#146 Selbstwert stärken: Der Schlüssel zu erfüllten Beziehungen. Mit Stefanie Stahl
Shownotes
Ohne Selbstwert keine Liebe - und ohne Selbstreflexion keine Stabilität. ⚖️ 🎙️ In dieser Episode spricht Nils Behrens mit Stefanie Stahl über Selbstwert als Fundament gelingender Beziehungen. Warum triggert uns Kritik? Wie entlarven wir Schattenkind-Glaubenssätze („Ich genüge nicht“, „Ich bin nicht wichtig“)? Und wie kommen wir zurück ins Sonnenkind - realistisch, freundlich, wirksam?
Darum geht’s: ▫️ Glaubenssätze als „Programmiersprache“ des Selbstwerts: Wie Herkunft, Prägungen und alte Muster unser Heute steuern - und wie man sie entmachtet. ▫️ Ertappen & Umschalten: Das Stahl-Mantra für den Alltag - früh merken, freundlich regulieren, erwachsen handeln. ▫️ Grenzen ≠ Strafe: Der faire, konkrete Weg zwischen zu hart und zu weich - mit Formulierungshilfen. ▫️ Anerkennung ohne Abhängigkeit: Warum Likes gut tun, aber Selbstwert in uns verankert gehört. ▫️ Regulation statt Over-Optimierung: Bauchatmung, kurze Reset-Momente, kleine realistische Rituale. ▫️ Beziehungsrealität checken: Nähe, Austausch, Lebendigkeit - statt Rollenfunktionieren. ▫️ Burnout-Pendel: Von Überanpassung zu „neu-stark“ - Balance finden, statt in Extreme kippen.
📝 Konkrete Mini-Übungen: ▫️ Trigger-Check: „Was ist wirklich passiert - und was erzählt mein altes Programm?“ ▫️ Sonnenkind-Moment: 3 Stärken + 3 Ressourcen (Menschen, Natur, Routinen) benennen – täglich kurz visualisieren. ▫️ Bauchatmung on the go: Mehrmals am Tag 4–5 ruhige Atemzüge bewusst in den Bauch.
Mehr von Stefanie Stahl: https://www.stefaniestahl.de/ Das Buch "Das Kind in dir muss Heimat finden: https://www.thalia.de/shop/home/artik…
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Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv – Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Weil Wut ist ja ein Gefühl, was stark macht.
00:00:02: Wut
00:00:03: verleiht Mut.
00:00:05: Das heißt, gerade die, die eben so Probleme haben, was anzusprechen, müssen erst mal richtig wütend werden.
00:00:11: Und dann wird es aber oft unfair, weil sie dann einfach mit Kanonen auf... Spatzen schießen.
00:00:16: Und deswegen sage ich, sprich ich so möglichst früh an.
00:00:19: Und dann kannst du es doch noch ganz freundlich sagen.
00:00:21: Und dann findet man auch oft früh eine Lösung, weil das ist ja auch den anderen Gegenüber nicht fair.
00:00:27: Weil die ja oft sagen, sag mal, warum hast du das ja nicht früher gesagt?
00:00:31: Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural.
00:00:36: Ich bin Nitz Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein.
00:00:41: Wir tauchen einen Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.
00:00:46: Immer mit einem Weisenblick auf das, was uns wirklich gut tut.
00:00:51: Wir suchen alle nach der großen Liebe und übersehen dabei oft, dass sie mit uns selbst beginnt.
00:00:56: Wer sein Selbstwert stärkt, steht nicht nur fest im Leben, sondern wird auch zu einem besseren Partner, Freund oder Elternteil.
00:01:02: Stephanie Stahl ist Deutschlands bekannteste Psychologin und Besselautoren.
00:01:06: Mit das Kind in dir muss Heimat finden, hat sie Millionen Menschen gezeigt, inklusive mir, wie man die schattend Kind-Glaubenssätze erkennt, heilen kann und mir Sicherheit in Beziehungen gewinnt.
00:01:16: Heute sprechen wir anlässlich des zehnjährigen Buchjubiläums darüber, wie selbst wird, nicht nur unser inneres verändert, sondern auch jede Beziehung stabiler und liebevoller Macht.
00:01:25: Und deswegen sage ich herzlich willkommen Stephanie Stahl.
00:01:27: Hallo, danke für die Einladung.
00:01:30: Liebe Steffi, wie wichtig sind in Sonntage für unser Selbstwertgefühl?
00:01:33: Das kommt darauf an, weil sie das Selbstwertgefühl nicht verändern.
00:01:37: Und wenn mein Selbstwertgefühl nicht so stabil ist, und ich finde vielleicht auch gerade ein bisschen unglücklich, am besten unglücklich verliebt, dann sind die Sonntage ganz, ganz schlecht für unser Selbstwertgefühl.
00:01:48: Weil dann das Selbstwertgefühl oft nochmal sich sehr schmerzhaft zu Wort liebt.
00:01:52: meldet, weil man ja nicht in der Alltagsroutine so gefesselt ist.
00:01:56: Auf der anderen Seite können die natürlich auch toll sein für unser Selbstwertgefühl, nämlich dann, wenn wir den Sonntag nutzen, um was richtig Schönes zu machen, weil wenn wir Freude im Leben verspüren, tut das auch unserem Selbstwert gut.
00:02:09: Ja, ich finde das eine sehr gute Antwort, weil man kennt ja schon so ein bisschen Sonntagsblues und ich glaube gerade, wenn man in einer unglücklichen Liebessituation ist, kann ich mir vorstellen, dass sich das Ganze dann nochmal etwas stärker aufbaut.
00:02:22: Aber deswegen lass uns doch mal wirklich einsteigen, weil wir wollen ja am Ende dieser Folge dann lernen, wie wir alle noch glücklicher werden und noch mehr Selbstwertgefühl haben.
00:02:30: Warum es selbst wird in Beziehung so entscheidend und warum können wir die Liebe nicht wirklich genießen, wenn sie fehlt?
00:02:38: Also der Selbstwert hängt halt sehr eng mit unserem Selbstbild auch zusammen, ja?
00:02:43: Also wenn ich zum Beispiel so ein Selbstbild von mir habe, und das hängt viel damit zusammen, was meine Eltern mir mitgegeben haben, wie ich aufgewachsen bin, wenn ich so einen Selbstwert habe, der durch so ein Glaubenssatz bestimmt ist, zum Beispiel ich genüge nicht, ja?
00:02:59: Dann ist das ja eine Aussage über meinen Selbstwert.
00:03:04: Ich sage immer, dass selbst die Glaubenssätze sind die Programmiersprache des Selbstwertgefühls.
00:03:10: Und wenn ich jetzt mit diesem Glaubenssatz Beziehungen gestalte, dann habe ich ja natürlich irgendwie so eine latente Sorge, dass die anderen auch mal merken können, dass ich eigentlich nicht genüge.
00:03:22: Und das kann dann wiederum dazu führen, dass ich mich vielleicht immer besonders anstrengen und versuche, alle Erwartungen zu erfüllen, damit mich bloß alle mögen, was dann wieder dazu führt, dass ich selber das Gefühl habe, mich irgendwie ein bisschen zu verlieren in dieser Beziehung.
00:03:36: Oder es kann auch dazu führen, dass ich gar keinen so nah an mich rankomme, als dass ich das überhaupt entdecken könnte, dass ich nicht genüge.
00:03:44: Das heißt, das strahlt so sehr ab auf meinen Verhalten.
00:03:49: weil mein Selbstwert auch darüber bestimmt, wie ich andere Menschen wahrnehme, wenn ich mich grundsätzlich eher minderwertig fühle, nämlich andere schnell als überlegen war und das hat Auswirkungen, wenn ich nämlich jemand als überlegen empfinde, dann... bekommt er auch schnell eine bedrohliche Qualität für mich, weil er hat ja die Macht, über mich zu entscheiden, ob er mich jetzt gut findet oder ob er mich ablehnt.
00:04:12: Das kann wiederum dazu führen, dass ich den anderen ablehne und sagt, er ist doch sowieso ein Idiot, mit dem brauche ich da überhaupt nicht.
00:04:19: Und so hat das ständig so Dynamiken, weil das, was ich über mich selbst fühle und denke, also auch hinsichtlich meines Selbstwertes, sich natürlich auch in Verhaltensweisen ausdrückt.
00:04:35: In deinem Buch geht es sehr, sehr stark um diese zwei Kinder.
00:04:38: Das eine ist das Sonnenkind und das andere ist das Schattenkind.
00:04:40: Diese Glaubenssätze, die du jetzt gerade beschrieben hast, sind wahrscheinlich die, die eher das Schattenkind, wenn ich es richtig verstanden habe, geprägt haben.
00:04:46: Das heißt also, ich genüge nicht oder ich bin nicht wichtig.
00:04:51: Was würdest du sagen, sind die Glaubenssätze, die am häufigsten in Partnerschaften vorkommen?
00:04:55: Sind das schon so die beiden?
00:04:56: oder würdest du sagen, da gibt es noch andere?
00:05:01: Im Grunde genommen, also es gibt ja so gesehen viele Glaubenssätze, wir bleiben jetzt mal gerade bei den Negativen, ich bin nicht wichtig, ich bin wertlos, ich genüge nicht und so weiter, bis hin also ganz devastating.
00:05:13: einer schlimmsten ist, ich darf nicht leben.
00:05:17: Aber im Großen und Ganzen läuft ja mehr oder minder, wenn man es sich sehr vereinfacht ausdrückt, alles darauf hinaus, ich bin ein Fehler.
00:05:26: Also mit mir stimmt irgendwas nicht.
00:05:28: Mit mir ist irgendwas nicht korrekt.
00:05:31: Und das kann dazu führen, dass ich in Partnerschaft mich eben auch sehr schnell schuldig fühle.
00:05:37: Man denkt, ich bin schuld oder dazu führen, dass ich mein... Ich bin total verantwortlich dafür, dass der andere sich gut fühlt mit mir, dass die Beziehung gelingt.
00:05:48: Es kann aber auch dazu führen, dass ich... immer ziemlich genau aufrechne, wer hat jetzt was gemacht und wo macht der andere vielleicht auch Fehler.
00:05:57: Also, das hat eine ziemlich weite Auswirkung.
00:06:00: Ich habe bei der Beantwortung der Frage vergessen, welche Frage du gestellt hast.
00:06:03: Passt du die Antwort zu deiner Frage?
00:06:06: Die passt sehr gut.
00:06:07: Es geht einfach darum, welche Glaubenssätze uns dann negativ beeinflussen.
00:06:09: Insofern du hast die gewahrten Bandbreite da, glaube ich, ganz gut aufgemacht.
00:06:12: Und von daher, ja, passt es sehr gut.
00:06:16: Wie erkenne ich im Alltag, dass gerade mein Selbstwert wackelt?
00:06:19: Also gibt es so eine Art Frühwarnsignal?
00:06:24: Viele Menschen wissen ja, dass sie sich eher unsicher fühlen und versuchen es dann eben zu kompensieren.
00:06:30: Darum geht es ja häufig und es gibt im Grunde mal so zwei Wege ihnen zu kompensieren.
00:06:34: Entweder indem ich mich anstrengend alles richtig zu machen und allen zu gefallen.
00:06:38: Also ziemlich angepasst, überangepasst bin.
00:06:41: Oder indem ich mich eher auf die autonome Seite schlage und sage, ihr könnt mich mal, ich mach sowieso mal ein Ding.
00:06:47: Ich bin von keinem von euch abhängig und partiell.
00:06:53: kennen wir das natürlich alle, weil der Selbstjahrzeit ist kein so ein ganz stabiles Ding.
00:06:58: Also jeder Mensch kennt einfach Situationen, in denen er sich unsicher fühlt.
00:07:03: Ja, sei es, man kommt ganz neu auf den Arbeitsplatz, nicht man, Arbeitsplatz ist neu, wollte ich sagen, also man kommt auf einen neuen Arbeitsplatz, sei es man.
00:07:13: Kommt auf eine Party, wo man vielleicht gar keinen kennt.
00:07:16: Sei es, man ist mit furchtbar wichtigen Leuten zusammen, wo es aber richtig entscheidend ist, dass man bei denen einen guten Eindruck macht, weil vielleicht irgendwas davon abhängt.
00:07:25: Sei es, dass man Vortrag halten muss oder sonst irgendwie auf die Bühne gehen muss, also dass man so unter Unsicherheiten leidet.
00:07:33: Und es macht einen ziemlich großen Unterschied, ob ich generell so eine Unsicherheit habe, also generell so ein Schattenkind in mir habe oder ob das so Situativ manchmal auftaucht, wenn das nämlich generell ist, dann ist es ganz wichtig, dass ich mich mit dem Programm, was dahinter steckt, auseinandersetze.
00:07:53: Und wenn es situativ ist, dann muss ich mir überlegen, am besten vor der Situation.
00:07:59: Meistens weiß man ja, dass irgendeine Situation auf einen zukommt.
00:08:04: Muss ich mir da vor am besten überlegen, welche innere Einstellung ich mir dafür zurecht lege, welche Verhaltensstrategien, ob es gewisse Sachen zum Beispiel vortragen oder so, da kann man sich auch sehr gut vorbereiten, die kann man schon mal üben.
00:08:16: Also da braucht es dann mehr so situative Strategien.
00:08:21: Ja, ich weiß genau, was du meinst.
00:08:22: Ich hatte mal ein Podcast-Interview mit Kathar Zuding.
00:08:25: Das ist eine FDP-Politikerin, die war lange im Hamburger Parlament in einer Führung und Rolle und dann, glaube ich, auch im Bundestag als Vize irgendwas.
00:08:36: Also, ich weiß nicht mehr genau, die Bezeichnung wieder.
00:08:39: Aber die hatte zum Beispiel, als sie noch in Hamburg war, sich überlegt, weil sie so ungern vor diesem Plenarsaal präsentiert hat, wie sie die Treppe runterfallen könnte, dass sie nicht allzu sehr verletzt, aber doch genug, um diesen Vortrag nicht zu halten.
00:08:54: Ich meine, das ist auch eine Art, mit dieser Situation umzugehen.
00:08:58: Aber wahrscheinlich gibt es da bessere Strategien.
00:08:59: Deswegen ist meine Frage, welche zwei Alltagsroutinen helfen sofort, das Sonnenkind zu aktivieren?
00:09:06: Bevor ich das Sonnenkind aktiviere, ist es total wichtig, das Schattenkind zu verstehen, weil es funktioniert meistens nicht, dass man versucht, sich irgendwas Positives einzureden oder so.
00:09:15: Ich habe noch nie eine Frau erlebt oder kennengelernt, die subjektiv das Gefühl hatte, ich bin hässlich und die... diesbezüglich ihren Selbstwert verbessert hat, weil sie jeden Tag von Spiegel getreten ist und gesagt hat, ich bin schön, ich bin schön.
00:09:31: Das funktioniert nicht.
00:09:32: Wenn ich eine tiefere Überzeugung von was habe, dann wird es mir nicht gelingen, mir was anderes einzureden.
00:09:37: Und deswegen halte ich es immer für den wichtigsten Schritt, dass man zuerst mal guckt, was ist das eigentlich für ein Programm und wo kommt das her?
00:09:45: Also Michael zu meinem Zum Beispiel mein Buch, der ist aufgewachsen in einer Bäckerei, also die Eltern waren Bäcker, da hat er noch drei Geschwister, die Eltern waren permanent gestresst, sie konnten dem kleinen Michael... überhaupt nicht die Aufmerksamkeit geben, die er verdient hätte.
00:09:59: Und deswegen flippt er heute noch total leicht aus, wenn er irgendwie das Gefühl hat, er wird nicht voll genommen, er wird übergangen, er wird übersehen.
00:10:07: Das ist ein mega krasser Trigger für ihn.
00:10:09: So.
00:10:10: Und dann kann er nicht direkt zum Sonnenkind gehen und sagen, ich bin ja toll, ich bin ja wichtig.
00:10:15: Er muss erst mal verstehen, hey, das ist ja ein ureiles Programm.
00:10:19: Das kommt von damals vom Mama und Papa.
00:10:21: und diese Glaubenssätze.
00:10:22: Ich bin nicht wichtig.
00:10:24: Das sagt doch gar nichts über mein Wert aus, das sagt doch nur etwas darüber aus, dass meine Eltern offensichtlich sehr überfordert waren.
00:10:30: Und dieses Selbstverständnis, das ist erstmal der wichtigste Schritt und dann so in diese Selbstannahme zu gehen, dass man sagt, okay, das ist ein Teil von mir, der darf auch sein, aber der darf mich nicht beherrschen.
00:10:42: Ja, es ist also wichtig, dass ich die Überoberhand bewahre.
00:10:48: Und dann sage ich ja immer, attappen und umschalten, das sage ich ja immer mit zum Augensfinkern, ist das Steffi Stahl-Mantra.
00:10:54: Das heißt, in dem Moment, wo Michael in seinem erwachsenen Leben sich wieder geträgert fühlt und wieder in dieses Gefühl reinrutscht, ich bin nicht wichtig, ich wollte übersehen und dann wird immer direkt wütend, dass das merkt.
00:11:06: Wenn das nicht merkt, läuft das ganze Programm einfach ab.
00:11:10: Man muss es merken, man muss sich attappen, dann umschaltet.
00:11:13: und sagt, Moment mal, ich bin ja heute groß und die Wälder draußen ist nicht Mama und Papa.
00:11:18: Und natürlich kann mein Chef oder meine Frau, da wäre auch immer mal irgendetwas übersehen, was mir wichtig ist oder nicht so ganz aufmerksam zuhören, wenn ich was erzähle, so was passiert mir ja umgekehrt auch und kann sich somit noch innerlich regulieren und kann wieder in seine heutige erwachsene Realität kommen.
00:11:38: Und im nächsten Schritt kann er dann sich überlegen beim Sonnenkind.
00:11:42: Was wir an den Glaubenssätzen, die viel realistischer sind.
00:11:46: Zum Beispiel, ich bin wichtig oder wenn ihm das zu viel erscheint, kann er sagen, meine Frau bin ich wichtig oder meine Chefin oder was auch immer.
00:11:53: Also macht sich positive Glaubenssätze, die aber auch realistisch sind.
00:11:57: Dann guckt er mal auf seine Stärken, wo überhaupt seine Stärken liegen, aber auch mal auf seine Ressourcen.
00:12:02: Ressourcen ist sowas.
00:12:04: Michael geht finanziell gut.
00:12:06: Er ist gesund.
00:12:07: Er liebt den Wald als Ressource.
00:12:09: Er liebt seinen Hund, mit dem er immer spazieren geht.
00:12:12: Also so.
00:12:12: Und dann guckt man eben auch mal so auf.
00:12:14: die Fülle des Lebens und verbindet sich mit all dem, was da ist und eben auch mit neuen positiven Glaubens setzen.
00:12:20: Und da kann man dann natürlich auch ein kleines Morgenritual draus machen, dass man sich morgens immer mal so ein paar Minuten lang am besten verbunden mit der Atmung und ein paar schönen visuellen Vorstellungsbildern in seinen Sonnenkind Zustand begibt.
00:12:37: Also da nochmal mit allen Sinn eintaucht.
00:12:41: Ja, ich mag die Söhung sehr.
00:12:43: Du empfiehlst ja Grundsätze in deinem Buch oder auch generell sehr häufig Selbstfürsorge statt Selbstoptimierung.
00:12:50: Was heißt das für dich ganz praktisch?
00:12:53: Ja, Selbstoptimierung ist ja sowieso schon seit langen so ein bisschen in den Verruch gekommen.
00:12:58: Ich konnte mit dem Wort nie besonders viel anfangen.
00:13:02: Im Grunde empfehle ich Selbstreflexion statt Selbstoptimierung, weil für mich beginnt immer so alles mit der Selbstreflexion.
00:13:09: Das heißt, dass ich überhaupt verstehe, wie ich ticke und woher manche Gefühle kommen, denn viele Menschen, die sich da sogar nicht reflektieren, die glauben ja alles an, was sie denken.
00:13:22: Also, die glauben ja alles, was sie denken und fühlen.
00:13:24: Also, Michael, wenn der nicht reflektiert, dass er dann ein ganz altes Programm am Laufen hat, der wird jedes Mal wieder ausflippen, wenn er sich über Gang fühlt oder wenn seine Frau irgendetwas vergisst, was ihm wichtig ist.
00:13:38: dann wird er immer so schnell wütend, weil dieses Kindheitsich so getriggert ist.
00:13:42: Und deswegen...
00:13:43: Ich glaube, es war die Wurst, die er vergessen wurde, oder?
00:13:46: Ja,
00:13:46: genau.
00:13:47: Und er wird dann immer so schnell wütend.
00:13:50: Und wenn er das nicht reflektiert, dann kommt er nicht aus der Nummer raus.
00:13:54: Und dadurch haben wir ja so viele Probleme in der Welt, dass da Millionen, Milliarden Menschen rumlaufen, die irgendwie ihre drei Gefühle nicht sortiert bekommen und nicht reflektiert bekommen.
00:14:06: Und deswegen... dass natürlich auch an anderen Menschen ausleben.
00:14:11: Das hat ja immer Auswirkungen auf meine Beziehungen zu anderen Menschen.
00:14:16: Ja, wenn ich jetzt vielleicht einfach nur ein Stinkstiefel ist, der immer Streit mit dem Nachbarn hat, ist das schon nervig genug für die Nachbarn.
00:14:23: Aber wenn ich da noch ein Mensch bin mit großer wirtschaftlicher oder politischer Reichweite, dann betrifft das ganze Bevölkerungsgruppen beziehungsweise die Weltbevolkerung.
00:14:35: Da ist eben auch das
00:14:36: Problem.
00:14:36: Irgendwie dieses Bild von Donald Trump gerade vor Augen.
00:14:39: Ja, da
00:14:39: kannst du viele Machthaber zitieren.
00:14:41: Da sind ja ganz viele sehr unrefliktierte, persönlichkeitsgestörte Menschen dabei, die sich genau um diese Themen eben nie gekümmert haben.
00:14:49: Und deswegen ihr Schattenkind zum Beispiel einen sehr großen Machthunger hat.
00:14:54: Also so von den großen Diktatoren, von denen ich weiß, die hatten alle mehr oder minder traumatisierte Kindheiten.
00:15:02: Das heißt, sie haben in ihrer Kindheit sehr viel Ohnmacht erlebt.
00:15:05: und haben deswegen ein umso höheres Machtmotiv dann.
00:15:09: Und das haben sie halt nie reflektiert und dann wird das einfach so ausgelebt.
00:15:15: Ja, das ist ein sehr spannender Punkt.
00:15:17: Wenn wir jetzt mal auf das Thema Grenzen setzen kommen.
00:15:21: Ich glaube, dass viele verwechselnden Grenzen auch mit Strafen, das heißt also, wenn man jetzt den Partner zum Beispiel die Nähe entzieht, wird das ja wahrscheinlich etwas, was dann einfach auch als eine Art schon Strafe dann eben wahrgenommen wird.
00:15:36: Aber was würdest du sagen, wie schaffen wir es, gesunde Grenzen zu setzen?
00:15:41: Also, Grenzen setzen ist ein mega, mega wichtiges Thema und fast alle Menschen, die irgendwie... Probleme haben, also die eher notorischer Natur sind.
00:15:56: Ich meine jetzt keine Probleme, wie ein Schicksalsschlag.
00:15:58: Ja, das passiert einfach, aber ein Problem, was wirklich mit einem selber zu tun hat, also das eine eigene Beteiligung aufweist, haben alle Probleme mit Grenzensätzen.
00:16:07: Entweder, dass sie zu regide Grenzen setzen oder dass sie zu wenig Grenzen setzen.
00:16:11: Grenzensetzen heißt ja im Grunde einfach, ich mag eigentlich die Formulierung auch nicht, aber mir fällt oft auch keine besser ein.
00:16:18: Es bedeutet ja eigentlich, dass ich für mich eintrete und artikulieren kann, was ich will oder was ich nicht will, gegebenenfalls mich auch mehr härter durchsätze.
00:16:29: Das bedeutet das ja.
00:16:32: Und die erste Voraussetzung dafür ist ja, dass ich überhaupt fühle und weiß, was ich überhaupt selber will.
00:16:37: Menschen, die sehr angepasst sind und die deswegen Schwierigkeiten haben, gesunde Grenzen zu setzen, die... Die wissen auf selber nicht, was sie wollen, weil sie sich so früh in ihrem Leben angepasst haben, dass sie schon früh gelernt haben, so eigene Wünsche und Gefühle zu unterdrücken, weil die der anderen waren ja immer wichtiger.
00:16:58: Es war ja wichtiger, dass Mama gut drauf ist und Papa keine schlechte Laune bekommt, als dass ich unbedingt ein Schokoladeneis will.
00:17:05: Ja, das heißt, sie haben schon früh trainiert, ihre eigenen Wünsche und Gefühle beiseite zu schieben.
00:17:13: Das ist aber so wichtig im Erwachsenenalter, weil wenn ich mit diesem Programm groß werde und dann in einer Beziehung bin und das war ja deine Frage, können ja zwei Sachen passieren.
00:17:23: Entweder lasse ich mich selbst notorisch zu kurz kommen, weil ich nie sage, was ich will und was ich möchte.
00:17:30: Das bedeutet aber auch, dass mir mein Partner immer unsympathischer wird und irgendwann mag ich ihn überhaupt nicht mehr, weil unbewusst empfinde ich dann oder auch bewusst empfinde ich meinen Partner dann als total dominant und ich finde, dass der immer bestimmt und dass ich viel zu kurz komme.
00:17:49: Also es ist häufig so, dass man dem anderen dafür die Schuld gibt, weil man selber auch gut durch die Klappe nicht aufkriegt.
00:17:57: Und dadurch kann die Beziehung auch total kaputt gehen oder ich setz viel zu hart grenzen.
00:18:05: Es ist witzigerweise oft so, dass Menschen, die sich eigentlich schlecht abgrenzen können, dann zu harte Grenzen setzen.
00:18:12: Also zu früh sagen, bis hier nicht weiter oder nach Momenten von Nähe immer ganz schnell wieder Distanz brauchen und Abstand brauchen oder die sich wahnsinn schnell auf den Fuß getreten fühlen oder ganz schnell beleidigt fühlen und dann so so direkt zickig werden und direkt mit Kanonen auf Spatzen schießen, die kennt man ja auch alle.
00:18:39: Also in die ein oder andere Richtung sind Menschen, die solche Probleme haben, immer aus der Balance was Grenzen setzen betrifft.
00:18:49: Entweder zu stark und zu laut und viel zu früh oder zu wenig und dann kommt der innere Abschied und der innere Rückzug.
00:18:58: Ja, ich kann das jetzt nicht aus dem Beziehungsleben, aber aus dem beruflichen Umfeld kann ich das ganz gut nachvollziehen, weil ich in meinem Berufsleben jetzt schon häufiger Personen hatte, die eben halt aufgrund von Burnout dann eben für eine temporäre Zeit aus dem Berufsleben ausgestiegen sind.
00:19:15: Wenn die dann wiederkommen, dann ist ganz häufig genau das, dass die so einen sag ich mal so, dass sie einfach gelernt haben, dass sie mehr auf sich selbst achten sollen und dass sie sich durchsetzen sollen.
00:19:27: Und dass das teilweise dann dazu führt, dass sie dann in so ein Extrem verfallen, was dann wirklich auch manchmal nicht mehr so kompatibel ist mit dem Joballtag.
00:19:36: Das heißt also, ich verstehe das schon, dass dann die Menschen mit einer gewissen veränderten Charaktereigenschaften zurückkommen, was ja auch gut ist, weil letztendlich haben sie ja die alten Eigenschaften sie dahin gebracht, wo sie gelandet sind.
00:19:47: Nichtsdestotrotz muss man dann ja immer noch mal gucken.
00:19:50: dass diese Extreme in die andere Richtung dann teilweise auch nicht job-kompatibel sind.
00:19:56: Und das ist so tatsächlich das, was du sagst.
00:19:57: Also ich hab halt immer das Gefühl, das Pendel schwingt dann schon immer sehr stark in ihren Richtungen.
00:20:01: Das war irgendwie auch so ein bisschen eins meiner Lieblingsthemen.
00:20:05: Ich bezeichne das gerne als Neustark.
00:20:10: Es ist nämlich tatsächlich so, das Burnout... eigentlich immer damit zu tun hat, dass die Betroffenen eigentlich überangepasst sind und versuchen alle Erwartungen zu erfüllen.
00:20:20: Und genau das, was sich immer erzählt hat, dass sie selber auch gar nicht so gut spüren, wo ihre Belastungsgrenzen sind, weil sie zu wenig mit ihren Gefühlen verbunden sind.
00:20:28: Und dann gehen sie in die psychosomatische Klinik und lernen dort natürlich viel besser für sich einzutreten, da sie darin aber sehr ungeübt sind.
00:20:39: kann das Pendel oft in die andere Richtung ausschlagen.
00:20:42: Vor allen Dingen muss man ja immer ein bisschen mit bearbeiten bei den Betroffenen, bei den Klienten.
00:20:48: Da habe ich immer als Therapeuten sehr viel Wert drauf gelegt, dass sie ihre Feindbilder reduzieren.
00:20:54: Also wenn jemand im Burnout landet, dann kann es eben einfach leicht passieren, dass er eben auch den anderen die Schuld gibt, dass er sich total ausgebeutet gefühlt hat.
00:21:06: oder ein bisschen feindseliges Kollegenbild hat oder ein bisschen feindseliges Bild von seinen Vorgesetzten hat, weil er irgendwie die auch mit dafür verantwortlich macht, dass es so weit gekommen ist, was sicherlich zum Teil ja auch richtig sein kann.
00:21:20: Aber es gehört auch ein guter eigener Anteil dazu.
00:21:23: Und dann laufen die halt manchmal Gefahr zu sagen, so jetzt zeige ich es euch einmal.
00:21:27: Jetzt bin ich endlich mal dran.
00:21:29: Und dann geht es wieder zu grob einfach in die andere Richtung.
00:21:33: Und ich finde es immer ganz wichtig, das therapeutisch mit zu bearbeiten.
00:21:38: Aber das ist natürlich nicht so leicht, wenn Menschen leben lang kein gutes Gespür dafür entwickelt hat, was eigene Grenzen sind und sehr ungeübt auch darin ist, das überhaupt zu formulieren, weil er das ja nie geübt hat.
00:21:52: Für den dann so das richtige Maß zu entwickeln, das ist natürlich nicht so leicht, ist aber durchaus möglich, muss man halt ein bisschen üben.
00:22:01: Neustark, finde ich, ist tatsächlich ein ganz hübscher Begriff, da in dem Zusammenhang.
00:22:07: Würdest du sagen, es gibt eine Art Setzbaugassen, um Bedürfnisse klar und wertschätzen auszudrücken?
00:22:12: Also so was wie ich brauche, weil und ich wünsche mir, also so gibt es ja eine gewisse Formulierung, Floskeln, wo du sagst, okay,
00:22:23: das ... Ja, das sind ja aufzustandene Sätze, die erfüllen auch ganz gut ihren Zweck.
00:22:28: Aber ich denke mal, das Wichtigste ist immer die innere Haltung.
00:22:32: Also ist wirklich die innere Haltung begegnet dir als Freund oder begegnet dir als jemand, der eigentlich mein potentieller Gegner ist.
00:22:38: Und die Frage, was will ich?
00:22:41: Was will ich am Ende wirklich erreichen?
00:22:44: Also es ist ganz wichtig und das fällt gerade Menschen, die jetzt nicht so ein stabiles Selbstwertgefühl haben, oft schwer, die mit Menschen somit wohl wollen.
00:22:54: zu betrachten, um ihn erst mal nicht zu unterstellen, dass sie einem nur Böses wollen oder die Butter vom Brot klauen.
00:23:00: Und dann sage ich immer, geht ja nie eine Information verloren, wenn man etwas freundlich anspricht.
00:23:07: Also, wenn man ganz freundlich sagt, ach nee, du, heute ist mir das zu viel, ich bin ziemlich müde oder sagt, ach, nette Idee, ins Kino zu gehen, aber ich habe leider gar keine Lust aufs Kino, soll man nicht lieber was essen gehen oder eben auch so Formulierungen wie eben den anderen.
00:23:23: Nicht so mit Vorwürfen zu überhäufen, du, du, du, du.
00:23:26: Und das hast du alles falsch gemacht, sondern einfach zu sagen, ja, in der Vergangenheit war es oft so, dass ich mir einfach nicht so sicher war, wo jetzt die Zuständigkeiten liegen, also jetzt mal im Jobkontext.
00:23:43: Und dann ist es möglich, es konkret machen, konkret ist immer gut.
00:23:46: Wenn man den anderen schon kritisiert, dann bitte konkret.
00:23:48: Und nicht, du bist immer so.
00:23:51: Ganz konkrete Situation.
00:23:54: Ja, genau.
00:23:55: Sondern wirklich eine konkrete Situation am besten mal beschreibt und sagt, ich wünsche mir von die Zukunft oder ich würde mir wünschen, dass wir das in der Zukunft ein bisschen anders handhaben könnten und dann eben über kreative Lösungen nachdenkt.
00:24:10: Ja.
00:24:10: Und ich sage immer, es geht keine Informationen verloren, wenn ich etwas freundlich sage, wie ich eben schon sagte, weil viele, die gerade die Schwierigkeiten haben, Grenzen zu setzen, müssen oft ziemlich wütend sein, um es sich zu trauen.
00:24:26: Also wenn ich so ein Harmoniestreber bin und ganz oft nicht sage, obwohl es mir eigentlich nicht gerade gut gefällt, was passiert.
00:24:36: Und dann passiert dasselbe das zehnte Mal.
00:24:38: Dann kann es eben sein, dass mein Wutpegel dann so hoch ist, dass ich es endlich raushaue und dann aber viel zu grob und viel zu laut.
00:24:47: Weil ich halt zehnmal vorher die Klappe gehalten habe, weil Wut ist ja ein Gefühl, was stark macht.
00:24:51: Wut verleiht Mut.
00:24:54: Das heißt, gerade die, die eben so Probleme haben, was anzusprechen, müssen erst mal richtig wütend werden.
00:25:00: Und dann wird es aber oft unfair, weil sie dann einfach mit Kanonen auf Spatzen schießen.
00:25:06: Und deswegen sage ich, sprich ich es doch möglichst früh an, möglichst
00:25:09: früh.
00:25:10: Und dann kannst du es doch noch ganz freundlich sagen.
00:25:13: Und dann findet man auch oft früh eine Lösung, weil das ist ja auch den anderen gegenüber nicht fair.
00:25:18: Weil die ja oft sagen, sag mal, warum hast du das ja nicht früher gesagt?
00:25:23: Weil dann kommt es ja meistens raus, dass er immer so, dass das und dann und dann und dann.
00:25:27: Und dann kommt so eine lange Aufrechnung, wo das überall auch schon passiert ist.
00:25:32: Und dann sagt der andere völlig zurecht.
00:25:33: Ja, warum hast du es ja nicht früher gesagt?
00:25:35: Das wäre kein Problem gewesen.
00:25:37: Also wer Konfliktscheu ist, kann seine Konfliktscheu sehr gut mit dem Wert Fairness überwinden, indem man sich einfach mal ein paar höhere Werte macht.
00:25:50: Sie fragt, ist das wirklich fair, wenn ich über den Mund halte?
00:25:53: Die anderen wissen doch gar nicht, wie sie es richtig machen können, wie sie sich richtig mir gegenüber verhalten.
00:25:58: Ist es wirklich fair, wenn ich einen guten Freund nicht sage, dass er mich verletzt hat, aber innerlich dann sehr grolle und mich innerlich von ihm distanziere.
00:26:07: Also so Fairness, Offenheit.
00:26:10: Zivilcourage, Authentizität, mit so höheren Werten kann man seine Ich-Angst oft ganz gut überwinden.
00:26:21: und zu sagen, es ist jetzt irgendwie im Dienst es höheren Wert ist, dass ich etwas rechtzeitig anspreche und auch dann anspreche, wenn ich es noch freundlich sagen kann.
00:26:32: Das finde ich sehr gut.
00:26:33: Das hast du sehr gut nochmal auf den Punkt gebracht.
00:26:35: Deswegen würde ich mir zum nächsten Punkt kommen, bei mir so ein bisschen das ganze Thema Anerkennung und Spiegelungen habe ich jetzt hier mehr aufgeschrieben.
00:26:42: Und da habe ich so diesen Punkt, wie lerne ich denn Anerkennung von außen anzunehmen, ohne auch abhängig davon zu werden?
00:26:48: Ja, Menschen, die sehr unsicher sind.
00:26:53: suchen ja oft nach der Anerkennung im Außen.
00:26:55: Ich meine, das tun wir alle,
00:26:57: weil wir... Ich glaube, ganze Instagram lebt davon, die Leute sich darauf freuen, irgendwelche Herzchen zu bekommen.
00:27:04: Ja, weil wir auch ohne Anerkennung ja gar nicht leben können.
00:27:07: Wir brauchen ja die Bindung, weil wir sind komplett genetisch darauf ausgerichtet, dass wir Bindung kriegen, weil wir steinsheitmäßig, aber ich würde sagen, auch heute noch einfach nicht überlebensfähig sind, wenn wir total alleine sind.
00:27:22: Wenn uns keiner anerkennt, bindet sich auch keiner an uns.
00:27:25: Also wir brauchen Anerkennung für die Bindung.
00:27:27: Und deswegen sind wir alle so heiß auf Anerkennung.
00:27:30: Also das gilt für uns alle.
00:27:31: Aber man kann sich natürlich leicht vorstellen, dass Menschen, die ohnehin unter Unsicherheit leiden, noch viel mehr darauf angewiesen sind, anerkannt zu werden, weil sie sich ja selber so schlecht je ... Anerkennung geben können.
00:27:45: Und wenn ich sehr stark darauf angewiesen bin, bin ich natürlich auch gewissermaßen immer davon abhängig.
00:27:51: Aber partiell sind wir alle davon abhängig.
00:27:54: Also wenn du dir jetzt vorstellst, du hättest irgendwo einen großen Auftritt und die finden alle Scheiße.
00:28:00: Da würdest dir nicht gut damit gehen.
00:28:03: Wenn es Kritiken hadeln würde, damit geht es keinem von uns gut.
00:28:07: Aber das sind dann eher so einzelne Erlebnisse.
00:28:11: Aber jemand, der immer wie an der Anerkennung anderer wie am Tropf hängt, ist natürlich stark davon abhängig.
00:28:17: Und dann kommt er ja auch in die schwierige Situation, dass es ja verschiedene Ansprüche gibt.
00:28:25: Also, stell dir vor, du betritzen Raum und da sind zwanzig Leute und von allen willst du Anerkennung haben.
00:28:30: Da musst du ja zwanzig verschiedene Tänze aufführen.
00:28:33: Also, man bleibt dann ja nicht mehr richtig bei sich selbst.
00:28:40: Was muss ich tun, damit du mich lieb hast und versuch mich so zu verhalten und versuch mich, deinen von mir fantasierten Erwartungen irgendwie anzupassen.
00:28:49: Und deswegen ist es so wichtig, dass man wirklich den Selbstwert mehr in sich selber verankert und in sich selber sucht.
00:28:59: Und das kann halt wahnsinnig gut gelingen.
00:29:02: Wahnsinnig gut gelingen, indem man sich klar macht, hey, dass ich so einen wackeligen Selbstwert habe.
00:29:08: Sagt überhaupt nichts tatsächlich über meinen Wert aus.
00:29:10: Das ist ja totaler Blödsinn.
00:29:11: Das sagt schon eigentlich nur etwas darüber aus, eigentlich, wie ich aufgewachsen bin.
00:29:16: Nichts über meinen Wert.
00:29:20: Ja, ich kann das gerne sehr gut nachvollziehen.
00:29:21: Du hast gerade gesagt, du willst die Anerkennung von einem Auftritt haben.
00:29:24: Ich weiß noch, wie ich meinen allerersten Podcast damals gestartet bin.
00:29:26: Und ich glaube, ich konnte da irgendwie jeden Hörer namentlich mit Handschlag begrüßen, weil es eben halt natürlich keiner darauf gewartet hat.
00:29:35: Und das... Ist ja schon etwas, was man eben halt auch sehr persönlich nimmt, war gerade so, dass die Podcast natürlich auch etwas ist, wo man dann eben halt wirklich das ganze Thema Stümmel, das ganze Thema, die Arten weiß, wie man es moderiert und alld.
00:29:47: Daran natürlich auch sehr eng mit der Person verbunden sind und von daher freut man sich natürlich darüber, wenn man dann auch erfolgreich ist.
00:29:54: Also das, ich weiß gar nicht, hast du mit deinem angefangen, bevor du das Buch geschrieben hast oder nach dem
00:29:59: Buch?
00:29:59: Nee, danach.
00:30:01: Danach, da warst du schon fame.
00:30:02: Du redest
00:30:02: immer das Buch.
00:30:03: Ihr habt dreizehn Bücher geschrieben.
00:30:05: Ja, ja, ja, ja, ja.
00:30:06: Aber wir reden ja im Augenblick über das Buch, was jetzt quasi sein zehnjähriges feiert.
00:30:10: Also von daher...
00:30:11: Stimmt.
00:30:12: Stimmt.
00:30:13: Das war ja Aufhänger, genau.
00:30:14: Das war der Aufhänger, also von daher.
00:30:16: Ja.
00:30:17: Okay, dann haben wir mal umgekehrt.
00:30:18: Was ist denn ein gutes Lob mit einer Beziehung?
00:30:21: Also was schafft mehr Nähe, als dass das Druck produziert?
00:30:24: Ein gutes, ich habe das akustisch nicht verstanden, ein gutes was?
00:30:27: Was ist denn gutes Loben in einer Beziehung?
00:30:29: Gutes
00:30:29: Loben, auch so.
00:30:32: Also in der Beziehung ist ja sowieso sehr, sehr gut, wenn man sich einfach gegenseitig anerkennt und wenn man den anderen einfach so mag, wie er ist.
00:30:43: Und klar kann man sich mal ein bisschen über die Schwächen aufregen oder auch mal meckern.
00:30:47: Ich finde auch das gehört dazu.
00:30:49: Das hat ja auch wieder ein bisschen was mit Grenzensätzen zu tun.
00:30:53: Aber... Es ist schon toll, wenn man sich auch immer wieder mal so gegenseitig so ein bisschen versichert oder dem anderen einfach seiner Liebe und seine Wertschätzung eben auch wirklich mal ausspricht oder einfach auch durch Gesten der Zuneigung ausdrückt, weil er erzeugt einfach sehr viel Nähe und auch Verbundenheitsgefühl.
00:31:22: Und das müssen ja nicht immer nur Worte sein, das können ja auch Gesten sein.
00:31:25: und ja, oder so einfach mal dem anderen so im richtigen Moment zu über den Rücken streicheln.
00:31:32: Da gibt es ja viele Möglichkeiten.
00:31:34: Ja, das wäre dann sozusagen der Turbo für Sonnenkind, wenn man so was dann mal zwischendurch macht.
00:31:40: Stimmt.
00:31:43: Viele suchen Partner, die sozusagen das fehlende Selzer-Gefühl auffüllen.
00:31:48: Woran erkenne ich diese Dynamik?
00:31:56: Dass du von außen drauf gefragt, du stellst so ganz ungewöhnliche Fragen.
00:32:01: Ja, was soll ich jetzt sagen?
00:32:04: Viele suchen Partner, die das Sex-Wert-Gefühl auffüllen.
00:32:08: Na ja, wenn du jetzt ein manganes Sex-Gefühl hast, dann hast du ja manchmal Menschen, die, sag ich jetzt mal, einen Kompletieren in dem Sinne.
00:32:22: Ja, also grundsätzlich ist es natürlich schon so, also im Grunde ist es ja so... dass Menschen, die selbst jetzt nicht so viel Selbstzeitgefühl haben, in der Partnerschaft halt viel oft noch mehr Anerkennung brauchen, auch mehr Rückversicherung oder dass sie auch leichter zu Eifersucht neigen.
00:32:43: Manchmal ist es auch so, dass sie sich eher verschließen, weil sie sagen, ich gebe gar keinem überhaupt die Reichweite, mich so zu verletzen.
00:32:51: Ich lasse gar keinen so richtig nah an mich rankommen.
00:32:56: Die Anerkennung wird natürlich oft noch mehr beim Partner gesucht.
00:32:59: Manchmal sucht man sich dann auch Partner oder Partnerinnen aus, wo man so das Gefühl hat, die haben genau die Stärken, die mir fehlen oder die strahlen etwas aus.
00:33:12: Also so eine besondere Sicherheit oder ja, die haben sowas Beschützendes.
00:33:17: Und das ist genau das, was ich suche.
00:33:20: Und das kann natürlich auch gut gehen, wenn man.
00:33:23: sich, wenn man richtig lag in der Einschätzung, kann natürlich auch schief gehen, wenn man dafür andere Sachen übersehen hat.
00:33:32: Männer suchen sich manchmal gerne Partnerinnen aus, mit denen sie sich besonders gut schmücken können.
00:33:37: Also, wo es darum geht, hier habe ich ein tolles Vorzeigeobjekt.
00:33:41: Frauen sind sich eher Partner aus, unter dem Aspekt der Sicherheit.
00:33:47: Ja.
00:33:48: Das Versorgers sozusagen.
00:33:49: Das Versorgers, genau.
00:33:50: Man muss halt immer gucken.
00:33:54: Wie lebendig ist die Beziehung wirklich?
00:33:56: Ist da wirklich eine echte Nähe da?
00:33:58: Sind wir wirklich im Austausch?
00:34:00: Oder ist es eher, dass wir beide ganz gut auch in unseren Rollen funktionieren, aber im Grunde so eine echte Nähe eigentlich gar nicht erlebt wird?
00:34:12: Was würdest du mir raten, wie gehe ich damit um, wenn mein Partner, mein Selbstwert unbewusst verletzt?
00:34:19: Ja, also wenn es einfach... Also du hast das Beispiel mit Michael und der Wurst sozusagen gebracht, aber das ist jetzt sozusagen ja nicht unbedingt sein Selbstwert, was da mit verletzt wurde.
00:34:31: Trotz allem gibt es ja gewisse Dinge, die vielleicht... Ja, also es kann sein, dass man, dass man sich sehr vermüge gibt und dafür nicht die mögliche, die nötige Anerkennung bekommt, dass es nicht gesehen wird, wie viel man schafft und dafür kein, kein, kein Lob erhält, dass man aber auch gegebenenfalls manchmal so kleine Aussagen, es können ja manchmal auch nur so kleine Aussagen sein wie, keine Ahnung, du bist ja nicht so der.
00:35:00: So und dann meistens endet sowas dann, wenn es dann angesprochen wird in.
00:35:06: Das war ja gar nicht so gemeint.
00:35:07: Aber wenn es einen trotzdem trifft, was macht man damit?
00:35:13: Erst mal kann man sich ja wehren.
00:35:16: Wenn ich so selbst das Gefühl habe, das wird nicht genügend.
00:35:18: Dann will ich das einfach ansprechen.
00:35:20: Schatz, ich wünsche mir da einfach mehr Anerkennung.
00:35:23: Siehst du eigentlich, was ich da alles mache?
00:35:25: Oder wenn es heißt, du bist ja nicht die größte Tänzerin.
00:35:31: Und ich dachte, ich kann Tanz eigentlich
00:35:32: super.
00:35:34: Ich
00:35:37: dachte bis vor kurzem, ich wäre eine super Sänger, bis ich dann neulich mal beim Karaoke eine Aufnahme von mir gesehen habe und mittlerweile sehe ich, ich bin es nicht.
00:35:46: Das ist dann ja eine schöne, ehrliche Selbstkritik und das hat dir dann ja nicht deine Partnerin reingereicht.
00:35:52: Doch, doch,
00:35:52: wurde mir immer wieder gesagt, dass ich nicht singen konnte.
00:35:54: Ah, okay, okay.
00:35:57: Man ist ja meistens da besonders getroffen, wo man selber seine eigenen Unsicherheiten hat.
00:36:03: Also da, wo man sich selbst ganz sicher ist, was weiß ich, ich weiß ganz genau, dass ich gute Autofahren kann.
00:36:10: Wenn jemand zu mir sagen würde, du kannst dich gut ausgefahren, würde ich einfach sagen, also entweder gar nicht sagen, denken du Idiote?
00:36:16: oder ich würde sagen, das ist ja blödsinn.
00:36:19: Das würden wir auch überhaupt nicht unter die Haut gehen, das wäre mir völlig egal.
00:36:23: Es ist ja eher in Bereichen, wo man selber unsicher ist und wenn man grundsätzlich unsicher ist.
00:36:30: Dann hat man eine Tische davon ziemlich viele Bereiche und deswegen ist man dann ja auch umso mehr getroffen.
00:36:35: Also erst mal würde ich da einfach empfehlen, das laut zu sagen, dass es einen stört oder dass man das Unfair findet oder dass das jetzt getroffen hat, also das erst mal anzusprechen.
00:36:45: Und wenn man weiß, dass man sowieso grundsätzlich leicht kränkbar ist, wenn man leicht verunsichert ist, dann gehen wir wieder zurück auf los, dann sage ich wieder, dann fang an.
00:36:57: dich mit deinem Schattenkind auseinanderzusetzen und das reflektieren und dir die alten Wunden dazu heilen.
00:37:05: Würdest du sagen, es gibt eine Übung, die hilft, so eine verletzende Kritik nicht direkt zum Schattenkind durchrauschen zu lassen?
00:37:14: Ja, das ist wieder dieses Atapen und Umschalten, dass ich eben versuche, möglichst auf Augenhöhe zu bleiben bzw.
00:37:25: mir genau direkt vorstelle, und mir das Bild mache, da ist ein riesiger Blumenstrauß und jetzt wurde, was weiß ich, eine Nelke darin kritisiert, aber da sind ja noch ganz ganz viele anderen Blumen und die sind alle nach wie vor wunderschön und wahrscheinlich ist die Nelke auch schön, vielleicht mag der andere einfach Nelken nicht so gerne oder sieht das ein bisschen falsch oder wie auch immer, aber dass ich ganz schnell mir ein Bild mache, dass es nicht um eine ganze Person geht, sondern um eine Sache.
00:37:55: Und wenn es um die ganze Person geht, dann ist es sowieso unfair.
00:37:58: Und dann bin ich schon in einer Streitsituation, die sowieso schon eskaliert ist.
00:38:05: Du sagst ja, selbst wert ist wie ein Muskel.
00:38:08: Und bei dem Thema Muskel denke ich natürlich gleich immer so an Trainingspläne.
00:38:12: Hast du irgendeine, ich sag jetzt mal, Dreißig-Tages-Challenge, wie ich diesen Muskel trainieren kann?
00:38:19: Ja, ich weiß gar nicht, ob der Spruch von mir kommt, ist wie ein Muskel.
00:38:27: Ich bin immer nicht der Typ, der sagt, jetzt schreib hundertmal diese auf und lauf dreimal im Blog und dann werkt morgens, wenn du aufstehst, dann machst du erstmal eins, zwei, drei.
00:38:37: Das bin ich nicht, weil... Wie soll ich sagen, weil ich das alles ziemlich anstrengend finde und eigentlich auch ziemlich wirkungslos.
00:38:44: Also die beste Wirkung ist sein Selbstwert zu trainieren.
00:38:46: Da wiederhole ich mich jetzt ein bisschen, dass man sich wirklich tiefer mit seinen alten Prägungen auseinandersetzt, dass man in die Selbstannahme geht, dass man auf dem tiefen Inneren versteht, hey, heute bin ich doch groß und die Welt da draußen ist doch nicht Mama und Papa.
00:38:59: Und dass man sich dann eben auch ein bisschen seinem Sonnenkind zuwendet.
00:39:03: Das heißt, die starken Seiten, die man harten, die positiven Glaubenssätze.
00:39:08: Und dass man da einfach nahe an sich dran bleibt und möglichst früh merkt, wenn man wieder im Alltag droht, so ein Schattenkind reinzurutschen, dass man sich möglichst früh dann gegenreguliert.
00:39:20: Und das haben schon so viele Leute gemacht, gerade im Alltag immer wieder etappen und umschalten, immer wieder merken, umschalten.
00:39:27: Und irgendwann zeigt sich das Schattenkind dann auch immer weniger.
00:39:32: Ich verstehe, was hältst du denn dabei, weil du sagst, du hältst grundsätzlich nichts davon, immer dies zu machen, das zu machen, weil grundsätzlich so Routine wie Tagebuch, Meditation ist ja sogar auch in deinem Buch drin oder vielleicht auch sogar Selbstgespräche, was hältst du denn davon?
00:39:47: Also Meditation ist in meinem Buch im Sinne von geführten Meditationen, die können wahnsinnig hilfreich sein, also so kleine Transreisen, also wo... Gewisse, das sind so kleine, leichte, hypnotische Trancen, wo halt bei mir zum Beispiel so dem eigenen Schattenkind begegnet wird und wo man ins Gespräch mit ihm kommt oder wo ich die Leser und Leserinnen so ins Sonnenkind führe, Tagebuch schreiben kann man sehr, sehr gerne machen.
00:40:21: Wenn man möchte und so, aber ich bin keiner, der sagt, du musst jetzt jedes Tag ein Dankbarkeitstal gebucht oder du musst grundsätzlich meditieren.
00:40:29: Ich selber meditiere nicht.
00:40:31: Ich bin da keine Freundin.
00:40:32: Ich mag dieses belehrende Methodis, im Methodist, dann musst du noch mal daran mal hier und dann geht das alles ein bisschen auf die Nerven eher.
00:40:43: Das ist ja mein regelmäßiges Thema hier, dass ich auch zum Beispiel kein Purpose in meinem Leben sehe bzw.
00:40:50: ich habe nicht diesen Einsatz, den ich da formuliere.
00:40:54: Ich finde das ganz furchtbar.
00:40:55: und ich muss da meinen lieben Freund Gido Aksmann zitieren, der sagt, wenn du ein Kind siehst, was am Strand gerade eine Sandburg baut, dann ist er ein Purpose im Augenblick, diese Sandburg zu bauen, aber eine halbe Stunde später ist.
00:41:10: ein Purpose, unbedingt nice zu essen.
00:41:14: Also ich will das jetzt alles auch gar nicht so runterreden, weil es tatsächlich zum Beispiel so ein Dankbarkeits-Tagebuch trainiert, das Gehirn ungeheuer, mal wirklich mehr auf die positiven Seiten zu sehen.
00:41:24: Ich will einfach nur sagen, ich bin nicht der Typ, der so sagt, da musst du immer wieder machen.
00:41:32: Ich gehe immer über diese Selbstreflektion, weil wenn man einmal den Schalter im Hirn umschalten, das wirklich schafft auf emotionaler Ebene und dafür ja meine Leute ran.
00:41:45: Dann passiert die Veränderung über eine tiefe Einsicht und das ist eigentlich mein Weg, die Menschen zu tiefen Einsichten zu bringen.
00:41:58: Ja, finde ich sehr gut.
00:42:00: Ich habe trotzdem noch mal eine Frage.
00:42:01: Ich bin immer noch in meinem Übungsmodus.
00:42:03: Würdest du sagen, dass wenn ich jetzt versuche, mein Selbstwert im Job oder in Freundschaften sozusagen etwas mehr aufzubauen und zu üben, dass das sich auch auf die Partnerschaft zurückwirken kann?
00:42:18: Ja, das Selbstwert ist so etwas ganz Grundsätzliches.
00:42:21: Also das ist gut.
00:42:22: Selbstwert kann natürlich Kontext abhängig sein.
00:42:25: Das muss ich sagen.
00:42:26: Also jemand kann sagen... Kann zum Beispiel man sich gut einen Selbstwert in seiner Rolle als Vater haben, der genau weiß, ich bin ein toller Vater, aber vielleicht nicht so einen tollen Selbstwert im Bezug auf Frauen.
00:42:37: So, und sagt, nee, also ich bin eigentlich so ein Frauentyp, muss ich ja schon mal gucken, ob ich was abkriege oder weiß, weil es ja gar ja was wieder so ein Selbstaussetz ist.
00:42:46: Aber grundsätzlich ist es ja so, dass der Selbstwert ist, wenn du an dir arbeitest und mehr zu dir selber findest und dich immer mehr akzeptierst, so wie du bist.
00:42:57: Und zwar mit deinen Stärken, aber auch mit deinen Schwächen.
00:42:59: Denn Menschen, die unter einem schlechten Selbstzeitgefühl leiden, die arbeiten ja oft so gegen sich und sind auch eigentlich gegen sich.
00:43:06: Und die denken immer, ich bin der Fehler und können auch ihre Schwächen ganz schlecht akzeptieren.
00:43:13: Also je mehr du dazu dir findest und anfängst, in dir selber Heimat zu finden, desto entspannter oder gelassener oder meint wegen auch spannender wirst du ja auch als Partner.
00:43:25: oder es kann natürlich auch dazu führen.
00:43:27: dass du plötzlich dir selbst sicher genug bist und deinem eigenen Urteil hinreichend traust, dass du sagst, nee, ich bin hier eigentlich in der falschen Partnerschaft.
00:43:38: Das passt nicht.
00:43:38: Ich muss mich trennen.
00:43:39: Das kann natürlich auch manchmal ein positives Ergebnis sein.
00:43:45: Und es führt natürlich häufig dazu, dass du weniger geneigt bist, ständig deinem Partner oder deiner Partnerin.
00:43:54: die Verantwortung dafür, für die Tür zu stellen, dass es dir gut geht, sondern dass du anfängst, viel aktiver die Verantwortung für dich und dein Wohlbefinden zu übernehmen, was natürlich eine Partnerschaft auch sehr entlasten kann.
00:44:10: Grundsätzlich ist ja so, dass Beziehungskrisen auch sehr körperlich belastend sein können.
00:44:14: Gibt es aus deiner Sicht so Selbstregulationstools, die du auch empfiehlt und die das, sag ich mal, selbstwert ... Wieder aufbauen, also so was wie Artentechnik oder Bewegung oder so ein kurzer Reset oder so was.
00:44:30: Hast du da irgendwas, wo du sagen würdest, dass das das weh zu sagen ein Tool, was du schon häufiger erlebt hast, dass das dein Patient innen hilft?
00:44:38: Die Atmung ist sehr wichtig und Menschen, die Probleme haben, die atmen oft sehr mehr in den Brustraum.
00:44:44: Also beim Einatmen sind die mehr im Brustraum als im Bauch und Ich empfehle deswegen immer wieder mal ganz bewusst einfach in den Bauch rein zu atmen.
00:44:58: Das kann schon wahnsinnig entspannen sein, einfach mal bei sich und seiner Atmung zu bleiben und immer mal wieder so tagsüber einfach mal wieder bewusst in den Bauch rein zu atmen.
00:45:13: Das ist eine ganz große Entspannung für das ganze System.
00:45:22: Ich komme schon zu meiner letzten Frage.
00:45:23: Wenn die Hürerinnen nur eine Sache aus diesem Gespräch sofort umsetzen sollen, welche kleine, ich sag mal, Selbstwert, Gewohnheit oder Übung würdest du empfehlen, die die Leute ab heute sozusagen in ihr Leben bzw.
00:45:36: in ihre Beziehung integrieren sollten?
00:45:38: Einfach mal zu schauen, sich einfach mal zu fragen, was hat mich eigentlich so geprägt?
00:45:45: Also wie bin ich daheim groß gewachsen und was sind eigentlich meine tiefsten inneren Glaubenssätze?
00:45:50: Wenn ich die nicht kenne, dann wirken die.
00:45:53: Und erst, wenn ich weiß, was meine Glaubenssätze sind, kann ich anfangen, sie zu entmachten.
00:45:58: Aber wenn ich mir gar nicht darüber bewusst bin, wie Michael, der sich lange nicht darüber bewusst war, dass überhaupt so Glaubenssätze hat, wie ich bin, nicht wichtig, deswegen war der ja immer wie ferngesteuert.
00:46:09: Also das Wichtigste ist mal zu gucken, hey, was hat mich eigentlich so geprägt?
00:46:13: Und mal ganz ehrlich, was hat das eigentlich mit meinem Wert zu tun?
00:46:16: Eigentlich hat das auch gar nichts mit meinem Wert zu tun.
00:46:18: Das ist doch eher, vielleicht waren meine Eltern ein bisschen überfordert, vielleicht auch nicht, vielleicht komme ich auch aus einem ganz tollen Elternhausen, habe sowieso kein Thema damit, aber einfach zu gucken, wenn ich negative Glaubenssätze habe, mir bewusst zu machen, hey, die sagen doch gar nichts über mich und meinen Wert aus, sondern eher mit ein paar Zufälligkeiten, eher etwas über ein paar Zufälligkeiten in meinem Leben.
00:46:41: Ja und damit komme ich eigentlich direkt zu meiner Überleitung.
00:46:44: Ich empfehle natürlich allen unseren Hörerinnen auf jeden Fall deinen Buch, auch wenn es schon zehn Jahre alt ist und du das noch zwölf andere geschrieben hast.
00:46:50: Aber es gibt ja zusätzlich zu dem Buch, das Kind in dir muss Heimat finden, auch noch ein Arbeitsbuch, was ein Freund von mir wirklich für seine Beziehung eigentlich so der große Gamechanger war und er eigentlich seitdem erst das erste Mal in seinem Leben mit fast... Mittevierzig überhaupt in eine glückliche Beziehung gefunden hat.
00:47:07: Also von daher kann man das sehr gut machen.
00:47:10: Ansonsten gibt es auch noch eine Online-Akademie und natürlich auch diverse Podcast-Formate und deswegen alles perfekte Tools, um den Selbstwert wirklich zu trainieren.
00:47:17: und ich sage vielen Dank für das Gespräch.
00:47:20: Danke dir.
00:47:25: Hast du eigentlich einen Lieblings-Supplement?
00:47:28: Ich sag mal, was ich am meisten brauche, ist Magnesium.
00:47:30: ... weil ich einfach auch sehr viel ... ... wandermäßig und so weiter unterwegs bin.
00:47:37: Und ... ... Magnesium ist so in meinem Alter, glaub ich.
00:47:41: Das brauche man dann schon mal ab und zu.
00:47:43: Ja, ja, ja, ja, du, es sind dann ... ... über drei Hundert Prozesse im Körper beteiligt.
00:47:47: Also das macht
00:47:48: schon Sinn.
00:47:50: Wenn euch diese Folge gefallen hat, würde es mir sehr helfen, wenn ihr eine Bewertung bei Apple Podcast oder Spotify hinterlasst.
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00:47:59: Dort geht es nicht nur um diesen Podcast.
00:48:01: Meistens stellen wir euch da ganz neue Produkte vor, zu denen es dann auch immer ein Einführungsrabattcode gibt, der aber nur vierundzwanzig Stunden gültig ist.
00:48:09: Und das wäre ja blöd, wenn man das verpasst.
00:48:11: Also, den Newsletter findet ihr unter www.sunday.de.
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