#137 Raus aus der Panikspirale - rein ins Leben. Angst & Panik verstehen. Mit Klara Hanstein

Shownotes

Angst ist lebenswichtig - doch was, wenn sie den Alltag bestimmt? Host Elisabeth Seidel spricht mit Klara Hanstein darüber, wie Angst- und Panikattacken entstehen, wie Gedanken und Körper sich hochschaukeln - und wie du dich wieder erdest. Klara teilt Tools aus Therapie und eigener Erfahrung: realistisch, sanft, wirksam.

Was dich in dieser Folge erwartet: 🧠 Angst vs. Panik: Definition, Symptome, „Panik-Tornado“ verstehen 🫁 Akuthilfe: ruhige Nasenatmung + verlängertes Ausatmen Schritt für Schritt 🧷 Radikale Akzeptanz: Warum Nicht-Wegdrücken den Druck nimmt 🌙 Resilienz im Alltag: Schlaf, Bewegung, Natur, Achtsamkeit - ohne Perfektionsdruck 🩺 Ganzheitlich denken: Wann medizinisch checken (z. B. Blutzucker, Hormone) 🤝 Community & Selbstmitgefühl: Kleine Schritte, große Wirkung

Wichtige Momente in dieser Folge: 00:00 Die Rolle der Angst im Leben 05:44 Therapie und der Weg zur Heilung 08:48 Die Bedeutung von Körper und Geist 14:24 Unterschied zwischen Angst und Panik 17:10 Die Auswirkungen von Stress und Informationsflut 19:55 Praktische Werkzeuge zur Angstbewältigung 25:40 Langfristige Resilienz aufbauen 28:32 Die Rolle von Ernährung und Supplementen

Mehr zu Klara Hanstein: Mehr zur Folge unter www.sunday.de/podcast

Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv - Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Die Angst ja eben nicht als feind zu sehen, als ein Gefühl, das wir nie wieder haben möchten, sondern Angst schützt uns.

00:00:08: Und Angst ist eigentlich eine ganz lebensnotwendige Funktion, also die löst einfach wichtige Dinge in uns aus.

00:00:17: Herzlich willkommen zu HealthWise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Nature.

00:00:22: Ich bin Elisabeth Seidel und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein.

00:00:28: Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährungen und emotionale Gesundheit.

00:00:33: Immer mit einem weißen Blick auf das, was uns wirklich gut tut.

00:00:39: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge HealthWise.

00:00:42: Heute sprechen wir über ein Thema, das Millionen Menschen

00:00:44: betrifft

00:00:45: und doch oft noch ein Tabu ist.

00:00:47: Angst und Panik.

00:00:49: Unser Gast ist die Psychotherapeutin Clara Harnstein.

00:00:52: Viele Jahre arbeitet sie erfolgreich in eigener Praxis, bis sie selbst an einer Angsterkrankung

00:00:57: erkrankte.

00:00:58: Aus der Helfenden

00:00:59: wurde eine Betroffene und genau diese Erfahrung macht ihre heutige Arbeit so besonders.

00:01:05: Clara verbindet ihre professionelle Expertise mit ihrer persönlichen Geschichte.

00:01:10: In ihren Büchern, Kursen, Newslettern und auf Instagram inspiriert sie tausende Menschen einen neuen, mutigen und liebevollen Umgang mit Angst und Panik zu finden.

00:01:20: Ich freue mich ganz sehr, herzlich willkommen Clara.

00:01:23: Hallo Elisabeth und danke für die Einladung in eurem Podcast.

00:01:28: Ich freue mich sehr.

00:01:32: Als allererstes starten wir immer mit unserer bekannten Frage, einer Sonntagsfrage.

00:01:36: Da interessiert mich natürlich, wie sieht dein perfekter Sonntag

00:01:39: aus?

00:01:41: Ich musste schmunzeln jetzt gerade, weil ich mir dachte, ich hatte letzten Sonntag den perfekten Sonntag und ich kann einfach von meinem letzten Sonntag erzählen.

00:01:52: Ja, der letzte Sonntag war bei mir so, dass ich ausschlafen kann.

00:01:55: Also ich bin prinzipiell kein Langschlefer, aber das ist dann so sieben Uhr morgens oder so, das ist für mich schon eher lange schlafen.

00:02:03: Und dann schnapp ich mir meinen Hund und wir joggen eine Runde und dann gibt es lecker Frühstück.

00:02:10: und dann war es tatsächlich letzten Sonntag so, dass ich mir Mal wieder ganz viel Zeit genommen habe, ein Buch zu lesen.

00:02:17: Das kommt bei mir oft auch viel zu kurz bei so meinem Daily Business.

00:02:21: Und ich habe dann echt so den halben Tag gelesen und bin da in der Sonne gesessen.

00:02:26: Das Wetter war schön.

00:02:28: Ich hatte da wirklich, das habe ich am Abend auch zu meinem Freund gesagt, das war so ein schöner Sonntag wieder mal.

00:02:35: Also das ist mein perfekter Sonntag.

00:02:37: Das ist ein schöner Sonntag.

00:02:39: Liest du dann also Fachliteratur oder eher was leichteres, einen Roman?

00:02:44: Jetzt, wo du dein

00:02:45: zweites Buch geschrieben hast, kann ich mir vorstellen, dass man erstmal viel Research gemacht hat.

00:02:50: Und dann ist ein Verleicht nach was leichterem auch manchmal.

00:02:53: Genau, also so der am perfekten Sonntag, da ist keine Fachliteratur am Start, sondern tatsächlich habe ich einen Roman gelesen.

00:03:03: und ja, der war ganz witzig und das ist für mich auch irgendwie gut, so mal runterzukommen und echt den Fokus einfach mal auf was anderes zu richten.

00:03:12: Ja, die Balance ist ganz wichtig, aber darüber hören wir jetzt sicherlich noch mehr.

00:03:19: Genau.

00:03:20: Zum Anfang möchte ich gerne mal auf deine Geschichte

00:03:23: eingehen.

00:03:24: Du warst ja Psychotherapeutin in eigener Praxis, bis dich selbst eine Angsterkrankung getroffen hat.

00:03:32: Wie war das für dich?

00:03:33: Wie erinnerst du dich an diesen Wendepunkt?

00:03:36: Ja, das war wirklich so, dass es mich komplett aus dem Leben gerissen hat.

00:03:41: Man kann sich das echt zu vorstellen, dass so... mein Leben davor irgendwie so, ich war die totale Powerfrau und hab da eben über viele Jahre meine eigene Praxis aufgebaut, die war monatelange im Voraus aus, ich war monatelange im Voraus ausgebucht und machte nebenbei auch immer noch Fortbildungen, die Freizeit war voll mit irgendwie ja Urlauben und mit Freunden treffen, also ich war so mitten im Leben, würde ich jetzt mal so sagen.

00:04:12: Und als dann die ersten Panikattacken in mein Leben gedonnert sind, war nichts mehr wie vorher.

00:04:19: Denn Angst schneidet uns ja enorm vom Leben ab.

00:04:22: Also es war plötzlich, konnte ich nicht mehr ins Restaurant gehen, ich konnte kaum mehr ins Auto steigen, ich musste meine Praxis schließen, weil ich nicht mehr in den Therapieterminen sitzen bleiben konnte, weil ich ständig so das Gefühl hatte, ich muss hier raus, ich muss hier weg, wenn die Panik eben wieder kam.

00:04:40: Also es war wirklich so... Nicht schleichen, sondern das ist wirklich so, von einem Tag auf den anderen war das echt, hat das mein Leben von null auf hundert verändert.

00:04:52: Gab es dann spezifischen Auslöser dafür?

00:04:55: oder denkst du einfach, das war so die Folge von dem sehr, sehr langanhaltenden Stress, auch wenn du es vielleicht nicht so empfunden

00:05:02: hast?

00:05:05: Tatsächlich würde ich heute sagen, dass es zwei Dinge waren.

00:05:08: Das eine war eben das, was du jetzt ansprichst, dieser lang andauernde wirklich Stress und beruflich und privat, würde ich jetzt mal so sagen.

00:05:19: Und dann hatte ich eine Zahnoperation, die nicht ganz glücklich verlief und die eher traumatisch verlief, wenn man so sagen will.

00:05:27: Und das war dann so der Knackpunkt, wo ... Mein Körper und mein Nervensystem haben gesagt, zack, jetzt geht gar nichts mehr.

00:05:38: Der Stress war wahrscheinlich, dass was schon lange in mir geprodelt ist, dann gab es tatsächlich schon diesen einen Auslöser.

00:05:47: Der gute alte Tropfen, der das fast zum Überlaufen gebracht hat, dann fließt er nicht.

00:05:52: Das war der Tropfen ganz genau.

00:05:55: Wie war das dann?

00:05:56: Hast du dich dann komplett aus der Arbeit rausgenommen, in Therapie begeben, in klassische Therapie wahrscheinlich?

00:06:04: Genau, also es war so, dass ich das zu Beginn ehrlicherweise noch gar nicht so wahr haben wollte.

00:06:11: Ich klarer die Powerfrau, die irgendwie immer für alle da ist und alles stimmt und alles meist dazu.

00:06:19: Also, ich wollte am Anfang ja die Praxis gar nicht aufgeben und habe das noch versucht und versucht, habe mich aber relativ schnell eben in Therapie gegeben, weil ich irgendwie wusste, okay, da kann ich mir jetzt gerade selbst nicht helfen.

00:06:34: Und genau.

00:06:38: merkte dann aber nach und nach, dass mit der Praxis klappt gar nicht mehr.

00:06:43: Also so habe dann auch gemerkt, die Verantwortung, die ich da für meine Patienten und Patientinnen habe, das kann ich so auch nicht mehr tragen und möchte ich auch nicht, auch für die Patienten nicht.

00:06:57: Genau und merkte dann, okay, nee, da braucht es jetzt echt mal so einen starken Stopp so auch und habe die Praxis dann geschlossen tatsächlich.

00:07:08: Ja.

00:07:10: Von einem auf dem anderen Tag dann

00:07:13: Patientin abgesagt?

00:07:14: Ja, genau.

00:07:15: War schwer.

00:07:16: Also es war ja auch so eine totale Leidenschaft.

00:07:20: Das Thema an sich oder das Thema Psyche, das ist ja meine Leidenschaft.

00:07:26: Also es war ja gar nicht nur so, dass jetzt okay, da schließt man die Praxis und macht mal eine Pause, sondern das war ja, viele meiner Patienten kannte ich ja Monate oder Jahre lang zum Teil und Das war echt, echt schwer damals.

00:07:41: Ja.

00:07:42: Verständlich.

00:07:43: Über Jahre aufgebaut.

00:07:45: Und dann wahrscheinlich auch irgendwie in so einem labilen Zustand macht man sich dann wahrscheinlich auch noch mal Vorwürfe, dass man jetzt nicht weiter da sein kann für die Leute, die man in Betreuung hat und so weiter.

00:07:56: Absolut.

00:07:57: Großartig.

00:07:59: Aber wichtig, dass du das getan hast.

00:08:02: Ja, also es... Es wäre erstens damals nicht anders gegangen und ich glaube, es war für mich auch ein ganz wichtiges Zugeständnis.

00:08:11: So, Clara, dir geht es jetzt nicht gut und du darfst da jetzt auf dich schauen.

00:08:16: Also so, wo vorher vielleicht immer so noch der Fokus auf den anderen war.

00:08:20: So, ich möchte da sein, ich möchte das weiterführen, auch was ich mir aufgebaut habe und auch jetzt... Total doof gesagt, aber auch meinen Ruf, da irgendwie als Psychotherapeutin in meiner Stadt nicht verlieren.

00:08:34: Und das war total wichtig, dann mir so einzugestehen.

00:08:42: Clara, du brauchst jetzt was anderes.

00:08:44: Du musst jetzt auf dich schauen und du musst dich jetzt um dich kümmern.

00:08:47: Und das war tatsächlich nicht so, dass das jetzt so von einem Tag auf den anderen, dass ich so ... am Tag eins, das irgendwie mir noch nicht eingestehen wollte und dann Tag zwei war das, dass dann da sind und das war echt so ein Prozess, würde ich sagen, dass wie so ein Trennungsprozess, hört sich das jetzt doof an, wenn ich das so sage, aber das war echt so, mich auch ein bisschen zu verabschieden, irgendwie so davon auch immer die Starke sein zu wollen und zu müssen, sondern einfach auch mal sich eingestehen zu können und zu wollen.

00:09:25: Da darf ich jetzt auch mal schwach sein.

00:09:27: Und ich darf um Hilfe bitten und andere Menschen fragen, ob sie mich unterstützen.

00:09:34: Wertvolle Erkenntnis.

00:09:37: Ich glaube, was das Thema angeht, auch vor allem bei Frauen.

00:09:42: Frauen, Powerfrauen, Mütter, die natürlich immer das Gefühl haben, stark sein zu müssen.

00:09:49: Genau, absolut.

00:09:54: Und wie lange hast du dich in einer Therapie begeben oder wie lange habt es gedauert?

00:09:58: Du hast ja auch ganz viel Research gemacht, wie du dir selbst helfen kannst auf dem Weg.

00:10:04: Wie ging der Weg dann weiter für dich?

00:10:07: Genau, der Weg war, muss ich sagen, sehr, sehr holprig.

00:10:13: Zuerst sind auch die Ansätze, die in meinen Ausbildungen, wo der Fokus drauf lag, so dass zu Beginn und auch in meiner Therapie zu Beginn der Fokus hauptsächlich auf den Gedanken lag.

00:10:27: Also dass man sich einerseits die Gedanken, die da auftauchen bei Angst und natürlich schon auch die Ursachen und wo kommt das her?

00:10:34: und Beziehungsdynamiken, sei es familiäre Dynamiken anzusehen.

00:10:40: Ich habe irgendwie so gemerkt, von Monat zu Monat, ich komme nicht weiter.

00:10:44: Also ich rutsch eher mehr in diese Panikspirale rein und habe dann noch verschiedene Dinge eigentlich ausprobiert, verschiedene andere Therapieansätze und habe immer wieder gemerkt, ich komme da einfach nicht weiter.

00:11:01: Und tatsächlich war das dann so, da sind so zwei Punkte dann zusammengeflossen.

00:11:07: Ich bin dann durch Zufall eigentlich zu einer Traumotherapeutin gekommen, deren Fokus auf dem Körper lag, auf dem Nervensystem, auf der Atmung und habe gleichzeitig auch ein bisschen durch Zufall online Seminare besucht, weil ich konnte ja zum Großteil das Haus nicht mehr verlassen.

00:11:27: Also ich musste auch so, was ich an Fortbildungen oder oder oder mir Wissen angeeignet habe, musste ich von zu Hause aus machen und kam da auch immer mehr zum Thema Körper, auch viel das Thema Trauma, weil das Traumotherapeutin auch viel über den Körper arbeiten.

00:11:49: und das war so der erste Punkt.

00:11:52: dann, als die Therapeuten zu mir in der Praxis sagte, als ich meine Geschichte wieder ausgebreitet habe und auch so mein Ansatz war, naja jetzt reden wir mal darüber und sie meinte dann einfach, Frau Hanstein, jetzt atmen wir mal.

00:12:10: Und wir sind dann einfach gesessen und haben gemeinsam geatmet.

00:12:15: Und ich habe da schon so einen kleinen Funken gespürt von, okay, das ist jetzt ganz anders.

00:12:23: Und das macht jetzt gerade was ganz anderes mit mir.

00:12:26: Und das ist ja so, was auch dann in den letzten Jahren so ... wo ich mich auch ganz viel damit auseinandergesetzt habe, wie kann man in Angst- und Panik-Situationen sich selbst beruhigen, das Nervensystem beruhigen, gleichzeitig dadurch auch die Gedanken beruhigen.

00:12:47: Und in den folgenden Jahren habe ich mir dann zu einem großen Teil, würde ich jetzt mal sagen, selbst beigebracht.

00:12:57: meinen Körper in dieser mega Aufregung, wie das ja bei Angst und Panik der Fall ist, selbst herunter zu regulieren wieder.

00:13:07: Das ist ja so die Quintessenz eigentlich von meiner Arbeit jetzt, die ich eben weitergebe, dass ich all das, was mir in den letzten Jahren aus der Angst geholfen hat, dass ich das anderen Menschen zugänglich machen möchte.

00:13:22: Ja, dieses Zugänglich machen.

00:13:25: Du hast ja... Tausende von Follower auf Instagram.

00:13:29: Du hast Newsletterkurse.

00:13:32: Wann kam der Punkt, als du gemerkt hast, okay, ich will das anderen Leuten mitteilen?

00:13:37: Ich habe da irgendwie eine Message, die ich teilen will.

00:13:40: Ich will anderen Betroffenen helfen, zeigen, dass es einen Weg gibt.

00:13:45: Wann war das und wie war das vielleicht auch für dich?

00:13:48: Das ist ja trotzdem ein Thema.

00:13:49: Ich habe es vorhin schon gesagt, was oft noch so ein bisschen tabu ist.

00:13:52: Vielleicht jetzt nicht mehr so wie vor ein paar Jahren.

00:13:56: Es gibt mehr Awareness, aber trotzdem ist es ja schwierig, mit so was sensiblen auch an die Öffentlichkeit zu gehen.

00:14:02: Wie war das für dich?

00:14:05: Tatsächlich war es so, und ich sage das jetzt so salopp heraus, also mir ist es ja wirklich so, so, so schlecht gegangen, dass ich an gewissen Tagen nicht wusste, ob ich das noch schaffe.

00:14:21: Und ich kann mich zurück erinnern, dass ich mir in diesen wirklich aller, aller dunkelsten Stunden meines Lebens geschworen habe, wenn ich das irgendwie schaffe, dann möchte ich, dass anderen Menschen zeigen, wie das geht.

00:14:35: Und tatsächlich war es so, dass ich dann, es muss Dezember, zw.

00:14:40: und zwanzig gewesen sein, weil ich jetzt nachverfolgen kann, dass auf Instagram da mein erster Post online gegangen ist.

00:14:46: Ich war ja weder privat noch beruflich, früher auf Instagram, als ich hatte irgendwie so einen Mini Facebook Account und Hatte mal Instagram ja so mal gehört, das gibt's ja, hatte das aber tatsächlich noch nicht.

00:14:57: Und hab dann echt so auf meinem Handy diese App dann gesucht, da im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr.

00:15:10: Und das war eigentlich der Beginn.

00:15:12: Da kam mein erster Beitrag.

00:15:14: Und weil ich eben so dachte, okay, wenn man da irgendwie viele Menschen erreichen will, wie macht man das heutzutage?

00:15:20: So, ich hatte ja eben bisher nur meine Praxis gehabt, wo halt ja in meiner Stadt man mich kannte und so vielleicht umliegend ein bisschen.

00:15:30: Ich habe tatsächlich zu Beginn ja noch gar nicht gesagt, dass ich selbst unter Angst leide.

00:15:36: Und das war im Jahr zwanzig auch noch so.

00:15:38: Da war ich noch nicht so angstfrei, sage ich jetzt mal, wie ich es heute bin.

00:15:44: Und jetzt habe ich dann am Anfang auch noch so gehadert, sage ich das überhaupt, dass mich das auch, also zu einem Großteil eben, betroffen hat.

00:15:52: Und den größeren Teil hatte ich da ja schon überwunden.

00:15:56: Und meine ersten Beiträge waren dann, dass ich einfach aufgeklärt habe darüber, aber noch nicht erzählt habe, dass ich selbst darunter leide.

00:16:04: Und irgendwann habe ich dann mal gedacht, Clara, lass die Katze aus dem Sack raus, jetzt mit dem Thema.

00:16:10: Und das Spannende war das, ich glaube, das war dann der Beginn, wo immer mehr Menschen auf meinen Kanal dann kamen, ja, die, denen es ähnlich geht und die, und das ist bis heute so, dass ich von so vielen die Rückmeldung bekomme, klarer das Thema mit dem Körper, mit dem Nervensystem, das war mein Schlüssel und hat mich jetzt auch weitergebracht und das ist so berührend.

00:16:40: Aber weil du auch gefragt hast zu dieser Schritt, ehrlicherweise war es so, ich habe mich wahnsinnig geschämt, ganz lange für meine Angestörung.

00:16:49: Aus jetziger Sicht muss ich sagen, kann ich es... Verstehe ich es nicht mehr bei mir selbst, aber ich habe zu Beginn gesagt, ich habe mich selbst immer so gesehen, als die Powerfrau, die alles schafft, die für alle da ist, die alles meistert.

00:17:05: Und das hat so gar nicht in mein eigenes Konzept gepasst.

00:17:09: Jetzt ist die Klarer, die mit der Angst, oder wie?

00:17:11: Jetzt ist die Klarer, die, die immer für alle da ist, die, die plötzlich das selbst nicht auf die Reihe bekommt, dass sie ihre Gefühle irgendwie da reguliert.

00:17:24: Dieser Schritt heraus, dass ich das dann selbst erzählt habe, dass ich darunter leide und gelitten habe, das war der Schritt eigentlich, wo ich die Scham komplett überwunden habe und mir gedacht habe, ich glaube, es ist für andere ein Gewinn, wenn ich das erzähle.

00:17:39: Und ab diesem Zeitpunkt habe ich mich nicht mehr dafür geschämt, sondern es war ein Teil von mir, ein ganz, ganz großer und wird auch für immer zu meinem Leben dazugehören, dass ich diese Phase hatte.

00:17:52: Hat dir dein Leben auch... Total verändert.

00:17:56: Absolut.

00:17:57: Absolut.

00:17:59: Absolut.

00:18:00: Ja, es ist komplett anders als vorher.

00:18:03: Ja, wirklich.

00:18:04: So, von so einem Schmerz zu einem neuen Sinn, zu einer neuen Lebensaufgabe eigentlich auch.

00:18:11: Absolut.

00:18:12: Absolut.

00:18:13: Und ich weiß, dass... Hätte ich mir wahrscheinlich in meine dunkelsten Stunden nicht gedacht, aber jetzt überkommt mich manchmal auch Dankbarkeit, dass das in meinem Leben war so komisch, sich das vielleicht anhören mag.

00:18:24: Und wenn Menschen zuhören, die gerade mittendrin stecken in diese Angst, die werden sich wahrscheinlich denken, na ja, kann ich jetzt gerade nicht nachvollziehen, dass ich da dankbar wäre und war ich auch nicht.

00:18:36: Also so mein größter Wunsch war, das irgendwie loszubekommen, am liebsten von einem Tag auf den anderen.

00:18:46: Wie ist es jetzt für dich?

00:18:47: Ich meine, du hast eine Riesen-Community.

00:18:49: Ich meinte schon, dir folgen Tausende von Leuten.

00:18:52: Du hast irgendwie so eine Stimme.

00:18:56: Oder du gibst Leuten auch eine Stimme und lässt

00:18:59: sie gesehen

00:18:59: fühlen.

00:19:00: Wie fühlt sich das für dich an?

00:19:01: oder wie ist das für dich heute?

00:19:04: Schön.

00:19:04: Also ich bin wirklich stolz auch auf unsere Community, weil es so ein schöner Zusammenhalt ist.

00:19:14: Ja, das ist so komisch, sich das jetzt vielleicht anhören mag, dass auch mich trägt in Stunden, wo es mir mal nicht so gut geht, aus welchem Grund auch immer und sich die Community untereinander so viel Kraft gibt.

00:19:31: und das ist so schön zu lesen, wenn ich auch in den Kommentaren immer mal wieder mitlese oder sehr oft mitlese eigentlich, weil ich da sehr nah dran bin und sich... der oder die eine dann der anderen einen Tipp gibt und sagt ja einfach versuch doch mal das.

00:19:46: wenn jemand schreibt naja und ich habe Probleme da und da und dann kommen meistens sofort drei vier Kommentare ach mach doch mal so und versuch doch mal so.

00:19:54: und da habe ich mal das gehört und schau dir doch das auf YouTube an und ich sitze immer nur da und denke mir es ist auch schön wie sich die Community selbst trägt.

00:20:03: so weil ich wurde vor kurzem auch mal gefragt so ja klar ist dir das nicht zu viel Verantwortung für so viele Menschen und Da wurde mir irgendwie so bewusst bei dieser Frage, dass die Community auch selbst gegenseitig für sich da ist und das einfach so schön ist.

00:20:20: Es ist wirklich schön, in dieser Community ein Teil zu

00:20:24: sein.

00:20:28: Von der Community möchte ich jetzt mal zu ein paar Fragen zur Angst an sich kommen.

00:20:34: Angst und Panik.

00:20:37: Man könnte das ja sicherlich nochmal differenzieren.

00:20:39: Vielleicht wollen wir da mit erstmal

00:20:41: anfangen.

00:20:42: Du hast ja gerade auch ein neues Buch.

00:20:43: Das erste war Angst.

00:20:45: Das zweite jetzt, was rauskommen wird, geht um Panik.

00:20:50: Lass uns doch erstmal irgendwie die Begriffe klären.

00:20:52: Angst und Panik, wie unterscheidet man das?

00:20:57: Wichtige Frage, weil ich... auch immer wieder erlebe, dass der Unterschied hier gar nicht so klar ist.

00:21:03: Man kann sich, wenn wir jetzt wirklich uns die klassische Panikattacke ansehen, ist das so, dass das ein Maximum an Angst ist, das innerhalb von Sekunden auftaucht und uns komplett einnimmt.

00:21:18: Also darum gibt es ja auch in meinem neuen Buch so eine Comicfigur drauf.

00:21:23: Das ist der Panik Tornado.

00:21:26: Weil wir eben, als ich das Buch geschrieben habe, so überlegt haben, wie kann man das auch so bildlich greifbar machen für die Menschen.

00:21:34: Und für mich war eine Panikartacke ganz oft wirklich wie so ein Tornado, der durch einen hindurch schießt, der den Körper enorm in Aufruhr bringt.

00:21:44: Also das heißt, der Puls geht hoch, der Atem wird schneller.

00:21:47: Wir beginnen zu schwitzen.

00:21:49: Unser ganzes Nervensystem ist in Aufruhr.

00:21:53: Und wenn dieser Paniktornado dann durch uns hindurch geschossen ist, dann beruhigt sich das auch wieder.

00:21:59: Also eine Panikattacke dauert ja in der Regel nicht länger als dreißig Minuten, meistens viel kürzer.

00:22:07: Und der Unterschied zu, wenn man jetzt als Beispiel hernimmt, die generalisierte Angestörung zum Beispiel, Das sind Ängste, die eher sich beziehen auf Sorgen, die so ständig da sind.

00:22:21: Wir krübeln, wir zweifeln, wir machen uns Sorgen, ob unseren Liebsten etwas passiert, ob wir selbst eine Krankheit haben.

00:22:28: Also das ist so, im Unterschied zur Panik ist es bei den Angstörungen, wie der generalisierten Angstörung so, dass es so wie so... Eine dauerhafte Stimme ist, die wir so immer hören und die uns immer so ängstlich macht.

00:22:44: Und die Panikattacke ist im Gegenzug dazu wirklich mit dieser absoluten Wucht, die auch den Körper massiv beeinflusst und bei vielen Menschen dazu führt, dass sie wirklich Todesängste haben, das Gefühl haben, ich verlede Kontrolle über meinen Körper, ich bin völlig ausgeliefert.

00:23:06: Es ist wahrscheinlich auch so... dass in beiden Zuständen das sympathische Nervensystem vor allem aktiviert ist, ist das so?

00:23:15: Ist es dann bei der Panikattacke noch mal stärker oder, wie soll man sagen, explosiver?

00:23:21: Ja,

00:23:23: genau.

00:23:23: Du bringst das auf den Punkt genau.

00:23:25: Also das sympathische Nervensystem fährt da in die Höhe und genau wie du sagst, also so.

00:23:31: Um hier auch wieder bildlich zu sprechen, ich sage immer so, bei der Panikattacke erreicht das wirklich das Maximum.

00:23:36: Also so, wenn man sich das so auf einer Skala ansieht, so auf einer Angstskala von null bis zehn, dann beschreiben ja viele Menschen, oder auch bei mir früher in der Praxis, war das so, dass Menschen dann beschrieben haben, ja, Frau Hanschen, da bin ich auf fünfhundert.

00:23:52: Der wird mal deutlich... Mit welcher Wucht wirklich so eine Panikattacke in uns hinein fährt.

00:24:00: und natürlich nicht nur der Körper beeinflusst wird dadurch, sondern natürlich auch unsere Gedanken, das Gefühl zu haben, ich sterbe, ich habe Todesangst, ich habe einen Herzinfarkt, weil mein Herz so rast.

00:24:12: Das macht natürlich einfach auch etwas mit unseren Gedanken, das beeinflusst wieder den Körper, unsere Gefühle, also das ist so dieser Panikkreislauf.

00:24:21: Atmung, Herzschlag, alles geht durch die Decke.

00:24:24: Und dann ist es natürlich schwer, irgendwie wieder in so einen Entspannt, dass man ja eh weit entfernt, aber dann in so einen Zustand zurückzukommen.

00:24:34: Genau in einen regulierten Zustand zumindest oder zumindest in einem Zustand, wo ich das Gefühl habe, ich bin wieder handlungsfähig und kann das rationale Denken wieder dazuholen, denn das Dofe bei Angst und Panik ist ja ... dass in unserem Gehirn andere Areale gerade gebraucht werden als die Vernunftszentrale.

00:24:56: Und darum beschreiben, ja, betroffen auch immer wieder, ich kann in dem Moment gar nicht irgendwie mir sagen, ich habe ja eh nur eine Panikattacke, ist ja nicht schlimm, weil wir auf unserer Vernunft denken, in dem Moment gar keinen Zugriff haben.

00:25:10: Die Angstzentrale ist hochaktiv, muss sie auch, denn bei Angst ist es ja so, dass unser ganzes System denkt, wir sind in einer Gefahr.

00:25:20: Und wenn wir wirklich in Gefahr wären, müsste ja eben die Angstzentrale alles in uns steuern, dass sie die Gefahr abwendet.

00:25:28: Und da hat Vernunft erst mal keinen Platz.

00:25:31: Und ich beschreibe sie auch in meinen Büchern immer wieder so, du wirst in einer akuten Angst oder Panik-Situation dir nicht rational überlegen können, ob du dir eine neue Autoverseicherung zulegst, weil auch diese Gehirnareale in dem Moment gedrosselt sind.

00:25:47: Das Gehirn muss sich gerade um etwas anderes kümmern.

00:25:50: Und deswegen sind die Kapazitäten für das Vernunftdenken gerade nicht in dem Ausmaß da.

00:25:57: Wie wir es eigentlich brauchen würden, um wieder in unseren Ruhemodus zu kommen.

00:26:03: Also es ist quasi ein Überlebensmodus

00:26:04: eigentlich.

00:26:05: Genau.

00:26:06: Absolut.

00:26:09: Wie du schon meintest, die Angst ist ja lebensnotwendig.

00:26:13: Also wenn du in Gefahr wirst, sollst du fliehen, sollst du diesen Überlebensmodus gehen.

00:26:18: Wie merke ich denn jetzt, wenn ich im Alltag Ängste habe, dass das in eine Störung kippt oder mehr ist als jetzt eine Sorge dich zum Beispiel

00:26:29: haben.

00:26:32: Genau also im Prinzip wie du schon sagst und das sage ich ja betroffen und auch immer wieder die mir sagen ja ich möchte überhaupt nie wieder Angst haben und ich möchte für immer angstfrei sein.

00:26:42: also ich glaube es ist so wichtig die Angst ja eben nicht als fein zu sehen als ein Gefühl das wir nie wieder haben möchten sondern Angst schützt uns und Angst ist eigentlich eine ganz lebens notwendige Funktion, also die löst einfach wichtige Dinge in uns aus.

00:27:01: Aber weil du eben jetzt fragst, wie kann ich erkennen, dass das eher so in Richtung, naja, das ist jetzt nicht mehr so normal, Angst so.

00:27:13: Ich würde mal sagen, dass es dass wir uns da eben auch so die gedankliche Ebene ansehen, die Gefühlebene und die Körperebene, wenn ich natürlich körperlich merke, ich merke schon immer wieder mein Herz rast, ich beginne ständig zu schwitzen, mein Atem wird in Situationen schneller, wo ich eigentlich in völliger Sicherheit bin.

00:27:33: Dann auf der Gedankenebene, wenn ich merke, ich steige ständig wieder in das Gedankenkarussell ein und komme da einfach selbst nicht mehr heraus, denn hier auch vielleicht wichtig die Unterscheidung Wir alle zweifeln mal und wir alle sorgen uns mal um unsere Liebsten und das ist ja auch gut und wichtig so und das darf auch so sein.

00:27:53: Aber wenn ich selbst bemerke, ich steige in dieses Karussell ein, das belastet mich und ich habe selbst irgendwie keine Möglichkeit mehr da auszusteigen und Ja, wieder in eine ruhigere Verfassung einfach auch zurückzukommen, dann kann das in eine Richtung gehen, dass man sagt, okay, das sollte man sich mal vielleicht therapeutisch oder von ärztlicher Seite eben ansehen lassen.

00:28:24: Jetzt ist es ja so, dass dies erscheint, als wenn es immer mehr Betroffene gibt, was die Angst angeht.

00:28:30: Ich weiß nicht, ob es nur so erscheint oder ob die Zahlen auch tatsächlich hergeben, das weißt du vielleicht.

00:28:36: kommt es, weil zum einen mehr Leute sich dessen bewusst werden, wie es auch mit manch anderen Erkrankungen

00:28:43: ist

00:28:43: jetzt auf körperlicher Ebene, oder gibt es so Einflussfaktoren, die wir einfach heutzutage mehr haben, als vielleicht

00:28:50: vor...

00:28:51: zehn, zwanzig Jahren, die dazu beitragen, dass mehr Angsterkrankungen entstehen.

00:28:56: Also, wenn man sich die weltpolitische Lage anguckt oder Social Media einfach ganz, ganz viel Informationen, die ständig auf uns einprasselt, was ist deine Meinung dazu?

00:29:09: Ich denke, du hast da schon ganz, ganz wichtige Punkte angesprochen, dass ich denke, was sich auf jeden Fall in den letzten Jahren verändert hat, ist ja so... Unser Lebensstil, diese ständige Erreichbarkeit, diese Selbstoptimierung, genauso wie du sagst, Social Media, wir werden einerseits von Informationen, die prasseln auf uns ein.

00:29:33: Dass jetzt gute oder schlechte sind, ganz oft sind es Negativschlagzeilen, die wir da hören und wo wir natürlich in dem Moment, wenn wir das Handy aufmachen.

00:29:43: sind meistens schon in den Nachrichten-Apps oder auf Social Media.

00:29:47: Wir erfahren einfach ganz, ganz viele negative Dinge und ich glaube, wir dürfen uns schon auch bewusst werden, was das mit unserem Nervensystem auch macht, immer mit negativ Schlagzeilen sich zu befassen.

00:30:01: Ich glaube, dass das ein wichtiger Punkt ist.

00:30:06: Ich glaube, dass sich natürlich auch die Punkte, die du ansprichst, so die weltpolitische Lage gerade, wenn wir uns jetzt die letzten Jahre ansehen, Pandemie, Wirtschaftskrise, diese Dinge, viele Kriege, die wir auch sehr, sehr nah erleben und eben auch weil natürlich der Informationsfluss von so vielen Seiten kommt, wird auch viel näher dran sind und dass auch vielen Menschen Angst macht.

00:30:31: Und das ist tatsächlich was, was ich erlebt habe auch in der Pandemiezeit, dass viele Betroffene beschrieben haben.

00:30:38: Mir ist es schon viel, viel besser gegangen mit der Angst und jetzt ist sie wieder da.

00:30:42: Menschen, die eben abgeschnitten waren vom sozialen Leben, die einfach auch ... was ja bei Ängsten oft eine Rolle spielt, auch diese Krankheitsängste, was, wenn ich eine schwere Krankheit bekomme, das war natürlich in der Pandemie, war das tagtäglich, waren das Themen, die da aufgeploppt sind.

00:31:00: Also ich denke so, das sind schon die Dinge eigentlich genau, die du jetzt angesprochen hast, die da dazu führen.

00:31:07: Und natürlich auch, was du gesagt hast, diese, schon auch awareness, die Menschen, das erlebe ich auch auf meinem Kanal, dass ... Menschen auch sensibler werden für dieses Thema und sagen klar ich habe mich da jahrelang damit herumgeschlagen und dachte irgendwie das muss für immer so bleiben.

00:31:26: und jetzt habe ich mal gemerkt okay da darf ich mir auch Hilfe holen ja und und darf ich auch in Therapie gehen um mir das ansehen.

00:31:33: und das macht sicher auch.

00:31:36: das ist vielleicht auch das positive an Social Media dass wir auch aufklären können und Menschen auch wertvolle Informationen geben können.

00:31:47: Ja.

00:31:48: Und das tust du ja schon.

00:31:51: Mit Passion.

00:31:54: Ja, wie du schon sagst, es sind halt auch diese Themen, die so eine gewisse, also wenn du jetzt sagst Pandemie oder diese ganzen Kriege und die vielen Informationen dazu, was da ja auch mitschwingt, ist so eine Machtlosigkeit.

00:32:09: Gegen gewisse Ängste kann ich vielleicht was machen, indem ich die Situation verändere, aber hier ist man ja... Machtlos quasi, weil man da nicht eingreifen kann, auch wenn man sich Frieden wünscht und so weiter.

00:32:22: Man kann auf die Straße gehen, aber das verhindert jetzt trotzdem nicht, dass es gemacht wird.

00:32:28: Und diese Machtlosigkeit ist, glaube ich, auch nochmal ein Faktor, der Menschen mich gut tut.

00:32:34: Absolut, und der Unsicher macht einfach auch eben, weil den Einsymptom der Angst ist ja genau, diese Machtlosigkeit auch den eigenen Gedanken und dem eigenen Körper gegenüber.

00:32:48: Und jetzt bin ich schon machtlos gegenüber dem, was da in der Außenwelt passiert.

00:32:52: Und dann passiert irgendwie mit mir auch was.

00:32:55: Und ich fühle mich da auch machtlos.

00:32:57: Das ist wirklich so etwas, wenn das dann zusammenspielt, was das einfach auch schüren kann.

00:33:02: Ja.

00:33:04: Du hast es ja schon angesprochen, was während so einer Attacke passiert mit dem Nervensystem und im Körper.

00:33:11: Welche Rolle spielen hier die Gedanken?

00:33:15: sind solche Attacken oft verknüpft mit gewissen Gedanken und können dadurch auch getriggert werden oder mit gewissen Situationen, die vielleicht vom Gehirn auch falsch bewertet werden.

00:33:24: Also was heißt falsch?

00:33:25: Es gibt ja an denen sind wir kein richtigem falsch, halt auf eine Angst machender Art und Weise bewertet werden.

00:33:31: Die Gedanken spielen eine enorm große Rolle, auch wenn mein Fokus in meiner Arbeit eben so viel am Körper liegt, weil das so ein großer Game-Changer bei mir war.

00:33:43: spielen die Gedanken und die Vorstellungen, wie die uns Situationen vorstellen, eine enorm große Rolle.

00:33:52: Und die heizen nochmal das, was da in unserem Körper passiert, enorm an.

00:33:57: Und genau, ich habe ja zuerst schon angesprochen, dass viele Menschen in Momenten der Panik und Todesängsten leiden.

00:34:08: Das heißt, wenn zum Beispiel das Herz beginnt zu rasen.

00:34:12: und die Menschen bewerten das, als es könnte sein, dass ich einen Herzinfarkt habe.

00:34:17: Und denken dann diese Situationen durch, oh je, und was passiert dann?

00:34:22: Und dann kommt der Krankenwagen und dann, also so diese Vorstellungen, die heizen eben dann so diesen Panikkreislauf nochmal enorm an.

00:34:33: Also die Gedanken spielen eine enorm große Rolle.

00:34:36: Also ich würde sogar sagen, dass so ... wenn man auf der einen Seite das Nervensystem, den Körper sieht und auf der anderen Seite die Gedanken, obwohl man das jetzt nie ganz, ganz trennen kann, aber dann spielen beide eine enorm große Rolle bei der... Aufrechterhaltung eigentlich vom Panikattacken.

00:34:54: Also die beeinflussen sich ständig gegenseitig.

00:34:57: Weil in dem Sinn der Körper, wenn der ja wieder hochfährt, dann denken wir wieder, oh je, oh je, was passiert da mit dem Körper?

00:35:04: Durch diese Aufregung in den Gedanken fährt aber wieder der Körper mehr hoch.

00:35:09: Darum ist es so wichtig wirklich so an beiden.

00:35:13: enden anzusetzen, also einerseits das Nervensystem, den Körper zu regulieren, aber auch diese Gedanken, diese angstmachenden Gedanken zu entlarven, sodass wir dadurch nicht immer wieder selbst Öl ins Feuer gießen.

00:35:29: Und das beeinflusst sich ja auch wieder, wenn ich jetzt ein entspanntes Nervensystem habe, kann ich ja solche Gedanken auch viel eher hinterfragen oder aus einer anderen Perspektive betrachten.

00:35:40: Genau eben der Punkt, den ich ja zuerst schon angesprochen habe, dass, wenn wir selbst ruhiger sind, ist ja auch die Vernunftszentrale in unserem Kopf aktiver.

00:35:50: Und genau, weil die Angstzentrale gerade nicht so einen großen Job zu tun hat.

00:35:55: Und darum können wir auch dann viel klarer wieder über solche Dinge nachdenken.

00:36:00: Und das war ja bei mir ganz oft dann nach einer Panikattacke auch wieder so, dass, als die Vernunft zurückkam, dass ich dann so dachte, Ja, war klarer.

00:36:11: Wie konntest du denn da?

00:36:12: Du warst da im Restaurant, hast irgendwie deine Pizza gegessen, dein Freund saß gegenüber dir, du bist dort schon zweitausendmal in deinem Leben gesessen.

00:36:22: Warum?

00:36:23: Was war da los, dass du jetzt dachtest, dein letztes Stündchen hat geschlagen?

00:36:28: Aber in dem Moment hat man eben da ganz, ganz wenig Zugriff auf diese Vernunft, die dann eben wieder kommt, wenn wir ... innerlich wieder ruhiger sind.

00:36:40: Also würdest du auch jetzt Betroffenen empfehlen, immer eine Kombination aus körperbasierten Therapien zu machen, aber auch den klassischen Gesprächstherapien?

00:36:51: Unbedingt, genau.

00:36:52: Ich glaube, dass beide Teile enorm wichtig sind und dass man keins der beiden Teile auslassen kann.

00:36:59: Und ich glaube, dass oder das ist einfach meine Erfahrung und die vermittel ich ja, dass so ausschließlich auf der Gedankebene, wenn sich da im Körper so viel tut und so viel los ist und wenn man vielleicht merkt, man kommt das selbst nicht weiter, dann ist es auf jeden Fall wichtig, da mal den Körper auf jeden Fall auch reinzuholen und zu schauen, was kann ich denn da im Körper auch beruhigen?

00:37:29: Damit ich überhaupt erst auf der Gedankebene dann was tun kann, denn ich bin ja in vielen Therapiesitzungen gesessen und war selbst so massiv beschäftigt mit meinem Körper, dass irgendwie unter Kontrolle zu bringen, dass ich mich ehrlicherweise gar nicht so konzentrierend darauf konnte, was mein Gegenüber erzählt hat.

00:37:49: Und darum finde ich so essentiell... Betroffenen Methoden an die Hand zu geben, wie ich mal so zumindest so auf ein Level körperlich und vom Nervensystem her kommen kann, dass ich überhaupt wieder aufnahmefähig bin gegenüber dem, was mein Gegenüber erzählt.

00:38:06: Aber es ist auf jeden Fall immer eine Kombination aus beiden.

00:38:11: Wie stehst du in dem Zusammenhang?

00:38:14: Zum Beispiel Supplementation von vielleicht Vitamin D, Magnesium und ja auch weiß, okay, das beeinflusst natürlich die Psyche, das Nervensystem.

00:38:24: Was hältst du davon?

00:38:25: Würdest du das dann auch, weil es ja auch eine körperliche Therapie ist dann?

00:38:29: Absolut wichtig.

00:38:31: Absolut wichtig, sich das ansehen zu lassen.

00:38:33: Hab ich auch leider zu spät gemacht.

00:38:38: Genau, aber ich finde ich absolut wichtig, sich auch das ansehen zu lassen und da auf jeden Fall auch zu ergänzen, Nahrungsmittelergänzungen, sich anzusehen, wenn man so das Gefühl hat oder einfach auch die Werte das ergeben, also finde ich absolut wichtig.

00:38:57: Das macht dann so ein rundes Ding draus, wenn man diese ganzen Sachen kombiniert und das ist ja dann eigentlich auch irgendwie ganzheitlicher als sich nur auf eine Sache zu beziehen.

00:39:08: Ich wollte genau dem Begriff jetzt gerade sagen, so wirklich einen ganzheitlichen Blick drauf.

00:39:14: Das ist ja so, dass auch viele Menschen, die unter Ängsten leiden, und das steht ja bei mir bei fast jedem Beitrag dabei, bitte lass das aber ärztlich auch abklären.

00:39:23: Und ich bekomme immer wieder Nachrichten von Menschen, die jahrelang unter Ängsten gelitten haben, die dann das ärztlich mal checken haben lassen und mir dann schreiben und sagen, Clara, ja, wir sind jetzt wirklich drauf gekommen, bei meinem Blutzucker stimmt seit Jahren was nicht.

00:39:39: Und als ich da jetzt reguliert habe, geht es mir viel besser.

00:39:43: Und wo ich mir denke, wow, die Person schlägt sich seit Jahren mit Ängsten herum und eigentlich hätte man körperlich viel früher etwas tun können.

00:39:51: Genau, also genau wie du sagst, dieser ... ganzheitliche Blick drauf auf verschiedenen Ebenen anzusetzen und das sehe ich einfach auch als Psychotherapeutin so.

00:40:02: Ich bin nicht der Meinung zu sagen ja nur der Psychotherapeut hilft, sondern einfach auch genau darf man da an verschiedenen Ecken ansetzen und ist auch absolut wichtig.

00:40:14: weil du gerade Blutzucker sagst, auch Hormonsystem, natürlich auch bei Frauen noch mal ganz wichtig, zyklische Wesen.

00:40:23: Viele Frauen leiden ja auch an primarsturellen Symptomen oder während der Perimenopause, merken sie, dass die psychische Gesundheit sich verändert.

00:40:32: Auch da lohnt es sich ja mal drauf zu

00:40:34: gucken.

00:40:35: Absolut so wichtig und das ist ein Punkt, der ganz, ganz oft in meiner Community kommt von Menschen, die eben beschreiben, dass sie sagen, ja, ich habe irgendwie lange jetzt kein Thema mit Angst mehr gehabt und jetzt komme ich in die Wechseljahre und jetzt merke ich plötzlich, da tut sich plötzlich auf der Angstebene wieder was.

00:40:59: oder zum Beispiel Frauen, die schwanger werden und sagen, ja, da merke ich jetzt irgendwie und drum ist so ein wichtiger Punkt, den du hier auch beschreibst, dass wir die Hormone... auch immer im Blick haben dürfen und uns da auch unterstützen lassen dürfen, wenn wir das Gefühl haben, das spielt zusammen.

00:41:18: Und auch so ein wichtiger Punkt, den du angesprochen hast, so zyklos bedingt, dass die Angst einfach auch mal mehr und mal weniger ist.

00:41:25: Das beschreiben auch ganz viele Frauen und ist vielen, aber auch wiederum nicht bewusst.

00:41:30: Darum ist ja Aufklärung auch so wichtig.

00:41:36: Genau.

00:41:37: Wenn mir Leute das berichten, wenn mir Frauen das berichten, achte doch mal drauf, wann passiert das?

00:41:43: Passiert das immer zyklisch?

00:41:45: Passiert das immer nach gleichem Zyklusfasern, aber viele kennen ihre Zyklusfasern eben gar nicht.

00:41:49: Deswegen ist es nochmal ein Grund, mal zu treten.

00:41:53: Wie sieht es eigentlich bei mir aus?

00:41:55: Genau, absolut.

00:41:57: Ich würde gerne noch eingehen auf ein paar Tools.

00:42:01: Du hast ja viele Kurse, du hast den SOS-Plan auch.

00:42:06: Ich würde es gerne einmal unterscheiden in vielleicht eine akute Hilfe und Sachen, die vielleicht die Resilienz auf Dauer stärken, die Resilienz gegen Angst.

00:42:16: Was würdest du als Expertin da

00:42:21: empfehlen?

00:42:23: Vielleicht schauen wir zuerst auf die Akuthilfe.

00:42:27: Und ich glaube ... Was ganz wichtig mir hier zu Beginn noch zu sagen ist, dass Akkuthilfe nicht bedeutet.

00:42:34: Ich habe jetzt von einem Tag auf den anderen dann keine Panikattacken mehr, weil ich glaube, wir wünschen uns das alle.

00:42:39: Aber es ist auch meine Erfahrung so, dass auch, als ich die Tools dann schon hatte,

00:42:46: war es

00:42:47: trotzdem so, dass, und da bringe ich jetzt nochmal den Panik-Tornado ein, dass ... manchmal dieser Panik-Tornado wieder so massiv durch mich hindurch geschossen ist, ich eigentlich diese Tools kannte, ich dann nach der Panik-Attacke da saß und mir dachte so, okay, Clara, jetzt bist du da wieder komplett hinein geplumpst und hast dir irgendwie nicht selbst helfen können.

00:43:08: Also ich glaube, es ist mir ganz wichtig hier zu sagen, sei hier wirklich geduldig mit dir und genau und es ist auch okay, wenn nicht immer alles gleich funktioniert und vielleicht auch gut hier noch zu sagen, dass es auch wichtig sein kann, auch solche Tools zuerst mal mit therapeutischer Hilfe anzuwenden, wenn du dich selbst nicht drüber traust.

00:43:33: Man muss sich da in diese Angstbewältigung auch nicht alleine hineinstürzen, sondern darf das auch mit Begleitung machen.

00:43:42: Ein Tool, das mir mit viel Übung, dann in Panikattacken immer geholfen hat, war der Atem.

00:43:51: Und unser Atem ist ja deswegen so ein hilfreiches Werkzeug, wenn man so will, weil wir damit direkt Einfluss auf unser Nervensystem haben.

00:44:02: Weil ich konnte ja in Panikattacken, während Panikattacken nicht beeinflussen, wie schnell mein Herz schlägt oder ob ich zu schwitzen beginne, dass konnte ich nicht beeinflussen, aber mein Atem, der auch immer komische Sachen machte, den können wir ja direkt beeinflussen.

00:44:18: Und ich habe mir da jetzt gar, es gibt ja die verschiedensten Atemübungen und meine war komplett unspektakulär, die war einfach nur... ruhig durch die Nase einzuatmen und verlängert durch den Mund wieder auszuatmen.

00:44:32: Also bei Atemübungen ist es ja immer wichtig, dieses verlängerte Ausatmen, weil wir da durch unserem Nervensystem das Signal geben, hey, hier ist alles gut, du darfst entspannen.

00:44:45: So wie wir ja nach einer kniffligen Aufgabe, nach einer Prüfung, ist es ja ganz oft so, dass Menschen dann so dieses lange Ausatmen ganz automatisch machen.

00:44:57: und Anspannung dadurch loslassen.

00:45:00: Und mein Tool war eigentlich dann immer das, dass, wenn ich gemerkt habe, die Panik kommt wieder, dass ich zu mir gesagt habe, klarer, atme.

00:45:10: Dann habe ich ruhig durch die Nase ein und lange durch den Mund ausgeatmet.

00:45:15: Und genau, und so wichtig, das braucht einiges an Übung.

00:45:20: Ja, weil ja viele Menschen auch unter Atemnot leiden während der Panikattacke.

00:45:27: Ich dann oft auch die Rückmeldung bekomme klarer, ich möchte mich aber gar nicht auf meinen Atem konzentrieren.

00:45:31: Alles gut.

00:45:32: Dann nehme vorher eine andere Übung.

00:45:34: Ich war auch eine davon, die unter Atemnot gelitten hat während meiner Panikattacken.

00:45:40: Darum brauchte ich bei dem Atem viel Übung.

00:45:45: Aber es war irgendwann dann wirklich mein großer, großer Helfer.

00:45:53: Als nächsten Punkt, den ich so als akut Hilfe sagen würde, ist, lass alle Gefühle durch dich hindurch fließen.

00:46:05: Lass die Panik durch dich hindurch fließen.

00:46:07: Ich glaube, das ist... Einer der schwersten Punkte überhaupt, weil bei mir war es auch so, ich habe mich so lange gegen die Panik gewährt, ich habe mich gegen diese Gefühle gewährt, ich wollte sie weg haben, ich habe mich dagegen gestemmt, ich habe mich abgelenkt.

00:46:24: Und ich glaube, das hat aber auch dazu geführt, dass ich die Panik so sehr aufrecht erhalten habe.

00:46:31: Und ich habe mir dann beigebracht, und ich nenne das ja radikale Akzeptanz, so wirklich Alles, was da an Gefühlen, alles, was da an Gedanken, alles, was da an Körperreaktionen kommt, einfach durch mich hindurch fließen zu lassen, mich nicht dagegen zu wehren.

00:46:57: Ich habe mir das auch bildlich so vorgestellt, wie wenn das durch mich hindurch fließt und unten bei meinen Füßen dann wieder abläuft und ... Und hier ist vielleicht ein wichtiger Punkt, weil viele Menschen auch mir dann sagen, klarer ja, aber jetzt habe ich jahrelang versucht, mir die Angst vom Hals zu halten.

00:47:20: Und du sagst mir jetzt, ich soll sie jetzt da zulassen.

00:47:22: Ich bin ja nicht verrückt.

00:47:24: Ich möchte ja weghaben und nicht da haben.

00:47:28: Und für mich war das so wichtig zu verstehen, dass in dem Moment, wo ich sie zulasse, kann ich sie kennenlernen.

00:47:36: Merke ich, was sie macht mit mir.

00:47:40: Es sich enorm unangenehm anfühlt, dass es sich wirklich furchteinflößend schlimm und wirklich krässlich ist, dieses Gefühl.

00:47:49: Aber als ich dann so die ersten Male, die Angst durch mich hindurch fließen habe lassen, war das so wie eine Befreiung.

00:47:57: So, okay, sie kann mir nichts tun.

00:48:05: Genau.

00:48:07: Ich kenne das auch aus anderen ... Ja, sag ich mal, Therapien oder teilweise kennt man es auch aus der spirituellen Praxis, diese Emotionen wirklich wahrzunehmen, zuzulassen, zu akzeptieren, wie du es ja auch sagst, dass es dann so ein Switch gibt.

00:48:24: Im Kopf, im Nervensystem.

00:48:27: Und es ist ganz, ganz spannend, weil man ist ja meistens so, ich will das nicht, ich möchte das nicht, ich möchte das jetzt loswerden und das verstärkt teilweise wahrscheinlich auch noch die Emotionen.

00:48:38: Genau.

00:48:39: Also meine Erfahrung war so, dass wirklich diesen Druck, den ich da ausgeübt habe, in dem ich mich gegen die Angst gewährt habe, hat die Angst noch mal stärker gemacht, die hat noch mal mehr Gegendruck ausgeübt.

00:48:52: Und erst dieses, die du es ja jetzt auch so schön gesagt hast, zu dieser Emotion auch zu spüren.

00:49:00: Und das braucht echt viel Mut.

00:49:02: Also das möchte ich hier nochmal sagen, das ist jetzt nicht so, dass ich sage, oh, da habe ich mich hingesetzt und nun habe ich die Emotionen halt und die Panikattacke jetzt da einfach mal so gespürt.

00:49:10: Sondern das war echt so viele Wochen und Monate Arbeit, dass ich mich da hingewagt habe.

00:49:17: Und ich glaube, dass das bei ganz vielen Menschen so ist, weil das bei der Angst wirklich, bei der Panikattacke eigentlich auch wirklich diese Todesängste.

00:49:28: Man möchte am liebsten davon laufen und sich eigentlich, es zu wagen, stehen zu bleiben, sich umzudrehen und zu sagen, okay, Angst, dann komm und mach das mit mir, was du machen willst.

00:49:45: Und wie gesagt so, es braucht viel Übung, aber ich glaube, das war ein wichtiger Punkt neben den Atemübungen.

00:49:55: Und ich habe das ja auch kombiniert.

00:49:59: Ich habe die Angst zugelassen und gleichzeitig geatmet.

00:50:03: Und das waren eigentlich zwei Punkte, die, glaube ich, meine Hauptgame-Changer aus der Angst waren.

00:50:11: Würdest du auch sagen, dass regelmäßige Atemübungen auch im Generäen die Resilienz stärken können?

00:50:20: Ja, Atem ist ja natürlich ein ganz kraftvolles Werkzeug.

00:50:26: Meditation.

00:50:27: andere Achtsamkeitstechniken, was würdest du empfehlen, für so eine längerfristige oder um eine Resilienz aufzubauen?

00:50:36: Ich glaube, ich würde gar nicht sagen, mach unbedingt das oder mach unbedingt das, weil ich glaube, Menschen sind sehr unterschiedlich.

00:50:48: Und auch wenn ich jetzt natürlich als Psychologin und aus eigener Erfahrung sagen würde, ja Atemübungen sind wunderbar, aber ich glaube, es gibt auch viele Menschen, die mit Atemübungen überhaupt nichts anfangen können und sagen, ich gehe am Tag eine halbe Stunde im Wald spazieren und das erdet mich und beruhigt mich und reguliert mein Nervensystem dann alles gut.

00:51:07: Also dann lass Atemübungen beiseite und mache das.

00:51:11: Also ich glaube, es geht so darum für sich, Methoden oder Momente oder Zeiten zu finden, wo wir einerseits zur Ruhe finden, Kraft tanken, auftanken können und ich glaube es ist so, es geht darum diese Zeit nicht zu vernachlässigen und was man dann so macht, also das kann ja einerseits wie du jetzt beschreibst können, dass Achtsamkeitsübungen sein.

00:51:47: Das kann aber auch sein, dass Menschen sagen, ich setz mich aufs Fahrrad und bin da irgendwie unterwegs, beobachte die Natur.

00:51:54: Es gibt auch Menschen, die sagen, ich entspanne irgendwie am besten, wenn ich mit meinem Hund zusammen bin und so.

00:52:01: Ich glaube, es geht so darum, für sich zu spüren, was tut mir gut?

00:52:10: Und ich glaube, dass das viele Menschen, und ich gehöre auch dazu, im Alltag viel zu oft vergessen oder einfach auch im Stress und in der Hektik des Alltags übersehen, dass ich so eben sei es gewisse Routinen, Tools, Momente oder Zeiten habe, wo ich wirklich sage, okay, da komme ich zu Kräften wieder.

00:52:38: Ich meine, ich glaube, das brauchen wir jetzt gar nicht ansprechen, dass Schlaf da auch enorm wichtig ist, dass natürlich Bewegung wichtig ist, in welcher Form auch immer, weil ja viele mich auch fragen, dann ja, Clara, Yoga muss man das jetzt machen?

00:52:50: Und ich mach zum Beispiel kein Yoga, weil ich mich noch nie damit auseinandergesetzt habe.

00:52:55: Ja, ich gehe aber jeden Tag eineinhalb Stunden mit meinem Hund spazieren.

00:52:58: Ich glaube, das ist so irgendwie mein... drum, ich glaube, es ist so... Es geht so darum, so für sich das zu finden, was für einen selbst gut passt.

00:53:09: Und wo ich merke so, da geht es mir gut, da tanke ich auf, da komme ich zu Energie.

00:53:15: Und da geht es mir gut, da bin ich mit mir gut verbunden.

00:53:21: Auch vielleicht mit meinen Gefühlen gut verbunden.

00:53:24: Da kann ich loslassen.

00:53:26: Da habe ich eine Verbindung zu meinen guten Gefühlen.

00:53:30: Aber ich glaube, ich würde jetzt so, wenn ich so überlege, es wahrscheinlich gar nicht so von der Resilienz her gar nicht so auf ein Tool oder zwei Tools beziehen, wo ich sage, das sollte man unbedingt einbauen, weil ich glaube, das sind ja alle einfach unterschiedlich.

00:53:45: Ja,

00:53:46: letztendlich ist auch die Sommer aus.

00:53:48: Absolut.

00:53:49: Ich kann natürlich viel meditieren oder viel zum Sport gehen.

00:53:54: Wenn ich immer meinen Schlaf vernachlässige, dann ... werde ich auch keine langfristige Resilienz

00:53:59: aufbauen.

00:54:00: Absolut.

00:54:01: Man

00:54:01: braucht von verschiedenen Faktoren, die man beachten muss, sollte aber man sollte natürlich auch nicht von seinen Routinen gestresst sein.

00:54:10: Absolut.

00:54:10: Das hat man ja auch, dass das Programm dann voll ist und ich muss noch zum Sport und ich muss noch dahin.

00:54:17: Das hat dann auch nichts mehr mit Achtsamkeit zu tun,

00:54:19: wahrscheinlich.

00:54:20: Absolut.

00:54:21: Und auch, denke ich, mir so Dinge, die wahrscheinlich eh jetzt wie jeden logisch sind, aber Ich ertappe mich leider auch immer, dass ich viel zu wenig auf meine Ernährung achte.

00:54:30: Und dass irgendwie ich sage, jetzt muss ich schnell gehen und dann mache ich das, das soll man ja eigentlich gar nicht, aber ich esse leider viel zu oft vor dem PC.

00:54:39: Weil da muss ich noch dieses und ich weiß, dass das komplett blöd sind eigentlich ist und ich mir dafür Zeit nehmen soll und ermahne mich auch immer wieder dann.

00:54:49: Aber ich glaube, das sind auch so Punkte, wie du eben sagst so, ich kann... die tollsten Achtsamkeitsübungen machen, wenn ich irgendwie die restliche Zeit des Tages nur Stress habe, wenn ich mich irgendwie nähere und stress dabei habe, wenn ich nicht schlafe, dann ist es wunderbar, dass ich in meiner Mittagspause eine halbe Stunde Achtsamkeitsübung gemacht habe und alles andere irgendwie nicht so... Genau, irgendwie... Nicht so dazu führt, dass es mir meinem Körper und Kopf gut geht.

00:55:26: Vielen, vielen Dank für die

00:55:28: Ausführungen

00:55:29: zu deinen Tools, die du anwendest.

00:55:33: Für dich,

00:55:34: aber auch die du deine Community empfiehlst.

00:55:39: Du hast ja ein Buch, was bald rauskommt.

00:55:41: Ich weiß nicht, nächste Woche, über nächste Woche?

00:55:43: Genau, am vierundzwanzigsten September kommt's raus, genau.

00:55:48: Magst du uns denn nochmal erzählen, um was da geht?

00:55:52: Sehr gerne.

00:55:53: Also mein zweites Buch heißt Hey Panik, komm mal wieder runter.

00:55:58: Einenundzwanzig Wege mit Panikattacken umzugehen.

00:56:01: und das Buch ist eigentlich so entstanden, weil im ersten Buch, das heißt, liebe Angst, halt doch mal die Klappe, da ging es viel um Ängste, um Angstgedanken, auch ein bisschen um Panikattacken, aber habe ich nur so ein bisschen gestreift.

00:56:16: und Sorgen und Zweifel und so.

00:56:20: Und dann kamen so aus der Community immer konkrete Fragen.

00:56:23: Clara, was mache ich, wenn ich Panikattacken auf der Autobahn habe?

00:56:28: Was mache ich bei Panikattacken im Flugzeug an der Supermarktkasse?

00:56:32: Was mache ich bei Schwindel und Herzrasen?

00:56:35: Was mache ich, wenn ich das Gefühl habe, ich werde verrückt oder ich habe so schlimme Krankheitsängste und bekomme dadurch immer Panikattacken?

00:56:43: Die Fragen aus der Community wurden sehr konkret.

00:56:46: Und darum wusste ich, okay, da muss es ein Buch dazu geben.

00:56:52: Das ist Bedarf da.

00:56:54: Ja, genau.

00:56:55: Und darum gibt es dieses Buch, in dem ich eben einerseits ganz konkret auf Situationen eingehe, wie eben Flugzeug, Autobahn, öffentliche Verkehrsmittel, Menschenmenge, wie mitten in einem Konzert stehen und eine Panikattacke bekommen, zum Beispiel.

00:57:12: Aber eben auch diesen körperlichen Aspekt.

00:57:14: Also so Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Magen-Darm-Probleme, die bei Panikattacken auch ganz oft auftreten.

00:57:22: Und der dritte Bereich sind dann noch so die Vorstellungen, wo wir ja auch schon gesprochen haben, dass Menschen eben dann sich so in diesen Gedanken verheddern.

00:57:31: So, oh Gott, ich werde verrückt, weil die Panik eben so massiv uns beeinflusst.

00:57:37: Das war auch bei mir so, dass ich dachte, Wir brennen die Sicherungen durch, also ich werde verrückt, weil das so massiv war, was man da tun kann.

00:57:46: Oder eben auch Panikattacken bei Krankheitsängsten, wenn ich mir immer wieder vorstelle, was ist, wenn ich eine schlimme Krankheit habe.

00:57:54: Genau und da gehe ich ganz konkret auf diese Themen ein und es gibt ein und zwanzig Tools, die ich alle selbst... angewandt habe.

00:58:03: Das ist ja in meinen Büchern immer so, ich schreibe nur Dinge, die mir selbst aus der Angst und Panik geholfen haben.

00:58:11: Und genau.

00:58:13: Und das kommt jetzt am vierundzwanzigsten September.

00:58:15: Spannend.

00:58:16: Also für Betroffene dann vor allem, aber sicherlich auch Menschen, die mit Betroffenen zusammenleben oder zu tun haben.

00:58:23: Ein ganz interessantes Buch.

00:58:26: Was würdest du meinen, an wen ist das gerichtet?

00:58:29: Ja, absolut.

00:58:30: Da sprichst du einen wichtigen Punkt an.

00:58:32: Das bekomme ich ja auch immer wieder mit, dass Menschen mir schreiben und sagen, dieses Wissen rund um Angst und Panik hat mir so geholfen, dass ich meinen Partner, meine Partnerin, besser begleiten kann auch in dem Moment.

00:58:43: Das ist, glaube ich, auch ein wichtiger Punkt, den du da ansprichst, dass es nicht nur die Betroffenen sind, sondern auch Menschen, die mit den Betroffenen zu tun haben.

00:58:55: Genau.

00:58:57: Vielen, vielen Dank, Clara.

00:58:59: Ich möchte gerne noch zum Schluss wissen, für Interessierte, wie erreichen sie dich, wo finden sie dich?

00:59:06: Am besten.

00:59:07: Hast du eine Website?

00:59:08: Du hast eine Website, das weiß ich, und Instagram natürlich.

00:59:12: Genau, also das sind eh die zwei Dinge, die du jetzt ansprichst.

00:59:14: Also es gibt einen ganz, ganz großen Instagram-Kanal unter ClaraHanstein.

00:59:20: Für Kopf und Herz, da findet man mich.

00:59:22: Da sind wir eine ganz, ganz große Community, die sich immer austauscht.

00:59:25: Genau, dann habe ich eine Website.

00:59:27: findet man mich auch unter klarerhandstein.com.

00:59:30: Genau, da gibt es alle meine Angebote.

00:59:34: Und genau, es gibt auch einen Podcast von mir, wo ich wöchentlich spreche.

00:59:39: Der heißt gemischte Gefühle.

00:59:40: Den gibt es jetzt seit einem Jahr, wo ich auch ausschließlich über Angst und so die Themen rundherum spreche und auch da meine Tools und Gedanken weitergebe.

00:59:51: Genau, ich glaube, so erreicht man mich.

00:59:56: Also alle, die interessiert sind, gerne da mal vorbeischauen.

01:00:00: Clara, vielen, vielen Dank für heute, für deine Ausführung, für dein Wissen, für deine Expertise, für deine Erfahrung auch, die du mit uns geteilt hast.

01:00:10: Ich glaube, das ist ganz, ganz wertvoll, was du mit uns geschehrt hast, für Betroffene, für Interessierte, für Angehörige.

01:00:18: Und vor allem... Bringst du das Thema in die Welt

01:00:24: und das ist ganz, ganz, ganz, ganz

01:00:25: toll.

01:00:26: Vielen, vielen Dank.

01:00:27: Vielen Dank

01:00:27: für deine Zeit.

01:00:28: Danke, Elizabeth, für unser Gespräch.

01:00:32: Hat mir eine große Freude gemacht und danke auch für die Möglichkeit hier in eurem Podcast sprechen zu dürfen.

01:00:39: War mir eine Freude.

01:00:40: Gerne.

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