#127 Parkinson früh erkennen und verstehen. Mit Prof. Dr. Claudia Trenkwalder

Shownotes

Parkinson – eine Krankheit, die oft beginnt, lange bevor man sie bemerkt. Zittern ist nur ein Teil der Geschichte. In dieser Episode von HEALTHWISE zeigt Prof. Dr. Claudia Trenkwalder, eine der weltweit führenden Parkinson-Expertinnen, warum Früherkennung so entscheidend ist – und wie Betroffene und Angehörige die Erkrankung besser verstehen und im Alltag damit umgehen können.

Darum geht’s: 🧠 Frühzeichen erkennen – warum Riechverlust und Traumschlaf-Störungen oft Jahre vor der Diagnose auftreten. 🔍 Moderne Diagnostik – von Riechtests und Schlaflabor bis zum DAT-Scan: Was wirklich hilft, was noch in der Forschung steckt. 💊 Therapie heute & morgen – wie Levodopa wirkt, warum Pumpentherapien und tiefe Hirnstimulation echte Gamechanger sind. 🏓 Bewegung als Medizin – weshalb Krafttraining, Koordination und sogar Tischtennis mehr bewirken können als jede Pille. 🥗 Darm & Ernährung – mediterrane Kost, Fasten & Entzündungsreduktion: So beeinflusst die Lebensweise den Krankheitsverlauf. 👨‍👩‍👧 Angehörige stärken – wie Unterstützung gelingt, ohne ständig zu ermahnen oder zu überfordern.

Zitat der Folge: „Bewegung, Bewegung, Bewegung – das bleibt der Gamechanger bei Parkinson.“

Diese Episode gibt dir einen klaren Überblick über das komplexe Bild von Parkinson – und zeigt, warum Wissen, Alltagstipps und Offenheit den größten Unterschied machen können.

Mehr zur Gästin: 📖 Expertenwissen Parkinson (TRIAS Verlag) von Prof. Dr. Claudia Trenkwalder

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Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv – Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin. Mehr unter https://www.sunday.de/newsletter

Transkript anzeigen

00:00:00: und dass man vielleicht zu der Erkrankung steht.

00:00:03: Es ist viel einfacher, wenn die Familie teilweise auch die Freunde wissen, es besteht eine Parkinson-Erkrankung, aber ich gehe aktiv damit um und manche Sachen gehen halt, manche gehen nicht so gut, aber man akzeptiert es.

00:00:20: Es ist sehr schwer, wenn einzelne Patienten das sage ich mal komplett verstecken möchten.

00:00:27: Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural.

00:00:32: Ich bin Dietz Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein.

00:00:36: Wir tauchen einen

00:00:37: Themen wie

00:00:38: Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

00:00:42: Immer mit einem Beisenblick auf das, was uns wirklich gut tut.

00:00:46: Parkinson beginnt oft, bevor man etwas merkt und betrifft viel mehr als nur die Motorik.

00:00:51: Wer heute besser verstehen will, wie sich Parkinson früh erkennen, gezielt behandelt und aktiv beeinflussen lässt, braucht nebenmedizinischen Know-how auch ein tiefes Gespür für die Lebensrealität der Betroffenen.

00:01:03: Prof.

00:01:04: Dr.

00:01:04: Claudia Trenkwalder ist Fachärztin für Neurologie und weltweit anerkannte Parkinson-Expertin.

00:01:09: Als Präsidentin der Internationalen Parkinson and Movement Disorder Society war sie maßgeblich an den Leitlinien und Forschung geteiligt.

00:01:17: Mit ihrem neuen Buch Expertenwissen Parkinson möchte sie Patientinnen und Angehörige stärken mit Wissen, Hoffnung und ganz praktischen Tipps für ein selbstbestimmtes Leben mit der Erkrankung.

00:01:29: Herzlich willkommen, Prof.

00:01:30: Dr.

00:01:30: Claudia Trenkwalder.

00:01:32: Ja, vielen Dank.

00:01:35: Schön, dass Sie da sind, Frau Prof.

00:01:36: Trinkwalder.

00:01:37: Sagen Sie, wie sieht denn für Sie ein guter Sonntag aus?

00:01:40: Ein guter Sonntag beginnt erst mal langsam und beginnt mit ein bisschen Aktivität.

00:01:47: Hoffentlich bei schönem Wetter im Garten draußen, dann vielleicht mit einer Wanderung und dann mit Treffen der Familie und auf keinen Fall Stress.

00:01:59: Das wäre für mich ein guter Sonntag.

00:02:02: Kein Fall Stress, finde ich, klingt auf jeden Fall schon mal sehr gut.

00:02:05: Ihr Buch heißt Expertenwissen Parkinson.

00:02:07: Was war ihr Antrieb dieses Wissen gerade jetzt, einem breiten Publikum zugänglich zu machen?

00:02:13: Auf dem Gebiet der Parkinson-Krankheit gibt es so vielfältige Symptome und es ist oft in der Bevölkerung nur als Erkrankung mit Zittern und vielleicht Unbeweglichkeit bekannt, aber das ganze breite Spektrum der Erkrankung, dass wir erst in den letzten Jahren wirklich erfasst haben, das sollte man nochmal weiter bekannt machen und vor allem auch die Möglichkeiten vielleicht sogar frühzeitig einzugreifen und eine Besserung im Verlauf zu bewirken und wie Aktivität dem Einzelnen helfen kann und deshalb zusammengefasst in dem Buch.

00:02:56: Ja, was hat sich denn in den letzten Jahren so verändert, was das Verständnis der Krankheit betrifft?

00:03:01: Es hat sich vor allem verändert, dass wir jetzt mehr die sogenannten nicht motorischen Symptome erfassen und erkennen, dass der Parkinson eigentlich eine Erkrankung des gesamten Körpers ist, dass viel mehr Bereiche mit betroffen sind, zum Beispiel auch die Psyche, aber auch die Verdauung, die Ernährung.

00:03:27: Es ist ein großes Spektrum, das wir nicht vergessen sollten und es hat sich auch geändert, dass wir frühe Marker haben, um die Erkrankung anhand von bestimmten Eiweißstoffen vielleicht ganz frühzeitig zu erkennen oder dass die Riechfunktion beeinträchtigt ist.

00:03:47: Auch das kann ein frühes Zeichen sein und das sollten wir einfach weiter verbreiten.

00:03:54: Ja, finde ich sehr spannend, weil sie schreiben ja, dass viele Symptome, die auf Parkinson hinweisen könnten, sozusagen schon sehr, sehr viele Jahre früher vor der Diagnose aufteilen könnten.

00:04:03: Welche Warnzeichen sollte man denn ernst nehmen?

00:04:06: Also sie hatten jetzt schon das Thema Riechen besprochen, aber... Ja, also ich glaube einige Sachen wirken erst mal harmlos, aber trotz allem, wenn das und das auftritt, was sind sozusagen die ersten Symptome, auf die man achten sollte?

00:04:18: Also worauf man besonders achten sollte, weil es eben sehr spezifisch ist, sind Traumschlafverhaltenstörungen.

00:04:26: Das heißt, wenn jemand eigentlich immer ganz gut geschlafen hat und dann plötzlich so im mittleren Lebensalter oder vielleicht auch im älteren Jahren heftige Träume hat, in der Nacht sich heftig bewegt, vielleicht sogar mal aus dem Bettfeld laut schreit in der Nacht, dann ist das ein Zeichen, dass da eine Veränderung im Gehirn stattgefunden hat.

00:04:51: Und das kombiniert zum Beispiel mit einer Riechstörung, hat einen hohen Erkennungswert, das möglicherweise vielleicht auch erst viele Jahre später eine Parkinson-Erkrankung hier starten könnte.

00:05:08: Wow, das ist schon eine Kombination.

00:05:09: Also ich würde sagen, Schlafprobleme haben viele Leute und man stellt sich insgesamt fest, insbesondere Männer, dass die sowieso nicht so gut riechen können.

00:05:18: Also ich glaube, dass wahrscheinlich jetzt hier der eine oder andere von den Hörerinnen dann hier nervös werden konnte.

00:05:24: Sagen Sie, wie kann denn da der Hausarzt helfen, Parken so ein Frühjahr zu erkennen?

00:05:30: Also ich glaube, der Hausarzt... Der erfährt das mit den Schlafstörungen vielleicht sogar als erstes, denn wer wäre die Anlaufstelle dafür?

00:05:40: Der könnte dann zum Beispiel weitervermitteln zu einem Neurologen oder vielleicht sogar in ein Schlaflabor, wenn man hier den Verdacht hat, dass da etwas eine neue Störung begonnen hat.

00:05:52: Aber der Hausarzt kann auch beobachten, wenn sich jemand verändert und einfach zum Beispiel langsamer wird, dass es vielleicht mehr als nur der normale Alterungsprozess ist.

00:06:03: Ich glaube, man schreibt viel zu viel einem sogenannten Alterungsprozess zu, der gar nicht wirklich in dem Sinn stattfindet.

00:06:16: Ja, kann ich sehr gut nachvollziehen.

00:06:19: Ich habe das, also mein Schwiegervater, der hatte Parkinson und der hatte zum Beispiel auch, glaube ich, bis zum Schluss, wenn ich so richtig war, nicht dieses Zittern zum Beispiel.

00:06:27: Also man denkt ja mal, dass das so eine der großen Parkinson-Erkennungszeichen sind, aber das hatte er wirklich auch bis zum Schluss nicht.

00:06:34: Und der war eben halt auch immer sehr, sehr aktiver Radrennfahrer, sehr, sehr sportlich.

00:06:40: Und bei dem fing das als erstes an, dass dieses Fahrradfahren nur noch so eingeschränkt hatte.

00:06:46: Nichtsdestotrotz, wenn man jetzt einfach sagt, man möchte jetzt wirklich sicher gehen, gibt es da irgendwelche Tests, sage ich mal sowas, wo man sagen kann, damit können wir uns wirklich sicher machen, also gibt es Bluttest, Gen-Test.

00:06:58: Schlaflabor, also worüber würde man jetzt sozusagen eine mögliche Früherkennung wirklich gut erreichen können?

00:07:04: Also, wenn man in ganz frühen Stadien ist, das heißt, wir nennen es Pro-Dromal-Stadium, dann bestehen ja noch keine typischen motorischen Symptome, denn die eigentliche klinische Diagnose ist weiterhin eine Diagnose der motorischen Symptome, also Zittern, Steifigkeit, Verlangsamung.

00:07:29: Wenn diese Symptome noch gar nicht bestehen, sondern nur diese Protromalsymptome, die Schlafstörungen zum Beispiel, die Riechstörung, aber auch Verdauungsstörungen, vielleicht eine depressive Verstimmung, dann sind wir noch in einem ganz frühen Stadium und dann brauchen wir andere Marke, dann brauchen wir sozusagen Biomarke, die wir da heranziehen können.

00:07:53: Und da haben sich nun wirklich neuere Erkenntnisse gezeigt.

00:07:57: Es gibt Forschungsmäßig einen Test, der aber noch in der Forschung ist, um ein bestimmtes Protein des Alpha-Synoklin, aber bisher verlässlich nur im Nervenwasser oder vielleicht in einer Hautbiopsy, festzustellen.

00:08:16: Es gibt aber indirekte Tests, wie zum Beispiel ein Riechtest, was ja sehr einfach ist.

00:08:22: Man kann jemals den Schlaflabor untersuchen, schon ein bisschen aufwendiger.

00:08:28: Aber man kann auch noch Fragelbogen hinzunehmen, um dann letztendlich etwas einzugrenzen, wie wahrscheinlich ist in einer Diagnose.

00:08:40: Und wenn wir nun ziemlich nahe dran sind und überlegen, Ist es vielleicht schon an der Grenze, dass erste Verlangsamung auftritt, dann könnte man auch eine nuklearmedizinische Untersuchung machen, den sogenannten DATS-CAN.

00:08:55: Das heißt, man misst die Dopaminbindung im Gehirn rechts und links, seitengetrennt, da der Parkinson meist asymmetrisch beginnt, um hier festzustellen, ob mit einer verminderten Dopamintransporterbindung, eine Störung im Dopaminstoffwechsel bereits beginnt.

00:09:19: Das ist dann aber schon wirklich ein sehr spezifischer Test und weiß darauf hin, dass die Erkrankung tatsächlich im Beginn ist.

00:09:30: Mit diesem Test können wir aber noch nicht feststellen, ist es die klassische Parkinson-Krankheit, Oder ist es vielleicht eines der anderen Park in so einem Syndrome?

00:09:40: Denn wir haben hier schon ein weiteres Spektrum.

00:09:44: Aber wir können sagen, hier ist eine Störung im Dopaminstoff wechselt.

00:09:49: Das müssen wir weiter beobachten und untersuchen.

00:09:55: Sie hatten eben gesagt, eine Untersuchung im Nervenwasser, wenn ich sie richtig verstanden habe.

00:09:59: Was ist denn das Nervenwasser?

00:10:01: Das Nervenwasser oder der Likvor als Fachbegriff.

00:10:06: ist die Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt und die man auch punktieren kann.

00:10:14: Das kennen eigentlich viele Menschen unter dem Begriff Rückenmarks Narkose, was eigentlich der falsche Begriff ist.

00:10:21: Denn es wird nicht das Rückenmark punktiert, sondern nur die Flüssigkeit, die das Rückenmark umspült.

00:10:28: Zum Beispiel, eben wenn im Bereich der Beine etwas operiert wird, dann kann man hier eine Funktion machen.

00:10:37: Es wird aber auch vielfach diagnostisch in der Neurologie verwendet, um entzündliche Erkrankungen wie die Multiple Sklerose zum Beispiel zu untersuchen.

00:10:47: Also das heißt, eine Funktion des Nervenwassers ist eigentlich keine große Sache und ein seit Jahrzehnten verwendeter Test.

00:10:58: Ich finde das ganz interessant.

00:10:59: Alles, was Sie jetzt so beschreiben, klingt so, als ob, ich sage jetzt mal, es nicht.

00:11:07: Also es geht ja wirklich darum, dass man, umso früher man es erkennt, umso besser ist es ja.

00:11:12: Es klingt aber jetzt so, als ob, wenn es in einem sehr frühen Stadion ist, es nicht so einfach ist, eine hundertprozentige Diagnostik zu erzielen.

00:11:19: Oder habe ich Sie jetzt vielleicht da falsch verstanden?

00:11:21: Völlig richtig.

00:11:22: Es ist nicht nur im Frühstadium nicht so einfach, sondern auch wenn die Erkrankung manifest ist.

00:11:28: Hundertprozent gibt es nicht.

00:11:31: Hundertprozent gibt es erst dann, wenn wir... die gesamte Klinik über mehrere Jahre vergleichen können und das Gehirn vor uns haben.

00:11:41: Das heißt, zu Lebzeiten würde ich sagen, gibt es keine hundert Prozent der korrekten Parkinson-Diagnose.

00:11:50: Aber wir kommen auf deutlich über neunzig Prozent und wir kommen in ein Stadium, wo wir den Patienten auf alle Fälle helfen können.

00:12:00: Denn das ist ja das Entscheidende, nicht nur was auf dem Papier steht, sondern kann ich eine Behandlung beginnen, die dann auch wirklich einen Effekt hat.

00:12:12: Okay, dann lassen Sie uns doch mal über die Behandlung sprechen.

00:12:15: Das heißt, was ist der richtige Zeitpunkt, wahrscheinlich dann mit einer Medikation zu starten?

00:12:21: Oder was wäre eine Art von Behandlung?

00:12:23: Ja, das ist jetzt die ganz große Frage.

00:12:25: Warum machen wir denn diese ganzen Frühzeichen, Frühdiagnostik, Protromahlstadium, weil wir eben ein Frühestadium erkennen wollen, Wir haben aber derzeit noch keine Medikation, die wir in diesem frühen Stadium einsetzen können, um den Verlauf der Erkrankungen zu verbessern.

00:12:45: Aber auch das ist ein großer Forschungsbereich mit der größte, würde ich eigentlich sagen zurzeit, um Medikamente zu entwickeln, die hier den Verlauf ändern.

00:12:57: Im Augenblick ist es so, dass wir dann mit einer definitiven Behandlung, mit einer Dopaminsubstanz, Levodopa zum Beispiel einsetzen, wenn motorische Symptome vorhanden sind.

00:13:11: Das heißt, wenn eine Verlangsamung da ist, eine Gangstörung, ein Zittern, dann ist der Zeitpunkt gegeben, wo wir behandeln sollten, um dieses zu verbessern und das können wir mit Levodopa auch meistens.

00:13:29: Ich hatte das noch so in Erinnerung von der Behandlung meiner Schwiegerfahrt, dass das so eine Wirkflugtuation gab.

00:13:37: Habe ich das richtig in Erinnerung, dass man wirklich Tage hatte, wo die Medikamente wirklich nicht funktioniert hatten, aber am nächsten Tag die gleichen Medikationen oder in der nächsten Woche die gleichen Medikationen eine Wirkung erzielt.

00:13:49: Ja, das gibt es Wirkflugtuationen abhängig von der Medikationseinnahme von Leuropa.

00:13:56: Haben Sie Ihren Schwiegervater wahrscheinlich schon einige Jahre begleitet?

00:14:00: Das gibt es nämlich nicht am Anfang, sondern erstens nach fünf bis acht Jahren, vielleicht auch später, wenn nämlich der Speicher von Dopamin im Gehirn abgenommen hat oder gar nicht mehr vorhanden ist.

00:14:15: Das heißt, wenn die Medikation, die ich schlucke, auch sofort dann ins Blut übergeht, und den aktuellen Spiegel in Gehirn darstellt.

00:14:28: Das sind die Wirkflugtationen, dass er mal hoch und mal niedrig ist.

00:14:33: Und davon abhängig ist der Zustand mal gut und schlecht.

00:14:37: Das variiert meistens mehrfach während des Tages.

00:14:41: Auch da gibt es Möglichkeiten, das auszugleichen.

00:14:45: Aber das ist ein Problem der Parkinsonerkrankung, wenn sie über viele Jahre besteht.

00:14:53: Und wie würde man so was ausgleichen?

00:14:55: Man würde versuchen, mit einer Kombinationstherapie Medikamente zu geben, die eine längere Wirkdauer haben und damit nicht so wie Leuropa, das ungefähr so drei, vier Stunden wirkt und mal auf und mal abgeht dann, sondern Medikamente, die eine gleichmäßige dopaminhaltige Basis schaffen, damit eine Gleichmäßigkeit zu erzielen.

00:15:21: Falls das mit Tabletten nicht mehr ausreichend möglich ist.

00:15:26: Was auch auf der Fall ist, da ja die Ernährung, die Mahlzeiten hier alles eine Rolle spielt, kann man auch heutzutage mit einer Pumpentherapie den Magen-Darm-Trakt sozusagen austricksen und über eine Subkotane, also unter die Haut gestochenen Zufuhr von einem Medikation über eine Medikamentenpumpe, eine ganz gleichmäßige Wirkung erreichen.

00:16:04: Was können man grundsätzlich tun, wenn man jetzt eine sehr frühe Diagnose hat?

00:16:09: Kann man irgendwas machen, um die Schmerzen, die Steifigkeit, die Gangunsicherheit, all diese Symptome wirklich zu lindern?

00:16:16: Ja, da kann ich nur sagen Bewegung, Bewegung, Bewegung.

00:16:22: Immer mehr kommen wir zu der Ansicht, dass das Entscheidende die Bewegung ist.

00:16:28: Und zwar einerseits, um die Symptome zu verbessern, aber möglicherweise ist auch noch mehr dahinter, dass nämlich die deutliche und vielleicht sogar extreme Muskelaktivität Substanzen freisetzt, die den Verlauf der Parkinsonerkrankung selbst verbessern.

00:16:49: Das sind ganz neue Erkenntnisse, weil wir ja immer auch auf der Suche sind, warum verbessert denn die Bewegung in jedem Stadium der Erkrankung letztendlich dann die Symptomatik?

00:17:03: Und da gibt es ganz viele Möglichkeiten, also entweder intensiver Sport, aber auch ganz gezielter Sport oder je nachdem.

00:17:15: es gibt auch Tischtennis zum Beispiel, was eine sehr gute Methode ist, weil man gleichzeitig auch eine geistige Aktivität fördert und die körperliche Aktivität.

00:17:27: Also diese Kombinationen, die scheinen besonders förderlich für den Parkinson.

00:17:34: Interessant.

00:17:36: Tischtennis habe ich so verstanden.

00:17:37: Aber wenn Sie jetzt sagen würden, also das ist eine Frage, die ja generell auch im Zusammenhang mit Longevity, also mit der Langliebigkeit zu tun hat, ist ja immer die Frage Kraft, Ausdauer oder Koordination.

00:17:48: Wo würden Sie denn sagen, wo ist wahrscheinlich der größte Nutzen sozusagen in der Kraft, in der Ausdauer oder in der Koordination?

00:17:57: Kraft und Koordination.

00:17:59: Die Koordination ist... gar nicht so einfach für Parkinson-Patienten, gerade was rechts, links betrifft, weil ja der Parkinson oft asymmetrisches.

00:18:09: Also insofern ist die Koordination ganz wichtig.

00:18:13: Aber scheinbar auch die Kraft, also wir empfehlen jetzt zunehmend auch wirklich Muskel- und Krafttraining.

00:18:20: Und der andere Bereich, der noch dazu gehört, ist Ernährung und Schlaf.

00:18:26: Auf das Thema Ernährung würde ich gleich nochmal kommen und schlafen.

00:18:30: Aber ich finde es ganz interessant, weil ich hätte jetzt auch auf das Thema Kraft gesetzt, weil natürlich durch den Muskelaufbau oder die Muskelaktivierung natürlich auch die Metohonrien natürlich auch sehr stark geaktiviert werden.

00:18:42: Und gerade wenn gesunde Metohonrien ja auch scheinbar eine positive Wirkung auf die kognitive Leistungsfähigkeit hat, was ja letztendlich dann bei einer neurodegenerativen Erkrankung natürlich dann auch von Vorteil sein wird, vermutlich mal.

00:18:55: Ich würde gerne mal das Thema, hat zwar indirekt auch schon oder vielleicht sehr direkt mit dem Thema Nährung zu tun, aber was würden Sie sagen?

00:19:03: Es hat Zusammenhang zwischen dem Thema Darngesundheit und Parkinson.

00:19:06: Wir wissen ja, dass das häufig, sprich man ja auch immer, vom zweiten Gehirn da unten und wir wissen ja auch, dass die Informationswege vom Darm zum Gehirn ungefähr zähmer so stark sind wie vom Gehirn zum Darmen.

00:19:18: Also hat man da neue Erkenntnisse dazu?

00:19:21: Ja, also man Jetzt eigentlich zunehmend der Ansicht, dass der Darm eine ganz wichtige Rolle gerade auch am Anfang der Parkinsunkrankheit spielt, weil nämlich eines dieser Proteine, das ganz entscheidend hier ist, ist das Alpha-Synoklin.

00:19:37: Das wird auch aus dem Darm mit freigesetzt und es scheint dort die sogenannte Aggregation stattzufinden.

00:19:47: Das heißt, Alpha-Synoklin haben wir alle, brauchen wir auch alle ganz unbedingt.

00:19:52: Aber wir brauchen es in einzelner, sozusagen vereinfacht gesagt, löslicher Form und wir brauchen es nicht verklumpt als Aggregation.

00:20:01: Aber wenn entzündliche Prozesse da sind und entzündliche Prozesse finden allein schon bei einer Zuckerkrankheit statt, auch das ist schon eine innere Entzündung im Darmbereich, dann kommt es zu Alpha-Synoklin-Aggregate, die ins Blut und dann wahrscheinlich ins Gehirn übergehen, vielleicht auch über das vegetative Nervensystem direkt vom Darum ins Gehirn transportiert werden.

00:20:33: Und da versucht man im Augenblick dran zu arbeiten, dass wir möglichst, sozusagen gute Darumbakterien haben, die diesen entzündlichen Prozess reduzieren oder hoffentlich vielleicht gar nicht in Gang setzen.

00:20:48: und da ist natürlich die Ernährung ist ganz entscheidend.

00:20:52: Mit Ernährung können Sie innerhalb kurzer Zeit, innerhalb eines Tages bereits eine Zusammensetzung Ihrer Darmflora verändern.

00:21:03: Gut, dann lassen Sie uns doch mal in das Thema Ernährung einsteigen.

00:21:06: Was würden Sie sagen, was empfehlen Sie zu einem besonders frühen Stadion und ändern sich das vielleicht zu einem späteren Stadion?

00:21:14: Also, ich empfehle vor allem weniger Milchprodukte, das weiß man schon lange, auch aus großen epidemiologischen Studien, weil das Milcheiweiß etwas ist, was eigentlich nichts, was sozusagen nicht für unseren Körper wirklich gut verträglich ist, auch wenn es immer so als gesund gilt, aber das ist es nicht.

00:21:38: Es ist viel günstiger, mehr pflanzliche Produkte.

00:21:43: aufzunehmen, vor allem Ballaststoffe.

00:21:47: Auch aus Tierexperimenten wissen wir, dass sich darunter die Bakterien deutlich verändern und die Ernährung mehr in Richtung einer mediterranen Ernährung umzustellen.

00:21:59: Also mehr Olivenöl, mehr vielleicht auch Fischprodukte und weniger Milcheiweiß.

00:22:12: weniger fette tierische Produkte.

00:22:16: Das ist wirklich immer wieder interessant.

00:22:18: Ich habe jetzt schon wirklich deutlich über drei Hundert Interviews geführt und man sieht immer wieder, dass die Militerane, die ehet, ja doch tatsächlich einer der Schlüsselfaktoren für viele Sachen sind und vor allem in diesem Zusammenhang natürlich auch sie deswegen so bekannt ist, weil sie eben halt vor allem die Entzündungen im Körper runterbringen.

00:22:35: und auch das ist wieder ein Zusammenhang, den man immer wieder feststellt, dass egal ob es ums Alter geht oder um Krankheiten geht, Entzündungen sind eigentlich immer das, was wir nicht haben wollen.

00:22:44: Also, da kann ich nur sagen, wir hatten ein großes EU-Projekt und das hat sich alles um Altern gedreht.

00:22:52: Und da kann man nur sagen, Aging ist Inflammaging.

00:22:57: Also,

00:22:58: Altern ist

00:23:00: entzündliche Prozesse und wir altern eigentlich nur durch unsere Entzündungen.

00:23:05: Ja, ein gutes Mittel, um Entzündung nach unten zu bringen, ist ja auch immer das Fasten.

00:23:12: Was würden Sie sagen, wie sinnvoll ist das Thema Fasten bei Parkinson?

00:23:16: Das ist sehr sinnvoll und wir haben da auch in der Elena-Klinik ein ganzes Projekt aufgestellt Fasten bei Parkinson.

00:23:27: Parkinson-Patienten können das, machen das auch gerne.

00:23:31: Wir haben da sehr viel Interesse hervorgerufen, denn gerade das Fasten kann ja dann so einen entzündlichen Prozess einmal auch wirklich durchbrechen.

00:23:43: Und hier ist auch zum Beispiel das Intervallfasten zu nennen.

00:23:47: Das heißt, dass man immer mal wieder ein paar Tage richtig fastet, dass man aber auch zum Beispiel versucht, wenn man es schafft, sechszehn Stunden nichts zu essen.

00:24:00: Das ist vielleicht nicht für jeden Tag, aber das kann man vielleicht ein paar Mal die Woche schaffen.

00:24:09: lässt diesen Prozess nochmal deutlich verbessern und ist sicher eine Möglichkeit, wir kennen das aus der Rheumatherapie, dass man aber so auch auf die, sage ich mal, innere Entzündung bei Parkinson übertragen kann.

00:24:28: Sehr spannend.

00:24:29: Es ist ja so, ich habe mal nachgeschaut, also es gab ja auch mal den Versuch, Kreatin einzusetzen für das Thema Parkinson.

00:24:37: Das hat auf die Motorik keine nennenswert und positivem Eigenschaften gehabt.

00:24:42: Jetzt ist es im Augenblick so, dass Kreatin sehr gute Eigenschaften scheinbar auf die kognitive Leistungsfähigkeit das Gehirn hat.

00:24:49: Das heißt also, es wird jetzt zumindest relativ kürzlich eine Struhe veröffentlicht, die insbesondere Thema Alzheimer beziehungsweise Demenz da einen positivem schützenden Effekt hat.

00:25:01: Ich habe nichts gefunden zum Thema Parken, sondern dem Zusammenhalt, aber könnten Sie sich vorstellen, dass eben halt da auch eine positive Willkung zu erwarten sein könnte?

00:25:11: Naja, das Problem ist so, es gibt so viele einzelne Substanzen, denen jeweils immer eine positive Wirkung zugesagt wurde, sage ich mal, dann QC'n zum Beispiel, Vitamin C, dann gab es tatsächlich große Studien und die waren alle negativ.

00:25:32: Eines der Probleme ist, oder ich erinnere zum Beispiel an das NADH, sogar NADH-Infusionen, diese Substanzen kommen nicht dahin, wo sie hinkommen sollen, an den eigentlichen Prozesswirkort.

00:25:49: Und wenn wir davon ausgehen, dass zum Beispiel diese Alpha-Synuclein-Aggregate letztendlich was Prozessauslösendes sind, dann ist die Frage, wie soll das Kreatin im Bereich dieser Aggregation wirken?

00:26:06: Dann müsste es ja dort eingreifen.

00:26:09: Und das andere ist, dass natürlich dann der Prozess auch im Gehirn in der Substanz ja nigra weitergeht und in anderen Hirnregionen.

00:26:21: Und wir können auch nur über Substanzen reden, die dort wirklich eindringen und die dann dort in der Zelle an diesem Prozess aktiv mitwirken oder den vielleicht stoppen können.

00:26:35: Also das sind schon, wenn man sich die Pathophysiologie des Parkinsons anschaut, das ist wirklich sehr kompliziert und sehr komplex.

00:26:42: Und es ist sicher nicht nur ein Weg.

00:26:44: Es wird ganz und es gibt auch schon ganz viele Wege über gewetische Formen des Parkinsons, über Parkinson bei Diabetes, wo wir sehen, dass es viele Stoffwechselwege gibt, die dann vielleicht in eine gemeinsame Entstrecke münden.

00:27:02: Aber selbst die ist manchmal nicht gemeinsam.

00:27:05: In anderen Formen, in genetischen Formen gibt es nicht mal eine erhöhte Synoklinaggregation.

00:27:12: Also insofern glaube ich, ist es zu einfach zu sagen, jetzt haben wir eine Substanz und die wird unser ganzes Problem lösen.

00:27:22: Das glaube ich auch, die wird es nicht so schnell geben.

00:27:24: Aber nehmen wir jetzt mal zum Beispiel auch so was wie, das ist ja relativ neu noch auf dem Markt, das Thema Magnesium-Eltrionat, was ja dafür designen wurde, die Bluthirn-Schranke gezielt zu überwinden und dann eben hat Magnesium eben halt ins Gehirn zu bringen.

00:27:37: Und da sieht man auch jetzt wieder erste Studienergebnisse, dass die Neuplastizität des Gehirns dadurch sich verbessert.

00:27:46: Ist Neuplastizität etwas, was relevant ist im Zusammenhang mit Parkinson?

00:27:50: Ja, das ist auf alle Fälle relevant, das ist vor allem relevant für Kognition, aber es ist auch für Motorik relevant.

00:28:00: Letztendlich, die Theorien sind alle gut, aber wir müssen es nachweisen, dass es tatsächlich hilft und wir haben hervorragende Substanzen in letzter Zeit gehabt, die wirklich in großen, ganz frühen Parkins und Studien getestet worden sind.

00:28:20: und dann trotzdem keinen Effekt gezeigt haben, wo wir noch nicht mal die Erklärung wissen, warum es letztendlich keinen Effekt gezeigt hat.

00:28:30: Also ich würde niemand jetzt entmutigen, sowas zu postulieren, aber wir brauchen einen Wirkmechanismus, wir brauchen zuerst tier-experimentelle Studien und dann brauchen wir Definitiv Studien an Parkinson-Patienten, bevor wir, sage ich, immer zu viel Hoffnung verbreiten.

00:28:53: Das kann ich sehr gut verstehen.

00:28:54: Wobei, ich finde schon, dass Ihr Buch insgesamt ja eine gewisse Hoffnung verbreitet.

00:28:57: Welche Rolle spielen denn Hormone bei dem ganzen Thema?

00:29:02: Ja, es kommt darauf an, welche Hormone Sie ansprechen.

00:29:06: Stresshormone.

00:29:07: Also,

00:29:07: ich fand das interessant, ich glaube, ich habe gelesen, dass Frauen bekommen ja seltener eine tiefe Hirnstimulation.

00:29:13: Das hat jetzt nun gar nichts mit den Hormonen zu tun.

00:29:17: Ach, okay.

00:29:19: Empfangsableitung von mir.

00:29:20: Das ist als unsere Lieblingsthemen, denn eine tiefe Hirnstimulation ist eine sehr gute und effiziente Langzeittherapie für die Motorik, aber vielleicht auch für die nicht-motorik der Parkinson-Krankheit.

00:29:36: Und die Frauen, die werden seltener darüber aufgeklärt, die werden seltener versucht, davon zu überzeugen.

00:29:46: Das ist einerseits ein ärztliches Problem, aber andererseits können sich die Frauen auch weniger dazu entschließen.

00:29:54: Die sind weniger risikobereit als Männer und haben dann Sorge, dass sie keine OP am Gehirn haben wollen, was ja durchaus verständlich ist.

00:30:05: Aber ich glaube, wir müssen uns hier mehr Mühe geben.

00:30:08: Den Frauen genauso wie den Männern.

00:30:12: zu erklären, dass es wichtig für sie ist, dass sie eine langfristige gute Beweglichkeit erhalten können.

00:30:22: Okay, aber gut, dann war meine Ableitung dann leider falsch, weil ich hatte mal irgendwann gehört, dass die Ostrogene grundsätzlich eben halt eine gewisse Schutzfunktion fürs Gehirn dann einfach so haben.

00:30:33: Und von daher war natürlich meine Annahme, dass grundsätzlich Frauen eben halt ein besser geschütztes Gehirn haben.

00:30:42: So, jetzt sieht man aber auf der anderen Seite, dass zumindest bei der anderen großen Neuguru und der generativen Erkrankung bei dem Demenz, dass da Frauen ja sozusagen deutlich häufiger im Alter von Betroffen sind.

00:30:53: Was vielleicht aber auch daran liegt, dass das Ostrogene eben halt oder Ostrogene grundsätzlich eben halt nicht mehr ausreichender Form nach der Menopause vorhanden sind.

00:31:00: Aber trotzdem, ich würde holen meine Frage nochmal ohne die Hirnstimulation.

00:31:06: Gibt es einen Zusammenhang, den Sie kennen zwischen Hormonen?

00:31:09: Und dem Thema ist Krankheitsverlauf bei Parkinson.

00:31:13: Also es gibt wahrscheinlich einen Zusammenhang, denn es ist auf alle Fälle so, dass die Häufigkeit von Parkinson weltweit mehr bei Männern ist als bei Frauen.

00:31:24: Ich würde mal sagen, es ist nicht ganz sechzig zu vierzig, aber fast für mehr Männer als Frauen.

00:31:32: Und das ist schon so, dass die Frauen da wahrscheinlich eher geschützt sind.

00:31:39: Es ist dann aber, wenn die Erkrankung startet, ist der Verlauf bei Männern und Frauen ziemlich identisch.

00:31:48: Es ist dann sogar so, dass die Frauen mehr Wirkflugtuationen und mehr Überbewegungen haben.

00:31:55: Aber das ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass wir die Frauen zu früh überdosieren, dass wir das nicht aufs Körpergewicht die Eldopa-Dosis berechnen.

00:32:05: Und da versuchen wir inzwischen aufzuklären und zu sagen, Es muss bei einer, sag ich mal, leichtgewichtigen Patientin weniger Levodopa gegeben werden als bei einem eher übergewichtigen Mann.

00:32:21: Und das hat sich noch nicht so ganz durchgesetzt.

00:32:25: Und je höher die Levodopa-Dosis am Anfang ist, desto schneller können Überbewegungen und Langzeitnebenwirkungen auftreten.

00:32:35: Okay.

00:32:37: Lass uns doch mal ein bisschen in die Zukunft schauen.

00:32:39: Wie können denn in Zukunft so Variables oder Apps vielleicht helfen, die in Parkinson besser zu steuern?

00:32:46: Also es gibt ja auch viele Apps schon für die Früherkennung, zum Beispiel Sprache.

00:32:51: Da gibt es richtig gute Apps, die sagen, sie können die Sprechveränderungen eines Parkinson-Patienten schon ganz früh erfassen.

00:33:03: Und ich glaube, die Zukunft der Früherkennung wird daran liegen, dass wir das alles kombinieren.

00:33:10: Also den Riechtest, die Schlafstörung, eine App für die Sprechfrüherkennung, für die Änderungen dort und vielleicht auch noch eine App, die die allgemeine Bewegung aufzeigt.

00:33:29: Das haben wir ja jetzt schon mit ganz vielen Uhren und Ähnlichem.

00:33:34: Wie viele Schritte macht man pro Tag?

00:33:40: Wie schnell ist man?

00:33:41: Also da lässt sich ja ganz viel ableiten.

00:33:45: Und ich merke auch, dass unsere Patienten sehr daran interessiert sind, ihr eigenes Bewegungsverhalten zu monitorieren.

00:33:55: Und das ist auch gut so, weil dann können sie viel eher gegensteuern.

00:34:00: auch und zu sehen, ich habe mich heute viel zu wenig bewegt, ich muss noch was tun.

00:34:06: Und das, glaube ich, ist auch die Zukunft, dass wir mehr darauf achten, mithilfe von verschiedenen Devices unsere Bewegung zu optimieren.

00:34:23: Okay, sehr gut.

00:34:24: Gibt es dann irgendwelche therapeutischen Innovationen, die Ihnen, ich sage es mal zumindest, Hoffnung machen?

00:34:32: Also für die sogenannte symptomatische Therapie, das heißt die Behandlung der Parkinson Symptome, über die müssen wir uns ja auch unterhalten, wenn der Parkinson schon da ist und nicht nur über vielleicht über die frühe Intervention.

00:34:49: Da würde ich denken, dass die neuen Pumpentherapien wirklich innovativ sind.

00:34:58: Das waren die Medikamentenpumpen,

00:35:02: die eine gleichmäßigere Wirkung erreichen und damit viel mehr Lebensqualität geben, im Patienten unabhängig von diesen ständigen Uhrzeiten und Medikamenteneinnahmen machen.

00:35:17: Das Gleiche gilt für die tiefe Hirnstimulation, auch eine Weiterentwicklung der tiefe Hirnstimulation.

00:35:24: Entschuldigen Sie, wenn ich da mal einhacke, wollen wir vielleicht einmal für unsere Hörerinnen genau erklären, das wird da genau gemacht bei der tiefen Hirnstimulation.

00:35:32: Bei der tiefen Hirnstimulation werden zwei Elektroden durch zwei Bohrlöcher im Gehirn gesteckt und an ganz vorher festgelegten Punkten wird dann eine kontinuierliche elektrische Stimulation bewirkt, die an dem Platz sitzt, wo sonst eigentlich die Medikamente wirken.

00:36:02: Das heißt, wir ersetzen einen Großteil der chemischen Medikamentenwirkung durch eine kontinuierliche elektrische Wirkung.

00:36:13: Diese Elektroden werden unter der Haut mit einem Kabel verbunden, mit einem Schrittmacher, der in der Muskeltasche im Brustmuskel sitzt, genauso wie bei einem Herzschrittmacher und der von außen gesteuert werden kann.

00:36:33: Das ist jetzt mal das ganz vereinfachte Prinzip.

00:36:37: Diese Technik ist aber über die letzten, würde ich sagen, dreißig Jahre so optimiert worden, dass wir ganz feine Einstellungen von außen vornehmen können.

00:36:49: rechts und links Seiten getrennt natürlich und dass wir damit eigentlich eine sehr gute Beweglichkeit des Patienten erreichen können mit nur noch wenig zusätzlicher Dopamin-Medikation.

00:37:05: Wo sind denn diese beiden Bohrlöcher?

00:37:06: an welcher Stelle?

00:37:07: Die beiden Bohrlöcher sind vorne im oberen, vorderen Bereich des Gehirns.

00:37:16: Die sind aber sehr klein.

00:37:18: Da sind zwei sogenannte Bohrlochkappen drauf und meistens verschwinden sie, sind natürlich unter der Haut und verschwinden unter dem Haaransatz.

00:37:30: Wir haben ja auch ein Video zumindest für die, die auf Spotify oder auf YouTube sind.

00:37:33: Können Sie vielleicht mal zeigen, wo es in etwa ist?

00:37:37: Also hier so

00:37:37: ungefähr hier.

00:37:40: Ah, okay,

00:37:41: hier vorne und das kommt von dieser Richtung rein und geht dann in den vorderen Bereich des Gehirns.

00:37:47: und der Vorteil ist, dass da, wo diese Elektroden, was ganz dünne Drähte sind, wo die durchgesteckt werden, da ist das Frontalhirn und das ist ganz groß.

00:38:04: viele Reserven da entstehen, weder einen Schlaganfall noch sonstiges, wenn man da etwas durchschiebt.

00:38:12: Also für alle, die es jetzt nicht sehen konnten, das ist so ein bisschen wie bei einem Schmetterlingskostüm sozusagen da, wo die Fühler rauskommen würden, wenn man dann sich verkleiden würde.

00:38:20: Das

00:38:20: sind wirklich wie Schmetterlingsfühler, die dann unter der Haut, man kann es dann vielleicht fühlen, es ist so eine leichte Erhebung unter der Haut.

00:38:29: Aber das ist im Grunde das allerkleinste Problem.

00:38:32: Das Entscheidende ist, dass man vorher mit der Kernspintomographie und der Computertomographie den Zielpunkt ganz genau festlegt.

00:38:44: Und da ist die Technik so viel besser geworden, dass wir inzwischen diese Operation in Narkose durchführen können.

00:38:52: Und das finde ich der ganz entscheidende Vorteil für Patient.

00:38:57: und Operateur.

00:38:59: Früher musste man das am wachen Patienten machen, um den Zielpunkt wirklich nochmal in der Operation genau festzulegen.

00:39:07: Das brauchen wir jetzt nicht mehr.

00:39:10: Klingt auf jeden Fall deutlich angenehmer.

00:39:14: Ich möchte noch mal zum Schluss auch noch mal auf die Angehörigen angehen.

00:39:19: Wie gesagt, ich habe das eben in einer angeheiraten Familie direkt mitbekommen, was das auch für eine unglaubliche Herausforderung ist, gerade wenn man so eine häusliche Pflege sich dafür entscheidet.

00:39:28: Aber was gibt es sozusagen, was Sie den Angehörigen so auf den Weg geben möchten, wenn man eben halt betroffen ist, sowohl im Frühen als auch im späteren Stadion?

00:39:40: Also ich glaube, es ist extrem schwierig für Angehörige zu akzeptieren, dass diese Verlangsamung die auch oft einhergeht mit einem so ein bisschen sozialen Rückzug.

00:39:54: Derjenige spricht vielleicht nicht mehr so viel.

00:39:58: Der ergreift nicht mehr so oft die Initiative, dass diese Veränderungen, dass die krankheitsbedingt sind und dass das nicht ein böser Wille des Patienten ist oder dass das nichts ist, was er ständig beeinflussen kann.

00:40:12: Er kann es dann schon mal beeinflussen.

00:40:15: Aber es macht wenig Sinn, wenn die Angehörigen den Patienten sozusagen immer daran erinnern und ermahnen.

00:40:23: Das ist wirklich sehr schwierig.

00:40:25: Und ich habe das gesehen in ganz vielen Verhältnissen bei Ehepaaren zum Beispiel, aber auch innerhalb der Familie zu sagen, jetzt geh doch ein bisschen schneller, schwing dein Arm ein bisschen mehr mit.

00:40:37: Schau mal, du gehst schon wieder ganz gebeugt.

00:40:40: Das passiert automatisch so durch die Erkrankung.

00:40:43: Da ist es natürlich gut, dann Übungen oder Gymnastik dagegen zu machen.

00:40:49: Aber man kann es nicht im täglichen Leben ständig aktiv kontrollieren.

00:40:56: Und das ist im Frühstadium eines der Probleme.

00:41:00: In weiter fortgeschrittenen Stadien ist oft das Problem, dass verschiedene Funktionen einfach nicht mehr möglich sind.

00:41:09: Man kann nicht mehr Fahrrad fahren, weil das Gleichgewicht einfach zu sehr gestört ist, weil es zu gefährlich ist.

00:41:18: Und man kann keine langen Wanderungen mehr machen.

00:41:21: Also es gibt ganz viele Einschränkungen, die so schrittweise kommen.

00:41:27: Teil kann durch die Medikamente aufgefangen werden.

00:41:30: Aber gerade diese Gleichgewichtsfunktionen können es nicht.

00:41:36: Die Schlafstörungen sind auch ein Problem für die Familie, weil oft wirklich die Nachtruhe gestört ist.

00:41:44: Und weil der Patient vielleicht Hilfe braucht in der Nacht, um aus dem Bett zu kommen, um auf die Toilette zu gehen.

00:41:53: Das sind so Punkte, die kann man dann jeweils punktuell verbessern, vielleicht auch lösen.

00:42:01: Aber sie treten.

00:42:04: im Laufe der Erkrankungen nicht bei jedem Patienten, aber beim einen tritt dieses auf, beim anderen tritt jenes

00:42:12: auf.

00:42:15: Was wünschen Sie sich, was die Hörerinnen nach dieser Folge so für sich mitnehmen oder auch für Ihre Angehörigen mitnehmen?

00:42:23: Also ich würde mir wünschen, dass der Park in so'n, die Park in so'n Krankheit in das Leben integriert wird, wenn sie vorhanden ist und dass so viel Aktivität wie möglich gemeinsam mit der Familie stattfindet.

00:42:39: Keine Ausgrenzung, sondern wirklich ein aktives Miteinander.

00:42:44: Und dass man vielleicht zu der Erkrankung steht.

00:42:47: Es ist viel einfacher, wenn die Familie teilweise auch die Freunde wissen, es besteht eine Parkinson-Erkrankung.

00:42:57: Aber ich gehe aktiv damit um und manche Sachen gehen halt, manche gehen nicht so gut.

00:43:03: Aber man akzeptiert es.

00:43:05: Es ist sehr schwer.

00:43:07: wenn einzelne Patienten das, sage ich mal, komplett verstecken möchten.

00:43:15: Ich sage vielen Dank für das Gespräch.

00:43:17: Ich möchte jetzt allen, das Buch Experten Wissen Parken, sondern empfehlen.

00:43:19: Es ist erschienen im Triersverlag und sozusagen ein Kompass durch die wirklich komplexe Wälder Erkrankungen mit einer großen Hilfe wirklich für die Betroffenen und für die Angehörigen.

00:43:30: Also vielen Dank.

00:43:31: Ja, ich bedanke mich auch.

00:43:37: Frau Prof.

00:43:38: Trinkwalder, haben Sie eigentlich ein Supplement, was Sie regelmäßig nehmen oder ein Lieblingssupplement vielleicht sogar?

00:43:44: Also ich nehme eigentlich nur Vitamin D. Das würde ich nicht nur den Park in so einen Patienten empfehlen, die sollten es auf alle Fälle tun, sondern eigentlich, ich würde mal sagen, jedem im Laufe des Alters, weil die Knochen kann man nicht so gut ersetzen und sollte man nicht ersetzen und die Osteopyrose ist dringend zu vermeiden und es hat keine Nebenwirkungen.

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00:44:30: Und das wäre ja blöd, wenn man das verpasst.

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