#039 So alt war ich noch nie. Mit Stephanie Hielscher

Shownotes

In dieser Episode von HEALTHWISE diskutieren Nils Behrens und Stephanie Hielscher über die Herausforderungen und Chancen des Älterwerdens, insbesondere für Frauen ab 50. Sie beleuchten gesellschaftliche Erwartungen, persönliche Erfahrungen und die Notwendigkeit, das Bild des Alters neu zu definieren. Hielscher teilt Einblicke aus ihrem Buch und ihrem Projekt '50 über 50', das Frauen ermutigt, sich mit dem Älterwerden auseinanderzusetzen und authentisch zu sein. Die Diskussion umfasst auch die Bedeutung von Vorbildern, die Rolle von Wissen und die Balance zwischen Gesundheit und Lebensstil. In dieser Episode diskutieren Nils Behrens und sein Gast verschiedene Themen rund um Motivation, gesellschaftliche Wahrnehmung des Alterns, Schönheit und Selbstfürsorge. Sie beleuchten, wie man die Hürden für persönliche Ziele senken kann, die Herausforderungen des Age-Shamings und den Umgang mit dem Altern, insbesondere in Bezug auf Falten und Schönheitsideale. Zudem wird das Thema der Wechseljahre und die damit verbundenen Herausforderungen angesprochen, sowie die Bedeutung von Resilienz und Selbstfürsorge in schwierigen Lebensphasen. In diesem Gespräch reflektieren Nils Behrens und Stephanie Hielscher über die Bedeutung von sozialen Verbindungen und Resilienz im Alter. Sie diskutieren, wie wichtig es ist, mit Menschen in Kontakt zu bleiben, um emotionale Stärke zu gewinnen. Zudem wird das Thema Abschied und die Akzeptanz des Lebenszyklus behandelt, wobei die beiden über ihre persönlichen Erfahrungen und die Herausforderungen des Älterwerdens sprechen. Gelassenheit und eine positive Lebenseinstellung werden als Schlüssel zu einem erfüllten Leben im Alter hervorgehoben.

Takeaways

Älterwerden bringt neue Perspektiven und Herausforderungen mit sich. Gesellschaftliche Erwartungen beeinflussen die Wahrnehmung des Alters. Es ist wichtig, das Bild des Alters neu zu definieren. Vorbilder für Frauen über 50 sind oft nicht sichtbar. Wissen über den eigenen Körper ist entscheidend. Gesundheit sollte auch Freude und Lebensqualität umfassen. Das Leben wird mit dem Alter oft reicher und erfüllter. Selbstversorgung und persönliche Verantwortung sind wichtig. Age-Shaming ist eine respektlose Haltung. Falten müssen einen überhaupt nicht stören. Man kann sie auch schön finden. Selbstfürsorge ist kein Egoismus. Man muss was für seine Gesundheit tun. Man kann den anderen nicht mehr helfen, wenn man sich selbst nicht hilft. Gelassenheit wird als eine der wichtigsten Eigenschaften im Alter angesehen. Die Wahrnehmung von Werten verändert sich mit dem Alter. Soziale Netzwerke sind entscheidend für die Lebensqualität im Alter. Abschiednehmen wird mit dem Älterwerden unvermeidlich. Eine positive Lebenseinstellung kann das Leben verlängern. Körperliche Fitness und gesunde Ernährung sind wichtig im Alter. Freundschaften sollten auch im Alter aktiv gepflegt werden.

Hier geht es zum Buch: https://www.heymann-buecher.de/shop/article/52625755/stephanie_hielscher_so_alt_war_ich_noch_nie.html

Hier geht es zu Stephanie Hielschers Podcast: https://5zu1.podigee.io/

Mehr zu Stephanie Hielscher: https://www.instagram.com/stephaniehielscher

Mehr zur Folge unter www.sunday.de/podcast

Über Sunday Natural

Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv - Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen.

Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin. Mehr unter https://www.sunday.de/newsletter

Transkript anzeigen

00:00:00: Also ich hab mich ganz lange an letzte Stelle gestellt und mich dann auch einfach so gehen lassen.

00:00:05: Und das mache ich nicht mehr.

00:00:07: Das finde ich toll am Alter werden, dass man das begreift.

00:00:11: Und man ist aber auch körperlich so ein bisschen dazu gezwungen, jetzt mal aktiv zu werden.

00:00:17: Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunn & Natural.

00:00:21: Ich bin Niz Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein.

00:00:26: Wir tauchen einen Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

00:00:31: Immer mit einem Weisenblick auf das, was uns wirklich gut tut.

00:00:34: Das Alter werden ist ein Thema, das uns alle betrifft, aber über das viele viel zu selten sprechen.

00:00:42: Vor allem, wenn es um die tiefgreifenden Veränderungen ab 50 geht.

00:00:46: Von gesellschaftlichen Erwartungen bis zu persönlichen Herausforderungen wie den Wechseljahren

00:00:50: und dem Finden neuer Ziele, bringt diese Lebensphase besondere Fragen mit sich,

00:00:54: die nach neuen Perspektiven und einem ehrlichen Austausch verlangen.

00:00:58: Stephanie Hilscher ist Journalistin und Autorin.

00:01:00: Mit ihrem Buch "So alt war ich noch nie", krank ein JOSER-Titel,

00:01:04: "Die Herausforderung und Chancen des Lebens ab 50" beleuchtet.

00:01:08: Sie spricht über das Alter werden und die oft-habodisierten Themen wie Wechseljahre,

00:01:13: Selbstversorge und Neuanfänge und gibt dabei authentische Einblicke in die Geschichten inspirierender Frauen.

00:01:19: Mit ihrem Projekt "50 über 50" möchte sie Frauen ermutigen, das Bild von Alter neu zu definieren

00:01:24: und sich mutig der kommenden Lebensdekade zu stellen.

00:01:27: Und deswegen sage ich herzlich willkommen, Stephanie Hilscher.

00:01:30: Vielen Dank, Limanie. Jetzt warst du eine schöne Einleitung. Danke.

00:01:34: Liebe Stephanie, hast du letzten Sonntag auch mal übers Alter werden nachgedacht?

00:01:38: Letzten Sonntag tatsächlich ganz aktuell.

00:01:41: Wir waren am Wochenende viel mit Freunden zusammen

00:01:44: und ich habe mit einem Freund gesprochen, der jetzt 51 ist.

00:01:50: Und der hat mir so ein bisschen Einblick gegeben.

00:01:52: Ich spreche ja sonst im Grunde sehr, sehr viel mit Frauen über das Alter werden und mit Männern nicht so viel.

00:01:58: Und ich fand es total interessant, weil er so ein bisschen beleuchtet hat, wie es ihm gerade geht,

00:02:04: nämlich so, dass er denkt, okay, ich habe jetzt vielleicht noch 15 Jahre, in denen es mir richtig gut geht

00:02:10: und wie fülle ich diese Zeit. Und die ist so ein bisschen durch Familie gefüllt und durch Pflichten.

00:02:15: Und er sagte manchmal, vermisst er das so ein bisschen freier zu sein und fragt sich,

00:02:21: ob er das dann sozusagen ab 65 auch noch kann.

00:02:24: Und ich fand es ganz bezeichnend, weil ich es so analytisch fand, dieses Denken.

00:02:30: Und ich habe das Gefühl, dass bei Frauen dieses Denken an diese Dekade eher so ein bisschen emotional gesteuert ist.

00:02:39: Und deswegen habe ich letzten Sonntag viel über das Alter werden nachgetagt.

00:02:43: Damit hast du eigentlich schon die perfekte Brücke geblieben zu dem, worüber wir reden wollen,

00:02:48: nämlich dem Inhalt deines Buches und deines Podcasts, was ja letztendlich auch da ein bisschen hervorkommt.

00:02:52: Ich sehe jetzt nur gerade, das habe ich jetzt neu eingeführt.

00:02:55: Ich habe jetzt immer hier ein Defuser dabei und ich habe mich heute für den Luftprotekt entschieden.

00:03:02: Das heißt, wir werden jetzt gut geschützt und ich werde jetzt mal anschalten und gucken.

00:03:05: Das ist gut.

00:03:06: Es soll uns eben vor den Virenschützen, die ja momentan jetzt gerade so lieber rumgehen.

00:03:12: Das darf jetzt nicht passieren.

00:03:14: Und deswegen, ich hoffe, dass es hier insgesamt sehr virenfrei ist, aber ich hoffe, dass wir damit dann,

00:03:19: falls wir vielleicht auf dem BKH schon ein paar Jahre aufgenommen haben, dass wir jetzt gut geschützt sind.

00:03:22: Danke.

00:03:24: Gut, also, was hatte ich dazu gebracht, dieses Buch zu schreiben?

00:03:27: Gibt es einen bestimmten Auslöser dafür?

00:03:30: Der Auslöser war, dass der Verlag mich angeschrieben hat, tatsächlich.

00:03:33: Das war ein sehr guter Auslöser.

00:03:34: Das war wirklich ein ganz toller Auslöser, denn ich habe mir diesen Podcast ausgedacht, 50 über 50,

00:03:39: um da vielleicht nochmal kurz ein bisschen zu erklären.

00:03:42: Ich fand, es gibt so viele Listen, die 20 under 20, die 30 under 30.

00:03:47: Aber ich fand, dass diese Lebensphase über 50 so wenig beleuchtet ist, dass ich dachte,

00:03:51: okay, jetzt muss irgendwie meine Bühne her für die Frauen, die zwischen 50 und 60 sind.

00:03:56: Natürlich auch aus absolut egoistischem persönlichen Interesse, denn mein nächster Rundergeburtstag ist die 50.

00:04:02: Ich habe noch ein bisschen Zeit.

00:04:04: Aber ich dachte, okay, ich will mich irgendwie vorbereiten.

00:04:06: Ich möchte gerne ein Bild von dem haben, was auf mich zukommt.

00:04:09: Parallel zum Podcastkonzept habe ich ein Buchkonzept geschrieben und habe das aber ganz schnell in die Schublade gelegt,

00:04:15: weil ich gemerkt habe, wow, das ist viel Arbeit.

00:04:18: So jetzt mache ich erstmal den Podcast, weil das ist nämlich auch ganz viel Arbeit.

00:04:21: Und dann kam der Podcast raus und meine tolle Verlegerin Julia Sochorski vom Ruwaldverlag hat sich gemeldet und hat gesagt,

00:04:29: wie sieht's aus? Magst du ein Buch schreiben?

00:04:31: Und da konnte ich sagen, ja, aber so soll das ungefähr so werden.

00:04:33: Und sie meinte, ja.

00:04:34: Und jetzt ist es halt da.

00:04:37: Genau.

00:04:37: Und ich habe in diesem Buch im Grunde ein paar Frauen versammelt, die auch in dem Podcast sind und habe geguckt,

00:04:45: was sind so die wichtigsten Themen in dieser Lebenszeit?

00:04:49: Und genau, habe die Interviews transkribiert und ein bisschen eingedampft so auf die Essenz.

00:04:57: Und es gibt immer zu den Interviews eine persönliche Einleitung.

00:05:00: Also was ist mein Bezug auch zu dem Thema?

00:05:02: Wie stehe ich dazu?

00:05:03: Was sind meine Erfahrungen damit?

00:05:06: Und am Ende, wenn man sich ein bisschen tiefer mit dem Thema beschäftigen will, gibt's so ein mini, mini,

00:05:11: kleinen Sachbuchteil.

00:05:13: Sachbuch ist echt fast übertrieben, ehrlich gesagt.

00:05:15: Aber es gibt so einen Ausblick für diejenigen, die so tiefer einsteigen wollen.

00:05:20: So ist das im Grunde aufgebaut und ja, jetzt ist es da.

00:05:25: Jetzt ist es da.

00:05:26: Ich durfte es ja schon vor ablesen.

00:05:28: Das hat mir auch viel Freude gemacht und ich muss dir wirklich sagen,

00:05:31: ich meine, der Löwenanteil deines Buches sind natürlich die Interviews.

00:05:34: Aber mir hat diese Vorworte, die auch teilweise sehr unterschiedlich lang, sehr persönlich zum Teil von dir sind,

00:05:42: zu jedem Interview wirklich großen Spaß gemacht.

00:05:44: Ich finde, das ist ein großer Mehrwert an dem Buch, muss man wirklich sagen, weil es irgendwie,

00:05:48: es dir noch mal hilft, dich ein bisschen in dieses kommende Interviewgespräch dann auch ein bisschen mit reinzufühlen.

00:05:55: Und es ist ja auch auch nur ein Auszug davon, muss man sagen.

00:05:58: Du hast dich ja natürlich dann immer bei den jeweiligen Personen auch darauf das konzentriert,

00:06:01: was dann auch ein Stück weit dann der Fokus des Ganzen ist.

00:06:04: Aber wir kommen ja gleich nochmal wahrscheinlich darauf zu sprechen.

00:06:08: Ich finde es ganz interessant, dein Vorwort.

00:06:10: Du beschreibst ein prägendes Erlebnis bei der Gynäkologin.

00:06:14: Möchtest du vielleicht mal kurz mit unseren Hörerinnen teilen,

00:06:18: wie das deine Sicht aufs Elterwehren verändert hat?

00:06:22: Ja, also als ich 40 wurde, war ich zur jährlichen Kontrolluntersuchung bei meiner Gynäkologin.

00:06:27: Ich war damals seit fünf Jahren Mutter und genau irgendwie in den Jahren nach der Geburt unseres Sohnes

00:06:36: hat sie immer schon gesagt, also wenn ihr jetzt nochmal ein zweites wollt, dann mach aber mal hin und jetzt um die Zeit läuft ab und so.

00:06:41: Und zum 40. Geburtsach hat sie mir dann gesagt, Frau Hilscher, ab jetzt geht es bergab.

00:06:47: Wie nett?

00:06:49: Ja.

00:06:51: Vorher war sie irgendwie netter.

00:06:52: Also ich hatte dann so das Gefühl, dass ich auf einmal wie so ein bisschen auf so ein Abstellgleich gestellt werde.

00:07:01: Und ich hatte aber vorher immer so ein ganz gutes Verhältnis zu ihr,

00:07:03: weil sie eine sehr liebevolle Erzene ist, die mich ganz toll begleitet hat durch die Schwangerschaft und die Geburt und die Zeit danach.

00:07:10: Und vorher war ich auch schon bei ihr und es war alles ganz toll.

00:07:14: Und dann fühlte ich mich wie so ein bisschen abgeschrieben.

00:07:16: Aber ich habe das noch nicht so richtig persönlich genommen, weil ich die einfach richtig gerne mochte oder auch noch mag.

00:07:23: Und ja, ich habe das dann irgendwie so sacken lassen.

00:07:28: Aber dadurch, dass sie das so ausgesprochen hat, war das schon irgendwo in mir.

00:07:33: Und das ist dann immer öfter hochgekommen.

00:07:36: Und das war erstmal einfach so da und hat mich begleitet und ich glaube gar nicht so viel geändert in meinem Blick auf das Älterwerden,

00:07:45: außer dass es vielleicht so eine Minirebillion in mir gab, dass du dachten ne, also für mich gilt das ehrlich gesagt nicht.

00:07:52: Also ich finde, ich finde, das Leben wird eigentlich immer schöner, je älter man wird.

00:07:59: Also ich habe natürlich das Glück, gesund zu sein und mir geht es gut.

00:08:04: Ich habe eine Familie, ich bin ein glücklicher Mensch und ich habe eher das Gefühl, dass ich immer weiter heranreife.

00:08:12: Und nicht unbedingt auf der Spitze bin und jetzt sehe, wie es da so bergab geht.

00:08:18: Und dann war es aber so, ich hatte vorher so ein anderes Format, ein Podcast-Format und bin dadurch auf das Thema Wechseljahre gestoßen.

00:08:26: Und habe vorher eigentlich noch nie so richtig was darüber gehört.

00:08:30: Natürlich war mir der Begriff geläufig, aber was das eigentlich genau heißt, war mir nicht klar.

00:08:36: Und dann habe ich halt recherchiert und mit Menschen gesprochen dazu.

00:08:40: Und habe dann erst mal gemerkt, wie tabuisiert das Thema ist.

00:08:44: Klar, ich wusste irgendwie gar nichts darüber, obwohl ich eigentlich eine aufgeklärte Frau bin.

00:08:51: Und ja, irgendwie hat sich so eine Fassungslosigkeit in mir breit gemacht.

00:08:58: Und dann kam der Satz meiner Frauenärztin noch so dazu.

00:09:01: Und dann habe ich schweren Herzens das Podcast-Projekt, das ich vorher gemacht habe, losgelassen,

00:09:06: weil ich wirklich so eine Verantwortung gespürt habe, diese kleine Reichweite, die ich habe,

00:09:12: so zu nutzen, dass auch andere Frauen davon erfahren, dass diese Lebensphase auf uns zukommt,

00:09:18: was in dieser Lebensphase passieren kann und wie man sich vielleicht ein bisschen darauf vorbereiten kann.

00:09:24: Ich finde es total spannend und ich kann das ganz gut nachvollziehen, was du so beschreibst.

00:09:29: Ich erinnere mich noch so, dass es 20 Jahre her, da hatte ich noch eine Werbergantur

00:09:34: und habe dann auf dem Weg zum Dreh nach Tenerife.

00:09:37: Und dann war das außerhalb der Saison und dann war natürlich sehr viel Menschen im Renten.

00:09:42: Also schon nochmal deutlich älter, aber war dann da im Flugzeugrunner Satz dann ein Herr neben mir,

00:09:48: den ich am Anfang einfach wahrgenommen habe, okay, du hast jetzt einen Renten haben.

00:09:51: So, und dann irgendwie, was ich auch nicht, schaute ich dann irgendwie, warum auch immer,

00:09:56: einmal nach rechts, sondern stelle ich auch einmal fest, dass der eigentlich wahnsinnig coole Klamotten an hat.

00:10:02: Also nicht cool im Sinne von Aufgesetzkurs, sondern einfach, wo ich wirklich sage,

00:10:05: wie man es so wünscht, da merkt man so, dass das irgendwie gute hochwertige Labels waren und alles und so.

00:10:11: Und man merkt dann auf einmal, dass, wie unsichtbar solche Menschen sind.

00:10:16: Normalerweise, wenn er jetzt, sag ich mal, 30 Jahre jünger gewesen wäre,

00:10:20: wäre mir wahrscheinlich aufgefallen, dass der wirklich gut gekleidet war.

00:10:23: So vieles mir erst auf den zweiten Blick auf.

00:10:26: Also man hat durch das Thema Alter, verliert man auch ein Sichtbarkeit in der Art und Weise

00:10:32: das ist ja das, was du auch ein bisschen beschreibst in deinem Buch,

00:10:34: dass es eigentlich zu wenig Rollmodels für Frauen über 50 gibt,

00:10:41: weil sie einfach zum Teil zu wenig stattfinden.

00:10:44: Absolut, und ich muss sagen, ich hätte, bevor ich mich mit dem Thema beschäftigt habe,

00:10:48: weder eine negative noch eine positive Vorstellung, eigentlich war das Alter für mich eher so eine Blackbox,

00:10:53: weil ich dachte, das findet halt irgendwie statt, aber ich sehe das ja nicht.

00:10:59: Und durch die Beschäftigung und durch die vielen Gespräche, die ich geführt habe,

00:11:04: bis jetzt habe ich jetzt ein total positives Bild.

00:11:09: Es gibt auch negative Seiten, ich finde das ganz wichtig, dass man jetzt nicht sagt,

00:11:13: wo es wird alles immer nur besser und freut euch aufs Alter werden.

00:11:17: Ich meine, es ist natürlich de facto, dass die Zeit abläuft und man hat auch Abschiede,

00:11:22: die man leider machen muss von geliebten Menschen und vielleicht kriegt man die eine oder andere Diagnose,

00:11:28: damit der man umgehen muss und fühlt sich vielleicht auch nicht mehr so fit.

00:11:33: Das sind alles Dinge, die passieren und ich finde, das darf man nicht negieren.

00:11:38: Aber alle Frauen, die ich getroffen habe, die auch mit Problemen konfrontiert waren,

00:11:42: haben sich quasi an dem Punkt getroffen, dass sie das nicht so hingenommen haben

00:11:48: und dass sie in die Aktion gegangen sind und das kann man und denen geht es allen gut.

00:11:55: Was würdest du sagen, wenn wir jetzt tatsächlich sagen, uns fehlen Vorbilder?

00:12:00: Hat sich das ja all diesen Gesprächen für dich verändert?

00:12:02: Und wenn ja, ist es immer schwierig, einzelne Personen rauszuheben, das weiß ich,

00:12:06: aber trotzdem vielleicht hast du den, also ich kann ja mal den ersten Stein werfen, sage ich mal so was.

00:12:11: Ich fand zum Beispiel so ein Gespräch mit der Susanne Kaufmann sehr inspirierend,

00:12:19: die ja nun eigentlich für Schönheitsprodukte, also für Kosmetik steht, sage ich mal so was.

00:12:24: Und die trotz allem einen sehr gesunden Zugang dazu hat und sagt eben halt,

00:12:28: es ist schon okay, dass man irgendwann auch sieht, dass man älter wird,

00:12:31: dass man es nicht quasi krampfhaft versuchen muss zu verbergen.

00:12:37: Und das fand ich zum Beispiel eine sehr schöne Inspiration,

00:12:40: dass insbesondere so eine Frau, wo man ja sagen würde, okay,

00:12:43: die ist letztendlich die Repräsentantin ihrer Marke und von daher müsste sie ja eigentlich für iwG-Jugend stehen.

00:12:49: Und trotz einem sagt sie, nein, ist schon okay, dass man auch sieht, dass man reifer ist.

00:12:53: Genau. Und ich finde, so gibt es aus allen Gesprächen was, was ich mitnehme.

00:12:57: Ich habe immer noch kein Postergirl sozusagen, dem ich nach einfach oder dass mein einziges Vorbild ist,

00:13:04: da ist du total recht. Und ich finde, man kann aus jedem Gespräch mit jedem Menschen

00:13:09: irgendwas ziehen, was man sich als Vorbild nimmt und weiß ich nicht, um mal im Buch zu sprechen.

00:13:16: Ich finde auch ein Gespräch mit Leila Pidaesh zum Beispiel, wo es um starke Depressionen geht

00:13:23: und um eine Überforderung total inspirierend, weil sie den Mut hat, offen darüber zu sprechen.

00:13:30: Ich finde das sehr vorbildhaft. Und natürlich finde ich es aber auch toll,

00:13:34: wenn ich sehe, wie Kim Fischer in ihre Kraft kommt und über die Bühne tanzt und endlich das macht,

00:13:41: was sie gerne möchte. Und so gibt es bei jedem was.

00:13:44: Und ich finde Vorbilder müssen nicht nur positiv sein, sondern einfach nur offen und ehrlich.

00:13:51: Total. Total. Ja, also unser gemeinsamer bekannte Eliko von Kürt, die ist ja für mich auch so

00:13:59: wirklich ein gutes Beispiel, die sich auf ihre Weise auch irgendwie selbst erfunden hat.

00:14:04: Ich weiß noch genau, wie sie damals irgendwann sich bei Instagram wieder abgemeldet hat,

00:14:10: weil sie wirklich merkt, dass diese schöne heile Weltaufdauer sie eigentlich herunterzieht,

00:14:14: weil sie geführt hat, dass alle irgendwie nur Sportmachen, sich gesund ernähren und im Urlaub

00:14:18: sind. Und jetzt hat sie ja ihren eigenen Zugang, also hat sich dann irgendwann abgemeldet und

00:14:23: jetzt wieder zuher angemeldet und hat jetzt ja ihren eigenen Zugang auch dazu und hat jetzt quasi

00:14:28: den Kanal für sicher ein Stück weit jetzt mehr in so einer gewissen, ich sage jetzt mal,

00:14:35: Authentizität dann irgendwie auch bespielt. Ja, genau. Also die finde ich darin auch sehr vorbildhaft,

00:14:41: weil sie einfach ihren komplett eigenen Weg geht, vorbei an Algorithmen und Idealen und

00:14:47: wie man was zu tun hat. Sie macht es so wie sie das zu tun hat und das ist natürlich wahnsinnig

00:14:53: Vorbildhaft und sie geht ja auch noch weiter. Sie hat ja diesen Podcast Frauenstimmen, der auch

00:14:57: total inspirierend ist, wo sie mit Frauen spricht und auch wirklich ans Eingemachte geht und ganz

00:15:04: offen und ehrlich ist, finde ich, finde ich ganz toll. Zum Glück konnte ich sie überreden auch im

00:15:10: Buch dabei zu sein. Ich muss mich erouten. Ich glaube, ich habe so ziemlich jedes Buch von ihr

00:15:15: gelesen, außer die ist Sachbuch über ihren Hund, glaube ich. Da war ich raus, aber...

00:15:20: Hilde. Ja, Hilde. Sieht ganz ähnlich aus wie mein Hund, bringt man. Okay.

00:15:24: Haben wir schon festgestellt. Okay, aber es ist tatsächlich, es sind so Bücher, da kann ich,

00:15:27: kann ich, wenn ich beim Lesen laut lachen, das passiert mir nicht bei so vielen Büchern,

00:15:32: aber es scheint einfach mein Humor zu sein. Dann lass uns doch aber trotzdem nochmal zurückgehen

00:15:38: in die Gespräche. Hast du denn vielleicht das ein oder andere, was dich entweder überrascht oder

00:15:42: beeindruckt hat dann innerhalb dieser Gespräche, wo du wirklich sagst, Mensch, das war jetzt für

00:15:46: mich wirklich so was, diese Facette hätte ich entweder nicht erwartet oder aber wo ich sagen

00:15:54: würde, Mensch, das fand ich wirklich eindrucksvoll, dass die das so offen geteilt hat. Ja, also da

00:15:58: muss ich dann nochmal die Layla Pidaya schnellen, weil ich das wahnsinnig mutig finde, eben weil

00:16:02: wir ja eigentlich in einer Welt leben, in der viele positive Sachen geteilt werden, einfach auch

00:16:07: mal zu sagen, so und mir geht es richtig schlecht und ich bin total überrollt worden und war ganz

00:16:12: überfordert von der Zeit und ich bin auch noch nicht wieder auf dem Damm, sondern ich bin auf

00:16:16: dem Weg und ich hoffe, dass das irgendwie alles wieder gut wird und ich weiß, es geht jetzt besser

00:16:21: und da freue ich mich total. Und ich finde, an diesem Beispiel sieht man, wie wichtig das Wissen ist.

00:16:27: Ich glaube, man sagt ja auch immer, Wissen ist Macht und ich finde, das stimmt zu einem Gewissengrad,

00:16:32: weil was dazu kommen muss, ist natürlich auch eine Handlungsfähigkeit und ich finde, wenn man das

00:16:39: Wissen hat, beispielsweise über die Wechseläre und das eben eine Depression, ein Symptom sein kann,

00:16:46: dann ist das gut, das schon mal gehört zu haben, bevor man in der tiefen Depression steckt, weil

00:16:50: dann fehlt dir die Handlungsfähigkeit und ich glaube, wenn sie das vorher gewusst hätte, hätte

00:16:55: sie früher reagieren können. Das ist das eigentlich, warum ich so darüber rede über

00:17:02: dieses Thema auch, also, dass man in seine Kraft kommen kann und dass man sich stärkt. Und

00:17:09: überraschend finde ich aber trotzdem auch, du bist ja auch ein totaler Fan von Routinen und dem sehr

00:17:16: gesunden Lifestyle, dass es manchmal trotzdem schief gehen kann. Total. Und ich finde es

00:17:23: ganz wichtig, diesen Punkt zu berücksichtigen, dass man nicht über alles die Kontrolle hat.

00:17:28: Das finde ich, na ja, überraschend vielleicht nicht. Ich finde es irgendwie logisch und ich

00:17:37: finde, man muss das so akzeptieren und hinnehmen, dass man eben nicht alles steuern kann und so ein

00:17:44: bisschen für sich die Grenze auch finden, was möchte ich alles tun, um gesundheit zu werden

00:17:52: und was lasse ich vielleicht auch laufen, weil ich auch finde, dass der Stress, den all diese

00:17:59: Routinen und Pläne auslösen kann, der ist ja das Ungesündeste, was es gibt. Also Stress ist

00:18:07: der Killer Nummer eins und deswegen stehe ich diesem ganzen Trend auch so ein bisschen kritisch

00:18:13: gegenüber. Bin aber natürlich sehr froh, dass die Wissenschaft so viel forrscht und dass es so

00:18:23: viele Erkenntnisse gibt. Aber ich finde, man muss es so ein bisschen als Büffi sehen und gucken,

00:18:29: was nehme ich mir, was passt denn wirklich in mein Leben und was kann ich umsetzen?

00:18:33: Ich habe mich mit Matthias Döpfner mal länger darüber erhalten und er sagt mir einfach dann so,

00:18:36: gesund ist das, was glücklich macht. Und ein Stück weit ist wirklich, es klingt so wie so ein

00:18:42: Kalenderspruch, aber es ist trotzdem sehr viel Wahre ist da dran. Und ich glaube, wenn man jetzt einige

00:18:48: von diesen, ich nenne sie immer so, so Extrem, Longjavity Anhänger, sich anschaut, dann gibt es

00:18:56: da einfach viele Faktoren, wo ich immer sage, Mensch, letztendlich sollte das Leben doch immer noch

00:18:59: zum Leben da sein. Und ich finde, wenn die Einschränkungen dann zu groß werden, was bringt es mir dann,

00:19:05: wenn ich dann jetzt noch 70 Jahre lebe, wenn es mir aber keinen Spaß mehr macht? So, damit will ich

00:19:10: jetzt nicht sozusagen zur Föllerei und zu den Exessen aufrufen, sondern ich glaube einfach,

00:19:16: dass da immer noch so das gesunde Maß dann einfach irgendwo die wichtige Rolle spielt. Und ich

00:19:22: habe zum Beispiel jetzt für mich, bin ich dann irgendwann vom Laufen hin zum Kraftsport gegangen,

00:19:28: weil ich einfach weiß, dass es eben halt besser ist für die Langlebigkeit und mittlerweile

00:19:32: liebe ich es auch. Nichtsdestotrotz laufe ich auch immer noch gerne. Und das müsste ich gar nicht mehr,

00:19:38: weil ich so viel Fahrrad fahre, dass eigentlich mein Kardioanteil dadurch schon abgedeckt wäre.

00:19:42: Aber das tue ich für mich. Das tue ich einfach, weil es mir und meinem Kopf gut, gut, das sage ich

00:19:47: mal, so mein Körper vielleicht auch im Zauberzitzfall. Aber so muss man so für sich seine Routinen

00:19:53: auf der einen Seite finden, dass ich sage, okay, wenn du jetzt wirklich noch weiter in den Laufen

00:19:56: willst, dann ist das extra Zeit, die du für Sport aufwenden musst. Aber du musst halt mindestens so

00:20:00: und so viel, ich sage jetzt zwei bis drei mal die Woche eben halt trotzdem einfach deine Krafttraining

00:20:04: machen und mach es gerne jetzt, klar, weil ... - Ja, aber ich finde es lustig, wie du das sagst,

00:20:08: weil Jordan ist ja auch supergesohn. Also es ist ja nicht so, dass du jetzt sagst, so,

00:20:11: und dafür rauche ich jetzt eine Packung Zigaretten oder so, ne? - Ja, du hast recht.

00:20:16: - Aber das ist schön. Also ich finde es schön, dass du das für dich so etablieren kannst. Und

00:20:22: gleichzeitig bin ich gerade in den Ferien in Paris und habe mich so über die Straße gegangen und

00:20:27: ich dachte, ach, guck mal, die machen das auch gut. Weißt du, die sitzen da draußen, dann trinken

00:20:32: Glaswein und rauchen eine Zigarette und überall gibt es ganz leckeres Essen und Käse und so und

00:20:38: die sehen aber auch total glücklich aus. Und ich finde, man muss sich manchmal auch so ein bisschen

00:20:44: gehen lassen. - Finde ich auch. - Man kriegt aber auch die Quittung. Also ich habe im Urlaub echt auch

00:20:49: überlegt, also ich rauche nicht, ich trinke nicht, ist schon ganz lange überhaupt gar nicht mehr und

00:20:54: eigentlich ernähre ich mich gesund, aber im Urlaub habe ich zum Beispiel ganz viel Zuckersachen

00:20:59: gegessen und ich vertrag das gar nicht. Also ich merke das eigentlich sofort körperlich, dass

00:21:05: mir das total schlecht tut und ich habe auch keinen Sport gemacht im Urlaub und es waren zwei Wochen.

00:21:09: Also und da habe ich echt richtig auch die Quittung für gekriegt. Ich merke auch mit zunehmendem Alter,

00:21:17: dass ich konsequenter sein muss und besser für mich sorgen muss. Und trotzdem denke ich aber dann im

00:21:24: Urlaub, wenn ich da irgendwie so in meinem Sonnenstuhlsitzer, ja und das muss jetzt irgendwie auch mal sein.

00:21:30: Weil ich glaube, es ist auch gesund, mal loszulassen und mal ein Donat reinzuweisen.

00:21:35: Absolut, würde ich 100% nicht unterschreichen. Ich glaube einfach, dass der Peter Ertier,

00:21:41: das ja auch einer von diesen Longevity Ärzten, der hat gesagt, dass für ihn alles, was man heute

00:21:46: in die Longevity investiert, einen auch heute schon besser führen lässt. Das heißt also,

00:21:51: das sind alles Dinge, die man nicht sagt, okay dafür gibt es mir dann mit 70 oder 80 besser,

00:21:56: sondern bleiben wir beim Thema Krafttraining. Es geht dir, wenn du eine gewisse Muskelatur

00:22:01: aufgeworfen hast, auch absolut heute besser. Und das ist gut. In dem Augenblick, wenn es zum Stress

00:22:07: wird, wenn du sagst, Gott ich muss das jetzt wieder und du dich unter diese Zwänge setzt, so,

00:22:12: dann geht es dir ja nicht sofort besser. Und dann finde ich, ist es auch etwas, ich kann es nur immer

00:22:17: wieder sagen, ist es letztendlich, ich bleibe beim Laufen, ist Longevity Marathon und wenn du dir

00:22:23: Routinen etablierst, von denen du weißt, dass du sie nicht in diesen 20 Jahre, 30 Jahre, 40 Jahre

00:22:29: durchhalten kannst und willst, dann sind es wahrscheinlich die falschen Routinen für dich.

00:22:33: Also ich bin ja noch im Prozess. Wie hast du das denn gemacht?

00:22:36: Was genau?

00:22:37: Naja, dass du wirklich deine Routinen so ausgewählt hast, dass du sie wirklich etablieren konntest

00:22:43: und diesen Marathon laufen kannst, weil ich finde das schwer. Also ich lauf manchmal los und dann

00:22:48: mache ich drei Wochen, drei Mal die Woche irgendwie Kraftsport und ja irgendwie noch andere Dinge,

00:22:55: mir fällt gerade nichts ein. Ich glaube, ich mache nur Kraftsport. Und genau, und dann manchmal

00:23:00: verliere ich so den Faden. Also zum Beispiel jetzt, wo ich aus dem Urlaub wieder gekommen bin, ich war

00:23:04: noch nicht wieder beim Sport. Aber jetzt gerade auch super viel Stress, ne? Genau, aber wie machst

00:23:12: du das, dass du das dann einfach so durchhältst? Ich finde das wahnsinnig schwer.

00:23:17: Ich glaube, es hat natürlich mit einer gewissen Routine zu tun, dass du irgendwann das auch magst und

00:23:24: dich dran gewöhnt. Wenn man diesen Punkt, man muss es wahrscheinlich immer so sechs Wochen

00:23:28: dann irgendwie durchziehen, um dann zu gucken, ob man da irgendwann hin kommt. Aber was bei mir

00:23:33: zum Beispiel ist, was ich auch immer sehr vielen Leuten rate, ist nicht so die Lieblingsübung der

00:23:37: Frauen, das weiß ich, aber ich sage immer, mach eine Liegestütze am Tag. So, dann sagt man, eine

00:23:42: Liegestütze bringt ja gar nichts. Aber meistens ist man dann, wenn man erst mal diese Überwindung

00:23:47: geschafft hat, sich erstmal auf dem Boden zu legen und eine zu machen, aber eigentlich auch

00:23:52: fünf oder zehn schafft, dann ist meistens, wenn man dann schon da unten liegt, machen wir dann auch

00:23:57: die fünf oder zehn. Aber wenn du einfach sagst, so nein, die Pflicht, die ich heute habe, egal wie es

00:24:03: mir geht, ist eine, dann ist die Hürde so niedrig, dass du über die erst mal rüber gehst, um sie dann

00:24:11: dann auch weiter zu überschreiten. Und ich glaube, dass das kann man ganz vielen Sachen anwenden. Ich

00:24:15: habe mal ein Interview mit, glaube ich, der Schiffer vor, vor auch wahrscheinlich 20 Jahren gelesen

00:24:20: und das ist so für mich immer mein Hack, wenn ich auch etwas gar keine Lust habe, sie dann sagt

00:24:24: sie immer, so wenn du auf irgendwas gar keinen Lust habt, mach es zehn Minuten. So, und meistens

00:24:29: ist dann, wenn du dann zehn Minuten angefangen hast, dann machst du es auch zu Ende. Und ich glaube

00:24:32: einfach, die, die Hürden niedriger zu setzen, sich nicht zu sagen, wenn ich schon, also ich gehe

00:24:39: zum Beispiel fast immer, wenn ich ins, ins, ins Gym gehe, unter einer Stunde. Ich gehe dafür ein

00:24:43: bisschen häufiger, so. Aber ich gehe seltenst, also meistens bin ich immer nach einer dreiviertel

00:24:49: Stunde durch. So, und dadurch ist die Schwelle eigentlich auch so niedrig. So, und genauso gibt es

00:24:55: auch mal Tage, wo ich dann irgendwie sage, so Mensch, willst du aber jetzt eigentlich noch

00:24:58: jetzt laufen gehen hast, aber eigentlich nicht mehr in den Zeiten, laufe ich auch nur eine halbe

00:25:01: Stunde, eine Stunde und so. Also ich glaube, in dem Moment, wo man die Portionen ein bisschen kleiner

00:25:07: macht und sagt, ne, mach das doch jetzt erst mal, dann ist es manchmal so, dass du es fühlst, dass

00:25:13: du die, dann dir noch einen Nachschlag holst und das ganze auf ganz viele Sachen übertragen, ehrlich

00:25:18: gesagt. Und ich glaube, dass das wahrscheinlich einer der, der Punkt ist. Ich bin zum Beispiel eine

00:25:24: Sache, die ich auf mein Leben lang gerne gefrüstet. Und irgendwann wurden wir alle dahinter

00:25:28: erzogen mit Alphasen und, und, und keine Kohlhydrate und keine Ahnung was. Und jetzt hatte ich

00:25:34: hier vor ein paar Wochen das Gespräch mit der Daniela Kikowski, die dann wiederum, genau,

00:25:38: die dann wiederum sagte, nein, mach doch morgens, wenn deinen Stoffwechsel sozusagen alles gut

00:25:44: verarbeiten kann, fang doch an mit Kohlhydraten, weil dann, ich vertrag sie mir so ein bisschen,

00:25:49: wenn du morgens schon die Kamin ordentlich anfeuerst, so, dann kannst du auch über den Tag ein

00:25:53: bisschen Holzscheite reinwerfen. Aber wenn du morgens ihn schon nicht richtig anfeuerst und

00:25:57: dann abends die große Holz reinwirft, ist natürlich klar, dass das nicht verbrennt. So,

00:26:00: und finde ich auch, finde ich auch. Und von daher bin ich so glücklich, danke Daniela

00:26:07: für das Hörst du an dieser Stelle nochmal, dass ich seitdem wieder zurück zu meiner Frühstücksroutine

00:26:11: gekommen bin. Und das Interessante ist jetzt wiederum für mich. Ich hatte das immer gedacht,

00:26:16: so dass ich auf mein Abendessen gar nicht verzichten könnte. Aber da, seitdem ich jetzt

00:26:20: wirklich so gut frühstücke, normal Mittag esse, brauche ich abends fast immer gar nichts mehr.

00:26:25: Das heißt also, ich bin jetzt ganz häufig so, dass ich abends dann mir entweder was weiß ich

00:26:29: nicht noch, ein kurzen Proteincheck trinke oder wirklich eine Kleinigkeit esse und damit fein

00:26:33: bin. So, und dadurch hat sich das jetzt wirklich in so eine gesunde, hat sich es einmal gedreht und

00:26:39: das hat viele positive Auswirkungen auf den Schlaf und auf viele andere Sachen.

00:26:43: Ah, okay, also geht es dir gut damit.

00:26:45: Mir geht es sehr gut damit. Und wir müssen jetzt aber wieder umdrehen, weil ich intervüte ich dir ab.

00:26:48: Ja, sorry, ich verfalle manchmal in meine eigentliche Rolle.

00:26:52: Genau, ich möchte nämlich gerne mal zu dem Beginn des Buches reingehen. Du nimmst da gleich diesen

00:26:59: Begriff "Age-Shaming". Das ist das, womit du da ja wegstarrt ist. Deswegen würde mich einmal kurz

00:27:05: interessieren, wie beschreibst du denn den Begriff "Age-Shaming" an sich?

00:27:09: Ja, also ich kann da vielleicht mal so eine persönliche Geschichte erzählen aus meinem

00:27:14: familiären Umfeld, als ich merkte, dass ein Familienmitglied in dieses Alter kam,

00:27:22: über das ich jetzt schreibe und sie war früher immer sehr gefällig und hat dann auf einmal

00:27:31: angefangen, Nein zu sagen. Und ich fand das so ganz unmöglich, weil ich dachte so, hier läuft jetzt

00:27:38: aber was schief, das lief doch vorher immer irgendwie anders. Warum ist das denn jetzt so?

00:27:42: Und ich habe im Nachhinein irgendwie das Gefühl, dass das so eine relativ respektlose

00:27:48: Verhaltung ist. Und das finde ich, ist so ein ganz gutes Bild für dieses "Age-Shaming",

00:27:57: dass der Respekt so ein bisschen fehlt und das auf vielen Ebenen. Also bei Frauen natürlich wird

00:28:02: irgendwie gesagt, du bist jetzt nicht mehr fruchtbar, du bist nicht mehr wertvoll für die Gesellschaft,

00:28:06: weil du nicht mehr reproduzierst, geh mal in die Ecke, jetzt wirst du schwierig,

00:28:10: dann mach das mal mit dir alleine aus, wir wollen dich nicht mehr sehen. Im Arbeitsleben ist es total

00:28:16: schwierig, es gibt ganz viel weniger Angebote für ältere Menschen, also auch zum Beispiel

00:28:21: Thema Sport. Meinte eine Freundin von mir, die ein bisschen älter ist zu mir, so, ich habe überhaupt

00:28:25: keinen Lust irgendwie noch ins Yoga-Studio zu gehen, weil da sind die ganzen 20-Jährigen,

00:28:30: die irgendwie voll auf Lifestyle fahren und sie hat keine Lust sich irgendwie dazwischenzustellen.

00:28:36: Genau, im Job wird es schwierig, du wirst aussortiert, also guck mal in irgendwelche Werbe,

00:28:41: Agenturen, PR-Genturen, da sind die Frauen max 45. Was ist denn dann mit denen? Also es wird

00:28:47: eigentlich in ganz, ganz vielen Bereichen geschämt. Ja, das stimmt, das stimmt. Also gerade, wenn ich

00:28:54: mir in meinen ganzen alten Werbefreunden aus der Zeit habe, mal zu anschauen, da sind wenige von

00:29:00: denen noch in Agenturen. Ja, und wo sind die jetzt, weißt du das? Sehr unterschiedlich, sehr unterschiedlich,

00:29:05: überwiegend irgendwie selbstständig gemacht oder teilweise auf Kundenseite drüber gewechselt oder

00:29:10: weiß ich auch nicht. Also es gibt nicht die eine Lösung sozusagen, so für die, weil gerade für

00:29:18: Menschen, die im kreativen Bereich sind, denen wird ja auch dann häufig dann auch die Kreativität

00:29:22: so ein bisschen abgesprochen. Das finde ich ist so interessant, weil meine Erfahrung ist, dass

00:29:28: Kreativität auch sehr viel mit Wissen zu tun hat. Das heißt also, umso mehr Senapsen sich da

00:29:32: letztendlich dann auch verbinden kommen, so kreativer sind Menschen häufig. Also ich habe

00:29:36: das eher positiv erfahren, dass häufig gerade insbesondere Menschen mit sehr viel Lebenserfahrung

00:29:42: auch sehr kreativ sind und von daher ist das eigentlich schade, dass da so ein Vorteil ist.

00:29:47: Ja, total. Also ich habe das persönlich auch so ein bisschen erfahren. Ich habe ganz viel,

00:29:51: ich habe früher ganz viel als TV-Redakteurin gearbeitet, sehr viel im Kinder, Jugend,

00:29:57: Popkulturellen Bereich und habe so richtig gemerkt, okay langsam wird die Luft so ein bisschen dünner.

00:30:02: Ich habe irgendwie noch meine Aufträge, aber irgendwie hat sich immer der Gedanke eingeschlichten,

00:30:06: so ja, machst du denn irgendwie mit 50, dann noch Fernsehen für zehnjährige? Ist das noch adäquat?

00:30:14: Und bei mir war es so in der Lebensphase, kam dann Corona und dann sind alle Sets geschlossen

00:30:22: worden und ich hatte sowieso keine Arbeit mehr und habe dann angefangen, irgendwie mich auf

00:30:26: meiner eigenen Beine zu stellen, um unabhängig zu sein. Genau, aber das habe ich auch in früheren

00:30:32: Jahren sozusagen erfahren. Ja, also es geht ja ganz vielen, vielen auch insbesondere du hast ja die

00:30:39: die Susan Advil auch mit dabei. Das ist so witzig, weil dieses Format Sam, was ich sehr stark

00:30:46: mit ihr verbindet habe, das war so ein, hat so eine Inbegriff von Zeitgeist damals so gehabt. Ja.

00:30:53: Und dass gerade so eine Frau, die den Zeitgeist so lange Zeit im Fernsehen repräsentiert hat,

00:30:59: aber nicht mehr dazugehört, ist für mich einfach etwas, was also ich sage nicht, dass

00:31:06: sie es nicht mehr dazugehört, sondern eben halt rein, sondern gesellschaftlichen Wahrnehmung

00:31:10: nicht mehr dazugehört und das ist so etwas, was mich total überrascht. Genau, und das finde

00:31:15: das hat mit Schaming zu tun und das hat auch mit Respekt zu tun. Also ich finde das nicht

00:31:19: besonders respektvoll. Aber sie moderiert ja noch für einen herzlichen Rundfunk. Also es ist nicht so,

00:31:24: aber es ist nicht mehr bei Pro7 und es gibt männliche Kollegen, die damals moderiert haben,

00:31:29: die dann wieder zurückgeholt werden, aber bei Frauen passiert das halt nicht so oft.

00:31:32: Das ist ja das nicht so, wenn man hier in der Tat. Wollen wir dann dem zu sagen,

00:31:35: trotzdem um das Thema Schönheit aufmachen? Ich fand das so wahnsinnig sympathisch in dem Gespräch,

00:31:39: ich glaube es war auch mit der Susanne Kaufmann, wo du meintest, weil du im Dext falten bei dir,

00:31:43: im Gesicht hörbar erst, wenn sie dann schon so tief sind, dass das Gewürs, die ja schon ganz lange

00:31:47: da sind. Ja, ja, genau. Das war nicht eine wahnsinnig schöne Aussage. Das heißt also,

00:31:54: wie hast du persönlich gelernt, damit umzugehen? Gar nicht. Also wieso ich damit umgehen darf,

00:31:59: ist ja halt einfach da. Ich differenziere zwischen falten und dem anglament Merkel Style,

00:32:07: den ich mich so ein bisschen annähere. Also wenn alles so. Das finde ich noch nicht, aber ja.

00:32:11: Ja, aber du weißt was ich meine, wenn ich jetzt nicht lache.

00:32:13: Ja, wie das Pumpenspieler. Ich glaube Pumpen. Heißt das Pumpenspieler Gesicht?

00:32:16: Ja, guck mal hier. Also it's happening. Und das finde ich tatsächlich echt nicht schön,

00:32:24: aber ich bin überhaupt nicht an einem Punkt, wo ich sagen würde, okay, ich lasse jetzt irgendwas

00:32:30: machen oder so, weil ich wünsche mir, dass ich gar nie auf die Idee komme, irgendwas machen soll,

00:32:38: dass man sich mag eigentlich ältere Gesichter total gerne. Es ist natürlich eine andere Sache,

00:32:45: wenn man dann selber dazu gehört und sich so im Spiegel sieht, muss ich schon auch ehrlich sagen,

00:32:51: aber falten stören mich gar nicht. Also ich finde falten eher schön. Ich habe so,

00:32:57: also auch so irgendwie so komisch abdrücke. Ich weiß gar nicht, ob das falten sind,

00:33:01: aber eher so furchtend. Ich habe komische Sachen auf einmal im Gesicht,

00:33:05: die ich aber irgendwie mag. Nur das Hengen finde ich. Ich habe die Collagenhyleronen mitgebracht.

00:33:09: Vielleicht hilft das. Ja, also zu dem ganzen Thema substituieren habe ich auch noch viele Fragen,

00:33:14: weil vielleicht kommst du da mal in meinen Podcast? Ja, kommt noch eine Frau, oder? Ja,

00:33:19: ich überlege das zu öffnen, weil ich bin ja schon über die 50, über 50 hinweg und würde ganz gerne

00:33:26: so ein bisschen offener werden. Wenn ich soweit bin, darf ich dir dann nochmal eine Einladung schicken.

00:33:29: Das ist sehr gut. Ich habe mir auch viele Fragen an dich. Aber ja, also genau, also das mit dem

00:33:36: äußeren finde ich, ich weiß nicht, ich habe ja nie, also natürlich ist mir mein Äußeres in

00:33:44: gewisser Weise wichtig, aber ich habe zum Beispiel meine Arbeit und mein ganzes Leben und so ist eher

00:33:48: inhaltlich geprägt. Natürlich sehe ich mich aber trotzdem im Spiegel und wie ich mich verändere

00:33:53: und mir ist es schon wichtig, irgendwie gepflegt und ordentlich auszusehen, aber ich kann mir nicht

00:34:00: vorstellen, da beispielsweise nachhelfen zu lassen, um irgendwie junger Haus zu sehen. Das finde ich nicht so gut.

00:34:07: Ich war aber heute morgen bei der Kosmetikerin. Also alles so was mit Pflege und so zu tun hat

00:34:11: natürlich schon. Natürlich schon, aber ich weiß genau, was du meinst. Ich finde, ich habe mal auch

00:34:17: witzig sind, so alte Interviews, die ich auch vor vielen, vielen Jahren, also ich würde sagen,

00:34:22: das wahrscheinlich mindestens 25 Jahre her, wenn ich noch mehr, habe ich mein Interview mit der

00:34:26: Nener, mit der Sängerin gehört und da wurde sie gefragt, wie sie zu dem Thema so Schönheitsoperation

00:34:33: stehen würde und das war eine der Aussagen, die ich nach wie vor wirklich sehr gut finde, sie sagte,

00:34:39: für sie ist der Körper wie ein Haus und sie meint, wenn man das Gefühl hat, dass man das Haus mal wieder

00:34:45: renovieren müsste, um sich wohler drin zu führen, dann findet sie das okay und das finde ich auch.

00:34:50: Deswegen, ich möchte das in keiner Weise irgendwie verurteilen, sage ich mal so. Und ich habe tatsächlich

00:34:55: auch Männer mittlerweile, aber auch Frauen.

00:34:57: Im Freundeskreis, die so zum Beispiel ihre Stupflieder haben,

00:35:00: machen lassen, wo ich dann auch wirklich das fast gar nicht mehr

00:35:04: als optischen Eingriff nur sehe, sondern die sehen auch einfach

00:35:07: der Faktor wieder mehr und sehen einfach frischer, offener aus.

00:35:10: Und ich finde, wenn du dann irgendwann wirklich so eine Last

00:35:13: auf deinen Augen hast und dann einfach dann mal wieder mehr

00:35:16: für mehr Sicht sorgst, dann bitte.

00:35:18: Ja, ich wollte jetzt auch gar keinen falschen Eindruck erwecken.

00:35:21: Ich habe jetzt nur für mich persönlich gesprochen.

00:35:23: Ich finde, jeder kann natürlich sowieso machen, was er will.

00:35:26: Also das ist überhaupt gar keine Frage und null verwerblich.

00:35:30: Mir geht es immer andersherum so.

00:35:33: Ich finde, wenn das Frauen insbesondere schon sehr junge Jahren machen,

00:35:37: also gerade als das junge Jahr, aber ich finde,

00:35:40: wenn insbesondere Frauen schon so mit, ich sage mal, in die eine 30er

00:35:43: sehr viel mit fillern arbeiten, dann weiß man jetzt ja mittlerweile,

00:35:47: dass die sich nicht so ganz genau abbauen, wie man immer so will.

00:35:50: Und irgendwann fangen die an so bäulich auszusehen, so fillerbäulich.

00:35:54: Das macht die dann teilweise so viel älter,

00:35:57: als sie eigentlich in Wirklichkeit mit 30er aussehen würden.

00:36:00: Und das ist so das, was ich finde, man immer auch ein bisschen

00:36:03: mit im Kopf haben soll, aber nochmal.

00:36:05: Ich finde da den Nähner-Auspruch, jeder soll sein Haus so renovieren,

00:36:08: wie er sich drin wohlfühlt. Ich finde das okay.

00:36:11: Auf jeden Fall. Da bin ich bei dir.

00:36:13: Und bei Nähner.

00:36:14: Und bei Nähner. Schau da unter Nähner.

00:36:16: Du sprichst in deinem Buch auch über die wechseljahre

00:36:19: und über ihre oft-unerschätzten Herausforderungen.

00:36:22: Das ist ja ein Thema, was ich hier im Podcast auch schon jetzt häufiger hatte.

00:36:26: Ich muss ja auch lachen, als ich so seine Liedge drin gesehen hatte.

00:36:29: Ich war glaube ich vor drei Wochen, vier Wochen im Podcast mit Nobody Told Me.

00:36:33: Und wollen wir mal über dieses Thema, was du tatsächlich als,

00:36:38: oder vielleicht die Frauen vielmehr in deinem Buch als Kontrollverlust bezeichnen,

00:36:41: wollen wir darüber mal reden?

00:36:43: Gerne.

00:36:44: Also empfindest du das auch nicht?

00:36:46: Man, du bist jetzt, in deinem Alter bist du jetzt wahrscheinlich kurz davor.

00:36:50: Aber siehst du das so, nach all den Gesprächen du geführst,

00:36:53: oder das, was du selbst in deinem Körper beobachtet hast,

00:36:55: dass da ein Kontrollverlust stattfindet?

00:36:57: Kontrollverlust ist ein großes Wort.

00:37:00: Und es gibt so, es gibt ja so eine Einteilung,

00:37:04: nach der ein Drittel der Frauen keine Beschwerden in den Wechseljahren hat.

00:37:09: Ein Drittel hat mittelschere Symptome und ein Drittel wirklich starke.

00:37:14: Ich glaube, wenn du wirklich starke Symptome hast.

00:37:16: Und das auf verschiedenen Ebenen,

00:37:18: weil das können ja die verschiedensten Dinge sein,

00:37:20: von stark juckender Haut bis zu schwersten Depressionen.

00:37:24: Wenn du da so multi betroffen bist,

00:37:27: natürlich kommt das wahrscheinlich schon in einem Kontrollverlust gleich,

00:37:30: vor allem wenn du gar nicht weißt,

00:37:32: damit du das in Verbindung zu bringen hast.

00:37:36: Ich habe das durch das Interview mit der Paula Lambert gelernt,

00:37:39: dass es nicht nur Hitzeballon, sondern auch Kälteballon.

00:37:41: Ja, und das habe ich auch erst von ihr gehört.

00:37:43: Das wusste ich vorher auch nicht, tatsächlich.

00:37:45: Das war mir auch neu.

00:37:47: Es steht wohl auch in Sheila Dillis Buch,

00:37:49: habe ich mich aufmerksam genug gelesen.

00:37:51: Da muss ich meine Hausaufgaben nochmal machen.

00:37:53: Genau, es gibt eben auch diese Kälteballon.

00:37:55: Das hätte mich jetzt auch total überrascht,

00:37:58: wenn mir das zum Beispiel passiert wäre.

00:38:00: Oder meine Freundin Miriam Stein,

00:38:01: die hat ein ganz wundervolles Buch geschrieben.

00:38:03: Das heißt "Die gereizte Frau".

00:38:04: Da geht es eher um die gesellschaftliche Komponente der Wechseljahre.

00:38:08: Und gerade hat sie ein neues Buch rausgebracht.

00:38:10: Weiße Frauen, also quasi wenn du einmal drüber bist.

00:38:14: Wie viel Weiß halt da ist.

00:38:16: Und da geht es im Grunde auch um Age-Shaming und um Respekt.

00:38:19: Also hört bitte den älteren Frauen zu.

00:38:21: Genau, und die hatte nämlich auch so eine Kontrollverlustsituation,

00:38:27: weil sie einfach so eine Sturzblutung hatte,

00:38:29: die sie von sich nicht kannte.

00:38:31: Und die solche Ausmaßart hatte,

00:38:33: dass sie dachte, ihr seid jetzt irgendwelche Organe gerade rausgefallen.

00:38:36: Und sie wusste vorher einfach nicht,

00:38:39: dass wenn man sehr lange nicht blutet

00:38:42: und dann auf einmal wieder blutet,

00:38:44: dass dann halt auch einfach Material mit rauskommt.

00:38:48: Also die Gebärmutter Schleimhaut, die baut sich dann auf einmal ab

00:38:52: und dann kann es halt sein, dass da einfach ganz viel mit rauskommt.

00:38:55: Und sie dachte, oh Gott, was ist mir hier gerade aus dem Körper gefallen,

00:38:58: muss ich jetzt den Notarzt rufen.

00:39:00: Ich weiß das.

00:39:01: Wenn mir das passieren würde,

00:39:02: dann wüsste ich das jetzt einzuordnen.

00:39:05: Genau, aber das war bei Ehemenssicherheit auch so eine Art Kontrollverlust.

00:39:08: Deswegen finde ich dieses Wissen so wahnsinnig wichtig,

00:39:11: weil man damit diesen Kontrollverlust, glaube ich, ein bisschen aufhalten kann.

00:39:15: Aber ja, du kannst das einordnen.

00:39:18: Genau, du kannst das einordnen.

00:39:19: Aber es ist natürlich eine Phase,

00:39:21: in der total viel passiert oder passieren kann.

00:39:23: Und weiß ich nicht.

00:39:26: Also ich habe auch schon so meine ersten Symptome gehabt

00:39:29: und fand das nicht schön.

00:39:31: Du sprichst ja auch in deinem Buch darüber,

00:39:33: dass du findest, dass die medizinische Unterstützung eben halt doch teilweise ausbleibt.

00:39:38: Was glaubst du?

00:39:40: Also ich finde es immer so interessant,

00:39:42: wir wissen viel mehr über die Pubertät als über diese Phase.

00:39:46: Und hast du eine Theorie dazu, warum das so ist?

00:39:49: Die Frauen sind ja damals nicht so alt geworden.

00:39:52: Da war kurz nach den Wechseljahren eh Schluss.

00:39:55: Meist du, wir werden jetzt viel älter.

00:39:57: Und dadurch, dass die Frau quasi ihre gesellschaftliche Rolle verliert,

00:40:02: weil sie nicht mehr reproduziert ist, sie halt nicht mehr wichtig.

00:40:05: Vor allem in einer patriarchalen Gesellschaft.

00:40:08: Also das ist die ganz einfache Erklärung.

00:40:10: Es wird ja auch erst wahnsinnig spät angefangen,

00:40:12: Medikamente an Frauen zu erforschen.

00:40:14: Was mich total erstaunt hat, das habe ich neulich in einem anderen Gespräch gehört,

00:40:18: ist, dass der Crash Test Dummy bis letztes Jahr

00:40:22: komplett männlichen Körper nachempfunden war.

00:40:26: Seit 2023 gibt es einen weiblichen Crash Test Dummy

00:40:30: und es gibt viel mehr Verkehrstote, die weiblich sind als männlich.

00:40:34: Aufgrund der Tatsache, dass es eben nur männliche Crash Test Dummy gab.

00:40:38: Wahnsinn, Wahnsinn.

00:40:40: So, das zeigt nochmal sehr, sehr deutlich, wie vernachlässigt

00:40:44: das weibliche Geschlecht auf vielen Ebenen ist.

00:40:47: Also das Thema Gender Medizin, das ist etwas,

00:40:49: wo ich mich auch echt regelmäßig darüber aufhören kann.

00:40:51: Ich weiß nicht, ob das zufällig gehört,

00:40:53: dass ich hatte ja meine Podcast-Kollegen, die Jenny Kneble,

00:40:57: die hatte ja eines Thema Herzgesundheit bei Frauen.

00:40:59: Auch in Daval, da hat dann in die Ärztin auch so Sachen geteilt,

00:41:04: wie früher sozusagen auch Frauen die Verantwortung für die Herzinfarkte

00:41:08: der Männer hatten und dass Frauen aber auch Herzinfarkte hatten,

00:41:12: einfach gar keine Rolle gespielt haben.

00:41:14: Das ist einfach so, so Haarnäbüchen wie nur irgendwas.

00:41:17: Ja, ja, absolut.

00:41:18: Und die Symptome sind ja auch ganz anders.

00:41:20: Da schreibe ich auch im Buch darüber, ich habe mit der Lisa Ortgesprächten-Modératoren,

00:41:23: die hatte innerhalb eines Jahres zwei schwere Herzvorfälle,

00:41:26: ersten Broken Heart-Syndrom und dann tatsächlich eine Herzinfarkte.

00:41:29: Und sie konnte das auch nicht in Verbindung bringen,

00:41:32: weil die Symptome so anders sind als bei Männern.

00:41:34: Ganz wichtig dieses Broken Heart-Syndrom, das klingt ja immer so ein bisschen wie eingebildete.

00:41:38: Was ist es ja nicht?

00:41:39: Nein, das ist es.

00:41:40: Also ich habe darüber wirklich schon mehrere Podcastgespräche

00:41:41: in meinem letzten Podcast auch geführt.

00:41:43: Das ist ja etwas, was du wirklich auf den CT nachweisen kannst.

00:41:46: Ja, na klar, eben. Also es hat ganz starke Auswirkungen.

00:41:49: Ja.

00:41:50: Was mich aber ganz gut zur nächsten Frage bringt,

00:41:53: wir sind ja dann auch schnell mal bei diesem Thema Resilienz und Selbstvorsorge.

00:41:57: Hast du da vielleicht irgendwas aus den Gesprächen mitgenommen,

00:41:59: was du auch auf dein eigenes Leben hier zu betragen würdest?

00:42:02: Ja, also ich habe mit der Anna Bellmann Denken gesprochen,

00:42:05: auch eine Moderatorin und Schauspielerin,

00:42:08: die ganz, ganz viele schwierige Phasen in ihrem Leben durchhat,

00:42:12: gerade auch körperlich.

00:42:13: Also die hatte als Kind ein schweren Autounfall.

00:42:16: Als Jugendliche nochmal ist irgendwie halb überfahren worden,

00:42:19: hat so eine halbseitige Lehmung der Schulter.

00:42:22: Ihre Gebärmutter musste entfernt werden,

00:42:25: bevor sie Mutter werden konnte.

00:42:27: Ihr seid ganz, ganz viele Sachen passiert.

00:42:30: Und die hat so eine Stärke und so eine Resilienz entwickelt,

00:42:36: die ich wahnsinnig beeindruckt finde.

00:42:40: Und sie sagt, wenn du eine Krankheit überwinden möchtest,

00:42:43: dann musst du was dafür tun.

00:42:46: Und das finde ich ganz stark.

00:42:49: Und ich sehe sie auch immer, wie sie bei uns wichtigen Kiez joggt

00:42:53: und wirklich viel, viel, viel Sport macht.

00:42:56: Viel, viel Sport macht. Man sieht sie auch auf Instagram.

00:42:58: Sie ist auch eine Kanone, also so eine tolle, starke Frau.

00:43:02: Und dann hat sie mir auch erzählt, so ja, meine Freundin sagt immer,

00:43:05: ja ach du, und dir fällt es ja alles so leicht.

00:43:07: Und sie sagt so, nein, warum soll mir das dann leichter fallen als dir?

00:43:11: Und das muss ich sagen,

00:43:13: lässt nicht meinen irmeren Schweiner und auch echt oft überwinden.

00:43:17: Weil ich denke, ja, aber die Annabelle, der fällt das gar nicht leichter.

00:43:20: Und ich muss das jetzt auch machen.

00:43:22: Das ist zum Beispiel was, was ich gelernt habe.

00:43:25: Und ich glaube, dass gerade natürlich auch so eine Resilienz sich aufbaut,

00:43:28: einmal durch diese Entscheidung, was für sich zu tun.

00:43:31: Dann aber natürlich auch, wenn man es jetzt zum Beispiel auch Sport

00:43:34: oder Ernährung bezieht, dadurch, dass man das macht,

00:43:37: weil man damit einfach richtig gut für sich sorgt

00:43:40: und auch für Zeiten vorsorgt, in denen es vielleicht nicht so gut ist.

00:43:43: Was nicht heißt, dass man nicht trotzdem mal umgehauen werden kann.

00:43:47: Aber es ist sehr, sehr wichtig, diese Resilienz aufzubauen

00:43:53: und diese Routine zu etablieren.

00:43:55: Deswegen hatte ich dich nochmal danach gefragt

00:43:57: und merken mir natürlich diese eine Liegestützeabendat,

00:44:00: aus der dann 100 werden.

00:44:01: Aber genau, das finde ich wahnsinnig wichtig.

00:44:04: Dranbleiben und so ein bisschen auch raus.

00:44:08: Also ich kenne das von mir, dass ich dann denke,

00:44:10: "Ach, ich habe doch schon so viel zu tun

00:44:13: und jetzt habe ich heute schon dies und das

00:44:15: und ich habe mich um den gekümmert und um den

00:44:17: und dem habe ich geholfen und das habe ich irgendwie beruflich gemacht

00:44:20: und dann muss ich noch kochen und oh, diese blöde Wäsche

00:44:23: und ich bügel auch nicht gerne und ich muss trotzdem alles machen.

00:44:25: Ja, aber also ich habe mich ganz lange an letzter Stelle gestellt

00:44:30: und mich dann auch einfach so gehen lassen.

00:44:32: Und das mache ich nicht mehr.

00:44:34: Das finde ich toll am Elter werden, dass man das begreift.

00:44:37: Und man ist aber auch körperlich so ein bisschen dazu gezwungen,

00:44:42: jetzt mal aktiv zu werden.

00:44:44: Ja, und es ist keine, ich finde selbst für Sorge,

00:44:46: ist auch kein Egoismus, was man immer denken würde,

00:44:48: sondern es ist eher die Ansage im Flugzeug,

00:44:51: setzen Sie sich erst die Sauerstoffmasse auf,

00:44:53: bevor Sie den anderen helfen.

00:44:54: Ganz genau.

00:44:55: Weil irgendwann kann man den anderen nicht mehr helfen,

00:44:58: wenn man sich gar nicht selbst hilft.

00:44:59: Genau.

00:45:00: Und deswegen ist das ganz, ganz wichtig, genau das auch zu tun.

00:45:03: Und ich finde es so interessant, weil du an der Stelle sagst,

00:45:05: ich saß damals, ich habe dich vor vielen Jahren mal auf dem Ball hier,

00:45:09: dem Rosenball, das ist die noch gab hier in Berlin,

00:45:12: habe ich, ja, saß ich immer zwischen Annabelle und Tanja Bülter.

00:45:15: Ich weiß gar nicht, ob du die auch kennst, die ist ja,

00:45:17: dann ja später dann auch ein Brustkrebserkrank,

00:45:20: was ja, ob sie auch sehr öffentlich macht,

00:45:22: deswegen kann man jetzt da auch drüber sprechen und so.

00:45:24: Aber wirklich auch so, ich habe die beiden auch als Freundin

00:45:26: damals so kennengelernt, ich saß genau zwischen denen

00:45:28: und habe dir so tolle, starke Frauen dann einfach wirklich so erlebt.

00:45:32: Und da siehst du dann aber trotzdem,

00:45:34: dass Schicksal, meins nicht immer gut mit einem,

00:45:38: sagt ich mal so.

00:45:39: Und trotzdem, ich habe Tanja, ich glaube, ich treff sie sogar diese Woche,

00:45:45: aber so wie ich sie jetzt erlebt habe,

00:45:47: hat sie trotzdem ihre Stärke da draußen jetzt gezogen

00:45:50: und versucht jetzt eben, hat anderen da zu helfen.

00:45:52: Und deswegen, wenn ich, ist das eigentlich toll,

00:45:54: wenn solche Frauen generell, wenn Menschen solche Rückstläge nutzen,

00:45:59: um dann vielleicht auch anderen dabei zu helfen,

00:46:02: sie auch besser zu bearbeiten.

00:46:04: Absolut.

00:46:05: Und das sehe ich in dieser Lebensphase eben auch.

00:46:07: Tanja Bülter ist ja auch in dieser Lebensphase,

00:46:10: ich muss sie auch mal unbedingt sprechen.

00:46:12: Ich würde sie sagen.

00:46:13: Danke.

00:46:14: Genau, dass das auch so eine Phase ist im Leben,

00:46:18: wo man so in die eigene Kraft kommt,

00:46:20: dass man anderen Menschen viel besser helfen kann.

00:46:23: So.

00:46:24: Und ich finde auch da jetzt zum Thema eine Liegestütz,

00:46:27: das ist ganz interessant.

00:46:29: Ich habe eine App, in die ich eine Zeit lang mal reingeschaut habe,

00:46:32: so eine Longevity App, die heißt Humanity.

00:46:34: Und da gibt es eben diese vier Säulen,

00:46:36: der Langlebigkeit sozusagen,

00:46:38: und das dann in der einen Säule,

00:46:40: ich glaube, es ist in der Mindset-Säule drin,

00:46:45: dass man, man wird immer gefragt,

00:46:48: ob man heute schon einen Freund geschrieben hat,

00:46:50: Message a Friend.

00:46:51: Und das ist etwas, was ich mir seit dieser App

00:46:55: immer mehr angewöhnt habe.

00:46:57: Nicht im Sinne von, oh, ich muss heute noch einen Freund schreiben,

00:47:00: sondern, dass ich viel häufiger Situation habe,

00:47:03: wo ich dann auch einmal an jemandem denken muss.

00:47:06: Und ihm das entweder im Korb einer kurzen Sprachnachricht,

00:47:09: eines Fotos oder sonst was, einfach kurz mache.

00:47:12: Das heißt, ich bleibe dann irgendwie stehen,

00:47:15: mache ein Foto von dem, was mir jetzt gerade

00:47:17: dieser Erinnerung ausgelöst hat,

00:47:19: und schickst kurz und macht das so.

00:47:22: Und das ist so, also das ist so schön, das zu tun,

00:47:26: weil meistens dadurch dann,

00:47:28: dann man irgendwie auch noch mehr in Verbindung bleibt.

00:47:30: Und teilweise sind es ja auch Leute,

00:47:32: die man vielleicht auch länger nicht mehr gesprochen hat.

00:47:34: Und das tut mir und meiner persönlichen Resilienz

00:47:39: immer wirklich sehr, sehr gut, weil ich immer das Gefühl habe,

00:47:41: man ist umso resilienter, umso mehr Menschen,

00:47:45: die man mag und liebt, Einung geben.

00:47:49: Und deswegen halte ich das für einen wirklich guten Resilienz-Tipp.

00:47:52: Super, ja, das ist richtig schön.

00:47:55: Ich glaube, diese Verbindung, die man eingeht,

00:47:57: diese Schwingung und dass man halt was teilt,

00:48:01: das macht einen einfach stärker,

00:48:03: weil man sich nicht alleine fühlt.

00:48:06: Hattest du ein Gespräch, was du sagen würdest,

00:48:09: was für dich besonders herausfordern war,

00:48:11: vielleicht emotional?

00:48:12: Ja, emotional nicht, eher so technisch.

00:48:16: Ich hatte ein Gespräch jetzt kürzlich mit der Anna Talbach,

00:48:21: die ganz toll ist und ganz eigen, eine großartige Frau.

00:48:27: Und die kam aber und ich dachte,

00:48:30: warum hat sie eigentlich zugesagt,

00:48:33: weil sie das Thema Alter so bescheuert fand

00:48:35: und darüber zu reden.

00:48:37: Und sie war so, das bin ich doch total egal, wie alt ich bin.

00:48:40: Ich dachte, hm, okay, also es ist schön,

00:48:42: dich jetzt mal kennenzulernen,

00:48:43: dass du meine Einladung gefolgt bist.

00:48:46: Aber genau, da habe ich so gemerkt,

00:48:49: okay, ich muss jetzt so wirklich bohren,

00:48:51: weil im Grunde alles, was auf meinem Zettel steht,

00:48:53: hat schon mit dem Thema Alter werden zu tun.

00:48:55: Das ist halt einfach mein Thema,

00:48:57: über das ich mit jedem, den ich einladen, sprechen möchte.

00:49:00: Und wir sind dann so ein bisschen von Hölzchen auf Stockskin

00:49:05: und waren dann nachher einfach viel mehr

00:49:07: bei gesellschaftlichen Themen.

00:49:09: Und ich muss sagen, nach der anfänglichen Herausforderung,

00:49:13: ich hatte das bei mehreren Gesprächen schon,

00:49:15: aber das ist so das letzte, was mir in Erinnerung geblieben ist,

00:49:19: muss ich sagen, ich finde solche Gespräche immer richtig toll,

00:49:28: weil sie zeigen, dass wir alle so unterschiedlich sind.

00:49:33: Und ich mag das ja einfach,

00:49:35: wenn ich nur mit Frauen sprechen würde, die sagen,

00:49:38: ach, toll, und jetzt bin ich in meiner Kraft

00:49:40: und jetzt habe ich endlich das gefunden, was ich machen möchte.

00:49:43: Wäre es ja auch ein bisschen langweilig.

00:49:45: Ich verstehe, was du meinst.

00:49:47: Trotz einem, wenn man so die Teil der Gespräche,

00:49:50: also don't get me wrong, sind nicht langweilig,

00:49:53: aber man sieht so ein paar Sachen, die ja doch viele sagen.

00:49:56: Also gerade, wenn es um die positiven Eigenschaften geht,

00:49:59: würde ich sagen auf Platz Nummer 1,

00:50:01: aber da kannst du mich korrigieren, weil du hast ja mehr Gespräche.

00:50:04: Ich habe nicht alle gehört und nicht alle gelesen,

00:50:06: aber Platz Nummer 1 würde ich ja ganz klar sagen, Gelassenheit.

00:50:09: Absolut.

00:50:10: Oder?

00:50:11: Ja.

00:50:12: Aber es ist auch schön.

00:50:13: Es ist ja total gut, und wenn du das so oft hörst

00:50:16: und dir ein Bild davon machst, wie gelassener sein ist,

00:50:18: wenn du ein bisschen älter bist,

00:50:20: so what, also Self-fulfilling, Prophecy könnte schlechter sein.

00:50:23: Es scheint ja wirklich allen so zu gehen.

00:50:26: Und ich merke es an mir selber auch.

00:50:29: Ja, ich frage mich,

00:50:32: ich finde, man ist insgesamt,

00:50:35: ich weiß gar nicht so, wie es gelassen hat,

00:50:38: sind einem andere Dinge wichtig.

00:50:40: Das ist eigentlich so das, finde ich,

00:50:42: was ich immer so für mich persönlich merke.

00:50:45: Ich habe zum Beispiel,

00:50:47: während man früher viel mehr materialistische Themen

00:50:52: mir persönlich auch wichtig waren,

00:50:54: ist es heute gar nicht mehr.

00:50:56: Also wenn ich überlege, früher war möglich,

00:50:58: ich habe mich, glaube ich, nie mehr mein Auto definiert,

00:51:00: aber ich fand irgendwie ein Auto schon,

00:51:02: ein schönes Auto schon wichtig.

00:51:03: Heute freue ich mich viel mehr über mein Fahrrad.

00:51:05: Okay, das ist auch ein schönes Fahrrad,

00:51:07: aber trotzdem verstehst du, was ich meine.

00:51:09: Also es ist natürlich etwas anderes,

00:51:11: ich sage immer so, ein schönes Fahrrad zu kaufen

00:51:13: als ein schönes Auto.

00:51:15: Ja, das stimmt.

00:51:16: Also ich merke auch,

00:51:18: dass so ein echtes Gefühl von,

00:51:21: ich glaube, es war sowieso nie der Typ für Neid.

00:51:25: Aber ich würde jetzt so sagen,

00:51:28: wenn sich andere Leute bleiben mir beim Auto,

00:51:31: ein schönes Auto kaufen, freue ich mich für die,

00:51:35: aber es ist mir eigentlich auch egal.

00:51:38: Also das kann ich total unterschreiben.

00:51:41: Das ist bei mir tatsächlich mitgeliefert.

00:51:44: Das habe ich noch nie irgendwie anders empfunden.

00:51:47: Ich muss sagen, es ist lustig,

00:51:50: weil gestern so eine Situation gab,

00:51:53: bei uns im Viertel, wo ich morgens Freunde getroffen habe,

00:51:56: an einem Café, wo wir uns morgens irgendwie alle immer

00:51:59: so ein bisschen begegnen.

00:52:01: Es ist auch ein netter Spot für Gemeinschaft,

00:52:03: also Nachbarschaft, irgendwie alle oder viele beginnen ihren Tag

00:52:06: so ein bisschen da.

00:52:07: Find ich auch toll, da habe ich nämlich heute noch,

00:52:09: als ich dran vorbeigegangen bin,

00:52:10: habe ich gedacht, ach so ein bisschen wie im Süden.

00:52:12: So, irgendwie alle sind mal kurz draußen,

00:52:14: egal ob es kalt ist oder nicht.

00:52:16: Genau, und da ging es dann,

00:52:18: und dann war da so ein Plakat von einem Projekt,

00:52:21: das meinem sehr ähnelt.

00:52:23: Und da meinte mein Freund so, hast du das gesehen?

00:52:27: Das ist ja eine Unverschämtheit.

00:52:29: Und ich dachte nur so, ja, nee, also ehrlich gesagt,

00:52:32: kooperiere ich nächste Woche mit denen,

00:52:34: und ich finde es total toll,

00:52:35: weil das Thema jetzt noch mehr Sichtbarkeit bekommt.

00:52:37: Ist doch voll schön.

00:52:38: Da meinte er, oh, dein Gleichmut möchte ich mal haben.

00:52:41: Deswegen, also ich kenne das nicht, mir ist das total fremd.

00:52:46: Muss aber natürlich auch sagen,

00:52:48: ich mache das aus einer Position heraus.

00:52:50: Ich habe jetzt natürlich meinen Podcast so weit aufgebaut,

00:52:52: dass das auch alles ganz wunderbar funktioniert.

00:52:54: Also mir nimmt ja niemand was weg, wenn er das Thema bespielt.

00:52:57: Ich freue mich eher, dass dann noch andere Zielhuben

00:52:59: vielleicht erreicht werden,

00:53:01: weil mir natürlich das allerwichtigste ist,

00:53:04: dass das Thema unter die Leute kommt und nicht,

00:53:06: hey, ich bin Stephanie schon, ich habe einen Podcast,

00:53:09: guck mal her, also darum geht es mir einfach nicht.

00:53:12: Genau, und trotzdem muss ich sagen,

00:53:15: dass diese Gelassenheit und dieses Mehr bei sich sein,

00:53:21: was sie zunimmt und was ich auch beobachte an mir,

00:53:26: ist, dass es so ein bisschen von dem Außen mehr ins Innen geht.

00:53:31: Also ich fühle mich viel mehr bei mir

00:53:34: und muss sagen, dass mir so ein bisschen egaler ist,

00:53:40: was die Leute vielleicht auch denken.

00:53:42: Ja, total.

00:53:44: Ich war früher auch extrem schüchter, extrem.

00:53:48: Und jetzt ist mir das irgendwie alles egal.

00:53:51: Und das fühlt sich sehr befreiend an, ehrlich gesagt.

00:53:54: Weil ich kann jetzt einfach, also mir wurscht,

00:53:57: wenn es ein Jahr doof ist, dann find ich es ein Jahr doof.

00:53:59: Ich finde ja auch nicht alles gut.

00:54:01: Und das hat sich geändert.

00:54:02: Also das finde ich schön.

00:54:03: Deswegen mag ich das älter werden.

00:54:05: Ich weiß genau, was du meinst.

00:54:07: Ich finde auch, weil du gerade diesen Kaffeesport ansprichst,

00:54:09: ich habe auch so eine Kaffeerunde,

00:54:11: wo wir uns dann, wenn ich in Hamburg bin,

00:54:14: auf dem Isemarkt, dann mal zwei mal die Woche treffen,

00:54:16: dann mal am Dienstag, eigentlich war heute Morgen auch wieder treffen,

00:54:19: kriege ich auch mal ein Foto geschickt,

00:54:20: wo nicht die alle dann da sitzen.

00:54:22: Da ist es zum Beispiel so, da ist der Jüngste in der Runde,

00:54:27: ist jetzt gerade 30 geworden, wir sind elf Leute.

00:54:30: Und der Älteste ist 66.

00:54:34: So, und das hat mich so ein bisschen in deinem Gespräch

00:54:36: mit Marie Bräumer auch erinnert, die er erzählt,

00:54:39: es war ihre besten Freundin, ich glaube,

00:54:41: die eine war Ende 70, die andere Anfang 80.

00:54:44: Die anderen zwei sind jetzt um die 30.

00:54:47: Und ich hatte mal ein Interview mit dem Bekannten der Matologen

00:54:51: Professor Steinkraus, der sagte,

00:54:54: eines seiner wichtigsten Regeln für ein junges Aussehen lustigerweise,

00:55:01: hat er es gesagt, weil wenn ich es noch richtig erinnere,

00:55:03: ist "Have friends of all age groups".

00:55:05: Und ich glaube tatsächlich, ich weiß nicht wirklich,

00:55:07: ob es zwingt, was für das Aussehen ausmacht,

00:55:10: aber ich bin mir ganz sicher,

00:55:11: dass es was für die Einstellung und dass das Jung

00:55:14: und aktuell bleiben ausmacht, dass man tatsächlich sich nicht nur,

00:55:19: sage ich mal sowas ohne ihn mir zu unterstellen,

00:55:21: so Kai Flammer hat mein Jaemars Gefühl,

00:55:23: dass der nur mit den Jüngeren rumläuft,

00:55:25: aber mag sein, dass es nicht so ist, sage ich mal so.

00:55:27: Möchte ich jetzt auch nicht sagen,

00:55:29: aber sich nicht nur nach unten orientiert,

00:55:31: sondern auch nach oben orientiert.

00:55:33: Weil genau da sind wir wieder bei der Weisheit von den Menschen,

00:55:37: die dann vielleicht da auch schon, sage ich mal,

00:55:39: etwas mehr Lebenserfahrungen hat.

00:55:41: Hast du das außer dem Mari Bäumler Gespräch

00:55:44: auch so festgestellt in deinen Gesprächen?

00:55:46: Nein, da habe ich noch nicht so viel darüber gesprochen.

00:55:48: Ich habe mir da eher so im Arbeitskontext Gedanken gemacht,

00:55:51: warum so viele Leute irgendwie weggehen,

00:55:53: weil ich das ja auch im Arbeitskontext total wichtig finde,

00:55:56: dass junge Leute kommen und frische Ideen bringen

00:55:59: und die älteren erfahrenen Leute eben die Erfahrung mitbringen

00:56:02: und sich das Ganze so vereint.

00:56:05: Aber das, also in meinem Umfeld,

00:56:09: ich überlege gerade mal, wie das bei mir ist.

00:56:12: Na, All Ages würde ich nicht sagen.

00:56:14: Ich glaube eher, meinen Alter und Jünger,

00:56:16: ich bin wahrscheinlich eher Kai Flaume.

00:56:19: Aber ich arbeite dran, Dr. Steinkraus zu werden.

00:56:26: Hast du gezeigt, das ist wie die Aussage des Tages,

00:56:29: ich bin vielleicht ein bisschen mehr Kai Flaume.

00:56:32: Oh Gott, wie schaffe ich jetzt hinüber zu den nächsten Themen

00:56:37: und Themen, was definitiv ein bisschen ernster ist,

00:56:40: das Thema Abschied nehmen.

00:56:42: Ich meine, letztendlich hat es etwas mit dem Alter zu tun,

00:56:45: dass man, ja, umso länger man lebt, umso mehr Abschiede

00:56:50: werden dann auch auf den Weg dahin kommen.

00:56:53: Wie ist deine, sozusagen, Sicht da drauf

00:56:57: und was hast du vielleicht auch da aus Gesprächen mitgenommen?

00:57:00: Ja, also ich dachte irgendwie bis zum Gespräch,

00:57:04: was ich neulich hatte, mit Elisabeth Baulitz,

00:57:10: Schauspieler, unsystemischer Coach.

00:57:13: Und wir haben übers Alterwenn und über den Tod gesprochen

00:57:18: und ich war irgendwie in so einer Laune,

00:57:20: dass ich dachte, ach, hey, Circle of Life ist doch alles gut

00:57:23: und so, ne, da man so seine Zeit gehabt,

00:57:26: dann nimmt man halt Abschied und das passt irgendwie

00:57:29: und irgendwie muss ich sagen, begreife ich je älter ich werde,

00:57:33: tatsächlich dieses System.

00:57:36: Und je älter ich werde, desto weniger beschrecken hat eigentlich

00:57:41: der Tod für mich, weil aber das Thema so ein bisschen präsenter wird

00:57:46: und es überhaupt eine Auseinandersetzung gibt,

00:57:49: wie es heute so ist mit Tabuthemen,

00:57:50: wenn man sich denen so ein bisschen nähert

00:57:52: und ich bin da noch nicht besonders weit,

00:57:54: aber wenn man sich ein bisschen nähert,

00:57:56: hat man vielleicht so ein etwas anderes Gefühl dazu.

00:58:00: Und in dem Moment war ich irgendwie so total fein damit,

00:58:03: dass natürlich alles Leben entsteht

00:58:06: und dann auch wieder verblüht und vielleicht nochmal wiederkommt

00:58:09: und dass irgendwie diesen Kreislauf so gibt.

00:58:11: Und dann sind wir aber auf Beziehung gekommen

00:58:15: und dann war ich auf einmal wieder völlig außer Bagen geworfen,

00:58:19: weil ich ja dann natürlich daran dachte,

00:58:23: dass, oh Gott, das fasst mich dann natürlich an.

00:58:28: Also wenn ich an andere Leute denke, die dann vielleicht nicht mehr da sind

00:58:31: oder für die ich nicht mehr da bin,

00:58:33: weil ich für die wichtig bin

00:58:35: und die dann irgendwie schmerzige Erfahrungen dadurch machen,

00:58:38: ja, also da habe ich noch an mir zu arbeiten.

00:58:41: Da muss ich noch ein bisschen Resilienz aufbauen

00:58:44: und ja, auch noch viel gleichmütiger werden.

00:58:49: Also und wie man das so genau macht, weiß ich auch nicht genau.

00:58:54: Also es gibt ja diesen schönen Begriff der radikalen Akzeptanz,

00:58:59: der sich auf ungefähr alles anwenden lässt,

00:59:01: ist halt einfach so, wie es ist.

00:59:03: Aber das ist natürlich wahnsinnig schwer zu akzeptieren.

00:59:08: Ich glaube das auch, ich glaube das auch.

00:59:10: Also ich habe jetzt so den in Anführungsstrichen

00:59:14: noch in der komfortablen Situation,

00:59:16: dass zumindest auch meine beiden Eltern noch da sind

00:59:19: und toll, toll, toll, gesundheitlich irgendwie gut dabei sind.

00:59:24: Ich habe darüber hinaus, aber schon die ein oder andere,

00:59:29: also wirklich eine meiner besten Freunde,

00:59:33: der im Studium tatsächlich mal eine Stipressive wurde

00:59:38: und sich dann erhängt hat.

00:59:40: Und das ist dann schon, also da war ich Mitte 20

00:59:45: und das ist schon hart, muss man wirklich so sagen.

00:59:49: Und ja, es ist jetzt auch schon ein bisschen her

00:59:52: und alles so und so, aber da merkst du dann einfach auch,

00:59:55: wie machtlos man dann auf ein, anderen da auch so ist.

00:59:57: Also dass du dann wirklich auch bei,

01:00:00: und deswegen bin ich immer so ein bisschen allergisch,

01:00:02: wenn so gerade solche mentalen Erkrankungen

01:00:05: so bagatellisiert werden, sage ich mal so.

01:00:08: Weil das einfach keine Bagatelle ist.

01:00:13: Nee, die sind leider oft tödlich, das stammt.

01:00:15: Ja, und ich glaube einfach, dass in dem Augenblick auch,

01:00:21: wenn man so was mal erlebt hat und sich dann so überlegt,

01:00:25: wer sind denn jetzt wirklich so die engsten Freunde?

01:00:29: Also wirklich die engsten, also ich habe einen relativ großen Freundeskreis,

01:00:33: dass ich deswegen, ich muss wahrscheinlich sagen,

01:00:35: meine engsten 5 Freunde, so sage ich mal, ist aber trotz allem.

01:00:37: Auch wenn das jetzt einige sagen,

01:00:39: andere Leute haben nur einen guten Freund oder sowas so,

01:00:41: würde jeder, der von heute auf morgen daraus gerissen werden würde,

01:00:48: schon ein sehr schmerzhafter Lücke hinterlassen.

01:00:51: Natürlich.

01:00:52: Und ganz abgesehen davon, dass ich das eben hatte,

01:00:57: in meinem Umfeld sehe, was das bedeutet,

01:00:59: wenn eben auch die Eltern sterben, insbesondere wenn dann beide weg sind,

01:01:02: was das einfach bedeutet, was man auch so an,

01:01:05: an, ich sage jetzt mal, letztendlich Dinge,

01:01:09: die man nicht mehr fragen kann, auch im Raum bleiben.

01:01:12: Ich glaube, das muss man sich immer mal bewusst werden.

01:01:15: Da hat er Stefan Schäfer, ich weiß nicht, ob du zu wenig

01:01:17: seinen Buch gelesen hast, noch 25 Sommer,

01:01:19: ein sehr, sehr schönes Buch, wo er mich auch nochmal drauf gebracht hat,

01:01:25: also in dem Buch, das ist, wo er dann sagt,

01:01:28: so Mensch, was weißt du eigentlich von deinen Eltern?

01:01:30: Oder was würdest du gerne noch wissen?

01:01:32: Und da gibt es mit Sicherheit noch einige Fragen,

01:01:35: die ungestellt sind und wo man dabei jetzt irgendwie immer denkt,

01:01:40: die könnte man ja immer stellen.

01:01:41: So, aber wenn man es nicht macht, verstehst du, was ich meine?

01:01:44: Ja.

01:01:45: Ich glaube, dass das...

01:01:46: Ja, ich glaube, das liegt auch ganz bestimmt daran,

01:01:50: dass man sich dann dieser Endlichkeit noch viel bewusster wird

01:01:54: und nicht nur sich selbst, sondern ja auch in dem Fall die Eltern

01:01:57: damit konfrontiert.

01:01:59: Wenn man sagt, ich möchte dich gerne noch was fragen

01:02:02: oder selbst wenn du einfach nur die Frage formulierst,

01:02:04: werden die ja begreifen, warum du da...

01:02:06: Das Gute ist, meine Mutter hört alle Podcasts,

01:02:08: insofern wird sie jetzt die Frage auch an dieser Stelle gerne gehört.

01:02:11: Liebe Grüße.

01:02:13: Ganz herzliche Grüße.

01:02:15: Gibt es einen Rat, den du unseren Hörer*innen und auch deinen Leser*innen

01:02:19: auf den Weg geben möchtest, um gelassener mit dem Alter umzugehen?

01:02:23: Ja, also ich finde, dass man sich informieren sollte

01:02:29: über alle möglichen Themen, die mit dem Alter werden zu tun haben,

01:02:33: mir natürlich immer besonders ganz wichtig die Frauengesundheit.

01:02:36: Und dann finde ich aber auch, dass man das Video vergessen sollte.

01:02:41: Und dann rausholen sollte, wenn man es irgendwie braucht.

01:02:46: Ich finde, man muss gut informiert sein

01:02:50: und wissen, was auf einen zukommen kann

01:02:55: und sich dann aber auch gewiss sein, dass es wahrscheinlich ganz anders kommt.

01:02:58: Weil das Leben halt so spielt, wie es eben spielt.

01:03:03: Und ganz praktisch Sport machen, Kraftsport machen.

01:03:08: Kraftsport machen?

01:03:09: Kraftsport, Kraftsport, Kraftsport.

01:03:11: Nicht nur eine Liebe schießen?

01:03:12: Insbesondere für alle Frauen, die das immer nicht wahrhaben wollen?

01:03:14: Ja, ja, es ist wirklich ganz wichtig.

01:03:16: Also ich bin ja jetzt auch eingestiegen

01:03:18: und man merkt auch wirklich, zum Glück relativ schnell,

01:03:22: einen Unterschied.

01:03:24: Und man sieht nicht, dass die meisten Frauen immer verargumentieren,

01:03:28: dass sie dann auch einmal so Balki aussehen würden.

01:03:30: Das passiert auch nicht.

01:03:31: Das passiert wirklich nicht.

01:03:33: Da darf man keine Angst haben.

01:03:34: Und dann würde ich tatsächlich auf die Ernährung achten

01:03:39: und gucken, wo liegen meine Mängel und die Ausgleichen tatsächlich.

01:03:43: Genau.

01:03:45: Und sich mit guten Freunden umgeben, da haben wir ja auch darüber gesprochen.

01:03:49: Also soziale Netzwerke schaffen, Einsamkeit ist ganz schlimm.

01:03:54: Einsamkeit ist nicht klar.

01:03:55: Brauche ich glaube ich nicht aussprechen.

01:03:57: Genau, also pflegt eure Freundschaften, bildet Netzwerke.

01:04:00: Also ich zum Beispiel bin gerade dabei,

01:04:03: Leute für meine alten WG zusammen zu sammeln,

01:04:06: weil ich würde gerne nicht in einen alten Heim gehen,

01:04:10: sondern mit Freunden später zusammen wohnen.

01:04:13: Auch gerne unterschiedliche Lebensphasen.

01:04:17: Und ja, ich stelle mir vor, dass es in der Gemeinschaft viel leichter ist.

01:04:23: Und jeder kann seine Stärken mit einbringen und was für die Gemeinschaft tun.

01:04:28: Ich glaube, das hat doch der Bürgermeister von Bremen hat das mal,

01:04:31: wenn ich das noch richtig an der inneren gemacht habe.

01:04:33: Er hat dann tatsächlich so ein Haus,

01:04:37: also es war dann quasi ein anderen Menschen,

01:04:39: der dann quasi ein Haus gehabt hat.

01:04:42: Also es war nicht sein, sondern es haben dann gemeinsam mit ihm gekauft

01:04:45: und verschiedene Wohnungen, wo dann eben halt ein Teil,

01:04:47: dann eben halt wo die Gewohnen dabei waren,

01:04:49: ein Teil dann sozusagen, die sich dann kümmern konnten mit Wohnen.

01:04:52: Super, ja voll gut.

01:04:54: Und wird dann ein großen Gemeinschaftstraum

01:04:55: und viele Gäste zumal damit die ganzen Kinder immer zu Besuch kommen können.

01:05:00: So stelle ich mir das vor.

01:05:02: Das finde ich schön.

01:05:03: Und das ist zum Beispiel mein Bild von der Zukunft

01:05:06: und ich finde es ja wahnsinnig wichtig, sich ein Bild zu machen.

01:05:09: Bei mir war nur so eine riesengroße Blackbox

01:05:11: und seitdem ich mich mit dem Thema "Elter werden" beschäftige,

01:05:14: habe ich überhaupt eine Einstellung dieser Lebensphase gegenüber,

01:05:18: weil die war vorher auch nicht negativ, sie war einfach nicht da.

01:05:21: Und sich dieses Bild zu machen, finde ich sehr, sehr wichtig.

01:05:26: Ob das dann so kommt oder nicht, ist erstmal egal,

01:05:29: aber du hast irgendwas, worauf du dich im besten Fall freuen kannst

01:05:33: und das ist ganz wichtig.

01:05:35: Die positive Lebenseinstellung verlängert ja nachweislich das Leben um mehrere Jahre.

01:05:40: Mehrere Jahre?

01:05:41: Sieben.

01:05:42: Ja.

01:05:43: Ich weiß leider nicht, wie die Studie heißt, das weißt du vielleicht.

01:05:45: Ja, es gibt eine ganz, also es gibt sehr viele Studien dazu.

01:05:47: Aber die, die mit bekanntester ist eine Nonnestudie,

01:05:51: interessanterweise, da haben sie wirklich verschiedene Nonnen,

01:05:54: die Tagebücher ausgewertet und haben dann festgestellt,

01:05:57: dass die Nonnen, die eben halt immer sehr positiv in ihre Tagebücher geschrieben haben,

01:06:01: deutlich länger leben als die, die negativ geschrieben haben.

01:06:04: Das ist insofern ganz spannend, weil die tatsächlich in so einem Kloster waren

01:06:08: und damit dann auch relativ weit von äußerlichen Einflüssen auch nochmal so.

01:06:12: Und ähnlichen Lebensstil hatten, deswegen eben sehr hohe Vergleichbarkeit hatten.

01:06:16: Und deswegen ist das, ja, aber es gibt verschiedene, es gibt verschiedene,

01:06:20: aber man kann grundsätzlich sagen, dass positive Einstellungen

01:06:25: auf jeden Fall signifikant lebensverlängende Maßnahmen hat.

01:06:29: Und von daher, glaube ich, ist das ein wichtiger Punkt.

01:06:33: Stephanie, es hat mir großen Spaß gemacht.

01:06:35: Mir auch, vielen Dank.

01:06:36: Ich kann auch sagen, dass mir dein Podcast Spaß macht.

01:06:39: Der heißt "Neuer nochmal erwähnt 50 über 50".

01:06:41: Und darüber hinaus, wenn wir diese Folge veröffentlichen,

01:06:45: dann ist gestern dein Buch rausgekommen.

01:06:47: Nur nochmal, es heißt "So alt war ich noch nie".

01:06:51: Und ich habe es mir jetzt nicht nochmal vorgeholt, damit ich den Titel lese,

01:06:54: sondern ich finde auch nochmal sehr schön, was zwischen den Zeilen steht.

01:06:57: Stephanie Hilscher über das, was uns noch, so was uns ab 50 erwartet.

01:07:02: Und ich glaube, wenn man das Buch gelesen hat, dann hat man einen positiven Blick

01:07:06: auf die Zukunft, auf das, was uns erwartet.

01:07:08: Und deswegen sage ich nochmal an dieser Stelle, herzlichen Dank für das Gespräch.

01:07:12: Sag mal, nimmst du eigentlich Sublimenzregelmessium allzu werden?

01:07:18: Ja, und ich bin aber so ein bisschen, ja, wie soll ich sagen?

01:07:24: Also, ich nehme im Moment nur Magnesium und Vitamin D.

01:07:29: Weil ich ganz ehrlich sagen muss, dass ich manchmal ein bisschen überfordert bin.

01:07:35: Und ich bin viel mit verschiedenen Produkten in Kontakt, auch durch meinen Beruf.

01:07:41: Und ich habe manchmal auch ein bisschen Angst, überzutisieren.

01:07:44: Deswegen bin ich gerade in so einer kleinen Detox-Phase, was das angeht.

01:07:50: Und habe dazu aber ganz viele Fragen, deswegen würde ich dich ja gerne nochmal zu mir einladen.

01:07:55: Also, ich könnte sagen, dass selbst der Gründer von Sanne Netschel sagt,

01:07:59: dass er, wenn man es sei, man hat entsprechende, sage ich mal, Indikation dafür.

01:08:05: Aber wenn man die nicht hat, er empfiehlt eigentlich nichts dauerhaft zu nehmen,

01:08:10: sondern immer mal wieder zu pausieren.

01:08:12: Also, wenn es das, was du machst, gut.

01:08:14: Ja.

01:08:15: Und soll nicht heißen, dass die Pause dann für immer sein muss,

01:08:18: sondern wenn ich bin ja mein Fan von Messen machen, Messen, also einmal messen, wo man steht,

01:08:23: dann eine Zeit lang das machen und dann wieder messen.

01:08:26: Und dann aber auch durchaus mal wieder im Körper die Chance zu geben, etwas anderes zu machen.

01:08:30: Was anderes zu machen?

01:08:31: Ja, das finde ich ein total guten Hinweis.

01:08:33: Und das bestätigt mich eigentlich, weil ich finde, es gibt so ein Dschungel aus Informationen.

01:08:39: Und manchmal fühlt man sich da drin so ein bisschen allein gelassen.

01:08:45: Und mein Körpergefühl hat mir aber einfach gesagt, so, ich weiß, ich brauche Magnesium,

01:08:50: da merke ich die direkten Auswirkungen, wenn ich das nicht nehme.

01:08:53: Und ich weiß, ich brauche Vitamin D, weil da einfach ein extremer Mangel ist.

01:08:57: So, und die beiden nehme ich jetzt.

01:08:59: Und dann warte ich mal ein bisschen ab und gucke, wie ich mich fühle.

01:09:02: Oder ich messe, um zu sehen, wie ich mich fühle.

01:09:05: Und dann geht es weiter.

01:09:06: Also, genau, ich bin großer Freund, Nährstoffmängel auszugleichen.

01:09:11: Natürlich, es macht wahnsinnig viel Sinn.

01:09:14: Aber manchmal fühle ich mich ein bisschen überfordert davon.

01:09:17: Kann ich sehr gut verstehen.

01:09:19: Ich würde trotzdem noch das ein oder andere mit auf die Liste setzen,

01:09:22: aber das machen wir an anderer Stelle.

01:09:24: Dankeschön.

01:09:25: Danke dir.

01:09:26: Wenn ihr diese Folge gefallen hat, würde es mir sehr helfen,

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01:09:39: zu denen es dann auch immer ein Einführungsrabattcode gibt,

01:09:42: der aber nur 24 Stunden gültig ist.

01:09:44: Und das wäre ja blöd, wenn man das verpasst.

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