#152 Man of the Ocean: Das Unmögliche schaffen. Mit André Wiersig & Jennifer Knäble

Shownotes

„Ich kann nicht mehr – das sagen wir häufig, lange bevor wir wirklich an einer Grenze stehen.“ – Extremschwimmer André Wiersig weiß genau, wie sich echte Grenzen anfühlen. Er hat die sieben gefährlichsten Meerengen der Welt durchschwommen – die Ocean’s Seven – als erster Deutscher, allein, Tag und Nacht, non-stop und ohne Neoprenanzug. Nur mit Badehose, Badekappe und Schwimmbrille ausgerüstet kämpfte er gegen Kälte, Haie, Strömungen – und vor allem gegen sich selbst. Dabei ist er durch alle Weltmeere geschwommen und hat erlebt, wie nah Faszination und Gefahr beieinander liegen: von Buckelwalen in absoluter Dunkelheit bis hin zu Plastikplanen, in denen er sich verhedderte und beinahe ertrank.

In dieser Folge HEALTHWISE spricht Podcast-Host Jennifer Knäble mit André Wiersig über das, was jenseits der Komfortzone passiert: warum Schmerz ein Signal ist, keine Bedrohung. Wie Resilienz entsteht, wenn man bereit ist, die Kontrolle abzugeben. Und weshalb echte Demut beginnt, wenn man akzeptiert, dass der Ozean uns nichts schuldet und wir dort nur Gäste sind. André erzählt von Situationen, in denen Panik lebensgefährlicher war als jede Strömung – und wie er gelernt hat, in Dunkelheit, Kälte und absoluter Ungewissheit ruhig zu bleiben.

Seine Erlebnisse zeigen, wie eng mentale Prozesse und körperliche Belastung verbunden sind – und wie stark unsere Komfortgesellschaft verzerrt, was wir für „zu viel“ halten. Doch seine Expeditionen haben ihm auch die Schattenseiten des Meeres gezeigt: Plastikflaschen, zerfetzte Netze, schwimmende Container, Mikroplastik. Begegnungen mit Haien, Quallen und Walen – aber auch mit menschlichem Müll. Der Moment, als er nachts im Ärmelkanal mit einer Europalette kollidierte oder in einer Plastikplane hängen blieb, markierte für ihn einen Wendepunkt: 2020 warf er seinen Job als IT-Manager hin, wurde UN Ocean Ambassador und gründete »theBlueHeart«. Seitdem stellt er zentrale Fragen: Wie geht es unseren Ozeanen wirklich? Was machen Lärm, Überfischung und Verschmutzung mit Meeresbewohnern – und mit uns?

Ein Gespräch über Mut, mentale Stärke und die Fähigkeit, das Unmögliche zu schaffen.

Mehr zu André Wiersig: https://andre-wiersig.com/

Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv - Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Wie oft wir in unserem Wortschatz, ich kann nicht mehr benutzen, das ist ja einfach völlig abgenutzt.

00:00:06: Ich kann nicht mehr, ist ja noch gar nichts passiert.

00:00:10: Bevor man wirklich nicht mehr kann, dahinter, ich kann nicht mehr.

00:00:14: Ich hab so einen Hunger, mir ist so kalt, keine Ahnung, ist noch ein Feld, das ist so weit.

00:00:20: Da muss man sich da auch mal reinwagen, diese Komfortzone mal wirklich verlassen.

00:00:25: und einfach die Grenzen für sich mal rausschieben und auch mal neu definieren.

00:00:30: Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheits Podcast präsentiert von Sunday Natural.

00:00:35: Ich bin Jenny Kneble und wir erkunden gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein.

00:00:39: Wir sprechen über Themen wie Ernährung, Mental Health, Beauty und Überfrauengesundheit.

00:00:44: Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut.

00:00:49: Hi ihr Lieben, schön, dass ihr wieder dabei seid.

00:00:50: Mein heutiger Gast hat etwas geschafft, was ich die meisten von uns nicht mal vorstellen können.

00:00:57: Er hat die sieben gefährlichsten Meerengen der Welt durchschwommen.

00:01:02: Für ihn ist kein Wasser zu kalt, keine Strecke zu lang, keine Nacht zu dunkel.

00:01:07: Er schwamm allein im offenen Meer.

00:01:09: Begegnete Haien und Wahlen, allein da gruselts mich schon, wurde von Quallen gestochen, kämpfte gegen extreme Kälte, wurde beinahe tödlich verwickelt in schwimmende Plastikfolie.

00:01:19: Also wirklich alles, was man sich nur vorstellen kann.

00:01:22: Und trotzdem hat er eine Sache nie getan.

00:01:25: Er hat nie aufgegeben.

00:01:26: Im Gegenteil, er hat wirklich immer durchgezogen.

00:01:29: Heute sprechen wir darüber, was ihn antreibt wie wir von ihm lernen können.

00:01:33: Mentale Stärke, Resilienz, Mut und die Kunst.

00:01:36: Niemals stehen zu bleiben.

00:01:38: Ich freu mich sehr, dass er heute zu Gast ist hier im HealthWise Podcast.

00:01:41: Er ist Extremschwimmer, Meeresbotschafter der Deutschen, Meeresstiftung und Autor.

00:01:47: Andre Sirsig,

00:01:47: hallo.

00:01:48: Hallo, schön.

00:01:50: Andre, ich bin beruhigt.

00:01:51: Du bist trocken.

00:01:53: Das heißt, du bist zu uns nach

00:01:55: Frankfurt

00:01:55: nicht durch den Meingeschwommen.

00:01:57: Nein, nein, nein.

00:01:57: Ich bin vollkommen trocken und auch gerne an Land.

00:02:00: Sehr gut.

00:02:02: Andre, ich hab meinen Kindern heute Morgen erzählt, dass du kommst, die interessieren sich normalerweise nicht unbedingt für das, was Mama und Papa beruflich machen.

00:02:08: Die sind drei und vier, also das kann man ihnen auch verzeihen.

00:02:10: Aber heute hab ich gesagt, Karl-Oskar, heute kommt ein Mann, der ist mit Heien und Wahlen geschwommen.

00:02:17: Da hast du aber mal gesehen, wie die Augen aufgegangen sind.

00:02:20: Das war wirklich so ... wirklich Mama.

00:02:24: Ja, das ist das High-Thema.

00:02:26: Das zieht immer bei den Kindern.

00:02:29: Aber das ist ja auch irgendwie toll.

00:02:31: Absolut.

00:02:31: Ich hab tatsächlich, André, vor Kurzem deine Doku gesehen.

00:02:36: Du hast einen wirklich ganz, ganz tolle, spannende Doku im ZDF.

00:02:41: Und mein Mann und ich, als Eltern von zwei kleinen Kindern, ich muss sagen, unsere Abende sind bescheiden.

00:02:46: Wir sitzen vom Fernseher und schlafen normalerweise nach zehn Minuten ein.

00:02:50: Als wir dann umgeschaltet haben und dich gesehen haben, waren wir aber hellwach.

00:02:53: Und wir haben wirklich also gefühlt, die Nacht noch durchgeguckt.

00:02:57: Und ich hab gesagt, den André, den müssen wir einladen.

00:03:00: Das ist ja unfassbar, was dieser Mensch macht.

00:03:04: Vielleicht kannst du mal überhaupt mal erzählen, André, warst du denn schon immer, ich nenn's jetzt mal so eine kleine Wasserratte, also war Wasser schon immer dein Element?

00:03:13: Ja, ja, das ist schon, also das Meer vor allem.

00:03:15: Aber ich meine, das eint uns ja die Zuhörer, Zuhörerinnen jetzt gerade.

00:03:20: Ich meine, wir alle lieben ja das Meer.

00:03:23: jetzt Urlaub, das verbringt man ja die meisten von uns zumindest irgendwie auch gerne am Meer.

00:03:29: Und dann verbinden wir natürlich auch alle so diese Sehnsüchte, diese schönen Gefühle, diese Weite, diese Freiheit, diese Klarheit, das ist puristische, das verbinden wir alle damit.

00:03:38: Und das war bei mir ja schon immer besonders ausgeprägt als Kind schon.

00:03:43: Dann kam natürlich dazu, dass ich auch ein ganz guter Schwimmer war.

00:03:46: Also ich wohne ja in Palerborn, das ist jetzt nicht unbedingt am Meer.

00:03:51: war aber halt im Schwimmen immer aktiv als Kind und schon Jugendlicher später auch dieses ganze Leistungsschwimmen.

00:03:58: Also schwimmen konnte ich auch, dann die Verbindung mit dem Meer und das ist dann irgendwann so entwachsen zu dem, was ist jetzt heute?

00:04:05: Erzähl's

00:04:06: mal, du warst im Urlaub, ich sag mal bis dahin bist du halt hobbymäßig geschwommen, warst im Urlaub auch gerne mal im Meer, aber irgendwann kam ja dieser Turn, dass es dass du gesagt hast, ich glaube, es war eine Boje war da mit im Spiel und ziemlich kalte Temperaturen.

00:04:25: Genau.

00:04:25: Und da war, kann man sagen, so ein kleiner Wendepunkt auch, dass bei dir da was passiert ist?

00:04:29: Ja, vielleicht war der eine oder andere schon mal im Winter am Meer, also so an diesen typischen Orten, wo wir halt im Sommer irgendwie gerne sind.

00:04:38: Ibelza war das Konkrete in meinem Fall.

00:04:41: Und ich war völlig ... Fasziniert, wie leer, natürlich.

00:04:45: Klar, es ist keine Saison.

00:04:47: Die Strände, die man so überfüllt kennt mit dem ganzen Gewühl, auch das ganze Gerüchen und Sonnencreme usw.

00:04:55: Das ist ja alles weg.

00:04:58: Es kann sich wirklich nur jeden Mal ans Herzen legen, dort mal so ein Ort aufzusuchen, weil der einfach ganz anders aussieht und auch so eine Magie ausstrahlt.

00:05:08: Da dachte ich dann, es ist eine super Idee, jetzt da natürlich auch ins Meer zu gehen und dann loszuschwimmen.

00:05:15: Zu eben dieser besagten Boje.

00:05:17: Aber was ich überhaupt nicht auf der Uhr hatte, also ich wusste nicht, wie kalt das ist.

00:05:23: Also, wie kalt.

00:05:24: Sechzehn, fünfzehn Grad Außentemperatur.

00:05:26: Also natürlich so aus dem deutschen Winter kommend fühlt sich ja wie Sommer an.

00:05:30: Aber fünfzehn, sechzehn Grad Wassertemperatur, das fühlt sich eher so wie Todeszone an, wenn man da als Warmduscher in der Komfortzone unterwegs ist.

00:05:41: Und ja, so ging es mir auch.

00:05:44: Ich hab dann raus so ein Pakt mit mir selber geschlossen, so ein Projekt gemacht.

00:05:49: Ich wollte jetzt nicht extrem schwimmer werden.

00:05:52: Ich wollte nicht UN-Botschaften für Ozeane werden.

00:05:56: Es ging erst mal nur darum, wie kann man sich da hinbringen, dass man halt dieses Meer irgendwie genießen kann, dass man sich dieses Privileg erarbeitet, weil es in kalten Wassertemperaturen da schwimmen zu können.

00:06:08: Und das habe ich dann gemacht.

00:06:11: Ja, so Kaltwassertraining, Kaltduschen und so weiter.

00:06:14: Und dann bin ich tatsächlich, hab ich diesen Ort wieder aufgesucht ein Jahr später und hab dann entschlossen, Mensch, weil ich mich auch irgendwie, ich find das irgendwie so toll, ja, das war auch so ein krasser Gegensatz zu meiner damaligen Arbeit, im IT-Business, meiner Familie, ich hab ja drei Kinder, ja und so weiter.

00:06:31: Und ich hab das einfach toll gefunden, dieses Kaltwassertraining und dieses Schwimmen mit Kaltem Wasser.

00:06:36: Und dann hab ich gesagt, Mensch, jetzt machst du so ein Projekt daraus.

00:06:39: Und dann bin ich ja auch dann durch den Ärmelkanal geschwommen, dann hatte ich erst von diesen Ocean Seven gehört, worauf du gerade angespielt hast, also diese sieben am Schwierigsten zu den schwimmenden Meerengen auf der Welt.

00:06:50: Das habe ich dann auch Jahr für Jahr Stück für Stück gemacht, war dann der sechzehnte Mensch, der das geschafft hat.

00:06:56: Überhaupt,

00:06:56: muss man mal sagen.

00:06:57: Ja, weltweit, der erste Deutsche damals.

00:07:00: Alles im ersten Anlauf geschafft, teilweise wirklich unter verrücktesten Bedingungen.

00:07:04: weil ich auch irgendwie bis dato irgendwie nie geschafft hatte, wie ich jetzt Bronzoren an Land wohne.

00:07:09: Ich habe das alles immer so als Hobby, neben der Arbeit, neben der Familie gemacht.

00:07:13: Das war auch nicht immer einfach.

00:07:14: Und das hat vor allen Dingen, und das ist eigentlich auch wahrscheinlich der Grund, warum ich hier sitze, nicht als Sportler, sondern das hat was mit mir gemacht.

00:07:24: Ja, das hat mich wirklich verändert.

00:07:26: Inwiefern?

00:07:27: Das mehr so zu erleben, wie ich das tue, wenn man natürlich sich auch so öffnet und sich löst.

00:07:34: von diesem ganzen sportlichen Aspekt, den das natürlich zweifellos hat, also heute immer noch.

00:07:38: Also meine nächste Herausforderung auf den Seeschellen.

00:07:42: Das ist was natürlich kuschelig warm, aber es ist ein dreinfünfzig Kilometer zu schwimmen.

00:07:47: In der Nacht eben mit den besagten Heinen und so weiter.

00:07:50: Aber das ist zu einer Mission geworden.

00:07:53: Also das ist mittlerweile steht praktisch dieser Zweck vor dem eigentlichen... möglichen Erfolg, was natürlich dann immer ein Weltrekord ist.

00:08:06: Also ich bin ja damals auch als erster Mensch nach Helioland geschwommen.

00:08:10: Da kannst du dich da abfeiern für irgendwelche Rekorde oder dass du da irgendwie als Schnellster von A nach B geschwommen bist.

00:08:15: Aber wenn man ganz ehrlich zu sich selber ist, ich meine, es ist immer so eine menschgemachte Sache mit Rekorden, sich da zu vergleichen.

00:08:22: Hier hat man aber so viele Bedingungen, die man nicht kontrolliert.

00:08:26: Man schwimmt ja mit im Meer, also ich zumindest und nicht dagegen.

00:08:29: Deswegen wäre ich mich auch immer dagegen, dass man irgendwas bezwungen hat.

00:08:32: Man bezwingt da draußen einfach überhaupt gar nichts.

00:08:35: Und man ist auch nicht zu Hause da draußen.

00:08:38: Als Mensch hat man im offenen Meer einfach überhaupt gar nichts verloren.

00:08:41: Man ist da gar nicht überlebensfähig.

00:08:43: Aber man kann halt sich ein paar Stunden, manchmal dort ist ja zwölf, achtzehn, zwanzig Stunden, wie ich da unterwegs bin.

00:08:52: Und wenn man dann entsprechend einlassend ist, damit ich auch zu einem mit meinem Monolog dann ...

00:08:56: Nein, es ist spannend.

00:08:57: Dann verschmilzt man ...

00:08:59: Dann verschmilzt man mit diesem Element.

00:09:02: Und um das mal auf so eine andere Ebene zu bringen, ich meine, wir Menschen bestehen ja auch zu über achtzig Prozent aus Wasser.

00:09:09: Und dann wird man im wahrsten Sinne des Wortes, werde ich dann zu so einem Teil vom Meer.

00:09:14: Und das ist eine ganz, ganz tolle Erfahrung.

00:09:16: Also, die klingt auch immer ganz lange nach.

00:09:19: Und die ist wichtiger als ... einen neuen Rekord aufzustellen, als Leute über die sportliche Leistung zu begeistern, weil es gab immer und gibt immer Leute, die viel, viel besser sind.

00:09:30: Ich finde, man hat das Gefühl, wenn man zum Beispiel in den Bergen ist und man steht vor diesen riesigen Bergen, dann fühlt man sich so klein und auch ... Also, wenn man das so auf sich wirken lässt, das macht ja was mit einem.

00:09:42: Ich kann mir das vorstellen, dass das ähnlich auch in diesen unglaublichen Weiten des Ozeans ist.

00:09:48: Was hat das mit dir als Mensch gemacht?

00:09:50: André, du hast vorhin mal das Stichwort Demut gegeben.

00:09:55: Man muss aber bereit sein.

00:09:56: Und das ist zumindest meiner Erfahrung nach, viele Leute ... Während das gerne, sind das so oftmals nicht, die sind nicht in der Lage, in Resonanz zu gehen.

00:10:06: Also, man kann sich auch im Umkehrschluss, wenn man z.B.

00:10:09: dein Beispiel mit den Bergen, da kann man sich auch klein und irgendwie unbedeutend fühlen.

00:10:14: Aber für mich ist das immer so Teil von etwas Größerem zu sein, wie jetzt dem Ozean, der seit Jahrmilliarden von Jahren schon existiert und ja auch noch existieren wird, weit, weit nachdem irgendwie ich oder ... Ja, meine Kinder, Kindeskinder, was vielleicht die ganze Menschheit, also wir sind ja zumindest auf dem besten Wege dahin, da wird der Ozean aber immer noch da sein.

00:10:36: Und das ist ja einfach total toll, Teil eines Größeren zu sein, was schon immer da war und auch noch immer da sein wird.

00:10:46: Das ist einfach schön und das ärdert einen unglaublich.

00:10:50: Also das Demut ist ... Das ist einfach ein wichtiger Faktor.

00:10:56: Gerade finde ich eine wichtige Haltung, die man irgendwie auch in sich tragen sollte als Mensch.

00:11:02: Gerade von dem Hintergrund, dass wir ja oftmals durch dieses erhöhte, in meiner Wahrnehmung, zumindest durch das erhöhte Anspruchstenken, was da draußen ja leider gang und gäbe geworden ist.

00:11:13: Also was maßen wir uns?

00:11:16: als Menschen an.

00:11:18: Also welche Ansprüche stellen wir an andere Menschen, an Tiere?

00:11:23: Wie erheben wir uns über die Natur?

00:11:26: Wie wichtig nehmen wir uns?

00:11:28: Und sind ja doch vielleicht unwichtig.

00:11:30: Also wir sind ja so was von unwichtig.

00:11:33: Also die Natur, das kriege ich auch immer klar aufgezeigt vom Urzahn.

00:11:39: Der Urzahn braucht uns auf jeden Fall mal nicht.

00:11:43: Also im ganzen Gegenteil.

00:11:45: Wenn man an Ecken kommt, wo Menschen aus der Grunde noch immer keinen Zutritt haben, nicht da sind,

00:11:53: das ist natürlich

00:11:54: am besten.

00:11:56: Ich habe ein Video von dir gesehen.

00:11:57: Ich glaube, das war Japan die Ecke.

00:12:02: Da bist du ins Wasser gestiegen mit deinem Team.

00:12:05: Und das war stockdunkel, also es war Nacht.

00:12:07: Du hast dich, glaube ich, noch eingefettet, auch gegen die Kälte.

00:12:12: Da war ein Teammitglied von dir sehr nervös, weil er sagt, oh, hier ist Wimmels auch von Hein.

00:12:17: Und da hab ich mir vorgestellt, okay, wow, es ist stockdunkel, im Wasser Wimmels von Hein, es ist eiskalt.

00:12:24: Das weißt du alles.

00:12:27: Wie viel mentale Stärke braucht man, um in dieses Wasser zu steigen?

00:12:30: Oder was machst du vorher vor so einem Moment?

00:12:33: Gibt's da ein Training, was du machst oder kannst du dein Kopf ausschalten und sagst einfach rein, durch.

00:12:40: Der Kopf ist bei mir zumindest immer komplett an.

00:12:45: Ich bin schon im Moment, was auch wichtig ist.

00:12:49: Trotzdem muss man ein bisschen Positives denken, insofern, dass man auch ein paar Sachen ausblenden muss.

00:12:58: Ich versuche immer, mich auf die Szenarien, die kommen, die bestmöglich vorzubereiten.

00:13:02: Dafür bin ich oftmals schon vor Jahren schon ausgelacht worden, belächelt worden.

00:13:09: Ich bereite mich ja auch immer intensiv auf diese ganzen Quallen vor.

00:13:14: Wie bereitet man sich darauf vor?

00:13:16: Ich schwimme zum Beispiel, wenn ich immer im Training bin, absichtlich in den Quallen rein.

00:13:22: Ich lasse mich absichtlich von Quallen richtig stechen.

00:13:24: Manchmal reibe ich mich auch richtig damit ein.

00:13:26: Das tut mir genauso weh wie allen anderen.

00:13:28: Aber es ist dann eine gute Gelegenheit und so sehe ich das einfach zu trainieren, wie man mit diesem Schmerzen von den Quallen und die tun ja wirklich hölle Schwähe weiterschwimmen kann.

00:13:39: Und auch bei Heinen, deswegen auch in dieser ZDF-Dokul, die wir gemacht haben, wo ich da als erster Mensch damit an Bullen heingeschwommen bin, natürlich ohne Heikäfig, ohne irgendwelchen Schutz und so weiter, einfach um ein bisschen in Interaktion zu gehen mit denen und einfach ein besseres Verständnis für die Tiere zu bekommen.

00:13:58: Wie gehen denn die Tiere mit der Situation um, wenn da ein, also ein Mensch, kennen die natürlich überhaupt gar nicht, ja?

00:14:05: sagen wir mal einfach, es ist etwas, was sie vorher noch nie gesehen haben und auch gar nicht so richtig einordnen können.

00:14:10: Und da muss ich ganz klar sagen, also nochmal, ich bin kein Meeresbiologe, kein Wissenschaftler, ja, aber ich kann aus Erfahrung sagen, die Tiere haben uns sowieso in vielen Dingen ganz viele Sachen voraus.

00:14:24: Vor allen Dingen haben die uns voraus, dass sie neuem und unbekannten gegenüber viel offener sind und offener begegnen, als wir das als Menschen tun.

00:14:33: Normalerweise, absolute Dunkelheit, ein High, Auch ein Wahlübungs auch, Delfine auch, sehen nachts genauso schlecht wie wir Menschen.

00:14:41: Also die sehen so gut wie nix, ja?

00:14:44: Die haben natürlich, klar, bessere, bessere, sind es Organe, ja.

00:14:49: Die bekommen schon mit, dass da etwas ist.

00:14:50: Und nachts ist auch nicht so viel los im offenen Ozean.

00:14:54: Also das guckt man sich schon irgendwie an, ja, wenn man da unterwegs ist, beispielsweise als Wahl.

00:15:00: Und ich hatte wirklich schon so eine Begegnung mitten in der Nacht.

00:15:04: Zwischen zwei Hawaii-Inseln.

00:15:06: Da ist es zwei, dreitausend Meter tief.

00:15:08: Und dann hast du auf einmal so ein Buckelwahl.

00:15:12: Das ist irgendwie, ja, Wale.

00:15:14: Da denkt man immer, ja, super, das sind ja unsere Kumpels.

00:15:16: Also, es ist in so einer Situation natürlich ganz schön speziell.

00:15:19: Und das kannst du auch nicht trainieren.

00:15:22: Man kann ja keinen Termin vorher machen.

00:15:24: Aber wie die Tiere dann reagieren?

00:15:26: Die kommen natürlich auch richtig nah ran, weil die halt auch so schlecht sehen.

00:15:30: Also man wird auch in der Nacht z.B.

00:15:32: von irgendwelchen Weißspitzen hochseheinern angerempelt.

00:15:37: Ich habe wirklich eine Gänsehaut.

00:15:38: Ich stelle mir das diese Situation gerade vor.

00:15:42: Du hast gerade auch gesagt, du kannst das logischerweise nicht trainieren.

00:15:46: Wie gehst du in so einen Moment?

00:15:47: Hast du da Angst?

00:15:48: Nein, das ist irgendwie für Angst kein Raum.

00:15:51: Man macht sich natürlich im Vorfeld.

00:15:52: Also wirklich möchte ich jetzt nicht hier verstanden wissen, dass es jetzt Effekthascherei ist oder dass ich den Leuten irgendwie zeigen will, dass ich davon extra harte Typ bin oder so.

00:16:01: Es geht einfach darum auch mal das Ego so zurück, dieses ... ja, diese Annahmen, die wir haben, die ja oftmals irrational sind.

00:16:10: Also wir stellen uns ja immer vor, dass wenn ... dass und das passiert, was das dann nach sich zieht womöglich.

00:16:17: Das findet aber nur in unserem Kopf statt.

00:16:18: Die Situation an sich, in der Situation selbst, ist dann eine ganz andere.

00:16:23: Und da in der Situation zu sein, also Körper und Geist in diesem Moment zu haben, dann findet Angst nicht statt.

00:16:31: Also bei mir zumindest nicht.

00:16:33: Und das ist auch übrigens wichtig.

00:16:37: Weil, um mal beim High Beispiel zu bleiben, tagsüber.

00:16:41: Die dürfen das nicht merken, ne?

00:16:44: Ja, es ist eine

00:16:45: gute

00:16:46: Idee, wenn der Heil merkt, aber man kennt ja auch nichts vormachen, dass man auch wirklich keine Angst hat.

00:16:53: Da brauchst du nicht mit heilen, um die Ecke zu kommen.

00:16:55: Das hat man schon bei Hunden, bei Pferden, bei anderen Tieren, die uns so praktisch geläufig sind.

00:17:02: Da reagieren die auch ganz anders, wenn die spüren, dass da jemand gerade Panik hat.

00:17:07: Panik ist immer ganz schlecht.

00:17:10: Gab's eine Situation, die dich ... wirklich verunsichert hat.

00:17:14: Also du hast eben gesagt, Angst hat da eigentlich kein Raum, aber gab es eine Situation vielleicht mal, die du beschreiben könntest, wo du echt gedacht hast, oh, das könnte jetzt irgendwie hier schief gehen.

00:17:24: Ja, das könnten wir jetzt zustunden.

00:17:26: Machen wir

00:17:26: einen neuen Podcast so.

00:17:29: Natürlich sind das diese Begegnungen, die sind auch schon speziell, aber ich hatte auch Begegnungen mit Dingen, die halt eben nicht in den Ozean gehören.

00:17:36: Ich bin nachts schon an irgendwelchen Bohrinseln vorbeigeschwommen, da hörst du diese, das ist einfach gespenstischer, Containerschiffe kreuzender Dein Weg, du hast diese Verwirbelung, du schwimmst irgendwie mit einer Nacht gegen so eine Europalette oder in irgendwelche Plastik Sachen rein, Kassiers eigentlich ja hochgiftigen Quallen, also es ist einfach ... Man hat da draußen einfach nichts verloren als Mensch.

00:18:02: Trotzdem wird man immer gut behandelt.

00:18:05: Also es ist nur, wenn ich da als Gast oder ja auch als Vertreter unserer Spezies unterwegs sein darf, ist es oftmals beschämend.

00:18:16: Also ich schäme mich.

00:18:18: Ich schäme mich wirklich für uns alle.

00:18:21: Also was haben wir da für Spuren hinterlassen?

00:18:25: Also nicht nur in dieser Plastikmüll.

00:18:28: Also, man muss sich das kurz noch einmal als Zahl, ja.

00:18:32: Über elf Millionen Tonnen Plastikmüll immer noch jedes Jahr fließen in die Ozeane.

00:18:39: Das ist ungefähr der Wert, dass man, mein Mitarbeiter Jan hat das natürlich mal total toll ausgerechnet.

00:18:45: Das sind Hundertzehntausend Blauwahle an Müll jedes Jahr.

00:18:51: Ich hätte ganz ehrlich lieber die Hundertsehntausend.

00:18:54: Blauwale,

00:18:54: die hätte ich auch lieber.

00:18:55: Das stimmt.

00:18:56: Ja, es macht mich auch immer ganz emotional.

00:19:00: Es ist fürchterlich.

00:19:00: Also ich habe dieses tolle Privileg, teilweise an den entlingsten Orten der Welt, um zu meiner Meeresbotschaft der Tätigkeit sein zu dürfen.

00:19:10: Und überall, es ist einfach überall, überall ist das Zeug.

00:19:15: Wie kann man in hundert, hundertzehn Jahren, länger ist das ganze Plastik noch gar nicht erfunden, länger gibt es das noch gar nicht, also wie kann man so einen Riesenorganismus, von dem wir abhängig sind als Menschen, wie kann man den in so kurzer Zeit so versauen, muss ich wirklich sagen, versauen.

00:19:33: Und es ist auch kein Heider draußen unterwegs oder kein Wal, der nicht irgendwelche Angelhagen in irgendwie ein Netz, irgendwie eine Angelschnur, irgendwelche Sachen mit sich rumschleppen muss.

00:19:45: Ich meine, die Tiere, die können sich das ja gar nicht aussuchen.

00:19:49: Also, wenn wir bei diesem Stichwort Demut, man muss sich all dahin begeben, man muss sich darauf einlassen und der Ozean ist ja leider so ein dankbarer Abnehmer.

00:20:01: Wenn man da morgens da, wenn Trump da bei seinem kommischen Haus in Florida im Garten steht und da rausguckt, dann sieht natürlich der Sonnenaufgang am nächsten Morgen natürlich genauso toll aus wie vorher.

00:20:14: Egal, was da am Abend da verklappt wurde.

00:20:16: Und wenn man da so ein bisschen naiv ist, dann kann man sagen, boah, super, was ihr alle wollt, das ist doch Spitzenklasse.

00:20:24: Es ist leider nicht.

00:20:25: Das ist auch gerade gesagt deine Tätigkeit als Botschafter.

00:20:29: Wie genau sieht die aus?

00:20:31: Du bist ja überall auf der Welt unterwegs.

00:20:33: Was ist deine Mission?

00:20:35: Ich bringe, so verrückt sich das anhört, der eine oder andere will das mit dem Kopf schütteln oder schmunzen.

00:20:41: Aber ich bringe den Leuten das Meer näher.

00:20:45: Und das ist irgendwie entwachsen.

00:20:47: Also ich kann gar nicht ... Ich mach das gar nicht, weil ich das jetzt irgendwie will oder mir das als Aufgabe gesetzt habe, weil die Leute haben das so aufgenommen.

00:20:56: Es ist einfach ein Fakt, dass Menschen ... Die wird irgerweise am Ozean leben, vom Ozean leben genau diese, die sich am weitesten vom Ozean entfernt haben.

00:21:08: Und da ich das ja so direkt erlebe, ja praktisch da total fusioniere mit dem Meer, kann ich natürlich diese Emotionen reinbringen als derjenige, der das Meer erlebt.

00:21:19: Also ich arbeite mittlerweile auch Hand in Hand mit führenden Wissenschaftlern, Forschern und so weiter zusammen, auch mit Versuchen, natürlich Einfluss.

00:21:29: zu üben auf politische Vertreter.

00:21:32: Und bringe halt diese Emotionen da rein.

00:21:35: Und diese Emotionen, praktisch dieses Erlebte, eben genau die Herausforderung, von denen wir immer nur lesen.

00:21:42: Ja, Klimawandel, Überfischung, ansteigender Meeresspiegel und so weiter.

00:21:49: Da gibt es einfach so viele Faktoren, Vermüllung natürlich.

00:21:53: Was hat das alles, wie erlebt man das?

00:21:56: Und da wale ... heie, quallen, nicht reden können.

00:22:01: Und der Ozean, der auch keine Stimme hat, bin ich halt eine Stimme des Ozeans.

00:22:06: Also nicht die Stimme, also ich sitze dann da, wie erst neulich bei der Zeitstiftung, wo auch Vertreter von verschiedenen Ländern, von vielen verschiedenen Nationen, da waren, ich spreche dann als Ozean.

00:22:20: Und der Ozean, den interessiert das einfach nicht.

00:22:23: wo der Müll grad herkommt.

00:22:24: Ist mir völlig egal.

00:22:26: China und so kenn ich alles überhaupt nicht.

00:22:28: Das interessiert mich nicht.

00:22:30: Weil ich bin ja schon viel länger da.

00:22:32: Ihr als Menschen habt euch das ausgedacht, dass das hier die Grenze von China ist.

00:22:37: Das ist ein Witz.

00:22:39: Für mich als Ozean ist das sowieso das nur.

00:22:41: Die ganze Menschheit ist nur eine einzige Schrecksekunde für mich.

00:22:45: Aber ihr wollt schon gut daran tun.

00:22:48: Mich gut zu behandeln.

00:22:50: André, du hast eine Frau, drei Kinder.

00:22:54: Wie haben die das erste Mal darauf reagiert, als du gesagt hast, ich bin da mal weg?

00:22:57: Ich schwimme übrigens an den gefährlichsten Orten dieser Welt.

00:23:02: Ich wäre jetzt als Frau, ich hätte gesagt großen Respekt, aber ich würde jetzt nicht aus der Torte hüpfen.

00:23:07: Nein, nein, aber es ist natürlich auch irgendwie ein Standen.

00:23:10: Das ist ein längerer Prozess gewesen.

00:23:14: Meine Familie hat immer dahinter gestanden, in der Sache selbst.

00:23:18: Das ist mir auch zentral wichtig.

00:23:20: Also, wenn das nicht so wäre, dann würde ich das auch nicht machen.

00:23:24: Also, wenn jemand da solche Ernsthoften Bedenken hätte, sich solche Sorgen machen würde, dann würde ich das nicht tun.

00:23:30: Also, da geht meine Verantwortung, meine Familie und die Liebe meiner Familie gegenüber ist auch dann deutlich größer.

00:23:36: Ja, ich bin mir schon bewusst, dass ich auch als Vater, als Ehemann, als Teil dieser Familie gebraucht werde.

00:23:46: Aber ... Ja, der Weg dahin, was das alles mit sich bringt, da gibt es natürlich auch Sachen, wo wir dann deutlich anderer Meinung sind und wo es auch mal echt riesige, richtige Schwierigkeiten gab.

00:24:00: Und ja, also meine Frau gerade ist natürlich nicht mit allem so einverstanden, was ich mache.

00:24:05: Ja, also ich habe meinen Job aufgegeben.

00:24:09: Ich versuche nur noch das zu machen und davon natürlich auch irgendwie zu leben und muss entsprechend auch oft ... Man muss vielleicht nicht, aber ich mache es in massive Vorleistung gehen, Unabhängigkeit bewahren.

00:24:23: Ich habe natürlich schon die eine oder andere Firma, mit der ich mal zusammen arbeite.

00:24:27: Aber ich bin jetzt nicht hier der Typ, der mit so einer Mütze rumläuft, auf dem ichlorisch stehen.

00:24:35: und das irgendwie da zusammen Sport erhebe.

00:24:38: Weil es ist einfach wichtig, gerade wenn man auf diesen politischen Ebenen unterwegs ist, dann muss man absolut Klartext reden.

00:24:46: Man braucht Leute, die einfach komplett für die Sache stehen und nicht in irgendwelchen Abhängigkeiten stecken.

00:24:52: Klar stecken wir alle in irgendwelchen Abhängigkeiten, auch ich muss mal eine Rechnung bezahlen, aber man muss einfach für den Ozean sprechen und da gibt es keine Labels.

00:25:00: Ich würde mit dir gerne über das Thema Willensstärke sprechen.

00:25:07: Die Nordsee haben wir schon im Vorgespräch festgestellt, lieben wir beide sehr.

00:25:12: Und hast du zu mir gesagt, Jenny, die Nordsee heißt auch Mordsee.

00:25:16: Vielleicht kannst du mal erklären, unseren Zuhörern und Zuhörern, was ist das Tückische?

00:25:21: Und ich mein, da warst du ja auch schon unterwegs.

00:25:24: Was ist das Tückische an der Nordsee?

00:25:27: Warum ist das da so gefährlich?

00:25:29: Die Nordsee, gerade die deutsche Bucht, ist eines tatsächlich der gefährlichsten Seelgebiete der Welt.

00:25:36: Also, das ist ein Fakt.

00:25:38: Und man muss sich das so in meiner ... Ich erzähl das mal so aus meiner

00:25:44: ...

00:25:45: Kein anderer

00:25:45: hat es ihr erlebt.

00:25:46: Jeder

00:25:46: Forscher wird jetzt irgendwie erstaunlich, dass die Hände über den Kopf zusammen.

00:25:49: Aber es ist mir jetzt auch egal, weil die schwimmen ja nicht da oben.

00:25:51: Die

00:25:51: sind nicht geschwommen, nein.

00:25:52: Es ist eigentlich wie eine Flusslandschaft.

00:25:54: Und die sich in einer ständigen Veränderung befindet.

00:25:57: Und auch diese Schiffe, die wir auch nutzen, um ... Beispielsweise nach Heluland zu fahren oder Inseln zu erreichen, die die Containerschiffe nutzen, um Waren zu transportieren usw.

00:26:08: Da gibt es nur diese Fahrenen, die auch nur bei Ebbe gerade so tief sind, dass da gerade so ein Schiff teilweise noch nicht mal voll beladen durchfahren kann.

00:26:16: Und deswegen, weil die deutsche Bucht auch diese geringe Durchschnittstiefe hat, die liegt auch rund bei sechzehn Metern im Durchschnitt, deswegen hat man diesen massiven Einfluss von Ebbe und Flut, das Wattenmeer, was auch ein... Tolles, also ist einfach toll, das war ein mehr Lebensraum für viele Arten, Nationalpark und so weiter.

00:26:36: Und genau diese Strömung machen es einfach so tückisch.

00:26:40: Und je flacher das Gewässer ist, desto stärker ist der Einfluss von Wind.

00:26:45: Und deswegen kann da wirklich von ein auf die andere Stunde, kann da richtig jeder, der schon mal an der Nordsee war, kennt das, dann geht da richtig die Post ab.

00:26:54: Wer das vorne am Strand erlebt hat, der kann sich dann vielleicht ungefähr vorstellen, was dann da draußen passiert.

00:26:59: Also das ist einfach ein Wahnsinn.

00:27:01: Und weil diese Sedimente auch durch diese Gezeiten und diese massiven Einflüsse so stark bewegt werden, hat man dann zum Beispiel auch ganze Sandbänke von mehreren hundert Meter Länge, die zwei Wochen später komplett woanders sind.

00:27:14: Also das ist einfach absoluter Wahnsinn.

00:27:17: Aber jetzt mal kurz.

00:27:19: Ich liebe die Nordsee einfach, da wo die Nordsee, deswegen kann ich jedem, der das gerade hört, auch nur mal wirklich uns herzlich legen.

00:27:27: Fahrt wirklich mal Sylt und so, das ist alles fantastisch und toll.

00:27:30: Aber fahrt mal nach Helgoland, bleibt da über Nacht.

00:27:34: Ja.

00:27:35: Weil das ist, das ist die Nordsee.

00:27:36: Da draußen, da ist das Wasser auch klar, wer im Sommer schon mal auf Helgoland war.

00:27:41: Da an Düne, da gibt's so ein Strandabschnitt, gut behütet von der DLRG.

00:27:45: Da kann man auch mal ins Wasser gehen.

00:27:47: Das ist einfach die... richtige Nordsee.

00:27:50: Und die ist einfach richtig so roh und da gibt es Robben und so.

00:27:54: Er ist einfach

00:27:55: toll.

00:27:55: Ich lieb es einfach an, wenn du anfängst zu erzählen, man merkt, wie viel Leidenschaft und wie viel Herz in diesem Thema ist.

00:28:02: Was ich spannend finde bei dem Thema, du hast gesagt, die Nordsee, das Gefährliche oder was so tricky ist, ist, wenn man quasi oben schwimmt, ist das die eine Sache.

00:28:10: Und dann ist aber quasi so eine Unterströmung, die ganz anders sein kann.

00:28:14: Und du hast gesagt, wenn du da reingerätst, Falsch bist du weg.

00:28:19: Genau, ich bin ja letztes Jahr durch das Vortraktiv geschwommen als erster Mensch, die mehr eng als zwischen Sylt und Amrum.

00:28:29: Südspitze von Hörnungen, der schon mal auf Sylt war, kennt das vielleicht.

00:28:32: Da muss man wirklich, als normal Mensch wirklich nicht ins Wasser, das würde ich niemandem empfehlen.

00:28:37: Das ist wirklich super gefährlich.

00:28:39: Dort sind die Strömungen.

00:28:40: Weil dieses Vortrabtief ist der Hauptpril.

00:28:42: Der hat auch eine Tiefe von rund vierzig Metern, was im Verhältnis ist.

00:28:45: Ich hatte gerade so ein Sechzehn-Meter-Wischelstiefe.

00:28:47: Das ist sehr tief.

00:28:49: Und dieser Hauptpril, dieses Vortraptiv, versorgt praktisch, da läuft das gesamte Wasser durch.

00:28:53: Also hinten die ganzen Inseln für lange Nässe und so weiter.

00:28:57: Das ganze Wasser läuft durch dieses Vortraptiv.

00:29:00: Das steht pro teen-Periode nur für zwanzig Minuten still und hat Fließgeschwindigkeiten, eine Oberfläche von sieben, acht, neun Kilometer pro Stunde und teilweise unten von siebzehn Kilometer pro Stunde.

00:29:13: Wer schon mal an der Nordsee war und vielleicht von Land aus gesehen hat, dass es manchmal so aussieht, als wenn das Wasser so kocht, so kleine Wellen.

00:29:20: Da hat man halt so Unterströmung.

00:29:23: Und dazu schwimmen, das ist wirklich gruselig.

00:29:25: Also man muss wirklich absolut lebensgefährlich.

00:29:28: Da muss man wirklich extrem aufpassen, super erfahren sein, gutes Team dabei haben.

00:29:34: Und wenn man da wirklich in so einer Unterströmung kommt und darunter gedrückt wird, bist du einfach weg.

00:29:40: Und dann findet dich auch keiner mehr.

00:29:41: Da können die mit dem Boot gleich ... wieder nach Hause fahren.

00:29:45: Das heißt, du musst quasi oben bleiben und da würde ich gerne ansetzen beim Thema Willenstärke.

00:29:52: Also das wissend, ich darf eigentlich nicht runter und ich schwimme aber keine Ahnung, schon eine geraume Zeit, vielleicht auch bin ich mit meinen Kräften fast am Ende.

00:30:02: Was hat dich immer wieder angetrieben?

00:30:04: oder wie mobilisierst du die letzten Ressourcen um zu sagen, das muss jetzt weitergehen, weil wenn ich jetzt hier runter gehe, dann war es das.

00:30:12: Weil ich sag mal, wenn man nicht mehr kann, kann man ja nicht mehr.

00:30:17: Ja, aber genau, der Fake ist ja an, ja.

00:30:20: Also wie oft wir in unserem Wortschatz irgendwie das ist, ich kann nicht mehr benutzen, das ist ja einfach völlig abgenutzt.

00:30:27: Ich kann nicht mehr, das ist ja noch gar nichts passiert.

00:30:31: Also bevor man wirklich nicht mehr kann, dahinter, ich kann nicht mehr, ich hab so ein Hunger, mir ist so kalt, keine Ahnung, ist noch ein Feld, das ist so weit.

00:30:41: Und da muss man sich da auch mal reinwagen, diese Komfortzone mal wirklich verlassen und einfach die Grenzen für sich mal rausschieben und auch mal neu definieren.

00:30:50: Und nochmal, ich bin kein Übermensch oder sowas.

00:30:53: Ja, vielleicht bin ich in der einen oder anderen Sache irgendwie mental ein bisschen aufgestellter als andere, aber das ist auch eine Entwicklung.

00:31:00: Aber sich einfach mal selbst.

00:31:02: Und wir leben ja alle, also ich sage bewusst, wir, ich schließe mich da voll mit ein, wir leben hier in dieser Komfortzone, die wir hier um uns herum erschaffen haben und sich da mal selbst rauszuholen, bevor man rausgeholt wird durch äußere Einflüsse.

00:31:16: Das kann uns ja auch allen passieren.

00:31:18: Aber sich selbst noch mal rauszuholen und sich da mal ein bisschen auszuprobieren, sich mal in diesem Feld mal zu bewegen, das ist einfach eine gute Idee.

00:31:26: Ja, einfach mal Jacke zu Hause lassen.

00:31:30: Einfach mal die Dusche auf Kalt drehen.

00:31:32: Einfach mal länger zu Fuß gehen.

00:31:35: Einfach mal auf eine Mahlzeit verzichten.

00:31:41: Und dann lernt man die Dinge auch wieder neu zu schätzen.

00:31:43: Das ist doch alles immer so selbstverständlich geworden.

00:31:46: Da bin ich wieder bei diesem Entfremdung.

00:31:48: Also Entfremdung nicht nur an einem gegenüber, sondern auch mir selbst gegenüber.

00:31:52: Ich sage immer so ... Vorfahren von uns, von vor hundert, hundertfünfzig Jahren, die würden sich doch totlachen über uns.

00:32:00: Also, wann haben die mal ausgeschlafen?

00:32:05: Wann hatten die trockene Kleidungen?

00:32:07: Wann waren die mal richtig satt?

00:32:09: Wann waren die mal richtig sicher und haben mit beiden Augen zu geschlafen?

00:32:13: Wann kamen diese ganzen Dinge zusammen?

00:32:14: Das war so gut wie ein Niederfall.

00:32:17: Und deswegen, wir leben doch hier in einem absolut ... tollen Umfeld immer noch, trotz aller Krisen und Terrorsforderungen, den wir zweifelos stecken.

00:32:26: Aber im Bewusstsein dieser Situationen, in der wir drin sind, kann man ja dann, sollte man doch Energie daraus holen, statt dann im Umkehrschluss, was wir jetzt auch gerade erleben, in diese Gelähmtheit zu kommen.

00:32:41: Gibt es körperliche, in Anführungszeichen, Tricks, die du anwendest in extremen Situationen?

00:32:48: Also keine Ahnung, gibt es... Irgendeine Art und Technik, die du vorher machst, um runterzukommen, wenn du aufgeregt bist, falls du aufgeregt bist.

00:32:55: Ja, da haben wir ja Leute, die keine Ahnung für Bücher drüber geschrieben, also allen voran hier Wim hoffen.

00:33:01: Also nix gegen Wim.

00:33:03: Du musst jetzt da nicht acht Bücher lesen und da irgendwie da so ein Alarm machen, damit Artenübungen und so weiter.

00:33:08: Also das ist alles.

00:33:10: Man muss einfach machen, wirklich.

00:33:12: Im Kalben Wasser da haben wir es so ganz von alleine.

00:33:14: Man muss aber mal ruhig bleiben, ruhig bleiben.

00:33:17: Einfach mal ruhig bleiben, sind, glaube ich, vier Wörter.

00:33:20: Und einfach machen sind zwei Wörter und so einfach ist das alles.

00:33:24: Aber muss man es stückweise machen?

00:33:26: Man sieht das ja häufig auf Social Media von den berühmten Eistonnen, wie sich Leute da so langsam rantasten.

00:33:32: Das erste Mal ist es der C, dann ist es der Fuß und dann arbeitet man sich so Stück für Stück da rein.

00:33:38: Weil das ja doch, ich sag mal, so ein wirklich eiskaltes Wasser, wenn man das nicht... trainiert hat, ja, schon was mit dir auch macht und die Leute sagen, man kann gar nicht haben.

00:33:47: Also ich

00:33:47: sage jetzt nicht, dass man jetzt einfach da reinspringen soll.

00:33:49: und wie alle Signale des Körpers gerade, die es natürlich gibt, die auch ihre Bewandness haben.

00:33:54: Ich meine, es ist ja durch die Evolution auch so eingerichtet, um uns zu beschützen vor Gefahren.

00:33:59: Und Kälte ist natürlich eine Gefahr, die in letzter Konsequenz natürlich auch zum Tod führen kann.

00:34:05: Aber ich... Wir brauchen uns aber darüber jetzt gar nicht, dafür wird viel zu viel geschrieben.

00:34:10: Die Leute sind einfach zu beschützt.

00:34:13: Ein ganz kurzer Beispiel.

00:34:14: Ich war jetzt dieses Jahr das erste Mal in meinem Leben im Februar in Norwegen.

00:34:20: Ja, ein Freund von mir hatte so ein Haus, hat mich schon ein paar mal eingeladen, hab ich aber nie, diesmal war ich da.

00:34:25: Ah, es war einfach toll.

00:34:26: Niemals siebzehn Grad.

00:34:27: So.

00:34:28: Niemand, niemand.

00:34:32: in den zwei Wochen, wo ich da war, hab ich gesehen, der so eine Kanada-Gussjacke anhalte.

00:34:37: Ich habe keinen einzigen Hund gesehen, und ich rede nicht nur von Huskies, der so einen Mantel an hatte.

00:34:44: Die waren alle bestens drauf, bei minus siebzehn Grad.

00:34:47: Und wenn ich dann hier gucke, ich kann auch durch München oder was da toll finde, ich laufe, bei vierzehn Grad Nieselregen rennen die alle rum, wie Schäckelten oder Armunzen.

00:34:55: Nein, Armunzen und Schäckeln hätten sich wahrscheinlich zwei Finger abgehakt, wenn die einmal so eine Jacke hätten anziehen dürfen.

00:35:01: Also das ist sehr einfach.

00:35:02: Und die Hunde haben da keine Ahnung, was für Klamotten an.

00:35:05: Das ist auch alles projiziert von den Leuten sogar auf die Tiere.

00:35:09: Kein Hund hat doch Bock, da drauf mit so einer Jacke da rumzuranen.

00:35:14: Also wir haben uns einfach da irgendwie hin entwickelt.

00:35:17: Und leider sehe ich da bis dato noch keinen Ende.

00:35:21: Also er habe eine Frage mich da trotzdem, wo soll das denn alles noch hinführen?

00:35:24: Und das färbt natürlich auch ab.

00:35:26: Es färbt auch ab auf die Kinder gerade, auf die Jugend.

00:35:30: Dieses Überbeschützte, dieses ... mein Gott, also mal ein bisschen mehr ... ja, auch loslassen und sich ein ... also, ich bin wieder immer bei diesem Thema, sich darauf einzulassen.

00:35:42: Du bist ja auch viel aktiv in Schulen, ja?

00:35:44: Versuchst, ich sag mal so, der Next Generation, auch das Thema Deaths Now, Planet B näherzubringen.

00:35:51: Wie sind deine Erfahrungen?

00:35:53: die Kinder das schon verinnerlicht.

00:35:55: Also ich weiß zum Beispiel, als ich noch klein war.

00:35:59: Mülltrennung, das gab es da irgendwie noch gar nicht.

00:36:02: Das hat der ein oder andere mal irgendwie gemacht, weil das selber gut fand.

00:36:06: Aber das war ja nicht salonfähig.

00:36:08: Das gab es in dem Stil nicht.

00:36:09: Irgendwann kam das so, das macht man jetzt.

00:36:11: Dann hat der ein oder andere auch verstanden, oh ja, das macht den.

00:36:13: Meine Kinder heute trennen total selbstverständlich Müll.

00:36:17: Also hast du schon gemerkt, dass die anderes Denken haben, oder ist es gerade schon wieder das Gegenteil, dass du sagst, da ist vieles auch schon wieder egal?

00:36:25: Ja, ich erlebe, es ist geteilt durchaus.

00:36:29: Es gibt natürlich immer, aber da muss man ja gar nicht auf die Kinder gucken, auch um Erwachsenen da sein.

00:36:34: Es gibt einfach immer Leute, die sind ja auch unbelehrbar.

00:36:38: Da hab ich am Anfang auch mal versucht, da hab ich besonders viel Energie reingesteckt, mittlerweile will ich so, dass ich da, wo hab keine Energie mehr reinstecke, die sind sowieso nicht ... Ich will ja auch niemanden therapieren, aber die kann man, es ist besser einfach auf die zu konzentrieren, die offen sind, die zuhören und die das ein oder andere schon verstanden haben.

00:36:56: Und ich habe auch gar keine Lust, Leuten zu erklären, dass es jetzt sinnvoll ist, den Müll zu trennen, weil das sollte ja jeder halbwegs intelligente Mensch irgendwie verstanden haben.

00:37:05: Egal, wenn ich den Müll abgebe und die Verantwortung dann ja sozusagen abgebe an die recyclinge Gesellschaft oder die Firma oder was auch immer, hab ich natürlich keinen Einfluss mehr, aber ich hab doch erst mal Einfluss darauf und auch ein besseres Gefühl, wenn ich einfach vernünftig sorgsam, schon bevor ich diesen Müll beim Einkaufen, was so immer, und mich da auch mal so ein bisschen sel-, also immer grundsätzlich bei mir selber anfange.

00:37:30: Ja, und das ist irgendwie bei den Kindern, beobachte ich das auch.

00:37:34: Was ich aber sagen kann in der Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen, ich arbeite auch durchaus mit Kindern und Jugendlichen, die nicht mal unsere Sprache sprechen, aber auch auf Fiji war ich da auch in der Schule.

00:37:46: Die Kinder sind einfach offen.

00:37:48: Die Kinder gucken sich sehr, sehr genau an, wie Erwachsene auftreten und was die machen.

00:37:56: Und die merken sofort, ob du echt bist.

00:37:59: Die wissen sofort, egal, auch wenn die gar nicht deine Sprache sprechen, ganz kleine Kinder, die noch gar nicht sprechen können auch, die wissen sofort, was los ist.

00:38:08: Die wissen sofort, ob du authentisch bist, echt bist oder ob du da nur einen erzählst.

00:38:14: Und in meiner Wahrnehmung sind viele Erwachsene, die erzählen einfach viel zu viel.

00:38:20: Ja, die normal, ich wiederhole mich, Anspruchsthänken, was andere alles machen müssen, dann wird praktisch in diese Opferrolle gegangen, ah, der und der ist Schuld, und die Gesellschaft ist Schuld, und die Politik ist Schuld.

00:38:33: Aber nein, man sollte halt über sich anfangen.

00:38:35: Man sollte über sich anfangen.

00:38:37: Es macht einfach auch ein besseres Gefühl.

00:38:39: Wir können sowieso die Welt nicht retten als einzelne Personen, aber es ist einfach ein schöneres, besseres Gefühl, wenn man irgendwie was Gutes macht.

00:38:48: Was war, André?

00:38:50: Das schönste Erlebnis für dich im Ozean.

00:38:54: Gab es einen Moment, wo du wirklich ... purest Glück empfunden hast?

00:38:58: Ja, ganz oft.

00:38:59: Also, hab ich das ...

00:39:01: Sag mal eine Situation.

00:39:03: Das Schönste ist einfach, wenn man ... Das ist natürlich auch ein Trugschluss.

00:39:09: Leider.

00:39:10: Aber trotzdem ist es schön, sich darauf einzulassen, wenn man auch meint oder das Gefühl hat, auch dazu zu gehören.

00:39:18: Ich bin mal auf Mallorca.

00:39:20: gewesen, im Winter auch, geschwommen, ganz alleine.

00:39:23: Und da waren Barakudas.

00:39:25: Es gibt echt Barakudas auf Mallorca.

00:39:29: Im Sommer hab ich die aber nie gesehen, die sind irgendwie nur ... Es sind sowieso immer viel coolere Tiere im Winter da, als wenn die wissen, wo Sommer ...

00:39:36: So viel los.

00:39:37: Kein Bock, ich hau ab.

00:39:39: Zu

00:39:39: vittorissen.

00:39:40: Wir kommen offseason.

00:39:41: Im Winter, genau.

00:39:43: Und ich bin dann da geschwommen.

00:39:45: Bei Esträngen dahinten, das ist eine tolle Ecke.

00:39:49: Weiße Sandstrände.

00:39:50: Man sieht sogar den Grund, irgendwie war mir zehn Meter tief.

00:39:54: Dann ist es aber Raku-Aster.

00:39:55: Da kamen die da, ich hab jetzt nicht genau durchgezählt, aber waren so fünf, sechs Stück.

00:40:02: Wir sind so seitlich von mir gewesen und wir sind so mitgeschwommen sozusagen.

00:40:07: Und dann hab ich irgendwie gemerkt, dass die mich so benutzt haben, als wenn ich kleinere Fische aufgescheucht hab, dann haben die da rumgejagt.

00:40:17: Also war ich irgendwie Teil dieser Gruppe.

00:40:19: Der Maracuda-Crew.

00:40:21: Das war einfach super.

00:40:23: Das ist so die ... Ich hatte auch das gleiche Erlebnis schon mal auf Hawaii mit einer Schildkröte.

00:40:28: Ich mach mir manchmal so einen Spaß.

00:40:31: Weil es auch langweilig ist, wenn ich dann so rumschwimme.

00:40:34: Am meisten passiert ja auch nichts, aber wenn dann mal so ... Delfine sind oder Schildkröten.

00:40:38: Dann mach ich das auch mal so nach, was die so machen.

00:40:41: Wenn die sich dann so drehen, dann drehe ich mich auch.

00:40:45: Mit meinen beschränkten Möglichkeiten.

00:40:46: Wo bist du adoptiert?

00:40:48: Genau.

00:40:48: Und diese Schildkröten zum Beispiel, die hat dann auf mich gewartet.

00:40:52: Wir waren da richtig

00:40:54: zweieinhalb

00:40:55: Stunden zusammen.

00:40:56: Und das hatte ich mit Delfinen auch schon mal.

00:40:58: Das ist einfach schon mehrfach, das ist toll.

00:41:02: Man wird dann so richtig akzeptiert.

00:41:04: Man hat das Gefühl, oh, man gehört da.

00:41:08: Man ist so ein Teil davon.

00:41:10: Aber das stimmt natürlich nicht.

00:41:13: Für den Moment.

00:41:15: André, wenn du nach so einem Moment irgendwann wieder rauskommst aus dem Wasser, mit dem, was du erlebt hast, das sind ganz anderes Fähren, da müssen wir uns nichts vormachen.

00:41:25: Das kann man sich nicht vorstellen, wenn man das nicht erlebt hat.

00:41:30: Wie ist dann der Ablauf?

00:41:31: Ziehst du deine Taucherbrille aus?

00:41:34: Dann ist Business as usual, dann gehst du nach Hause.

00:41:36: Braucht man da einen Moment, um runterzukommen?

00:41:39: Gibt es da ein Ritual?

00:41:40: oder was machst du immer als Erstes?

00:41:43: Bist du dann sofort wieder, okay, jetzt weiter?

00:41:47: Ich hab das mittlerweile auch, ich hab mir der echt professionelle Hilfe auch geholt, weil ich mich auch schon Wirtnusswind angesprochen, auch in der Beziehung mit meiner Frau und so weiter.

00:41:55: Ich hab mich auch schon ein paar Mal da verloren, da draußen.

00:41:58: Was heißt das verloren?

00:42:00: Wenn man dann jetzt zurück nach Hause kommt und sich Erlebnisse hatte, dann ist ja die Geschirrspülmaschine kaputt oder so.

00:42:10: Ja, mein Gott.

00:42:11: Ja, dann kannst du da nicht umschalten.

00:42:13: Es ist doch irgendwie völlig ungewichtig.

00:42:15: Aber es ist natürlich wichtig.

00:42:19: Du musst dann irgendwelche Sachen machen, die man in normalen Zusammenleben in der Partnerschaft dazugehören.

00:42:27: Aber dann ist man immer noch so irgendwie auf einer anderen Ebene unterwegs, gar nicht auf einer besseren.

00:42:32: Das will ich gar nicht damit sagen.

00:42:33: Ich will im Gottes willen ich sagen, dass die Leute, die jetzt nicht das machen und die in ihrer Welt hier bei uns sind, dass die jetzt irgendwie weniger Mittel haben oder beschränkter sind.

00:42:43: Aber es ist schwierig, dann zurückzukommen.

00:42:47: Und da, das war wie auch ein paar Mal, dass mir fast auch zum Fängnis in unserer Beziehung mit meiner Frau Beate geworden ist.

00:42:55: Ich hab da echt auch Riesenfehler gemacht.

00:42:58: Mittlerweile gute Methodiken entwickelt, auch mit Hilfe, dass ich da ganz gut zurechtkomme.

00:43:03: Aber nein, es gibt keine Rituale.

00:43:06: Man hat ja auch nicht dieses ... Ich hab das zumindest nicht dieses ... Da kommt man dann, wie man das so kennt, von einem Marathon oder so, wo er durchs Ziel und dann klatschen da alle und dann gibt's dann eine Medaille oder ein T-Shirt nach und dann ... Das ist ja alles nicht so, ja.

00:43:21: Du kommst dann ja irgendwie gerade.

00:43:22: Ich mach das ja schon so lange.

00:43:24: Mittlerweile ist er Ocean Seven.

00:43:26: Es sind sogar drei Deutsche.

00:43:30: Die Nathalie Pohl hier aus Frankfurt, glaube ich.

00:43:34: Und Andreas Waschburger, der auch super schnell.

00:43:37: Der ist schon viel besser und viel schneller als ich.

00:43:39: Wahnsinn.

00:43:40: Also es sind sogar drei Deutsche.

00:43:41: Es wird ja immer mehr Leute, die das machen, dieser Ocean Seven beispielsweise.

00:43:46: Aber als ich das ... Der hat sich überhaupt keine Sau dafür interessiert.

00:43:50: Gerade in Paderborn, ich wohne in Paderborn.

00:43:54: Da war ich immer nur der Irre.

00:43:56: Dann kommst du zurück und bist dann halt verändert natürlich.

00:44:00: Weil halt eben, das ist ja meine Natur auch dieses Einlassende.

00:44:04: Und dann bist du wieder in diesem ... in diesem normalen Leben.

00:44:08: Und muss sich natürlich dann, muss natürlich nicht, aber tust gut daran, dich auch da wieder zurechtzukommen.

00:44:12: Ohne dieses normale Leben bin ich ja auch nicht glücklich.

00:44:16: Ich

00:44:16: möchte nicht ohne meine Familie sein.

00:44:17: Ich möchte nicht ohne ... Also jetzt auch hier mit dir hier zu sitzen, ist einfach ja auch schön.

00:44:22: Ich will jetzt auch nicht nur da als ... Ein normaler Seewolf auf einer Insel sitzen.

00:44:29: Wie trainiert man für diese ... Ja, für dieses Extremschwimmen, du hast vorhin mal kurz erzählt, du hast Quallen, mit denen du dich einfach mal einreibst, um diesen Schmerz zu spüren.

00:44:44: Trinnierst du deine Muskeln?

00:44:45: Wie hast du eine Gegenschwimmanlage, bist du der erste, wie jeden Morgen im Schwimmbad?

00:44:50: Das

00:44:50: ist ja auch eine Muskelkraft, die man haben muss.

00:44:52: Ich weiß es, auch wenn du mit dem Kopf schüttelst.

00:44:54: oder gerade die vorher benannten Mitschwimmer, die trainiert sich alle wie die Irren und keine Ahnung.

00:45:01: Aber die sind ja auch alle noch so jung.

00:45:04: Ja, aber umso mehr.

00:45:06: Ich schwimm so gut wie gar nicht.

00:45:08: Wirklich?

00:45:09: Ja, ich musste gar nicht so viel.

00:45:12: Ich brauche im Helmbatter gar nicht großartig rum zu schwimmen.

00:45:16: Das hat ja mit dem Schwimmen im offenen Ozean und diesem Einlassen auch irgendwie gar nichts zu tun.

00:45:20: Ich trainiere natürlich, ich mache also auch nicht gerade wenig.

00:45:23: Ich mache Krafttraining.

00:45:24: Ich bin dreinfünfzig Jahre alt.

00:45:26: Ich bin natürlich ganz schön verschlüssen.

00:45:29: Ich muss natürlich irgendwie gucken, dass ich gesund bleibe.

00:45:31: Flexibility, also so Bewegungsfreiheit ist wichtig.

00:45:36: Ja, also da zu trainieren, Krafttraining zu machen.

00:45:39: paar neue Reize, ich mach grad dieses High Rocks, ja, ganz was anderes.

00:45:43: Um mal irgendwie so einen krassen Gegensatz zu haben, um so ein bisschen auch mal in diesen höheren Intensitätsbereich reinzukommen.

00:45:49: Ich fahre viel Fahrrad, ich laufe auch, Krafttraining ist natürlich ganz wichtig.

00:45:53: Natürlich schwimme ich auch, aber ich musste jetzt nicht jeden Tag oder dreimal einer, viermal einer Woche dann da irgendwie bunten Schwimmprogramme.

00:46:02: Das bringt auch nichts.

00:46:05: Aber die anderen machen das halt, weil sie es lieben und weil sie auch noch irgendwie und es irgendwie, ich will nicht sagen, noch nicht so verstanden haben, aber ja, in dem Alter liegt das auch alles so.

00:46:14: Aber

00:46:14: umso krasser, dass du das so machst.

00:46:15: Die machen das

00:46:15: auch um sich zu beruhigen.

00:46:17: Und ich bin ja schon ganz ruhig.

00:46:18: Ja, du

00:46:19: hast wirklich schon ganz ruhig.

00:46:20: Es gibt Psychologen, andere, die sagen, dass Leute, die so ganz extreme Ziele haben und die dann auch erreicht haben, dass die quasi an so einem Pieck sind.

00:46:30: Und wenn sie das dann haben, dann fallen die so hinten runter oft auch bei einer Hochzeit.

00:46:34: Also auch was aus einem ganz normalen Leben.

00:46:35: Oder man hat einfach mal den Traumjob und dann ... ist er da und dann ist es irgendwie, kommt nichts mehr.

00:46:41: Dass die dann ganz unglücklich werden.

00:46:43: Wie ist es bei dir nach, du hast ja auch wirklich die krassesten Sachen gemacht, hast du dann nach ein Gefühl von unglücklich sein gehabt oder von Glück sein oder warst du neutral?

00:46:55: Nimm uns mal mit.

00:46:56: Ja, das ist etwas, wo ich auch in den Vorträgen spreche, die ich da verfirmen halte und über die ich größtenteils auch meine ganze Sache finanziere.

00:47:05: Da kennt man das auch aus so Projektgeschäften, wenn das Geschäft abgeschlossen ist, dass die Leute dann in so ein Loch fallen.

00:47:13: Und das hab ich ... überhaupt nicht.

00:47:17: Und ich hab das jetzt auch nicht irgendwie als Methodik irgendwie für mich ausgearbeitet, das hat sich auch ergeben.

00:47:25: Als Ergebnis dieser vielen Jahre.

00:47:29: Der Schlüssel ist das als Mission.

00:47:33: Und sich selber ... Das ist jetzt nur ein Wort.

00:47:36: Aber da draußen ist ja auch Purpose, das ist jetzt gerade wieder ... Aber da ist wirklich was dran.

00:47:42: Aber man kann das nicht künstlich erheben.

00:47:45: Man muss das wirklich leben.

00:47:46: Aber eine Mission unterscheidet sich massiv alleine darin, dass man innerhalb einer Mission nur ein Teil von etwas ist.

00:47:57: Und eine Mission ist entsprechend auch langfristig angelegt und dient auch einem Zweck.

00:48:02: Und der Zweck ... Wenn der Zweck natürlich ist, ich als Ego, ich als Einzelperson will das und das erreichen in der und der Zeit, dann ist das natürlich sehr spitz und sehr stark limitiert.

00:48:13: Aber wenn man das als etwas Größeres aufzieht, und das ist in meinem Fall absolut so.

00:48:19: Ich bin ein Teil dieser Mission und da spielen so viele Leute mit rein.

00:48:25: Also das ist einfach, was das mit so vielen Leuten macht.

00:48:29: Die Leute, die mir nahestehen, mein Schwager Jürgen usw.

00:48:32: Das ist ein Schellenprojekt.

00:48:34: Also ich muss nicht diese dreiundfünfzig Kilometer durch den indischen Ozean schwimmen von meinem Ego.

00:48:40: Mir ist das echt total scheißegal.

00:48:42: Ich will auch, das bedeutet mir gar nichts.

00:48:46: Aber diese Mission, was das mit den Leuten macht, auf den Sischellen, mit meinem Team, Jürgen Leher, der freut sich da schon drauf, die ganze Mannschaft.

00:48:54: Ich nehme auch die ganze Kohle und nehme dieses ganze Team mit und bezahle natürlich alles ich und so weiter.

00:49:00: Und auf den Sischellen selber, die Leute, das ist für die so wichtig.

00:49:04: Man kann sich das gar nicht vorstellen.

00:49:06: Und das ist vielleicht auch ... Das, worauf man die Kraft schafft, in solchen Situationen, die du findest, angesprochen, das auch weiterzumachen.

00:49:15: Es ist Ego zurückzustellen und sich selber als Teil dieser Mission zu sehen, auch als Initiator.

00:49:22: Das ist natürlich nicht unwichtig.

00:49:23: Aufgrund meiner Initiative sind ja alle da.

00:49:27: Aber man kann Momente schaffen, deswegen ist auch das, was ich mache, immer für mich wichtiger gewesen als Geld.

00:49:35: Weil man kann ... Man kann Situationen erschaffen, die sind mit Gälen nicht nirgends aufzuwiegen.

00:49:44: Das ist was ganz Besonderes.

00:49:46: Wie gehst du, ich erlebe dich ja als einen unfassbar positiven Menschen, der immer noch vorne schaut und wir kannten uns jetzt vorher nicht, muss man dazu sagen.

00:49:54: André, wie gehst du persönlich mit Niederlagen um, wenn vielleicht mal was nicht so klappt wie geplant?

00:50:01: Ich hatte schon so viele Niederlagen, das kann ich gar nicht beschreiben.

00:50:06: Ich habe schon viel öfters in meinem Leben verloren als gewonnen.

00:50:11: Was ist der Trick da, immer wieder aufzustehen?

00:50:13: Ja, was ist das aufzustehen?

00:50:16: Wenn man sich selber, damit fängt es doch schon an, wenn man sich bei einer Niederlage irgendwie am Boden sieht und meint dann aufstehen zu müssen, dann ja, keine Ahnung, das ist ja irgendwie ... Dann wär ich ja nur noch am Boden.

00:50:28: Ich hab damals immer mal ganz plakativ ein Beispiel zu bringen, beim Schwimmen oder beim Fahrradfahren.

00:50:34: Man bereitet sich bestmöglich vor mit seinen Möglichkeiten, Triathlon.

00:50:39: Und dann ist da einer, der volles Rohr an dir vorbeizieht.

00:50:43: Also so voll, der dich völlig abschmettert.

00:50:49: Dann bin ich jemand, ich halte mich jetzt zumindest nicht total dumm oder dämlich oder ich red mir das auch nicht schön.

00:50:55: Hab die Leute teilweise auch noch angefeuert.

00:50:57: Ich finde das absolut abgefahren, dass einer noch so viel besser ist.

00:51:01: Das ist doch irgendwie toll.

00:51:02: Eine Niederlage ist für mich, wenn ich nicht alles gegeben hätte.

00:51:10: Dann fühle ich mich auch wirklich schlecht.

00:51:11: Und dann muss ich das auch aufarbeiten und daran arbeiten.

00:51:15: Wenn ich irgendwie weiß, okay ... Ich brauche jetzt Glück oder ich brauche irgendwie Faktoren, die, weil ich nicht alles reingelegt hab, was ich irgendwie einbringen kann.

00:51:27: Aber ansonsten ist das doch irgendwie toll, wenn andere Leute besser sind.

00:51:32: Oder wenn man mal, ich bin oftmals viel lieber sechzehnter geworden als irgendwie bei so einem Dorfwettkampf irgendwie erster mit Abstand.

00:51:40: Das kann man doch irgendwie gar nicht genießen dann.

00:51:42: Bist du auch jemand, der lieber schenkt, als Geschenke bekommt?

00:51:46: Ja, das macht mir Riesenfreude.

00:51:49: So bin ich nämlich auch.

00:51:50: Ich verschenke viel lieber an Weihnachten und freu

00:51:52: mich mehr.

00:51:53: Ich habe auch immer so viele Ideen für Geschenke, für alle Mückchenleute.

00:51:58: Das ist irgendwie ganz toll.

00:52:01: Deswegen, Geld ist natürlich toll.

00:52:03: Für mich ist Geld, weil man mit Geld einfach so tolle Sachen machen kann, gar nicht für sich.

00:52:08: Ich bin eigentlich, ich brauche irgendwie gar nichts Großartiges.

00:52:13: Aber die Leute um dich herum, da sieht man immer, ja, die könnte das noch nicht gebrochen, der könnte mal wieder irgendwie mal eine Auszeit haben oder der braucht irgendwie das.

00:52:21: Das ist mir schon wichtig und wichtiger als ich dann in dem Fall.

00:52:25: Aber ich lieb natürlich auch irgendwie mich mal ein bisschen mit Schönheiten zu umgeben, muss ich auch sagen.

00:52:31: Nicht nur mit meeres Schönheiten.

00:52:33: Du hast eben gesagt, das nächste Projekt sind diese Schellen.

00:52:37: Vielleicht kannst du ein bisschen was erzählen schon, André.

00:52:39: Genau, da geht's um diese Meerengel, also das Meerengel, das Schwimm von Mahé, das ist die Hauptinsel auf den Schellen.

00:52:46: Wer schon mal das tolle Privileg hatte, da sein zu dürfen, warst du schon

00:52:51: mal da?

00:52:51: Nein, leider nicht, aber es muss traumhaft sein.

00:52:53: Ja, das

00:52:54: ist echt echt, also das ist einfach der absolute, verdammte Wahnsinn.

00:52:58: Also bitte, fahrt da echt unbedingt mal hin, das sind ja so Granitinseln, also richtig steinige, Malediven, diese komischen Sandbänke, sondern ... wer Lust hat, auf die Malediven zu fahren, das ist auch ganz nett.

00:53:09: Aber der Schellen ist einfach richtig Wahnsinn.

00:53:13: Und es gibt halt einfach tolle Menschen da, die halt auch irgendwie entsprechend verbunden sind mit der Natur und halt auch dieses ganze Nachhaltigkeitsthema unter eigenem Verzicht auch wirklich leben.

00:53:25: So, und diese Strecke, Maheladik.

00:53:30: Es gibt so eine Fähre, die da fährt.

00:53:32: Und wer vielleicht dann doch schon mal da war, wenn man mit dieser Fähre fährt, ähnlich wie in Helgoland, das ist schon mal so ein Abenteuer für sich.

00:53:38: Da wird auch mal Seekrankheit.

00:53:40: Da geht richtig die Post ab.

00:53:42: Und ja, es ist halt offener Ozean.

00:53:45: Und ich hab, wenn er erzählt, ich hab bei dieser Urschliessurvent alle im ersten Anlauf geschafft.

00:53:51: Teilweise wirklich unter verrücktesten Bedingungen.

00:53:54: Weil Jürgen und ich einfach keine Kohle hatten, um da noch mal hinzufahren.

00:53:57: Jürgen ist da aus deinem Team.

00:53:58: Genau, Jürgen ist noch mal ein Schwager, der ist noch mal dabei.

00:54:00: Das heißt, muss man erklären, der schwimmt, aber der ist in so einem kleinen Bötchen dann auch neben dir.

00:54:06: Naja,

00:54:06: genau, das ist der, der mir das Essen noch angibt und einfach so eine wichtigste Bezugsperson.

00:54:12: Und ja, diese Strecke, das habe ich nicht geschafft.

00:54:18: vor drei Jahren, war ich schon mal da.

00:54:20: Und ich hab's nicht geschafft und musste abbrechen das erste Mal.

00:54:25: Aber er hat mich auch jetzt nicht als ... weil du für ihn sagtest, ah, war das Verlierer oder so.

00:54:29: Nee, ich fahr jetzt auch nicht noch mal dahin, weil ich eine Rechnung offen hab oder so.

00:54:33: Ich fahr einfach dahin, weil ... ich kann mich dann nur wiederholen.

00:54:37: Das ist den Leuten, der einfach ... die nennen mich immer, das heißt der DZF-Serie, auch Man of the Ocean.

00:54:42: Die nennen mich immer Man of the Ocean, weil die meinen Namen nicht behalten können.

00:54:45: André Wiesig ist ja auch irgendwie, ja.

00:54:48: Ich kann's ja auch vergessen.

00:54:50: Die Oceans auch viel cooler.

00:54:52: Toll, ne?

00:54:52: So was wie Oceans Eleven oder George Clooney.

00:54:56: So in einem Atemzug.

00:54:59: Ich bin immer Man of the Ocean für die.

00:55:01: Man of the Ocean schwimmt in der Nacht im Ozean rum.

00:55:06: Die Kinder wollen schwimmen lernen aus eigenem Antrieb.

00:55:12: Auf solchen Inseln von hundert Leuten kann nur einer schwimmen.

00:55:18: Die sind Ozean um sich herum und sind ja so weit weg.

00:55:22: Die sind genauso entfremdet vom Ozean, wie wir, wenn wir vor so einer Fleischtheke stehen.

00:55:28: Da sind ja auch die Tiere mit ihren schönen braunen Augen.

00:55:32: Die finden ja auch die Stadt.

00:55:33: Das ist ja die Entfremdung an sich.

00:55:35: Da liegt ja alles in der Auslage.

00:55:37: Und man sieht eigentlich, ich muss dazu sagen, ich esse auch Fleisch, beate meine Frau als Vegetarien, aber ich esse schon Fleisch, bewusst natürlich.

00:55:45: Ich vergesst das zumindest nicht, wenn ich an dieser Fleischstärke stehe, dass da Tiere dahinter stehen, die sich den Tag auch irgendwie anders vorgestellt haben, als in dieser Auslage in Scheiben zu liegen.

00:55:56: Und um die Kurve wiederzukriegen.

00:55:58: Aber die Leute dort, für die ist dieser Ozean einfach da und so eine Selbstverständlichkeit.

00:56:05: Und darum geht es, die Leuten das wieder näher zu bringen, die wieder in Resonanz zu bringen, ja, mit dem Ozean.

00:56:16: Ja, das kann ich einfach.

00:56:18: Und ich mach das wirklich von der Herzen gerne.

00:56:21: Und das macht was mit den Leuten.

00:56:22: Ja, absolut.

00:56:23: Deswegen, gut, dass es dich ergibt, Andre.

00:56:27: Mit Blick auf die nächsten zehn Jahre, deine Arbeit, deine Mission und den Ozean.

00:56:35: Was würdest du dir wünschen?

00:56:38: Ja, ich will mir natürlich wünschen, dass wir einfach wieder dieses Bewusstsein kriegen, jeder einzelne von uns.

00:56:47: gerade aber auch die Leute, die an Position sitzen, wo man wirklich was bewegen kann.

00:56:52: Und ich rede nicht nur über Geld, sondern einfach auch, ja, Voraussetzungen schafft für andere, dass wir ja mehr in Einklang kommen und die Natur, also die Natur, nicht nur den Urzahlen, die Natur an sich, einfach als so wichtig erachten, wie sie ja auch ist.

00:57:09: Und das ist deswegen ... Ich weiß natürlich nicht, wie lange ich das noch machen kann.

00:57:15: Ich weiß natürlich nicht, ob ich überhaupt wieder zurückkomme.

00:57:18: Das weiß man natürlich nicht.

00:57:20: Ich weiß noch nicht mal, ob ich jetzt wirklich nachher nach Hause fahre.

00:57:24: Aber das sollte auch mal jeder von uns, die Leute sagen mal, ich bin eine Erre, weil man solche Risiken eingeht.

00:57:28: Aber darüber sollte sich jeder mal Gedanken machen, dass die Zeit, die wir hier haben, total befristet ist.

00:57:35: Und dass Zeit eigentlich das wichtigste Gut ist.

00:57:38: Vor allen Dingen die Zeit, die wir haben, wo wir voll gesund sind.

00:57:43: Wenn jemand gesund ist, hat er hundert Wünsche oder noch mehr, aber jemand, der richtig krank ist, der hat da nur einen Wunsch.

00:57:50: Und dazu muss es ja nicht kommen.

00:57:52: Also man kann das ja schon vorher mal entsprechend mit dieser Weitsicht angehen und einfach ein bisschen mehr, ja, ich wiederhole mich, aber ich wiederhole mich auch gerne.

00:58:00: Bewusstsein ist einfach das absolute Ding.

00:58:05: Man of the Ocean.

00:58:06: Ich hab ein bisschen Tränchen in den Augen.

00:58:08: André Wirsich, danke für diese wahnsinnig spannenden Einblicke in dein Leben, in deine Arbeit.

00:58:16: Mach bitte genauso weiter.

00:58:18: Und ich freu mich, wenn du wieder bei mir sitzt und berichtest.

00:58:21: Vielen Dank.

00:58:23: Ja, danke.

00:58:23: Jetzt hast du auch Tränchen.

00:58:26: Komm her, ich drück dich

00:58:27: einmal.

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