: untersuchen, sich alle auf den BMI stützen, greife ich dann auch gerne auf

00:23:27: den BMI zurück, weil am Ende hat man sonst einen Wert, den man gemessen hat, der

00:23:31: aber an keiner Studie verwendet wird und dann ist das eben schlechter zu

00:23:35: vergleichen. Also ein normaler BMI, regelmäßig Sport, eine gesunde Menge

00:23:43: Schlaf und eine gesunde Menge Schlaf heißt nicht Schlafen bis in die Puppen. Das

00:23:47: wird auch häufig verwechselt. Also die Menschen denken, je mehr Schlaf, desto

00:23:50: besser. Leider ist das nicht so. Oder Gott sei Dank für die Menschen meisten

00:23:54: wahrscheinlich. Die optimale Schlafdosis für die Gesamtsterblichkeit und das

00:23:59: Krebsrisiko ist etwa sieben Stunden. Wenn man weniger schläft, ist das nicht gut

00:24:05: für das Immunsystem und Entzündungen nehmen zu und es ist schlecht für den

00:24:09: Stoffwechsel, für den Zuckerhaushalt. Wenn man deutlich mehr schläft, was dann

00:24:15: passiert, ist nicht ganz so gut verstanden, steigt das Krebsrisiko und

00:24:20: steigt auch die Gesamtsterblichkeit, vor allem ganz stark ab 9 Stunden. Also wer

00:24:25: regelmäßig mehr als 9 Stunden schläft, das ist nicht gesund und was ich vermute

00:24:31: oder was die meisten vermuten, ist, dass einfach durch die Inaktivität, wer

00:24:35: einfach sehr viel liegt, durch diese Inaktivität das Immunsystem, also wird

00:24:39: nicht bewegt, kommt nicht in Schwung und es gibt Studien auch, die gezeigt haben,

00:24:43: das ist eigentlich sehr, sehr erschreckend, dass Krebszellen, das wurde für

00:24:46: Brustkrebs gezeigt, im Schlafmetastasieren. Also wenn man hat Patientinnen und

00:24:51: auch bei Mäusen zu mehreren Zeitpunkten Blut abgenommen und die Tumorzell

00:24:55: Last war nachts am allerhöchsten. Also der Schönheitsschlaf hat jetzt noch mal

00:25:00: ein ganz anderes Gesicht bekommen. Ich weiß auch, dass ich mich da immer sehr

00:25:04: unbeliebt mitmache, mit diesen Informationen. Du Fakten kommen hier auf

00:25:07: den Tisch. Ja. Was ist mit dem berühmten Zucker? Ja, das werde ich auch sehr

00:25:13: oft gefragt. Zucker ist natürlich nicht gut in Unmengen und das Problem ist, aber

00:25:19: das Zucker natürlich selber, das hört man auch oft, das stimmt nicht, Zucker

00:25:22: selber ist nicht krebserregend. Zucker ist kein Gift. Also Zucker selber, die

00:25:27: Verbindung macht keine DNA-Schäden und es ist nicht gefährlich, sei denn man

00:25:31: ist ein Zahn, sagen wir mal, also die Abbauprodukte sind für Zähne, sind sie

00:25:34: ja sehr gefährlich. Aber wenn ich dauerhaft vor allem ständig Zucker zu mir nehme

00:25:41: und zu viel, dann kann ich, also das erste ist Übergewicht natürlich bekommen, aber

00:25:46: ich kann auch Stoffwechselstörungen wie Diabetes bekommen oder das

00:25:50: metabolische Syndrom und diese Stoffwechselstörungen, die stehen in

00:25:53: Zusammenhang mit einer sehr, sehr großen Reihe von Krebs, also 13 Krebsarten

00:25:59: stehen in Zusammenhang mit Übergewicht, zum Beispiel Eierstockkrebs, Brustkrebs,

00:26:03: Darmkrebs, Gebärmutterkrebs, Pankreaskrebs und bei den Stoffwechselstörungen

00:26:08: ist es ähnlich. Es ist aber auch so, Hannah, wenn ich da einmal noch einklinken

00:26:13: auch darf, dass, also ich habe das ganz oft schon gehört, noch mal an dieses

00:26:17: Thema Zucker, was du ja gerade auch erklärt hast, dass dann oft gesagt wird,

00:26:21: okay, leider die Diagnose Krebs kam jetzt und von dem Moment wurden jetzt

00:26:28: verschiedene, sag ich mal, Therapien gestartet, der Lebenswandel wurde geändert,

00:26:33: darüber haben wir auch eingangs gesprochen und ein großes Thema ist immer

00:26:36: Zucker, sofort auf Null setzen. Man hat auch schon von diesen Geschichten gehört,

00:26:40: man ist zum Arzt gegangen, hatte einen Riesentumor im Kopf Krebs, hat eigentlich

00:26:44: gedacht oder der Arzt hat gesagt, das sind noch ein paar Wochen, der hat von

00:26:47: heute auf morgen gesagt, ich lasse Zucker weg, alles ich hungere, sagen wir mal, den

00:26:52: Körper zuckertechnisch aus und dann hat man die Wundergeschichten gehört, der

00:26:56: Mann war auf einmal geheilt oder der Tumor ist extrem zurückgegangen, sind das

00:27:01: dann Einzelgeschichten oder irgendwelche Mythen oder sage ich mal

00:27:06: Pressegeschichten oder kann sowas tatsächlich auch funktionieren?

00:27:10: Also erstmal, das kann, natürlich kann das funktionieren,

00:27:15: Krebszellen, das ist dieser Warburg Effekt, Krebszellen machen vor allem

00:27:19: Glykolyse, also Verstoffwechseln vor allem Zucker und zwar sogar dann, wenn sie

00:27:25: Sauerstoff zur Verfügung haben, eigentlich ist die Glykolyse ein

00:27:27: Notprogramm, was Zellen nur machen, wenn sie keinen Sauerstoff haben und man hat

00:27:31: sich lange gefragt, was haben eigentlich die Krebszellen davon, wenn sie so

00:27:35: wahnsinnig viel Energie in Form von Zucker brauchen und das ist bis heute

00:27:41: tatsächlich nicht ganz geklärt, aber man vermutet, dass sie sich durch diesen

00:27:44: Zuckerstoffwechsel irgendwelche Bausubstanzen auch noch generieren, die

00:27:47: sie brauchen für ihre Proteinherstellung und dieses Thema des Tumorzellstoff

00:27:54: Das war ein ganz, ganz intensives Forschungsgebiet in den letzten Jahren.

00:27:58: Und tatsächlich weiß man heute, dass Krebszellen vor allem auf gewisse Aminosäuren, also Proteine

00:28:05: angewiesen sind für ihren Stoffwechsel, auch für die Glykolyse, weil die Glykolyse braucht

00:28:10: zum Beispiel vor allem Glutamin- und Asparaginsäure.

00:28:12: Und die Proteine waren so lange stiefkindlich vernachlässig des Forschungsgebiet.

00:28:19: Wir haben uns immer mit Carps, also Kohlenhydraten beschäftigt, mit Fetten beschäftigt.

00:28:24: Aber Proteine waren eigentlich immer durch die Bank weg gut.

00:28:28: Also Proteine galt immer, die helfen beim Abnehmen und die sind gut für den Stoffwechsel.

00:28:35: Bei Krebs muss man jetzt als allererstes sagen, man kann kein Patentrezept aussprechen, weil

00:28:42: Tumore so unterschiedlich sind.

00:28:44: Tumore sehr unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse haben oder aber auch sehr viele unterschiedliche

00:28:48: Mutationen tragen.

00:28:49: Zum Beispiel Pankreas-Tumoren brauchen sehr viel Proteine.

00:28:53: Der Pankreas ist ja ein Organ, was Hormone herstellt, also hat eine sehr hohe Herstellungsrate

00:28:57: an Hormon, braucht viele Proteine.

00:28:59: Brustzellen brauchen sehr viele Lipide, die Brust ist dafür da, fettreiche Muttermilch

00:29:04: zu produzieren.

00:29:05: Darmzellen nehmen sehr viel Zucker auf, auch direkt aus dem Darmelumen, deshalb weiß man

00:29:11: auch, dass der Link zwischen Darmkrebs und gezuckerten Getränken ist sehr hoch, vor

00:29:15: allem für Fruktose.

00:29:17: Und dann muss man immer gucken, wie weit ist ein Tumor.

00:29:20: Wenn ich ein Tumor habe, der gutartig ist, der kann auch sehr groß sein.

00:29:24: Also jemand kann einen sehr großen Tumor haben, der aber noch keine starken Mutationen

00:29:29: im Nährstoffhaushalt hat, der kann tatsächlich auf eine Einschränkung von zum Beispiel Zucker

00:29:36: noch ganz gut reagieren.

00:29:37: Aber sehr fortgeschrittene Tumore, die Mutationen haben, die nehmen ja die Nährstoffe gar nicht

00:29:44: mehr wahr.

00:29:45: Die nehmen ja einfach weiter.

00:29:46: Und wenn sie mehr Mutationen haben, warten sie trotzdem weiter, die zu versuchen, alleine

00:29:51: durch ein Verzicht auf Zucker oder bestimmte Nahrungsbestandteile einzudämmen, das ist

00:29:56: ein sehr, sehr gefährliches Spiel.

00:30:00: Es gibt allerdings Studien, die zeigen, dass ein kurzzeitiges Fasten zum Zeitpunkt der

00:30:04: Chemotherapie, ein, zwei Tage, so 24, 48 Stunden um diese Chemotherapie herum, die Nebenwirkung

00:30:11: einer Chemo stark reduzieren kann.

00:30:13: Das liegt daran, dass unsere normalen Körperzellen in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot wachsen

00:30:20: und wenn ich nichts esse, fahren die in Stoffwechsel runter.

00:30:23: Krebszellen tun das ja nicht, die wachsen ungebremst weiter und wenn ich dann diese Chemo-Therapeutika,

00:30:29: also die Medikamente zunehme, dann nehmen die Krebszellen die volle Dosis auf, die gesunden

00:30:34: Zellen allerdings nicht, weil die durch diese Nahrungseinschränkung in Stoffwechsel runtergefahren

00:30:38: haben.

00:30:39: Das ist sehr interessant, das wird noch untersucht für unterschiedliche Krebsarten, aber ich

00:30:44: bin mir sehr sicher, dass die Ernährung in Zukunft als Teil der Krebstherapie mit zur

00:30:51: Therapie gehören wird, allerdings erst nach einer genetischen Untersuchung des Tumors.

00:30:56: Also erst nachdem man geguckt hat, wie bei einer normalen Therapie, personalisierten

00:31:02: Therapie, worauf springt der Tumor an.

00:31:05: Aber ich glaube, das ist undenkbar, dass man diesen wichtigen Punkt in Zukunft nicht berücksichtigen

00:31:13: wird, weil wir lernen immer mehr über den Tumor, wir lernen immer mehr über die Besonderheiten

00:31:18: und wir kombinieren auch immer mehr.

00:31:20: Also wir machen eine Chemo, dann machen wir dazu eine Immuntherapie, wir gucken, wie kann

00:31:24: das Immunsystem den Tumor besser erkennen und dann kann man gucken, was kann ich noch

00:31:28: tun, wenn ich ihm vielleicht dann gleichzeitig noch die Bausubstanzen in der Phase entziehe,

00:31:32: so dass wir ihn auch von möglichst vielen unterschiedlichen Seiten angreifen.

00:31:36: Hanna, wird Krebs jünger oder ist unser Empfinden, unsere Aufmerksamkeit einfach heutzutage,

00:31:48: sagen wir mal stärker als noch vielleicht vor 20, 30 Jahren?

00:31:54: Also ich bin jetzt 45, gefühlt in meinem Umfeld hat fast jeder irgendein Thema, du hast das

00:32:01: Eingangs auch schön gesagt, irgendwie betrifft es uns ja alle irgendwann mal, aber gefühlt

00:32:07: ist es so, dass die Diagnosen früher kommen, also ich habe mehrere Freundinnen, die das

00:32:13: Thema Gebärmutterhals haben, viele Kolleginnen, die das Thema Hautkrebs haben, gefühlt war

00:32:20: das früher so eine, du hast das Eingangs auch gesagt, ältere Leute, Krankheit irgendwann

00:32:25: mit 80 kam dann, oh Mensch, der hat Krebs, das war irgendwie, wie soll ich sagen, das

00:32:30: war auch schlimm, aber man dachte so, naja, das ist ein älterer Mensch, der lebt vielleicht

00:32:35: im besten Fall jetzt auch noch 10 Jahre damit, gut vielleicht sogar, dann ist er 90, dann

00:32:40: heißt es immer, der hatte doch ein schönes Leben, jetzt wenn man natürlich hört mit 20,

00:32:45: 30, 40 kommen da schon die Diagnosen, die teilweise auch unheilbar sind oder stark fortgeschritten

00:32:53: ist durch unseren Lebensstil, unseren Lebenswandel, so wie wir heute alle leben, hat sich da

00:32:58: was verändert oder ist es einfach die Wahrnehmung der Andere heute, was sagst du?

00:33:03: Auch beides, also was dramatisch ist, dass die Darmkrebsfälle immer häufiger bei jungen

00:33:08: Menschen auftreten und da ist es definitiv nicht die Vorsorge, weil wir gucken ja erst

00:33:14: ab 50, das Thema hatten wir neulich auch, also letztes Jahr in einer sehr interessanten

00:33:18: ARD-Panorama-Reportage, wo dann auch die Politik gesagt hat, naja, es wird ja immer früher

00:33:23: geguckt, aber dann hat der von der WHO gesagt, nein, also bei 30 Jahren nein, da gucken wir

00:33:29: leider gar nicht und bei Hautkrebs tatsächlich, glaube ich, ist es tatsächlich möglicherweise

00:33:36: auch ein Effekt durch das Einführen des frühen Screenings, also Hautkrebs Screening geht

00:33:40: ja schon in den 30ern los, das gab es früher so nicht, allerdings muss man sagen, dass

00:33:47: viele, was zunimmt, ist ja das Übergewicht, da sprechen wissenschaftler und Ärzte ja

00:33:51: von einer Übergewichtsepidemie und was man auch sieht, ist, dass in Zusammenhang mit

00:33:56: dieser Übergewichtsepidemie, die auch immer früher, also der Anteil übergewichtiger Kinder

00:34:01: und junge Erwachsener, der steigt dramatisch und dieses Übergewicht zieht genau die Krebsarten

00:34:09: auch in die jungen Altersgruppen, die bei Übergewicht beobachtet werden, jetzt muss

00:34:15: man aber sagen, ich habe selber sehr viele Krebspatienten kennengelernt, die Frühkrebs

00:34:20: hatten, die überhaupt keinen dieser Risikofaktoren haben und das ist aber auch bekannt, dass

00:34:27: je früher Krebsauftritt, desto häufiger sind auch Risikogene vorhanden, also wir haben

00:34:33: beides, wir haben zum einen diese Krebsarten, die durch den Modern Lifestyle, wir sitzen

00:34:40: immer mehr, die meisten Menschen haben einen sitzenden Job am Computer, im Büro, wir bewegen

00:34:46: uns weniger, wir haben sehr hochkallorische Nahrung, im Ende ist es dieses Ungleichgewicht,

00:34:52: dieses Ungleichgewicht zwischen dem, was wir essen und dem, was wir verbrauchen und die

00:34:56: besseren Vorsorgeuntersuchungen, also es kommt alles zusammen und auch der Antibiotika-Einsatz,

00:35:03: der die Darmflora zerstört und dieser häufige Einsatz, also ich glaube jeder kennt das mit

00:35:09: Nebenhöhlenentzündung, Blasenentzündung, bei Kindern Binderhautentzündung, also man

00:35:15: kriegt wirklich sehr häufigen Antibiotikum, verschrieben, oft sind diese Krankheiten

00:35:20: eigentlich selber in den Griff zu bekommen, dauern aber zwei Wochen, man steckt potenziell

00:35:24: noch andere Kinder oder Menschen an, das möchte auch keiner, das ist natürlich sehr schwierig,

00:35:30: aber man sollte sich wirklich fragen, wenn man zum Beispiel in den Nebenhöhlenentzündungen

00:35:34: hat, warte ich vielleicht noch ein, zwei Tage oder beginne ich die Einnahme, weil oft gehen

00:35:38: wir nach etwa einer Woche, wenn wir meinen, aber das wird nicht besser und jetzt ist es

00:35:41: wirklich schlimm, gehen wir zum Arzt, dabei braucht das Immunsystem eigentlich immer so

00:35:45: fünf, sieben Tage, bis es reagiert und oft tritt dann sowieso die Besserung ein, ob wir das

00:35:51: dann genommen haben oder nicht und ich habe mir angewöhnt in den letzten zehn Jahren, dass ich

00:35:56: dann, ich nehme das und weiß, ich habe das und wenn das ganz schlimm wird, kann ich das nehmen

00:36:01: und dann habe ich es aber oft gar nicht gebraucht. Das, ich bin jetzt keine Ärztin, ich ebe jetzt

00:36:07: immer in den Struck. Ja, ich möchte jetzt niemals jetzt nahe legen, wenn der Arzt sagt, nehmen

00:36:12: Sie das Antibiotikum ist nicht zu nehmen, aber bei so leichten Artenwegsinfektion kann man sich

00:36:17: vielleicht überlegen, ob man das vielleicht doch noch ein paar Tage aushält. Das ist ein guter Punkt,

00:36:22: ich glaube da ertappt sich jeder, das einfach will, das soll schnell weggehen, ich kenne das

00:36:26: noch von meiner Mutter, kommt drei Tage, bleibt drei Tage, geht drei Tage, aber die sind natürlich

00:36:30: auch nicht schön diese Tage und manchmal dauert es halt auch dann doch noch länger. Hannah,

00:36:34: was ich auch super spannend finde, was du gesagt hast und darüber reden ja auch im Moment wirklich

00:36:41: alle und man hört unfassbar viel, es ist ja auch ein, ich sage mal, fast auch eine Trendbewegung

00:36:47: geworden, das Thema Longevity, Anti-Aging, viele gehen ja jetzt vom Anti-Aging schon weg zu Healthy

00:36:54: Aging, aber am Ende ja, es geht ums Altern, Longevity eben gesundaltern, aber du sagst,

00:37:00: dass Altern eigentlich ein natürlicher Schutz ist gegen Krebs, das ist ja auch noch mal eine ganz

00:37:06: andere Sichtweise auf die Dinge. Genau, also es gibt ja eigentlich so einen riesigen Spaghetti-Hofen

00:37:12: an Begriffen im Moment von Anti-Aging, Longevity, Healthy Aging, Healthy Longevity, also was man

00:37:19: möchte ist Healthy Longevity, keiner möchte krank Longevity haben, das ist ein großes

00:37:24: Durcheinander an Begriffen und was viele dabei übersehen, wenn wir dann reden, dann hat diese

00:37:29: lästigen Schrumpfen, den Thelomere und diese lästigen, seniszenten Zellen und dass diese

00:37:35: Mechanismen eigentlich im Laufe der Evolution einen gewissen Zweck erfüllt haben und es hat

00:37:41: ein Grund, dass unsere Zellen sich nicht unendlich aufteilen können und dieser Grund ist, dass es

00:37:47: uns vor Krebs schützt. Also die Thelomere an den Enden unserer DNA schrumpfen mit jeder

00:37:52: Zellteilung und deshalb gehen unsere Zellen nach etwa 50 Teilungen in eine Art Altersruhe-Stand,

00:37:58: den man Seniszenz nennt. Das hört man im Moment ganz oft unter diesem total blöden Begriff Zombizelle,

00:38:03: nein, also es sind einfach seniszenten Zellen, das sind normale Zellen, die leben noch, die sind

00:38:08: aber ausrangiert, weil sie sich schon 50 mal geteilt haben und im Laufe des Lebens nimmt diese

00:38:15: Anzahl an seniszenten Zellen und so einem Körper zu, aus zweierlei Gründen, weil sie sich geteilt

00:38:22: haben und Schäden angehäuft haben, aus dem anderen Grund aber auch, weil in der Jugend unser

00:38:27: sehr starkes Immunsystem alle diese Zellen eliminiert, aussortiert und im Alter nimmt als

00:38:33: erstes unsere Immunfunktion ab, das erste Organ, was tatsächlich anfängt zu schrumpfen und den Job

00:38:39: anfängt aufzugeben ist, der Tümus und der Tümus ist ein Organ und da wissen viele nicht mal,

00:38:44: wo der sitzt. Der sitzt oberhalb des Herzens, ist aber tatsächlich ein sehr, sehr wichtiges Organ,

00:38:49: weil ohne Immunzellen, wenn unsere Blutstammzellen und Immunzellen aufgebraucht sind, sterben wir.

00:38:55: Also die Menge unserer Blutstammzellen entscheidet, wie lange wir leben können. Bei all diesen Menschen,

00:39:00: die 120, 122 wurden, da hat man gesehen, die hatten am Ende nur noch ein, zwei Blutstammzellen und

00:39:06: sterben dann buchstäblich am nächsten Schlupfen oder einfach, weil das Blutsystem sich nicht mehr

00:39:11: erneuern kann. Die anderen Zellen leben länger und bei den langlebigsten Tieren, die wir kennen,

00:39:16: wie der Grönland heiert, tatsächlich, da schrumpft der Tümus nicht und der Tümus,

00:39:23: der schrumpft nicht wirklich, sondern das Tümusgewebe wird durch Fettgewebe ersetzt. Und bei Menschen,

00:39:31: die übergewichtig sind, passiert das auch. Also tatsächlich ist Übergewicht, arm, das Altern,

00:39:38: in sehr vielen Punkten nach. Also das Immunsystem wird schneller schlechter, der Stoffwechsel wird

00:39:44: schlechter und gleichzeitig habe ich im Fettgewebe eine Produktion an Entzündungsstoffen, die ich

00:39:50: tatsächlich im Blut messen kann, von übergewichtigen Personen, die haben erhöhte Entzündungswerte

00:39:55: und produzieren Sexualhormone, Oestrogen zum Beispiel, die Fettgewebe produziert. Und jetzt aber

00:40:03: zurück zur Anti-Aging. Das, was wir unter Anti-Aging verstehen, ist ja eigentlich schöner aussehen und

00:40:09: sich besser fühlen. Das ist aber nicht das Gleiche wie Long Jevity. Also wenn ich wirklich lange

00:40:15: leben möchte, da muss ich vor allem krebsfrei bleiben, von Krankheiten verschont bleiben und

00:40:20: lange leben. Und tatsächlich ist es so, dass diese Regeneration Fruchtbarkeit und Stärke steht

00:40:28: in einem Widerspruch zur Langlebigkeit. Und das ist ein Punkt, das ist eigentlich schockierend,

00:40:33: wie sehr der im Moment in diesem Hype übergangen wird, sogar die epigenetische Uhr. Von der,

00:40:39: der Erfinder der epigenetischen Uhr, der Steve Horvott selber sagt, das Ticken ist ein Schutz

00:40:44: vor Krebs und der keine Medikamente verkauft, mit dem man diese Uhr zurückdrehen kann, wird

00:40:49: im Moment alles ist epigenetik und verjüngen. Dabei wird auch übersehen, die epigenetische Uhr

00:40:55: ist nicht gleich die biologische Uhr. Die ist nur ein Biomarker, also ein Teil von Dingen,

00:41:00: die ich messen kann, die mir vielleicht das biologische Alter eines Menschen verraten. Es wurde

00:41:05: aber noch nie gezeigt, dass wenn ich die künstliche oder medikamentös, wenn ich mich epigenetisch

00:41:10: verjünge, dass ich dann auch wirklich länger lebe, diese Daten existieren überhaupt nicht. Und es ist

00:41:16: auch so, dass es gar keinen Trend gibt, dass im Alter irgendwie die Methylierung, also die

00:41:20: Inaktivierung von gehen zu oder abnimmt. Also ich habe in dieser epigenetischen Uhr am Ende nur

00:41:25: 500 Abschnitte, die ich mir angucke, einfach nur deshalb, weil sie so wunderbar funktioniert, um

00:41:30: das Alter zu bestimmen. Aber ich habe auch ganz viele DNA-Abschnitte, zum Beispiel an den Enden

00:41:34: der Chromosomen, wenn sich die Zellen schnell teilen, wo die Methylierung immer schwächer wird im

00:41:39: Laufe des Lebens. Also natürlich ist eine gesunde Lebensweise, gesunde Ernährung und Sport lässt

00:41:45: sich auch messen. Menschen, die gesund leben, sind in dieser biologischen Uhr jünger. Aber das

00:41:50: ist auch bisher der einzige bekannte Weg. Also dass das von außen funktioniert, ist gar nicht

00:41:54: bekannt. Und das nächste ist von allen langlebigen Tiermodellen und allen wirklich langlebigen

00:42:00: Menschen auf der Welt wissen wir, dass die extrem niedrig sind in allen Wachstumshormonen. Die

00:42:06: haben extrem wenig Insulin, IGF1, die haben wenig Sexualhormone. Und so gerne, also ich kann

00:42:14: auch sagen, wenn es mir schlecht geht oder ich Symptome habe und meine Lebensqualität leidet,

00:42:18: ich würde auch Hormone nehmen, aber also in den Wechseljahren. Aber man kann nicht sagen, dass

00:42:24: diese Hormone keine Rolle spielen und per se das Leben verlängern. Dafür gibt es keine Daten,

00:42:29: auch wenn viele das sagen, aber das beruht auf Studien, die gar keine Langzeitstudien sind.

00:42:35: Wir haben diese bioidentischen Hormone erst seit recht kurzer Zeit. Und all diese Studien,

00:42:40: sowohl die neuen als auch die alten, haben ganz, ganz große Fehler. Weil der erste Fehler ist,

00:42:46: dass zwei Drittel der Studienteilnehmerinnen übergewichtig ist. So ist es in der normalen

00:42:51: Bevölkerung auch. Und Hormone werden jenseits der Wechseljahre hauptsächlich im Fettgewebe hergestellt.

00:42:57: Das heißt, dass diese Hormone, diese kleine Menge an Hormon, die ich zusätzlich einnehme,

00:43:02: im Vergleich zu den Hormon, die ich im Laufe des Lebens produziert habe oder die im Fettgewebe

00:43:07: produziert werden, sehr geringen Einfluss hat. Das nächste Problem ist, dass sowohl meine Testgruppen

00:43:14: als auch meine Kontrollgruppen in all diesen Studien jahrzehntelang hormonell verhütet haben. Die

00:43:18: Pille war das häufigste Verhütungsmittel lange Zeit. Der nächste Fehler an vielen Studien ist,

00:43:24: dass die Frauen in den Studien keine Gebärmutter haben. Die haben eine Hysterektomie gehabt.

00:43:28: Dann kommen diese Studien zu dem Fazit. Oestrogen alleine ist besser als Oestrogen und Progesteron.

00:43:33: Da vergessen sie aber, man gibt ja das Progesteron, damit man kein Gebärmutterkrebs kriegt. Oestrogen

00:43:40: alleine macht Gebärmutterkrebs, was ich aber nicht sehe in einer Studie von Frauen ohne Gebärmutter.

00:43:45: Also es ist oft so absurd. Wie kann das sein? Es ist einfach so. Es ist dann oft so auf Social

00:43:55: Media, dass sich dann so ein Lauffeuer entfacht. Das Fazit bleibt ja auch dasselbe. Das Fazit

00:44:01: all dieser Studien ist, und das sehen wir auch, dass einfach ein paar Jahre mehr oder weniger

00:44:05: Oestrogen den Braten auch nicht mehr fett machen. Das ist das Fazit. Das ist aber das Gegenteil von

00:44:12: einem präventiven Ansatz. Also zu sagen, wir sind sowieso alle so übergewichtig, haben so lange

00:44:17: Hormone genommen und das ist jetzt auch egal. Ein präventiver Ansatz sieht einfach anders aus.

00:44:22: Und das ist das, was mich dann immer so ein bisschen stört, dass es dann so ab vom Thema geht.

00:44:29: Es muss niemand Angst haben vor Oestrogen und Oestrogene haben bestimmt auch positive Nebeneffekte,

00:44:34: zum Beispiel, dass die Knochendichte erhöhen. Das kann ich aber auch durch Sport. Sport ist

00:44:39: gut, um die Knochendichte zu erhöhen. Und das ist genauso wie, wenn ich Proteine einnehme,

00:44:43: um zum Beispiel dem altersbedingten Muskelabbau entgegenzuwirken. Nein, auch das funktioniert

00:44:48: nicht. Und das wissen wir auch heute. Ich muss trotzdem Sport machen, denn wenn ich keinen Sport

00:44:51: habe, habe ich gar keinen Reiz, der meine Muskeln zum Wachsen anregt. Da brauche ich auch die Proteine

00:44:56: nicht. Also, es geht immer. Alles, was wir bisher gelernt haben, ist, egal, welche Mittel da haben,

00:45:04: auch mit Metformin, mit Rappamizin, all diese Mittel, die können vielleicht unterstützend wirken,

00:45:10: aber sie werden uns niemals die Eigenarbeit abnehmen. Gleichzeitig sind ja diese Medikamente,

00:45:16: auf die jetzt sehr große Hoffnung gesetzt werden, Metformin und Rappamizin, für die, und das stimmt

00:45:21: tatsächlich, dass Menschen Diabetiker die lange Metformin einnehmen. Das hat man gesehen, die

00:45:27: haben weniger Krebs. Und das sind aber Menschen, die eben Diabetes haben. Und alle Studien, die

00:45:33: wir jetzt machen, sind bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen. Aber bei Rappamizin zum Beispiel,

00:45:38: das wird eingesetzt, um Abstossungsreaktionen nach Nieren-Transplantation zu verhindern. Also,

00:45:43: es moduliert irgendwie das Immunsystem. Und da wird jetzt untersucht, wie das bei älteren wirkt.

00:45:49: Aber wir wissen gar nicht, was ist, wenn ich jetzt Rappamizin schon mit 20 anfange zu nehmen aus

00:45:54: longevity Gründen. Und der Trend geht ja dahin, dass die Menschen immer früher anfangen wollen,

00:45:59: diese Mittel zu nehmen. Und da kann ich einfach nur sagen, besser als etwas zu nehmen, wo ich

00:46:04: nicht weiß, was die Nebenwirkungen sind, ist weniger Essen und Sport machen, weil diese Medikamente

00:46:09: am Ende ja auch nur das nachahmen. Aber ich kenne eben die Nebenwirkungen nicht. Also besser ist es

00:46:15: dann, ich mach das Original. Ich lebe wirklich gesund und esse gesund und bewege mich, als dass

00:46:21: ich dann eine Palette an unüberschaubaren Folgen mit entkriegt nehme.

00:46:27: Absolut, kann ich sofort unterschreiben. Wie sehen denn, Hannah, mit dir nochmal den Blick

00:46:35: abschließend in die Zauberkugel oder in die medizinische Zukunftskugel Therapiemöglichkeiten

00:46:43: der Zukunft aus? Ich weiß, ob du dazu auch schon was sagen kannst. Bisher haben wir Chemotherapie,

00:46:49: Immuntherapie, Hormontherapie. Gibt es schon etwas, wo du sagst, daran arbeitet die Wissenschaft,

00:46:55: das, keine Ahnung, wird irgendwann auch Tabletten geben oder irgendwelche Säfte, die man einnehmen

00:47:00: kann, abgesehen von dem, was jeder von uns selber tun kann, worüber wir gesprochen haben, Sport,

00:47:05: gesunde Ernährung, gesunde Lifestyle, nicht rauchen, nicht in die Sonne legen. Ja, also die Wissenschaft

00:47:11: ist sich tatsächlich einmal wirklich einig, dass die Heilung von Krebs über die personalisierte

00:47:19: Medizin laufen wird. Das ist auch wieder so ein Begriff, wo sich keiner wirklich was drunter

00:47:23: vorstellen kann. Aber personalisiert heißt, dass jeder Patient, der mit einer Krebserkrankung in eine

00:47:30: Klinik kommt, eine genaue genetische Analyse vom Tumor bekommt, dass der Stoffwechsel untersucht wird,

00:47:36: das Mikrobiom, das ist auch sehr interessant, also man weiß ja, okay, man hat Mikroben im Darm. Aber

00:47:42: was wir inzwischen auch wissen, Mikroben haben wir auch im Tumor, vor allem im Magen-Darm-Trakt,

00:47:46: Leber-Tumoren, Pankreas-Tumoren, Darm-Tumoren enthalten Mikroben und die entscheiden darüber,

00:47:52: ob ein Tumor behandelt werden kann oder nicht, weil es gibt Mikroben, die vorher schon das

00:47:57: Medikamentverstoff wechseln, so dass das im Tumor gar nicht ankommt. Und es gibt Mikroben, die

00:48:02: tatsächlich das Immunsystem auf dem Tumor richten. Also es gibt gute und schlechte und es kann sein,

00:48:10: dass wir einen in der nahen Zukunft einen Tumor untersuchen und vielleicht sagen, okay, bei diesem

00:48:15: Tumor müssen wir den Patienten jetzt erst Antibiotika geben und dann können wir ihn behandeln oder

00:48:20: umgekehrt, dass wir sagen, dieser Patient nimmt jetzt eine Kapsel mit bestimmten Mikroben ein,

00:48:25: weil das dann besser funktioniert. Und all diese Dinge, das fasst man unter dem Begriff Pre-H zusammen,

00:48:31: also nicht Re-H nach einer Therapie, sondern Pre-H, dass sich vor einer Therapie den Mensch fit macht

00:48:38: für die Therapie. Zum Beispiel, dass sich dem Sport verschreibt, damit das Immunsystem in Schwung

00:48:43: kommt, dass sich die richtigen Mikroben geben, die richtigen Nährstoffe. Und dann eine Therapie,

00:48:48: die genau auf die genetischen Veränderungen abzielt. Hier haben wir natürlich immer bessere

00:48:53: Wirkstoffe, weil wir ja lernen, welche genetischen Mutationen kommen vor, welche sind wichtig,

00:48:58: welche muss ich angreifen. Da gibt es unendlich viele neue Ansätze, zum Beispiel, dass man

00:49:02: Wirkstoffe gezielt in Krebszellen bringt, weil die an Antikörper gekoppelt sind, solche Antikörper-Konjugate.

00:49:08: Dann gibt es natürlich diese Immuntherapien, das sind die mRNA-Impfungen, die auch oft falsch

00:49:15: dargestellt werden, oft in so einer Tagesschau mit dem gelben Impfpass dahinter, was natürlich nicht

00:49:20: so richtig ist, weil man bekommt, die ja, wenn man Krebs hat, als Therapie. Und wenn man das dann

00:49:26: nicht möchte, weil man Angst davor hat, dann muss man das nicht, man darf bei jeder Therapie in

00:49:29: Deutschland sagen, nein, ich möchte nicht. Aber ich persönlich halte sie für extrem

00:49:34: erfolgsversprechend, weil das Immunsystem ja so stark ist und weil das Immunsystem in jeden

00:49:40: kleinen Winkel kommt. Das Immunsystem kann Metastasen aufspüren und das Immunsystem hat

00:49:44: sogar ein Gedächtnis. Also es kann mich sogar potenziell vor Krebs vor Rückfällen schützen,

00:49:49: über Jahre. Und bei diesen mRNA-Impfungen gucke ich mir an, welche Gene sind mutiert, welche kann

00:49:55: das Immunsystem erkennen? Da suche ich mit 20, 30 Stück aus und mache dann für diesen Patienten

00:50:01: und für diese Krebserkrankung eine Impfung, wo dann die Immunzellen wie Auftragskiller nur

00:50:06: auf diese Krebszellen losgehen. Und da könnte ich mir jetzt noch eine ganze Weile ganz viel erzählen

00:50:12: über Krebstherapien. Also die Krebstherapien werden gezielter und auf dem Patienten zugeschnitten und

00:50:19: gleichzeitig wird aber nicht nur die Therapie personalisiert, sondern auch die Prävention. Das

00:50:24: machen wir im Moment nicht. Wir gucken im Moment einfach nur nach Altersklassen und behandeln

00:50:29: alle gleich. Dabei ist es ja offensichtlich bei allem, was wir heute wissen, dass wir vielleicht

00:50:33: den männlichen Raucher, der stark übergewichtig ist, viele Softdrinks trinkt und industriell

00:50:40: hergestellte Fleisch waren, dass wir den natürlich früher darmspiegeln müssen. Und wir können

00:50:48: vielleicht nicht jeden Menschen mit 20, 30 spiegeln, aber wir müssen auf jeden Fall diese

00:50:53: Risikopatienten mit 30 Jahren spiegeln. Und das Risiko muss man natürlich auch, wenn Verwandte

00:51:01: früher Krebs hatten. Es gibt ja auch Krebsyndrome, die noch sehr, sehr stark unterschätzt sind,

00:51:06: zum Beispiel das Lünschsyndrom. Das ist gar nicht so selten und so viele Menschen laufen herum mit

00:51:11: diesen genetischen Veranlagungen und wissen es einfach nicht. Und wir könnten ihr Leben retten,

00:51:16: wenn wir sie frühzeitig finden würden. Und deshalb muss auch die Prävention personalisiert

00:51:23: werden in Zukunft. Und es wird auch passieren, das gibt es in Heidelberg, das nationale Präventionszentrum,

00:51:29: die bauen Präventionssprechstunden auf, wo jeder Bürger hingehen kann und dann über

00:51:34: seinen Krebsrisiko aufgeklärt wird. Da passiert im Moment an ganz vielen Standorten ganz viel.

00:51:41: In Tübing haben wir das Zentrum für personalisierte Medizin. Das gibt es schon für Onkologie, also

00:51:47: für Krebsbehandlung. Da haben wir jetzt auch gesehen, dass das wirklich funktioniert bei Menschen,

00:51:52: die schon austherapiert sind, die eigentlich keine Heilungen mehr hatten, die sonst eigentlich nur

00:51:56: noch Palliativpatienten wären, kann ein molekulares Tumor-Bord, was aus Genetikern, Medizinern besteht,

00:52:02: die können mit all diesen Daten und der KI, der Hilfe von solchen Algorithmen, Therapieempfehlungen

00:52:08: geben. Und die werden dann an die Krankenkassen weitergeleitet und die können dann sagen okay oder

00:52:13: nein. Meistens sagen sie ja, wenn es einen konkreten Vorschlag gibt und man sieht, dass die Patienten

00:52:18: tatsächlich länger leben. Und das ist sehr beeindruckend, weil das sind ja Patienten, für die es

00:52:22: eigentlich gar nichts mehr gegeben hätte. Und dann fragt man sich natürlich, was wäre, wenn ich

00:52:28: das von Anfang an mache? Das muss natürlich von Anfang an passieren und nicht erst nachdem ich

00:52:33: Zeit verloren habe, Medikamenten Nebenwirkungen durchlitten habe. Und das ist so einleuchtend,

00:52:40: dass ich mir hundertprozentig sicher bin, dass das passiert. Weil wenn das nicht passiert,

00:52:44: das ist undenkbar. Also diese Bewegung der personalisierten Medizin, die wird stattfinden. Und

00:52:49: das Interessante ist, wir sind das erste Mal in der Krebsforschung an einem Punkt, wo wir eigentlich

00:52:56: wissen, wie. Und es geht jetzt eigentlich darum, das umzusetzen. Es geht darum, die Gelder, dass in

00:53:01: jedem Winkel des Landes zu kriegen. Es kann nicht sein, dass ich in einem abgelegenen Dorf eine

00:53:06: andere Überlebenschance habe als in Berlin oder in Heidelberg. Und dann ist natürlich auch viel

00:53:11: Datenschutz. Da muss sehr viel Rechtliches geregelt werden. Der Patient ist in dieser

00:53:15: personalisierten Medizin nicht mehr nur ein Empfänger von Leistung, sondern jeder Patient

00:53:21: wird auch zu Entspender von Daten. Es ist ein Netzwerkgedanke. Ein Netzwerk, man, das, dann

00:53:29: gibt es sehr viele Probleme. Man sagt natürlich, naja, wenn ich meine ganze Genetik teile, muss

00:53:32: ich nachher mehr Zahlen bei der Kasse. Aber ich glaube, die Krankenkassen, die wollen vor allem

00:53:37: einfach schädliche Therapien nicht an ihren Patienten durchführen lassen. Die wollen keine

00:53:42: Jahrzehnten lang Follow-up-Untersuchungen, also Nachuntersuchungen aufgrund von ungezählten

00:53:47: Bestrahlung oder Chemotherapien. Ich bin mir sicher, dass die Krankenkassen davon sehr profitieren.

00:53:53: Sonst würden sie auch nicht bei all diesem zustimmen. Tatsächlich waren die Krankenkassen,

00:53:57: die die zuerst oder von Anfang an mit im Boot waren und woraufhin dann die Politik dann auch die

00:54:03: Weichen gestellt hat. Ja, also ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass da sehr viel kommen wird.

00:54:09: Auch die Blutests in Zukunft, die das besser erkennen, da liest man jeden Tag Publikationen und

00:54:16: es wird immer genauer und immer zuverlässiger. Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe zum

00:54:22: ersten Mal das Gefühl bei diesem Thema, was mich ehrlicherweise auch oft sehr traurig macht und

00:54:31: immer wenn ich etwas lese und denke, oh Mann, das gibt es doch nicht, dass es da immer noch nichts

00:54:36: gibt. Das ist so das, was man ja bei ganz vielen Freunden bekannt immer hört. Das gibt es doch

00:54:41: nicht, dass die nicht weiterkommen seit so vielen Jahren. Hannah, ich habe zum ersten Mal mit dir

00:54:44: das Gefühl, es tut sich wirklich was. Danke, dass es Menschen gibt wie dich, die das mit so einer

00:54:49: großen Passion, mit so einer großen Leidenschaft wirklich durchleben. Mach weiter so. Ich freue

00:54:55: mich vielleicht auf ein Follow-up. In nächster Zeit, wenn der nächste Durchbruch ansteht,

00:55:02: danke für deine Zeit, danke für diese spannenden Insights und ich drücke alle Daumen, dass wir

00:55:08: da bei diesem Thema ganz schnell weiterkommen. Vielen Dank, Hannah Heikenwälder, dass du heute

00:55:13: mein Gast warst. Vielen Dank für das interessante Gespräch.

00:55:20: Hannah, wenn du ein Supplement nehmen dürftest, nur noch eins, welches wäre das?

00:55:26: Vitamin D. Warum? Weil Vitamin D so wichtig für die Immunfunktion ist. Wenn euch diese Folge

00:55:33: gefallen hat, dann gibt uns gerne eine positive Bewertung bei Apple-Podcasts oder Spotify. Und

00:55:39: damit ihr nichts verpasst, abonniert doch die Newsletter von Sunday Natural. Hier bekommt ihr mehr

00:55:44: Infos zum Podcast, zu unseren Gästen und neuen Produkten. Ihr seid also immer vor allen anderen

00:55:49: Top informiert. Klickt gleich mal rein, sunday.de/newsletter.

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