#060 Kopf voll, Hirn leer. Mit Cordula Nussbaum
Shownotes
💡 Mentale Leistungsfähigkeit: Strategien gegen Stress und Reizüberflutung In dieser Episode von HEALTHWISE spricht Nils Behrens mit der Wirtschaftspsychologin Cordula Nussbaum über die Herausforderungen der modernen Welt und ihre Auswirkungen auf unsere mentale Gesundheit. Gemeinsam beleuchten sie Themen wie Reizüberflutung, Brain Fog, Dopamin Detox und die Bedeutung von emotionaler Gesundheit für unser Wohlbefinden. Cordula Nussbaum und Nils diskutieren, wie unser Verhalten durch Dopamin beeinflusst wird, warum Glücksmomente im Alltag wichtig sind und welche Strategien uns helfen, den Fokus zu trainieren und Stress zu bewältigen. Sie geben praktische Tipps zu Resilienz, Konzentration, Hochsensibilität und Selbstfürsorge. Zudem wird die Rolle von Ernährung und Achtsamkeit für die mentale Leistungsfähigkeit betont, während die Ineffektivität von Multitasking kritisch hinterfragt wird. Ein inspirierender Austausch über die Balance zwischen Produktivität und persönlichem Wohlbefinden in einer hektischen Welt.
Takeaways: 🌱 Körperliche Gesundheit und Fitness sind die Basis für Wohlbefinden und mentale Stärke. 🧠 Effektives Stressmanagement und Resilienz fördern innere Stärke und Klarheit. 📵 Reizüberflutung durch Technologie gezielt minimieren, um Fokus und Konzentration zu stärken. 💨 Atmung, Achtsamkeit und Selbstfürsorge sind einfache und effektive Mittel gegen Stress. 💡 Planung, Struktur und bewusste Pausen steigern die Leistungsfähigkeit. 🍴 Ernährung beeinflusst Konzentration, Energie und die allgemeine Gesundheit positiv. 🌟 Glücksmomente aktiv schaffen und kleine Schritte zur Ruhe machen große Unterschiede. 🧘♂️ Akzeptanz und mentale Vorbereitung helfen, Herausforderungen besser zu meistern.
Link zu Cordula Nussbaums Buch: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1068358555 Ihre Webseite: https://kreative-chaoten.com/vip-go/kopf-voll-hirn-leer/?fbclid=PAZXh0bgNhZW0CMTEAAaY6EmbRc0_fy0_MK4ULOxbMYiY4jplgEE3e5jnW09LY4dyYuII58IM_Ttk_aem_exmPOhb-u_9ak5sMNJs2-w Mehr zur Folge unter www.sunday.de/podcast
Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv - Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin. Mehr unter https://www.sunday.de/newsletter
Transkript anzeigen
00:00:00: Deswegen ist mir in diesem ganzen Thema das Körperliche so wichtig auch geworden, weil
00:00:07: viele Menschen denken immer, ja, um mit Wiedrigkeiten besser umgehen zu können, um stressresistent
00:00:13: dazu werden.
00:00:14: Ich muss mental arbeiten, ich brauche da Psychokniffe, aber manchmal reicht es einfach ausreichend
00:00:21: Wasser zu trinken, genügend Wasser zu trinken, eine Runde an die frische Luft zu gehen und
00:00:27: zack gehst du mit Schwierigkeiten die Auftauchen völlig anders um.
00:00:32: Herzlich Willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural.
00:00:36: Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet gesund zu sein.
00:00:41: Wir tauchen einen Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.
00:00:46: Immer mit einem Weisenblick auf das, was uns wirklich gut tut.
00:00:50: In unser heutigen, immer schneller werdenden Welt fühlen sich viele von uns ständig überfordert
00:00:55: und abgelenkt, als ob der Kopf voller Informationen und to do steckt, aber das Gehirn einfach nicht
00:01:00: mehr mitmachen will.
00:01:01: Der permanente Reiz führt dazu, dass wir uns erschöpft, unkonzentriert und gestresst
00:01:06: führen und der Wunsch nach mehr Klarheit und Fokus wächst.
00:01:09: Cordula Nussbaum ist wirtschaftspsychologin, Bestseller-Autorin und Coach mit dem Fokus
00:01:14: auf Zeitmanagement, persönliche Produktivität und Lebensglück.
00:01:18: Als Expertin für das Thema Reizüberflutung und mentale Leistungsfähigkeit zeigt sie,
00:01:23: wie wir auch in der modern hektischen Welt konzentriert und leistungsfähig bleiben können.
00:01:27: Mit ihrem Spiegel Bestseller "Kopf voll, Hirn leer" bietet sie praxisnahe Tipps und
00:01:32: Brainhacks, um den Herausforderungen der Informationsglut zu begegnen und wieder Klarheit
00:01:37: in Kopf zu schaffen und deswegen sage ich herzlich willkommen Cordula Nussbaum .
00:01:41: Vielen Dank für die Einladung, freue mich, dass ich da sein darf.
00:01:43: Ach liebe Cordula, ich bin sehr gespannt auf das Gespräch, ich habe das Gefühl, den Inhalt
00:01:47: dieses Podcasts, den können wir alle irgendwie brauchen und deswegen frage ich jetzt mal die
00:01:51: erste Frage, sind deine Sonntage eigentlich auch komplett durchgeplant?
00:01:54: Nee, gar nicht. Also ich versuche es schon an normalen Wochentagen zu entzerren, aber ich
00:02:00: meine, das kennt jeder, wenn du arbeitest, auch wenn du Familie hast, du brauchst eine gewisse
00:02:04: Taktung, du brauchst eine gewisse Planung, um einfach diesen, diesen Co der Anforderungen
00:02:10: herzuwerden und ich bin so ein typischer kreativer Kaut, kreative Kautin, können wir uns nachher
00:02:16: auch gleich nochmal drüber unterhalten, das heißt, ich liebe es, spontan zu sein, flexibel
00:02:21: zu sein und deswegen wirklich Wochenenden maximal Freiraum zu lassen, um eben spontan
00:02:27: flexibel das zu tun, wo wir dann gerade Lust haben, darauf, sei es Unternehmungen oder
00:02:33: sei es auch wirklich mal faul auf der Kausch zu liegen, gutes Buch zu haben und einfach
00:02:37: mal nichts zu tun.
00:02:39: Sehr gut, dein Buch heißt ja ''Kopf voll, Hirn leer'' Wie oft hast du selbst das Gefühl,
00:02:43: dass dein Kopf voll ist und wie gehst du denn damit um?
00:02:46: Das ist eine witzige Frage, weil viele Menschen denken immer dadurch, dass ich mich halt
00:02:52: permanent mit diesen Themen beschäftige, persönliches Glück, persönlicher Erfolg,
00:02:57: Umgang mit Reizüberflutung, da es bei mir alles supi ist. Das war auch, wie ich zum Beispiel
00:03:02: mein erstes Buch geschrieben habe, "Kopf voll,Hirn leer''. Das ist das 22. Buch,
00:03:07: wie ich das erste geschrieben habe, das war 24, da kam auch so immer diese Frage, ja,
00:03:12: haben sie am Alter gut im Griff und ich habe mich dann immer bemüßigt gefühlt zu sagen,
00:03:16: ja klar, bei mir alles super oder jetzt um auf deine Antwort, auf deine Frage zu antworten,
00:03:21: ja klar, bei mir ist einfach alles besten und ich habe mein Kopf voll im Griff und immer
00:03:28: alles supi-tupi, aber das ist Quatsch. Und ich glaube, das ist auch ganz gut so, weil ich
00:03:32: bin ein ganz normaler Mensch, ich bin berufstätige Mama, ich habe zwei Kinder, ich lebe in einer
00:03:37: Partnerschaft, wir haben unseren Haushalt, wir haben unsere Verpflichtungen und auch bei
00:03:41: mir ist es immer mal wieder so, dass mein Kopf brutal voll ist, ja, gerade wenn neue spannende
00:03:47: Themen anstehen und ich glaube, der einzige Vorteil ist dadurch, dass ich mich permanent mit diesem
00:03:53: Thema beschäftige, mit Reizen, mit Aufgaben umzugehen, dass ich mich schneller vielleicht
00:03:59: wieder sortieren kann, schneller wieder auf die Hex zugreifen kann, um einfach auch mal
00:04:03: einen Kopf leer zu kriegen, mich selber zu sortieren, mich runter zu fahren, Ruhe, Phasen
00:04:10: auch zu gönnen, aber auf der anderen Seite logisch, geht es auch bei mir mal hoch her
00:04:14: und manchmal ist der Kopf auch richtig, richtig voll, klar.
00:04:17: Ich kann das total gut nachverziehen bei mir, denken ja mal alle, dass ich komplett nur
00:04:21: gesund lebe und ehrlich gesagt auch ich habe so meine ein oder anderen Laster, sage ich
00:04:26: mir sowas, die ich auch ab und zu mal nachgebe und ich bin trotz allem wahrscheinlich dann
00:04:33: immer noch, ich sage mal so, die 80 Prozent passen schon und die anderen 20 Prozent gönnen
00:04:37: einfach zum Leben dazu.
00:04:38: Also von daher, ich kann das sehr gut nachverziehen.
00:04:41: Hast du trotzdem eigentlich so einen speziellen Moment, der mich jetzt einfach mal über Forderung
00:04:46: gehabt, die ich dazu gebracht habe, dieses Buch zu schreiben?
00:04:48: Also jetzt konkret dieses Buch nicht, aber ich kann dir gleich von einem anderen Moment
00:04:54: erzählen, dieses Buch kam tatsächlich zustande, weil ich viel in Seminaren unterwegs bin,
00:05:00: viel Coachings habe, viel im Austausch mit anderen Menschen bin, privat sowieso im Austausch
00:05:05: mit anderen Menschen und ich wirklich in den letzten Jahren gemerkt habe, dass dieses
00:05:10: ständig erreichbar sein zu können, zu müssen.
00:05:14: Social Media, Digitalisierung, dass wir damit so neuen Stressfaktoren unser Leben gelassen
00:05:22: haben, geholt haben und dass zunehmend die Leute in die Knie gehen, weil sie sagen, ich
00:05:27: habe überhaupt gar keine Phasen mehr, wo ich mal alles auslassen kann.
00:05:30: Ich habe überhaupt gar keine Phasen mehr, wo ich mal wirklich mich erholen kann.
00:05:34: Und wenn wir darüber reden, wie wir gut mit uns umgehen können, mental, körperlich gut
00:05:40: umgehen können, ist einfach dieser Punkt uns das mal klar zu machen, dass wir in einer
00:05:44: Welt der kompletten Reisüberflutung leben und jetzt lernen dürfen, damit umzugehen.
00:05:50: Und ich selber merke es auch immer mal wieder, Handy, es zieht dich halt auch rein.
00:05:57: Ja, selbst wenn du dir Kognitiv vornimmst, ich tu jetzt nur kurz diese eine WhatsApp beantworten.
00:06:03: Es zieht dich rein, gibt auch gute Erklärungen dafür, können wir uns auch gleich nochmal
00:06:08: darüber unterhalten.
00:06:10: Und das ist so der Punkt, wo ich für mich selber auch merke, Ideenmechanismen anwenden, um
00:06:15: mich selbst zu schützen.
00:06:17: Ja, das Thema Reisüberflutung, es zieht sich ja wirklich durch dein gesamtes Buch auch
00:06:21: so durch.
00:06:22: Ich komme auch auf die Punkte gleich nochmal zurück, nichtsdestotrotz.
00:06:26: Du hast auch in deinem Buch eines der ersten Themen, über das du sprichst, ist auch das
00:06:30: Thema Brainfock.
00:06:31: Und kannst du vielleicht mal für unser Hörerinnen erklären, was das genau ist und wie sich
00:06:37: dann dieser Zustand auch auf unsere Leistungsfähigkeit auswirkt?
00:06:40: Ja, Brainfock kannst du ganz gut erklären, wenn ihr zum Beispiel, die ihr jetzt zuhört,
00:06:47: ab und zu gerne mal eine Party schmeißt und auf der Party vielleicht ein bisschen zu
00:06:52: viel trinkt.
00:06:53: Und dann merkst du am nächsten Tag, wenn du aufwachst, boah, ey mein Schädel, ich fühle
00:06:59: mich total benebelt, ich fühle mich echt irgendwie wie so ein Watte gepackt, schwierig,
00:07:04: gerade irgendwie meinen Pen so mein Alltag zu stemmen.
00:07:07: Und Brainfock entsteht ohne Alkohol.
00:07:11: Entsteht dadurch, dass du total gestresst bist, dass du permanent unterstromen bist, dass
00:07:17: du permanent beschallert wirst auf all deinen Kanälen.
00:07:20: Und Brainfock übersetzt heißt der Gehirnnebel, das heißt ab einem gewissen Pensum von Reizen
00:07:28: aus dem Außen, aber auch aus dem Innen, irgendwann mal schaltet unser Gehirn sozusagen
00:07:33: in den Schutzmodus, legt wie so eine Nebeldecke, wie so eine Wolkenschicht sich auf deine
00:07:39: Wahrnehmungskanäle, im Prinzip eine Schutzfunktion, aber im Erleben, so wie du ein Kater hast
00:07:45: und überhaupt nicht richtig dich mehr sortieren kannst, ist dann auch die Auswirkung, dass
00:07:51: wir mental so eingeschränkt sind, dass du wirklich das Gefühl hast, hey ich bin Alien,
00:07:56: der hier gerade auf einem völlig falschen Planeten unterwegs ist und wie gesagt eine
00:08:01: eigentlich eine Schutzfunktion vom Gehirn, aber wenn ihr das erlebt, definitiv ein Zeichen
00:08:06: so dieses in Watte gepackt sein, dieses ich spüre so eine Schicht zwischen mir und der
00:08:12: Welt, an Hilfe, Schrei von unserem Körper, spät das uns jetzt mal drauf zu gucken, was
00:08:17: tust du überhaupt den ganzen Tag und wo kannst du für dich eine Schneise schlagen, Ruhe reinbringen?
00:08:23: Ja, wirklich, ich habe das in einer sehr extremen Variante, hatte ich es tatsächlich bei meiner
00:08:28: zweiten Corona-Erkrankung gehabt, da hatte ich auch diesen Brainfock wirklich massiv, weil
00:08:32: ich hatte nur den Virus, aber ansonsten wenig körperliche Anzeichen und deswegen habe ich
00:08:36: permanent weitergearbeitet und dann merkte ich wirklich so richtig physisch, wirklich
00:08:40: so fast wie so ein Nebel dann aufgezogen ist, also wirklich, ich merke da oben im Stern,
00:08:45: das funktioniert so nicht mehr, aber in dem Fall war es jetzt ja tatsächlich der Virus,
00:08:49: du beschreibst ja eine Überlastung sozusagen des Gehirns und gibt es Möglichkeiten, dass
00:08:55: wir uns da verschützen können?
00:08:56: Also ich sage mal Brainfock, also wenn du wirklich so dieses Gefühl schon hast, das ist der größte
00:09:03: Hilfeschrei, dann heißt es wirklich sofort, agieren, dich sofort rausnehmen, aus Reizeinwirkungen,
00:09:13: dir Phasen der Ruhe schaffen und das kann auch ganz ganz konkret bedeuten, auch wenn es
00:09:19: manchmal schwierig ist, aber das nächste Wochenende bewusst mal zu sagen, wisst du was, ich könnte
00:09:23: wieder irgendwo draußen rumspringen, könnte wieder irgendwas erleben, aber ich brauche
00:09:27: jetzt einfach mal ein, zwei Stunden wirklich nur Ruhe und Ruhe heißt dann auch kein Handy,
00:09:33: keine Musik hören, einfach mal versuchen, wieder die Kraft in deinem Körper zu entdecken,
00:09:40: damit du eben dieses Gefühl abstellen kannst.
00:09:43: Schlafen wäre super, aber da geht es ja meistens schon los, dass wir dann körperlich so
00:09:47: durcheinander sind, dass ich auch nicht mehr richtig schlafe, damit kleinen Schritten anfangen,
00:09:54: kleine Phasen der Ruhe reinzubringen, kann so ein erster Schritt sein aus diesem Brainfock
00:09:58: raus.
00:09:59: Es ist ja schon so, dass die meisten Leute bei dieser Überlastung sehr schnell die digitale
00:10:06: Welt denken, denkst du, dass die Technologie unser größtes Problem ist oder gemeinst,
00:10:10: es gibt auch andere Faktoren, die unser Gehirn belasten?
00:10:12: Also wenn wir jetzt mal so gucken, die Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten können wir tatsächlich
00:10:17: feststellen, dass Digitalisierung einer der größten Stressfaktoren geworden ist, einer
00:10:24: der größten Belastungen auch für Gehirn und Körper, warum?
00:10:28: Weil per se ist ja Digitalisierung super.
00:10:30: Wir können rund um die Uhr mit der ganzen Welt in Kontakt sein, auch wir beide jetzt
00:10:35: Nils, wir können hier im virtuellen Raum zusammenkommen, ihr Hörerinnen und Hörer,
00:10:40: ihr bekommt das Digital, das Gespräch vermittelt, das heißt Digitalisierung ist auf der einen
00:10:46: Seite mega, weil es uns wirklich Möglichkeiten eröffnet, auf der anderen Seite ist aber diese
00:10:52: technische Verfügbarkeit, dass wir eben 24/7 einkaufen können, im Austausch mit der Welt
00:10:59: sein können, Social Media uns angucken können, konsumieren können, für viele Menschen auch
00:11:04: so ein Zwang geworden, der dazu führt, dass du halt dauernd irgendwo in Verbindung bist
00:11:12: in der Welt, dass du dich schnell unterbrechen lässt, dass wir mittlerweile auch schon so
00:11:15: einen inneren Zwang entwickelt haben, schnell mal nach dem Handy zu greifen, das heißt
00:11:20: es ist auf alle Fälle ein ganz massiver Faktor, den wir für uns mal angucken können, wie
00:11:25: gehe ich damit um?
00:11:27: Insgesamt können wir aber sagen, dass andere Stressfaktoren wie zum Beispiel sich Sorgen
00:11:33: machen, das haben die Menschen seit Jahrhunderten.
00:11:36: Ich habe jetzt auch gerade aktuell ein Buch gelesen, was so Stressfaktoren in den letzten
00:11:41: Jahrhunderten waren und zum Beispiel so dieses Thema, alles wird immer schneller, alles muss
00:11:46: immer schneller passieren, das haben die Leute vor hundert Jahren auch sich schon beklagt.
00:11:51: Also das ist wirklich was, was sich durchzieht und gerade wenn du zum Beispiel dir Sorgen
00:11:55: machst um die Gesundheit, um deine Zukunft, um liebe Menschen in deinem Umfeld, das ist
00:12:02: tatsächlich noch ein größerer Stressfaktor, jetzt emotional auch mit Wirkung auf dem Körper,
00:12:08: weil das halt auch nochmal eher von innen kommt und beim Handy kann ich noch sagen,
00:12:13: okay ich mach's halt mal aus, ich versteck's halt mal, ich guck mal nicht drauf, aber
00:12:17: Sorgen dürfen wir noch mal einen anderen Umgang lernen und ich glaube so hat jede Zeit auch
00:12:23: größere Stressfaktoren und manche die einfach immer da sind und wo jeder, jede von uns
00:12:28: eben gucken kann, was ist es gerade bei dir, was hast du gerade das Gefühl, was überfordert
00:12:33: dich, was nervt dich, was raubt dir Kraft, Energie oder auch Zeit und dann dargezielt
00:12:39: anzusetzen.
00:12:40: Du hast ja am Ende von den Kapiteln häufig auch, ich sag mal so kleine Hacks, was man
00:12:46: machen kann, so wollen wir vielleicht mal so, wir sind da noch nicht am Ende des Gesprächs,
00:12:51: normalerweise kommen die Tipps immer erst am Ende, aber nichtsdestotrotz wollen wir
00:12:54: vielleicht mal darüber sprechen, was denn so ganz konkrete Tipps sein könnte, wie wir
00:12:59: uns im Alltag von dieser Informationsschlut besser abgrenzen können.
00:13:02: Ja, also ich hab's Brain Hacks genannt, wo hat Kreation, einfach Life Hacks kennen viele
00:13:08: von uns, einfach kleine, schnelle, umsetzbare Tipps und wenn wir jetzt gerade so auch reden,
00:13:13: Thema Reizüberflutung, ich bin immer ein Fan davon pragmatisch an die Themen ran zu
00:13:20: gehen, machbare Maßnahmen zu ergreifen und wenn ich jetzt nochmal die Idee auch von
00:13:27: vorher aufgreif das Brain Fog, was können wir tun, um rauszukommen, wenn ich sage, klingt
00:13:33: dich mal ein paar Stunden aus, sorg gut für dich, schau, dass du in deine Energie kommst,
00:13:37: ist das für viele Menschen schon ein Riesenschritt, ja zu sagen, ja würde ich ja gern, aber
00:13:42: wie bitte komm ich da hin und deswegen fangt ruhig mal kleiner an, das heißt einer der
00:13:47: Brain Hacks auch im ersten Kapitel von dem Buch "Kopf voll Hirn leer ist", zu sagen,
00:13:53: guck mal, welche Reize du im Moment wahrnimmst, im Moment hörst du gerade das Gespräch von
00:13:58: Nils und mir, ganz klar, aber guck mal, was nimmst du noch wahr, sind's Hintergrundgeräusche,
00:14:05: die klappern im Auto, wenn du vielleicht gerade fährst, was was komisch ist oder wenn du
00:14:11: zu Hause sitzt, es ist der brummende Kühlschrank, es ist die surrende Lüftung von deinem PC,
00:14:17: von deinem Laptop und guck dann mal, welchen Reiz kannst du so schnell wie möglich abstellen,
00:14:23: ohne großen Aufwand, weil das jetzt auch gerade ein Reiz ist, den du gerade gar nicht brauchst,
00:14:27: ja brummender Kühlschrank kann ich die Tür vielleicht zu machen, kann ich in einen anderen
00:14:31: Raum gehen, also mit ganz einfachen Ideen, ganz einfachen Maßnahmen anzufangen, weil
00:14:38: das gibt dir dann auch das Selbstvertrauen und die Power auch größere Dinge in Angriff
00:14:43: zu nehmen.
00:14:44: Genau, du hast genau die richtige Seite gefunden, auf die ich gerade eingehen wollte, und es
00:14:50: war wunderbar, vielen Dank dafür.
00:14:51: Und ich würde damit mal zu dem nächsten Punkt übergehen, nämlich zum Dopamin-Detox.
00:14:57: So, es ist ja so, dass, also das Dopamin ist ja sozusagen dann etwas, was uns die Glücksgefühle
00:15:02: dann auslöst und wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist es ja wirklich so, dass wir
00:15:07: teilweise, wenn wir schon hören, dass wir eine WhatsApp-Nachricht bekommen, dass wir das für
00:15:12: uns dann auch eine Art von Glücksgefühle auslöst.
00:15:16: Und du gehst in den Buch ja wirklich darauf ein auf das Thema Dopamin-Detox und deswegen
00:15:21: ist meine Frage, ist das nur ein Hype oder steckt auch wirklich was dahinter?
00:15:25: Ja.
00:15:26: Und vielleicht bevor ich die Frage konkret beantworte, nochmal ganz kurz der Hintergrund,
00:15:31: was passiert?
00:15:32: Ich habe vorher auch gesagt, es ist schwierig, das Handy zum Beispiel wegzulegen.
00:15:35: Ja, und ihr könnt euch immer überlegen, wenn in deinem Leben was Schönes passiert,
00:15:40: irgendwas, was dir Freude bereitet, dann schüttet dein Körper Glückshormone aus,
00:15:45: das kann Serotonin sein, Endorfine oder auch wenn es um Beziehungen geht, Oxytocin.
00:15:51: Körper schüttet diese Glückshormone aus und im nächsten Step schüttet dein Körper
00:15:55: Dopamin aus und Dopamin ist unser sogenanntes Tuss-Wieder-Hormon.
00:16:01: Ja, zu sagen, ah, das war jetzt, was ich, ich habe einen tollen Abend gehabt mit einer Freundin,
00:16:06: wir sind schon Abendessen gegangen, das Essen war lecker, wir haben tolle Gespräche gehabt.
00:16:10: So, sagt Dopamin, Corolla, Nils, das war super, Tuss-Wieder, das heißt Dopamin treibt uns
00:16:17: an, ein bestimmtes Verhalten, was uns gut getan hat, zu wiederholen.
00:16:21: Jetzt wiederhole ich, schüttet mein Körper Glückshormone aus, Dopamin, ja und wir kommen so in diesen Modus rein.
00:16:28: So, jetzt war da eine Frage gerade mit Dopamin-Detox, das heißt, viele Menschen sind mittlerweile so weit,
00:16:36: dass sie von einem Glückskick zum anderen hetzen, fast schon wie so ein Hamsterrat,
00:16:42: es muss immer geil sein, es muss immer Action sein im Leben, es muss immer tolle Momente geben,
00:16:48: das heißt, irgendwann mal ist dein Körper so Dopamin gesättigt, dass selbst noch mal eine Schippe
00:16:54: oben drauf, noch mal irgendwas Tolles, gar nicht mehr diesen Glückskick auslöst und dann machst du zwar
00:17:00: lauter tolle Sachen in deinem Leben, fühlst aber nicht mehr diese Glückskicks klar, weil du schon
00:17:06: gesättigt bist. So, und jetzt kam vor ein paar Jahren ein Psychologe auf die Idee und hat einen Beitrag
00:17:13: geschrieben und hat gesagt, guck dich mal an, bist du so jemand, der von einem High ins andere rennt
00:17:19: und deswegen aus der Dopamin-Sättigung gar nicht mehr rauskommt, ergo, dich gar nicht mehr glücklich
00:17:25: fühlst, weil du völlig übersättigt bist, dann würde es total Sinn machen, mal Impulse ein bisschen zu zügeln,
00:17:33: wenn du merkst, du hast einen Wunsch und sei es, ich stehe am Bahnsteig und hab Hunger und ich sehe
00:17:38: den Automaten, wo die Süßigkeiten drin sind oder die Softdrinks drin sind, eben nicht sofort zu sagen,
00:17:43: ich gebe jetzt diesen Impuls nach, ich befriedige das sofort, sondern zu sagen, diese Impulse mal
00:17:50: ein bisschen auszuhalten, damit meinem Körper die Chance zu geben, Glückshormone, Dopamin auch wieder
00:17:55: runter zu fahren. Der hat diesen Artikel veröffentlicht und es wurde dann aufgenommen von vielen auch im
00:18:02: Internet, ich nenn es jetzt mal ein bisschen böse, selbst ernannte Erfolgs-Gurus, die dann abgeleitet
00:18:10: haben, ihr müsst Dopamin-Detox machen mit der Idee, du musst dir alles verbieten, was Spaß macht,
00:18:16: du darfst ab sofort keine Pommes mehr essen, du darfst dies nicht, du darfst jenes nicht, du darfst
00:18:21: jenes nicht, mit dem Ergebnis, was sie versprechen, dass du dann sozusagen deine Speicher leer machst
00:18:27: und dann wieder normal agierst. Und da aber der Psychologe dann Stellung dazu genommen hat,
00:18:33: gesagt, es geht nicht darum, dass wir uns jetzt alles verbieten, was Spaß macht, sondern es geht
00:18:37: um diese Impulse ein bisschen zu steuern, ein bisschen zu kontrollieren, weil was würde denn
00:18:42: passieren, wenn ihr euch jetzt alle verbieten würdet, Dinge zu tun, die Spaß machen. Du würdest
00:18:50: grandios in eine Riesen-Depression unter Umständen reinrauschen, weil das kein natürliches Verhalten
00:18:57: ist. Und insofern, es ist ein Riesen-Hype, es wird suggeriert, mach das, verbiete dir alles,
00:19:03: was dir Spaß macht, aber wie gesagt, der Urheber der Idee, sagt ganz klar, tu das nicht,
00:19:08: macht überhaupt gar keinen Sinn. Ja, ich kann beide Seiten sehr gut nachverziehen. Also ich
00:19:14: habe mal mit, ich weiß nicht, ob dir der Name Tutto Wolffas sagt, da war eben halt lange der Chef
00:19:20: von Mercedes von dem Formel 1 Team und der hat ja bevor Mercedes Formel 1 Chef da wurde,
00:19:25: hat er ja schon mal seine Filme verkauft, war da in Monaco gesessen und saß da unten an der Piscine,
00:19:32: ich weiß nicht, wie hat sich Monaco ausgenannt, das ist ja diese eine Kurve, die man auch so
00:19:35: sehr aus dem Formel 1 Rennen so kennt, hat sich gerade seinen Cappuccino bestellt und
00:19:40: saß in der prallen Sonne und musste nicht arbeiten und hat auf einmal wirklich an diesem Cappuccino,
00:19:45: dieses Gefühl, wie totunglücklich er ist. Und das ist genau das so ein bisschen, es war eine Mischung
00:19:51: aus Bohrout, aber auch eben halt genau diese Aneinanderreihung von zu viel Glück sozusagen.
00:19:56: So und daraufhin hat er eben gesagt, nee, er muss sein Leben noch mal verändern und
00:20:01: noch mal andere Herausforderungen haben. Also von daher diesen Punkt kann man sehr gut nachvollziehen.
00:20:06: Ich finde aber auch auf der anderen Seite, wir haben jetzt ja schon die, als ein oder andere
00:20:10: Buch zitiert und es gibt ja momentan ein Bestseller, der sich sehr lange hält, das sind die noch 25
00:20:16: Sommer von dem Stefan Schäfer, der wiederum redet dann ja von seinem imaginären Bauer,
00:20:22: an den er da trifft, der tatsächlich dann sagt, dass er, als er eben halt merkt, dass er krank ist,
00:20:29: dass es ihnen sein höchstes Ziel ist, eben hat möglichst viele Glücksmomente zu sammeln.
00:20:33: So und ich finde auch das ehrlich gesagt nach wie vor immer noch ist so mein persönliches
00:20:40: Streben, dass ich einfach sage, so, nee, also bei mir sind es nicht zwingend Glücksmomente,
00:20:44: sondern neue Momente. Also ich bin immer sehr darauf aus wirklich neue Impulse,
00:20:49: neue Momente zu sammeln und finde, dass das einfach für mich immer etwas sehr Belebendes ist.
00:20:53: Also von daher ist es dann vielleicht nicht das Tus wieder Dopamin, sondern es ist eher Tu was
00:20:58: neues Dopamin. Ich weiß nicht, ob sein anderes Hormon ausgeschüttet wird, aber ich glaube tatsächlich,
00:21:03: dass beides in dem Sinne recht hat, sag ich mal so. Also wahrscheinlich dieses Hetzen zu zu viel
00:21:10: Glücksmomenten, tatsächlich das falsche, aber diese, ich glaube 100 Prozent nicht das, was du ja
00:21:16: auch sagst und wie du ihn dann eben halt auch rauszutierst, dass es immer noch darum geht,
00:21:20: sich wirklich schöne Momente zu schaffen, weil letztendlich sind wir Menschen nichts anderes
00:21:25: als die Bündelung von unseren Erlebnissen. Definitiv, absolut. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt,
00:21:31: sich diese Glücksmomente zu schaffen, ja, ist ja auch schon wieder was, was proaktiv ist,
00:21:37: was ich selber initiiere versus ich konsumiere. Wenn du durch Social Media nur durch scrollst,
00:21:44: passiert ja das genau das gleiche. Du siehst irgendwie nettes Video, auch cool. Dann sagst
00:21:49: dir vielleicht, ich höre jetzt auf, ich gehe jetzt raus, ich mache die Timeline zu, aber Serotonin,
00:21:55: Dopaminmechanismus funktioniert und deswegen scrollen wir, wischen wir permanent weiter,
00:22:00: können uns häufig gar nicht erklären, warum wir so festhängen in dieser Schleife und ich habe
00:22:05: festbrickgestellt bei vielen Menschen, wenn die mal erkannt haben, dass Dopamin praktisch dich
00:22:10: dazu führt, weiter zu scrollen, obwohl ein je Teil deines Gehirns schon sagt, jetzt hör halt
00:22:14: endlich auf mit dem Schmahn, ja, schaff dir mal Glücksmomente wieder in der echten Welt,
00:22:18: treff mal Menschen wieder in echt. In dem Moment, wo die diesen Mechanismus durchblickt haben,
00:22:23: können wir auch leichter aussteigen und Glücksmomente schaffen, definitiv. Super wichtig,
00:22:30: dafür sind wir auf der Welt, die Welt ist schön, zumindest größtenteils und dass wir eben auch
00:22:35: aktiv diese Glücksmomente schaffen und wenn du jetzt zum Beispiel sagst, für dich ist ein
00:22:40: Glücksmoment auch etwas Neues auszuprobieren, dann traue ich mir jetzt zu sagen willkommen in der
00:22:45: Welt der kreativen Kaoten, weil kreative Kaoten, die schütten tatsächlich Glückshormone aus,
00:22:51: wenn wir Neues lernen dürfen, Neues erfahren, Neues ausprobieren, also ich habe den in meinem
00:22:57: Bücher Namen gegeben, der Igor Ideenreich, der einfach mal ausprobieren will, der feststellt,
00:23:02: da gibt es ein neues Hobby, da gibt es ein neues Buch und dann schütten wir diese Glückshormone
00:23:06: aus und das ist auch gut, wenn wir dem folgen und auf der anderen Seite uns aber auch klar machen,
00:23:12: wir sind erwachsene Menschen, zum erwachsenen Alltag gehören auch mal blöde Aufgaben dazu,
00:23:18: ja, da muss man auch mal eine Steuererklärung machen, da muss da auch mal keine Ahnung irgendwelche
00:23:23: Anträge Formulare ausfüllen und es geht eben nicht darum, die Glücksmomente den nachzuhetzen
00:23:29: und zu denken, alles muss großer rotes Märchenschloss sein, nee, es ist da normale Alltag und gerade
00:23:35: wenn wir da mal was Doofes gemacht haben, können wir das nächste hoch auch wieder deutlich,
00:23:39: deutlich schöner genießen. Total, total, es gibt ja ganz viele von diesen Zeitmanagement-Sachen,
00:23:45: die oder Ratgebern, die immer wieder sagen, eat the frog first, also auf das worauf man am
00:23:51: wenigsten Lust an dem Tag hat, am besten gleich am Anfang setzen, weil dann hast du es hinter dir
00:23:55: und ich muss sagen, mit dieser Strategie schafft man es wirklich sehr, sehr gut auch teilweise,
00:24:00: wirklich so unerwartengenehme Aufgaben und auch irgendwie wegzukriegen und gerade weil man morgens
00:24:04: ja auch noch häufig am leistungsfähigsten ist, macht es dann auch, merkt man, dass es auch gar
00:24:09: nicht so schlimm ist, ehrlich gesagt, in dem meisten Film, also von daher. Nichtsdestotrotz, du gehst ja
00:24:14: in deinem Buch auch darauf ein, dass Stress quasi unser Gehirn regelrecht ausschalten kann,
00:24:20: das heißt, was würdest du denn als Rat jetzt nochmal für alle Zuhörer mitgeben,
00:24:25: wie können wir das verhindern, wenn wir uns einfach in stressigen Situationen befinden,
00:24:29: dass sich dann quasi unser Gehirn verabschiedet? Ja, ihr kennt es vielleicht, was heißt es,
00:24:37: Hirn schaltet aus, wenn ihr in eine stressige Situation kommt, kann ein wissenschaftlich
00:24:45: betrachtet einer von drei Zuständen eintreten. Vielleicht habt ihr das schon mal gehört,
00:24:49: die drei Fs. Stressmoment kommt, ist auch uraltbedingt schon unsere Vorfahren, der berühmte
00:24:58: Säbel, Zahn, Tiger, wenn da herführt. Warum ist es eigentlich immer dieser Säbel? Ja, das haben
00:25:03: wir uns auch gefragt. Ich habe ihn bewusst nicht ins Buch eingepackt, habe auch mit der Lektoren
00:25:08: darüber diskutiert, es ist so abgegriffen, aber manchmal ist der Begriff halt etabliert,
00:25:15: lass es ein anderes Wildes Tier sein, eine andere gewohnte Person. Wahrscheinlich gibt es
00:25:21: noch ein anderes so gefährliches Tier, was jeder sofort kennt und jeder sofort dann auch mit,
00:25:28: sozusagen, der Steinzeit in Verbindung. Aber gut, wir kommen vom Thema ab,
00:25:36: Entschuldigung, ich habe dich ja noch gebrochen. Mach nichts, lass es das Mammut sein, völlig
00:25:39: egal. Wiegt irgendwas ums Eck, du erschrickst und entweder gehst du jetzt in den Fluchtmodus,
00:25:45: gerade wenn es ein Angriffstierchen ist, ist es häufig gut, die Füße in die Hand zu nehmen.
00:25:52: Du flüchtest, du kämpfst, wenn du mutig bist, wenn du auch ausgebildet bist dementsprechend,
00:26:01: du stellst dich der Gefahr oder tritt der F-Freeze, du frierst total ein. Und dieser Freeze-Moment
00:26:07: ist für mich so dieser Hirnlehr-Moment, das kennt ihr vielleicht auch aus Prüfungen,
00:26:13: wo du sagst, eigentlich habe ich gut gelernt, ich wüsste die Antwort, aber da oben totale
00:26:19: Leere total eingefroren. Manchmal merken wir es auch, wenn wir Menschen treffen und Patout
00:26:25: den Namen nicht mehr wissen. Und je mehr du dich stresst, auf den Namen zu kommen von
00:26:29: deinem Gegenüber, desto mehr ist da oben alles wie weg. So, was kann helfen? Manchmal ist es
00:26:36: tatsächlich die Vorbereitung, was ich bei vielen Menschen festgestellt habe, auf bestimmte
00:26:40: Dinge, auf bestimmte Situationen können wir uns vorbereiten, beispielsweise indem du dich fragst,
00:26:46: was, was könnten so die Hindernisse sein, was könnten so die Hürden sein, bei einer Aufgabe,
00:26:52: bei einer Situation, in die ich reingehe, sich mental da schon mal drauf vorzubereiten, ist schon mal
00:26:59: super, super wichtig. Wir kennen das oft von Bewerbungsgesprächen, wo du sagst, was, was könnten
00:27:04: denn für Fragen kommen oder wenn ihr im Vertrieb tätig seid, was könnten denn für Einwände
00:27:09: kommen, alles das, was sich so vorbereiten kann, hilft schon mal Stress zu reduzieren, Vorbereitung.
00:27:14: Oder wenn es nicht klappt oder nicht hilft, ein Tipp, der immer hilft ist Luftholen.
00:27:21: Ah, da sind wir beim Atmen. Genau, ja in dem Moment, wo ich merke, völlig leere, völlig, ich bin grad
00:27:30: kopflos, hören leer. Atmen, 3, 4, 5 Atemzüge und versucht euch bewusst zu entspannen, weil in dem
00:27:39: Moment, wo die Spannung abfällt von uns, funktioniert durch Blutung vom Gehirn viel besser, Atmen versorgt
00:27:45: unser Gehirn, unsere Zählen, unsere Neuronen viel besser, um BAM, plötzlich ist die Lösung wieder
00:27:50: da, die Antwort ist wieder da, der Name ist wieder da. Also Atmen ist so ein sensationelles Tool,
00:27:59: möchte ich fast sagen. Du hast dein Atmen immer dabei, wir vergessen es halt häufig, weil wir
00:28:04: im Stress zu machen, kurzatmen werden, flachatmen und da bewusst zu sagen, ein Atmen, ausatmen,
00:28:11: Stress, wegatmen.
00:28:13: Finde ich super, finde ich super. Ich finde, ich bin ein großer Fan immer wieder über das Thema
00:28:18: Atmung herauszustellen, was einfach die beste Möglichkeit ist, auf sein autonomes Nervensystem
00:28:25: ein Fluss zu nehmen und dann ist es eben halt nicht mehr ganz so autonom, also von daher ein
00:28:29: Mega-Hack an dieser Stelle. Habe ich noch nicht drüber nachgedacht, werde ich aber auf jeden Fall,
00:28:33: ich bin heute Abend auf einer Veranstaltung, ich bin mir ganz sicher, es werden wieder Menschen auf mich
00:28:36: zukommen, die ich kennen sollte, aber der Name, ich nenne ihn nicht einwärtig, versuchst mal mit der
00:28:41: Atmung, mal sehen, was das bringt. Also danke, danke jetzt schon mal dafür. Kommen wir doch mal zu
00:28:46: dem Thema Emotionen. Inwiefern spielen unsere Emotionen bei der Reizverarbeitung eine Rolle?
00:28:50: Also kann man seine Emotionen eigentlich auch gezielt steuern, so wie unserem Atmen und vielleicht
00:28:56: um ein bisschen weniger belastet zu sein? Ja, also Teil 1 deiner Frage, welche Rolle spielen Emotionen
00:29:06: bei Reizeinwirkung, Reizüberflutung, sie spielen meiner Meinung nach die absolute Schlüsselrolle.
00:29:13: Warum Emotionen ist was, das entsteht in uns? Du kannst dir vorstellen über deine verschiedenen
00:29:22: Wahrnehmungskanäle, Augen, Ohren, auch Schmecken, irgendwie kommen Informationen in deinem Körper
00:29:28: an und jetzt passiert was Interessantes, weil dein Körper, dein Gehirn bewertet sofort,
00:29:35: das was gerade reinkommt, wie ist das? Wenn du jetzt zum Beispiel, also ich sage mal, du hörst
00:29:44: Kirchenklockenleuten am Sonntag Nachmittag, ja und du verbindest Klockengeläut am Sonntag Nachmittag,
00:29:51: Mensch, das war schön in der Kindheit, da haben wir dann immer einen schönen Spaziergang gemacht,
00:29:55: Klockenleuten ist für mich total positiv belegt, dann wirst du diese Kirchenklocken,
00:30:02: die Leuten als positiv wahrnehmen, freust dich. Sind Kirchenklocken für dich negativ belegt,
00:30:09: weil vielleicht immer am Sonntag früh um halb elf, du musstest in den Gottesdienst gehen,
00:30:14: ja das war egal wie es dir ging, du musstest da hingehen, kombiniert sozusagen dein Gehirn mit dem
00:30:22: Reizklockengeläute was total negativ ist, das heißt die Emotionen, die freigesetzt werden,
00:30:29: einmal positiv, einmal negativ, es sind immer die gleichen Kirchenklocken, aber es macht mit dir
00:30:34: selber, mit unterschiedlichen Menschen komplett andere Dinge, sondern es ist wichtig, dass wir
00:30:40: das mal verstehen, weil wir so oft sagen, ja für meine Gefühle kann ich ja nichts, das stimmt
00:30:46: zum Teil, weil Gefühle entstehen ja erstmal ob ich will oder nicht, was ihr aber machen könnt,
00:30:52: zum Beispiel mal hinterfragen, wenn du merkst bestimmte Menschen trickern dich an, bestimmte
00:30:58: Bilder, bestimmte Situationen trickern dich an, wenn sie dich negativ antrickern, dann hast du mit
00:31:04: hoher Wahrscheinlichkeit in deiner Vergangenheit mal negative Erfahrungen gemacht damit und das
00:31:11: wäre jetzt der Weg raus, Teil 2 deiner Frage, ja wie würde auch mit Reizüberflutung Stress
00:31:16: umgehen können, wenn ich jetzt sage, aha jetzt verstehe ich immer wenn ich den einen Kollegen
00:31:21: auf dem Gang treffe, dann geht mir das Messer in der Tasche auf, da würde ich am liebsten davon
00:31:27: rennen, eigentlich hat er mir gar nichts getan, aber trotzdem ich reagiere total, wenn du in deiner
00:31:34: Vergangenheit vielleicht ein Mathelehrer hattest, der dich genauso aussah und der dich immer fertig
00:31:40: gemacht hat, dann transportierst du sozusagen die Erfahrung aus der Vergangenheit, die färben
00:31:45: deine Emotionen und damit beeinflusst dein Verhalten und das allein mal zu durchblicken,
00:31:51: ja sozusagen mir zu überlegen, welche Erfahrungen färben hier meine Wahrnehmung,
00:31:59: welche Erfahrungen färben meine Emotionen, kann für viele erwachsene Menschen, für gesunde
00:32:04: erwachsene Menschen schon mal der Schritt raus sein, weil du jetzt sagen kannst, ah verstehe,
00:32:09: deswegen trickert mich das an, deswegen verhalte ich mich auf die Art und Weise und ich bin immer
00:32:16: ein großer Fan davon zu sagen Gefahr erkannt, wenn ich weiß wo Dinge herkommen, wie Dinge entstehen,
00:32:23: haben wir als gesunde erwachsene Menschen viel leichter die Möglichkeit unser Verhalten zu
00:32:29: verändern und in eine Richtung zu bringen, wo du jetzt sagst, so in meinem jetzigen Alltag,
00:32:35: so möchte ich das ab sofort anders machen, ist keine Garantie, gehört auch ein bisschen Training
00:32:40: dazu, aber ich nenne es in meinem Buch Mindside Gewinnen, also praktisch besser verstehen,
00:32:47: was in unserem Oberstübchen passiert und viele Leserinnen und Leser haben hier seitdem geschrieben,
00:32:51: dass allein dieses Verstehen, warum wir so handeln wie wir handeln, schon bei denen die halbe Miete
00:32:57: war dieses Verhalten zu verändern in Richtung wo sie sich heute wohler fühlen. Ja es ist total
00:33:02: lustig wie du das erzählst, weil ich habe da gerade darüber nachgedacht, weil wir heute schon im
00:33:07: Vorgespräch kurz über einen Tegern sie gesprochen haben, ich hatte da ja dieses Projekt den
00:33:11: Landshof mit zu entwickeln und da gab es eine Kollegin, die hat immer wenn die mich gesehen hat,
00:33:16: wollte die mir erst erstes erzählen was gerade nicht stimmt sozusagen, also wo noch zu zahlen.
00:33:22: Baumängel sind oder wo die Ausstattung nicht stimmt oder keine Ahnung war.
00:33:25: Und ich dachte immer, ob die mich mit dem Facility Manager hier irgendwie verwechselt
00:33:30: oder warum, die mir das immer jedes Mal erzählt.
00:33:32: Aber jedenfalls hatte ich mich dann tierisch genervt.
00:33:36: Und dann habe ich aber irgendwann das für mich dann auch so umgedreht und dachte so,
00:33:40: ha, guck mal, da vorne ist sie wieder.
00:33:42: Wetten die Sachte, also habe ich mir innerlich gesagt, Wetten, kommt gleich wieder mit genau
00:33:46: dem Thema.
00:33:47: Und dann habe ich mich im Grunde gefreut, dass ich recht hatte.
00:33:51: Also ich war dann eigentlich eher, war es dann andersherum, dass ich theoretisch enttäuscht
00:33:54: gewesen wäre, wenn sie es nicht gemacht hätte, hat sie aber nicht.
00:33:57: Also die war sehr verlässlich, was das betraf.
00:33:59: Von daher war es dann tatsächlich so, also ich will nur einfach sagen, ich habe es einmal
00:34:03: für mich dann so umgedreht, dass ich mich eigentlich fast gefreut hatte, dass sie wieder
00:34:08: mit diesen Themen dann so bei mir ankam.
00:34:10: Also von daher kann ich die Situation sehr, sehr gut nachverziehen.
00:34:14: Nichtsdestotrotz ist das, was du beschreibst, ist ja im Grunde genommen eigentlich ganz
00:34:19: gute Überleitung zu meiner nächsten Frage, weil du erwähnt sind dein Buch ja auch, dass
00:34:24: unsere Wahrnehmung nicht immer der Realität entspricht.
00:34:27: Magst du vielleicht das mal ganz kurz auch nochmal für unsere Hörerinnen erläutern?
00:34:30: Ja.
00:34:31: Also das, was ich jetzt gerade erklärt habe mit den Emotionen, färbt unser Verhalten und
00:34:37: das geht sogar schon früher los.
00:34:39: Es färbt auch oder es beeinflusst auch, was du wahrnimmst.
00:34:43: Also Wahrnehmung bedeutet ja, ihr wisst es, wir haben mehrere Sinnesorgane, wir haben die
00:34:47: Augen, wir haben die Ohren, wir haben unseren Tassen, wir haben unseren Geschmacksin, wir
00:34:51: haben unseren Geruchsin.
00:34:52: Und jetzt könnte man ja sagen, äh, unsere Augen, wenn zum Beispiel Nils und ich, wenn
00:34:57: wir in einem Raum sind, wir sehen ja wohl das Gleiche.
00:35:00: Mhm.
00:35:01: Ja, aber nicht alles, was wir sehen, kommt bei uns entsprechend auch im Gehirn an.
00:35:09: Das heißt, je nachdem auch zum Beispiel, greift es von vorher auf, welche Erfahrungen
00:35:13: du hat, welche Emotionen du mit was verbunden hast oder auch beispielsweise, was dich interessiert,
00:35:19: was dich gerade beschäftigt, nimmst du völlig andere Dinge wahr als Menschen, die im gleichen
00:35:24: Raum sind wie du.
00:35:25: Kann man direkt mal ein Experiment machen.
00:35:27: Ja, wenn ihr jetzt gerade zuhört, schau dich mal um, vielleicht bist du in einem Raum drin,
00:35:32: vielleicht bist du gerade unterwegs, im Auto vielleicht unterwegs, wo du gerade diesen
00:35:36: Podcast hörst und jetzt guck dich mal um und stell dir vor, du bist ein Feuerwehrmann,
00:35:43: eine Feuerwehrfrau.
00:35:44: Guck dich mal in dem Raum um, mit den Augen eines Feuerwehrmannes, Feuerwehrfrau.
00:35:51: Und dann guck dich mal um mit den Augen einer Mutter, eines Vaters.
00:35:59: Und dann guck dich vielleicht mal um, du hast gerade den Facility Manager genannt, Nils,
00:36:08: guck dich mal um mit einem Facility Manager Blick.
00:36:11: Ausmeister, Putz, geschwader Blick.
00:36:14: Und ihr werdet merken sozusagen, welche Brille du gerade aufsetzt.
00:36:20: Der Feuerwehrmann, der Feuerwehrmensch sieht überall Gefahr.
00:36:24: Oh, da ist der Notausgang nicht beschildert.
00:36:26: Mensch, wie könnte man das lösen?
00:36:29: Mutter, Vater sehen wieder ganz andere Dinge, wenn ich Sachen putzen muss.
00:36:33: Das finde ich auch in Hotels immer so lustig oder in Designer Wohnungen.
00:36:38: Die schauen super aus, sind aber total ätzend zu putzen.
00:36:41: Ja klar, weil ich weiß nicht, mit unterschiedlichen Blicken draufgeguckt werde.
00:36:45: Falschen volles Form statt Formfälligensfanschen.
00:36:47: Ja, genau.
00:36:48: Und das ist genau das, wie die Wahrnehmung.
00:36:52: Ich schreibe es in meinem Buch auch eine Falschnehmung sein kann, weil wir zum Beispiel im gleichen
00:36:57: Raum sind und ich sage, dann ist es ja voll unsicher hier, da ist überhaupt gar kein
00:37:01: Notausgang beschildert.
00:37:02: Ja, und was machen wir denn jetzt hier, wenn es brennt?
00:37:05: Und der andere sagt, das war so eine Super Event Location.
00:37:08: Ja, und die Acoustik war toll.
00:37:10: Also wir nehmen dementsprechend auch völlig unterschiedlich wahr.
00:37:13: So, was bringt es euch für euer Leben, auch für eure Gesundheit, mentale Gesundheit,
00:37:18: körperliche Gesundheit über Prüfmal, ob deine Wahrnehmungen vielleicht Falschnehmungen
00:37:24: sind?
00:37:25: Wir sind dann drin auch im Thema Glaubenssätze, sagt euch vielleicht was, limitierende Überzeugungen.
00:37:31: Wir schleppen sozusagen immer auch die Brille mit, mit der ich erzogen bin.
00:37:35: Das können dann so Weisheiten sein, wie wer A sagt, muss auch B sagen, Schuster bleibt
00:37:41: bei deinen Leisten, dass du zum Beispiel sagst, ich will mich beruflich nicht verändern, weil
00:37:46: wer A sagt, muss auch B sagen, ich muss es jetzt bis zur Rente durchziehen.
00:37:49: In puncto Gesundheit, wenn du mal gelernt hast, alles was unter 60 Minuten Bewegung ist,
00:37:57: bringt sowieso nichts, dann wirst du auch so durch dein Leben durchgehen und das mal
00:38:02: auf den Prüfstand zu stellen, dass diese Wahrnehmungen vielleicht Falschnehmungen sein
00:38:07: können, kann einen deutlichen Unterschied machen, Stress auch reduzieren, gerade auch
00:38:13: im Miteinander.
00:38:14: Das Beispiel, was du gerade geschildert hattest, Nils mit der Kollegin im Hotel.
00:38:19: Ich kann das wahrnehmen, die ist komisch drauf, was will die dauernd von mir?
00:38:26: Ich kann mich antrickern lassen und kann innerlich voll in den Fight-Modus gehen oder so wie du
00:38:31: es eben gemacht hast.
00:38:32: Nee, das freue ich mich schon drauf.
00:38:33: Was wird ihre nächste Frage sein?
00:38:36: Wahrnehmung steuert einfach ganz entschieden, was bei uns ankommt, aber wir können es im
00:38:43: Gegenzug genauso steuern, was wir wollen, was ankommen soll.
00:38:47: Weiß nicht, ob ich das nicht ganz gut erklärt habe.
00:38:50: Ich finde, das ist sehr gut erklärt und ich möchte dieses Thema abschließen mit dem
00:38:54: Zitat von der kleine Prinz.
00:38:55: Man sieht nur mit dem Herzen gut, dass wesentliche ist, für die Augen unsichtbar.
00:38:59: Ja, schön, genau.
00:39:01: Ich finde, das ist sehr gut erklärt.
00:39:07: Deswegen will ich an der Tat rüber zum nächsten Punkt und es ist ehrlich gesagt mein Lieblingspunkt
00:39:12: und ich habe tatsächlich das Gefühl, dass das inklusive mir immer schlimmer wird, die
00:39:18: Konzentration.
00:39:19: Das heißt also, sich wirklich auf eine Sache zu fokussieren, fokussiert zu bleiben und
00:39:26: sich nicht ablenken zu lassen.
00:39:27: Das finde ich ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit heutzutage.
00:39:31: Hast du auch da A. kannst du es bestätigen und B. hast du da vielleicht auch noch einen
00:39:36: Heck für uns?
00:39:37: Ja.
00:39:38: Also ich kann es insofern bestätigen, dass zunehmend Menschen drüber klagen, dass sie
00:39:46: sich nicht mehr konzentrieren können, dass es ungleich schwer ist, bei das Sache zu bleiben,
00:39:52: den Fokus zu halten.
00:39:54: Wobei es natürlich, wie es immer auch ist, ganz viele Beispiele gibt von Menschen, die
00:39:58: sagen, kein Problem.
00:39:59: Ja, ich habe da meine Modi gefunden, überhaupt kein Problem und das ist für mich genau der
00:40:04: Punkt, die haben ihren Modus gefunden.
00:40:07: Weil, wenn ich das aufgreif von vorher, Digitalisierung, Erreichbarkeit, 24/7, Essen rund um die Uhr verfügbar,
00:40:17: wir haben in unserer Mittel- oder westeuropäischen Kultur, wir haben ja ständig alles verfügbar
00:40:24: und das heißt auch beispielsweise im Miteinander, du kannst auch permanent mittlerweile rausgerissen
00:40:30: werden.
00:40:31: Also Menschen, die in den Büros arbeiten, die kennen dieses Phänomen, du willst eigentlich
00:40:35: gerade konzentriert arbeiten, steckt wieder Kollege, Kollege, den Kopf zur Tür rein.
00:40:40: Ja, Nils hast du gerade mal schon in zwei Minuten Zeit für mich.
00:40:42: Die dann 20 sind?
00:40:44: Genau, die dann 20 sind.
00:40:46: Das ist übrigens die größte Lüge, mittlerweile hast du kurz mal Zeit, vergiss es, 20 Minuten
00:40:51: Minimum sind weg.
00:40:52: Das heißt, wir sind schon aus so einer Gesellschaft von Störern und Störanfälligen geworden,
00:40:59: was wirklich dieses permanente gestört werden natürlich super schlecht für die Konzentration
00:41:05: ist.
00:41:06: Und das Interessante ist, man kann es mittlerweile auch belegen durch wissenschaftliche Studien,
00:41:13: dass wir tatsächlich unsere Aufmerksamkeitsspanne nicht mehr so lange halten können wie noch
00:41:20: vor ein paar Jahrzehnten.
00:41:21: Und das befeuert sich gegenseitig, vielleicht ist euch das schon mal aufgefallen, Werbe-Clips,
00:41:28: Werbespots werden immer schneller geschnitten.
00:41:30: Filme werden immer schneller geschnitten.
00:41:33: Guck dir mal ein Film an von 1970, da denkst du dir, wo haben die eine Zeit gehabt, die
00:41:41: Szene stundenlang auszubreiten, auch das wird immer schneller geschnitten.
00:41:47: Mit Spotify zum Beispiel, wie es gekommen ist, hat sich massiv die Musikbranche verändert
00:41:51: oder die Musikart auch früher gab es Songs, die haben ganz lange Intros gehabt.
00:41:57: Bis es damals zur Sache ging, die haben sich diese Zeit genommen, die haben sich diese
00:42:02: Zeit gelassen.
00:42:03: Jetzt weiß man, wenn ich spätestens nach 10 Sekunden Intro irgendwas massives reinknallt,
00:42:10: sind die Leute weg.
00:42:11: Das heißt, es ist wirklich auch in unserem Gehirn hat sich was verändert, aber das heißt
00:42:17: nicht, dass wir dem ganzen Hilfluss ausgeliefert sind.
00:42:20: Und das heißt für euch, wenn du so das Gefühl hast, das stimmt, ich kann schwer länger
00:42:26: bei der Sache bleiben.
00:42:27: Das kannst du wirklich trainieren, dass du sagst bei bestimmten Dingen, also erstmal
00:42:32: schon mal Störungen abstellen, das ist mein absoluter Lieblingstipp, ob es im Büro ist
00:42:37: oder auch zu Hause, dass du sagst, jetzt will ich wirklich mal eine Viertelstunde meine Ruhe
00:42:41: haben, schaltet alles ab, was euch irgendwie rausreißen kann, macht die Türen zu, wenn
00:42:47: du ein Büro arbeitest, macht dieses Vorschaufenster, plinge von den Mails aus, versteck dein Handy,
00:42:54: also sorg dafür, dass Störquellen schon mal ausgeschaltet sind.
00:42:58: Und dann kannst du schon gucken und trainieren, Fokus zu halten, längere Zeit zu halten
00:43:06: und was dabei aber bitte super, super wichtig ist.
00:43:09: Ihr kennt es vielleicht, wenn ihr schon mal versucht habt zu meditieren.
00:43:12: In dem Moment, wo du dich auf deine Mathe setzt und sagst, oh, und ich konzentriere
00:43:17: mich jetzt und ich halte den Fokus und ich werde frei im Kopf zack, zack, zack, dann
00:43:21: geht da oben das Gedankenkarussell los, die Gedanken schießen wie Rennautos durch den
00:43:27: Kopf und dann fangen wir in der Regel an uns zu ärgern.
00:43:29: Dann fangen wir an uns selber zu schimpfen und es bleibt doch mal konzentriert und
00:43:35: hier der Tipp, schimpft euch nicht, weil Gedankenlehre kriegen, wann ich hin, also selbst Mönche,
00:43:43: die seit Jahrzehnten meditieren, die sagen auch ich krieg diese Gedankenlehre nicht hin,
00:43:48: ja, ich kann den Fokus halten, weil ich meine Aufmerksamkeit lenke.
00:43:52: Das heißt, wenn Gedanken kommen, hol dich wieder zurück, setzt einen schönen Gedanken
00:43:59: in dein Kopf, den du dann weiter verfolgen und wenn du schaffst mal 10 Sekunden Fokus
00:44:04: auf den Gedanken zu halten, 10 Sekunden auf ein schönes Gefühl, auf ein schönes Geräusch,
00:44:09: dann kannst du das auch wieder trainieren.
00:44:11: Und wichtig dabei ist auch, macht euch nicht den Stress, weiß nicht, ob ihr das wisst,
00:44:17: es gibt zu verschiedenen Stadien der Aufmerksamkeit, wir haben so diese ganz fokussierte, superwache
00:44:24: Aufmerksamkeit, Konzentration, die ich brauche, bin ich zum Beispiel Arbeit, wir haben aber
00:44:29: auch zum Beispiel ein Aufmerksamkeitskonzentrations, einen Zustand, der nicht gerichtet ist, der
00:44:41: sehr breit ist und das kennt ihr, wenn ihr auf der Autobahn zum Beispiel unterwegs seid
00:44:46: und kein Verkehr ist.
00:44:48: Ja, und dann lässt du dich einfach treiben, du fährst dahin, du bist trotzdem fokussiert,
00:44:53: aber du hast nicht diese permanente Wachheit, aber du weißt, wenn vor dir einer bremst,
00:44:57: du bist da.
00:44:58: Und ich glaube auch, das ist wichtig, dass wir uns das mal zugestehen, dass es nicht
00:45:03: darum geht, jederzeit superwach, superfokussiert zu sein, sondern diese verschiedenen Aufmerksamkeitsstadien
00:45:09: auch mal zu spielen, zu zelebrieren und dann eben da, wo es passt, in den jeweiligen Zustand
00:45:16: reinzugehen.
00:45:17: Ja, ich kann das total gut nachvollziehen, wobei ich muss ehrlich gesagt sagen, dass
00:45:22: ich schon beim schnellen Autofahren deutlich fokussierter bin als beim langen Autofahren.
00:45:27: Also das ist auf jeden Fall Fakt, aber du hast recht, das ist natürlich mit Sicherheit
00:45:31: anstrengender.
00:45:32: Ich möchte mal ein Thema noch mal herausstellen, weil es eben halt auch in deinem Buch eben
00:45:38: halt auch einen gewissen Platz einnimmt, ist das Thema Resilienz.
00:45:43: So, und das Thema Resilienz ist ja, jetzt sage ich mal so, das grob vereinwacht ist so ein
00:45:48: bisschen unsere Widerstandsfähigkeit oder eigentlich ist ja genau genommen, kommt es
00:45:52: ja aus der Materiallehre, wie gut wir wieder in unseren Ursprungszustand zurückkommen können,
00:45:56: sozusagen, wie ein Flumi nach einem Auffall wieder zurückgeht.
00:46:00: So, wie würdest du sagen können wir unsere innere Widerstandsfähigkeit stärken, um eben
00:46:06: halt besser mit dieser Reizüberflutung und mit dem Stress umgehen zu können?
00:46:10: Ja, also ihr könnt von mehreren Seiten kommen.
00:46:14: Ich habe in meinem Buch mal verschiedene Faktoren der Resilienz zusammengetragen, im Prinzip
00:46:20: neun, ich nenn es neun Faktoren der Resilienz, da ist so ein Bereich, nennt es Basisbereich,
00:46:28: wo wir wissen rein, mental kann es uns stärken, wenn wir zum Beispiel Dinge, die mir passiert
00:46:34: sind, die ich nicht verändern kann, wenn ich die akzeptiere.
00:46:37: Ich sage, ist jetzt doof, aber ist jetzt einfach wie es ist, das heißt so eine innere Akzeptanz
00:46:43: für viele Sachen.
00:46:44: Ich bin Bahnfahrer, ich muss sehr viel akzeptieren.
00:46:46: Ja, da bist du.
00:46:47: Wenn ich jedes Mal aufregen würde über jede Verspätung, also ich kann mich eigentlich
00:46:52: gar nicht daran erinnern, ich fahre jeden, jede Woche zumindest 2mal Bahn und ich würde
00:46:56: jetzt behaupten, seltenst pünktliche Geschichten da gehabt und gerade diese Strecke Hamburg,
00:47:03: Berlin ist momentan so schon echt ein Abenteuerspielplatz, was das betrifft und von daher, ich kann
00:47:09: mir sehr gut nachvollziehen, wenn du es nicht ändern kannst, einfach zu sagen, ist halt
00:47:13: jetzt so.
00:47:14: Ja, genau.
00:47:15: Das ist, das ist, das ist.
00:47:16: Das ist auch schwer.
00:47:17: Nein, kein Problem.
00:47:18: Ich habe dich spontan unterbrochen wegen, weil ich genau diese Art von Gelassenheit etwas
00:47:26: ist, was ich mir jetzt in den letzten Monaten eigentlich mitmuste.
00:47:29: Ja, genau.
00:47:30: Genau.
00:47:31: Und das ist auch, wie du sagst, eben, man kann es trainieren.
00:47:32: Also ich denke mal Akzeptanz ist eines der schwierigsten auch, aber nützt ja teilweise
00:47:39: auch nichts.
00:47:40: Kann ich mich selber zerfleischen, aber ist wie es ist.
00:47:43: Aber das ist wie gesagt nur ein Faktor.
00:47:45: Und gibt es so andere Faktoren, wie auch so ein bisschen Optimismus entwickeln zu können,
00:47:51: eher das Positive im Leben zu sehen, eher das Positive im Alltag zu sehen.
00:47:56: Das heißt mehrere mentale Anknüpfungspunkte.
00:47:59: Aber einen Punkt, der jetzt zum Beispiel auch genau in dein Thema reingeht, Nils, ich
00:48:04: habe es genannt Vitalität.
00:48:06: Ist für mich was rein körperliches, wo wir jetzt auch wissen, wenn du körperlich fit
00:48:14: bist, wenn du ausgeschlafen bist, wenn du deine Erholzeiten hast, dann gehst du mit den Wiedrigkeiten
00:48:20: im Leben ganz anders um, als wenn du so auf der letzten Rille daherkratzt.
00:48:24: Das geht auch bei Kleinigkeiten los, kenn dir, wenn du in der Arbeit bist und dann will
00:48:31: jemand was von dir und du magst eigentlich gar nicht, aber du willst heute Abendpünktlich
00:48:36: Feierabend machen, du willst was Schönes mit deiner Familie machen, jetzt bist du eh schon
00:48:40: angeschlagen, dann fällt es wahnsinnig schwer, nein zu sagen, Grenzen zu setzen, bist du
00:48:46: aber in deiner Kraft, in deiner körperlichen Kraft, fällt es uns sehr viel leichter für
00:48:51: uns einzustehen, für unsere Bedürfnisse einzustehen, nein zu sagen, Grenzen zu setzen.
00:48:56: Und deswegen ist mir in diesem ganzen Thema eben das körperliche so wichtig auch geworden,
00:49:04: weil viele Menschen denken immer, ja um mit Wiedrigkeiten besser umgehen zu können, um
00:49:09: besser resistent dazu werden, ich muss mental arbeiten, ich brauche da Psychokniffe, aber
00:49:17: manchmal reicht es einfach ausreichend Wasser zu trinken, genügend Wasser zu trinken, eine
00:49:22: Runde an die frische Luft zu gehen und zack gehst du mit Wiedrigkeiten die Auftauchen
00:49:27: völlig anders um.
00:49:28: Ja, ich weiß genau was du meinst.
00:49:31: Du hast auch in deinem Buch einen Bereich zum Thema Multitasking und sagst eben halt,
00:49:37: wie ineffektiv das ist und da war auch in der allerersten Folge von Healthwise, der unser
00:49:42: gemeinsame Bekannte Volker Busch auch schon im Gespräch auch mal mit dem Mythos aufgeräumt
00:49:47: hat, dass Frauen angeblich multitaskingfähiger werden als Männer, was zumindest wissenschaftlich
00:49:52: nicht bewiesen ist und deswegen erzähle doch mal warum multitasking so ineffektiv ist
00:49:58: und idealerweise auch wie wir den Übergang zum Singletasting schaffen.
00:50:03: Ja.
00:50:04: Also warum ist es ineffektiv?
00:50:05: Ihr könnt euch vorstellen, wann immer du in deinem Alltag Dinge tust, die deine Aufmerksamkeit
00:50:13: fordern, sind Teile deines Gehirns damit beschäftigt diese Aufgaben zu lösen.
00:50:20: So und wenn ich jetzt zum Beispiel sage, was ja viele von uns machen, du hängst in einem
00:50:26: super langweiligen Videocall, Online-Meeting drin, ja du musst deine Nase da zeigen, es
00:50:32: ist einfach wichtig, dass du da bist, aber es ist einfach super langweilig.
00:50:36: Was machen die mal?
00:50:37: So was so lustig, ich muss jetzt schon lachen, weil ich kenne das von diesen, wir haben
00:50:42: immer so Vorstands-Meeting, weil man einen letzten Arbeitgeber gehabt, die immer online
00:50:45: waren und wenn du dann immer permanent E-Mails von den Leuten dann bekommen hast, so, gar
00:50:50: nichts mit dem Thema zu tun, was merkst du, was die gerade in Wirklichkeit tun?
00:50:53: Ja, genau, das ist natürlich droh, wenn ich die dann gleich abschick.
00:50:56: Also der Könner sammelt dann erstmal, schickt erst, wenn das Meeting vorbei ist, aber
00:51:00: allein der Umstand, jetzt fange ich an meine E-Mails zu beantworten, viele Menschen meinen,
00:51:06: sie können das.
00:51:07: Ich kann hier gleichzeitig zuhören, ich kann aber auch gleichzeitig E-Mails machen,
00:51:11: nee geht nicht, weil es ist die gleiche Region im Gehirn, damit beschäftigt, Sprache, Kommunikation
00:51:18: ist einfach ein Areal.
00:51:19: Wo wir gut so einem Multitasking ist, wenn du Dinge tust, die völlig unterschiedliche
00:51:25: Gehirnbereiche beschäftigen oder wo ich sage, du hast totale Routine, was gut funktioniert,
00:51:32: ist mein wegen Bügel und Fernsehschauen, wobei du bei beiden Sachen nicht wirklich super
00:51:38: konzentriert bist, aber das geht schon, ja, da Radio hören und Auto fahren, haben die
00:51:42: meisten von uns mittlerweile echt inhaliert.
00:51:45: Das heißt, wenn so niederschwellige Angebote sind, da können wir schon Dinge gleichzeitig
00:51:51: machen.
00:51:52: Aber auch wieder, guck mal, wenn ihr dann zum Beispiel einparkt, was macht ihr aus?
00:52:00: Die meisten Menschen machen das Radio aus.
00:52:02: Warum?
00:52:03: Weil in dem Moment, wo ich mich konzentrieren muss, alles was zusätzlich ins Gehirn rein
00:52:07: geht, ist schön.
00:52:08: Danke, dass du es bestätigt.
00:52:09: Nein, nein, ich hatte sogar ein Auto, das immer beim Rückwärts einparken, dann die
00:52:13: Musik leiser gemacht hat, schon automatisch.
00:52:15: Also von daher, das ist ein häufigste Thema.
00:52:18: Weißt du, was bei mir wirklich immer das massivste ist, ist, wenn ich telefoniere und dann
00:52:25: parke, weiß ich immer nicht, und dann gehe ich aus dem Auto und gehe ich dann dahin, wo
00:52:29: ich hingehen möchte, dann weiß ich immer nicht mehr, wo mein Auto steht.
00:52:32: Ja, zum Beispiel.
00:52:33: Ganz genau.
00:52:34: Wir können zwei Dinge, die die Aufmerksamkeit fordern, nicht parallel tun.
00:52:39: Sondern jetzt war da eine Frage, wie komme ich zum Single Tasking.
00:52:42: Probiert mal aus, also da, wo du auch sagst, es sind locker zwei Beschäftigungen, tatsächlich,
00:52:48: das kann ich gut nebenher machen, weil es so niederschwellig ist, weil das eine, das
00:52:52: andere nicht großartig beeinflusst, weitermachen.
00:52:55: Ich glaube, wirklich lernen tun wir es erst, wenn es anfängt, wie zu tun.
00:53:01: Wenn ich zum Beispiel merke, Meetings, ich beantworte die Mails nebenbei und ich hau
00:53:08: da in die Mail einen Riesenfehler rein, der mir danach um die Ohren fliegt.
00:53:12: Oder wenn im Meeting dann plötzlich doch das Wort an mich gerichtet wird und ich quasi
00:53:17: mein Gesicht verliere, weil offensichtlich ist, dass ich die letzten fünf Minuten nicht
00:53:22: zugehört habe.
00:53:23: Also immer, wenn es anfängt, das ist jetzt nicht ein schöner Mechanismus, aber manchmal
00:53:28: lernen wir nur durch Schmerz, dann hören wir auf.
00:53:32: Und ich bin ja auch, ich mache ja jeden Blödsinn auch mit und ich war tatsächlich mal in einem
00:53:37: Webinar mit dabei als Teilnehmerin.
00:53:39: Oh, das war so fadig und ich habe immer gehofft, dass es endlich mal besser wird.
00:53:44: Also habe ich halt mit halbem Ohr zugehört, habe mit anderen Ohr Hand Whatever E-Mails
00:53:51: gemacht und habe eine E-Mail bekommen.
00:53:53: Ich habe da gerade eine neue Kreditkarte zugeschickt bekommen gehabt, die du ja freischalten musst
00:53:59: und dann kam die E-Mail ja, Frau Nussbaum, neue Kreditkarte ist da.
00:54:04: Bitte klicken Sie hier, um Ihre Kreditkarte freizuschalten.
00:54:07: Vergeben Sie den Kot ein, blum blum blum.
00:54:08: So, ich mache das alles und habe leider nicht geschnallt.
00:54:12: Da ist das eine Pishing, oder wie haben wir Pishing Mail, Pishing Mail, Pishing Mail, Pishing
00:54:17: Mail war.
00:54:18: Und dann haben die Banditen 5000 Euro vor meiner Kreditkarte abgebucht.
00:54:25: Das war tolles Lehrgeld.
00:54:27: Das war mein Lehrgeld.
00:54:29: Das war mein Lehrgeld.
00:54:31: Ich habe gedacht, ich kann es doch easy nehmen bei Nein.
00:54:35: Ich konnte es nicht.
00:54:37: Und seitdem, ich schwörste, ich mache es nicht mehr nebenbei, weil erstmal es strengt
00:54:41: unglaublich an, auf zwei Kanälen senden, empfangen zu wollen, plus eben auch noch solche Dummheiten
00:54:47: macht es nicht.
00:54:49: Ja, anstrengend ist wirklich ein guter Übergang.
00:54:53: Du sprichst in deinem Buch auch über Hochsensibilität und also besonders empfindsame Menschen.
00:55:00: Wie können die dann besser mit diesen Reizungen der Flutungen umgehen?
00:55:02: Ja.
00:55:03: Und über Flutung habe ich gerade, du weißt, was ich sagte.
00:55:07: Zu viel Reizung.
00:55:08: Ich war gedanklich schon in der Antwort drin.
00:55:11: Ich weiß, worauf du hinaus willst.
00:55:13: Ja, was können die tun?
00:55:15: Was ich festgestellt habe bei vielen meiner Klienten und Klientinnen, allein dadurch,
00:55:21: dass das Kind einen Namen hat, Hochsensibilität, ist bei vielen schon viel Stress abgefallen,
00:55:30: weil sie plötzlich merken, ich bin nicht im negativen Sinne überempfindlich, ich bin
00:55:36: nicht komisch, wir messen uns ja dann auch immer gerne an unserem Umfeld, vergleichen
00:55:40: uns dann immer gerne und das sind natürlich Hochsensible häufig komisch.
00:55:47: Wieso ist das jetzt zu laut, die Musik ist doch gar nicht so laut.
00:55:52: Und in dem Moment, ich finde es großartig, da es auch viele gute Bücher gibt zu dem
00:55:57: Thema, allein das mal zu wissen, doch das gibt es.
00:56:01: Es gibt Menschen, die einfach viel feinere Antennen haben, die viel feinere, sensorische
00:56:07: Wahrnehmungen haben und die dürfen dann tatsächlich auch noch besser auf sich achten und zum
00:56:15: Beispiel sagen bestimmte Situationen, ich setze mich den gar nicht mehr aus oder ich weiß
00:56:21: nicht, ich habe das Konzert, der auch wenn es für die anderen Menschen normal lautstärke
00:56:27: ist, wenn ich merke nach 10 Minuten nach einer gewissen Beschallung, kriege ich Kopfweh,
00:56:32: dann entsprechend auch zu sagen, wie kann ich gut für mich schützen, wie kann ich diese
00:56:38: lautstärke Gerüche, whatever für mich einschränken, bis hin dann auch zum Beispiel zu sagen,
00:56:45: kompletten Rückzug, wenn ich jetzt einen ganzen Tag draußen unterwegs war, viel auf mich
00:56:48: eingebrettert ist, brauchen hochsensible, deutlich mehr Rückzug, deutlich mehr Ruhe, um wieder
00:56:55: runterzukommen, sich zu erholen.
00:56:57: Das heißt jetzt bitte nicht, sich komplett aus dem Alltag zu verabschieden, also quasi
00:57:03: komplett nur noch ins Kuschelbettchen zu gehen, weil eine gewisse Herausforderung hält euch
00:57:09: natürlich auch wach, hält euch natürlich auch lebendig, aber hier ist sehr fein zu
00:57:14: tunen, wie viel Impact tut ihr gut und wo ist für dich die Grenze überschritten und
00:57:20: bei Hochsensibilien ist die Grenze halt definitiv tiefer als bei Menschen, die eben nicht so
00:57:25: feinfühlig wahrnehmen.
00:57:27: Wir haben eine Freundin im Freundeskreis, nicht das Wort Freundin schon so sagt, und
00:57:33: die zum Beispiel kommt nicht mehr auf unsere Partys, sondern die sagt, du lass uns lieber
00:57:39: zu zwei treffen oder zu vier, aber ich kann das nicht mehr.
00:57:44: Also dieses Genau viele Leute, viele Musik, alles drumherum, das möchte sie eben halt nicht
00:57:50: mehr, die möchte deswegen aber genau wie du sagst, nicht jetzt zur Einsiedlerin werden,
00:57:53: aber die sagt eben, sie genießt das viel mehr, wenn man eben halt jetzt nur in einer kleinen
00:57:57: Runde sich dann eben halt trifft, als dass sie jetzt sagt, so dass da irgendwie 20, 30
00:58:01: Leute irgendwie auf einmal dann da sind.
00:58:03: Also ich finde, das ist ja auch eine gute Art mit dem Thema umzugehen.
00:58:06: Absolut.
00:58:07: Eine totale Überraschung in deinem Buch fand ich, dass Thema Ernährung auch da eine
00:58:13: Rolle spielt.
00:58:14: Also magst du vielleicht das noch mal als Vorletze Frage teilen, inwieweit unser Ernährung tatsächlich
00:58:19: einen Einfluss auf unsere mentale Leistungsfähigkeit haben kann?
00:58:22: Ja, also wir haben es ja schon ein bisschen angerissen beim Thema Resilienz, dass eben
00:58:27: Vitalität alles was was so auf unsere körperliche Befindlichkeit einzahlt, super super wichtig
00:58:33: ist, um halt auch konzentriert zum Beispiel zu bleiben.
00:58:37: Und allein wenn du dich mir jetzt anguckt Thema Ernährung, unser Gehirn funktioniert ziemlich
00:58:43: simpel.
00:58:44: Unser Gehirn braucht relativ wenig Stoffe, um leistungsfähig zu sein.
00:58:49: Das ist Wasser, das ist Sauerstoff, das ist Glukose, das sind dann auch noch Proteine,
00:58:54: ein paar andere Geschichten.
00:58:55: Und das fand ich zum Beispiel auch super interessant, dass mir viele Menschen erzählt haben, sie
00:59:02: können sich zum Beispiel nicht mehr konzentrieren, können wahnsinnig schlecht in Fokus halten
00:59:07: und dann redest du mal so, was ist du denn?
00:59:11: Ja, dann erzählen die halt und dann merkst du, das ist überhaupt gar kein Wunder, da
00:59:16: ist die sich nicht konzentrieren können, weil die einfach ihrem Körper, ihrem Gehirn,
00:59:21: nicht die Nährstoffe zur Verfügung stellen, die wir brauchen.
00:59:24: Wenn ich jetzt sage Glukose, denke ich bitte nicht an die Cola, zu sagen ich ziehe mir
00:59:30: einen Zuckersirob rein, dann hat mein Gehirn ja Glukose, ja hat es kurzfristig, aber
00:59:35: dann fällt halt der Blutzuckerspiegel extrem ab.
00:59:38: Das heißt auch hier, wir hatten ein Eingangsthema Brain Fock, ist häufig zum Beispiel auch,
00:59:42: wenn du zuzuckerhaltige Nahrungsmittel zu dir genommen hast, Blutzuckerspiegel fällt,
00:59:48: fühlst du dich wie komplett im Nebel und allein das mal mitzudenken, dass unser Gehirn bestimmte
00:59:56: Nahrungsstoffe braucht, unser Körper ja sowieso, um gut leistungsfähig zu sein, performant
01:00:01: zu können.
01:00:02: Und das finde ich das häufig das Einfachste von der Herangehensweise, es ist manchmal
01:00:07: schwierig in der Umsetzung, weil unser Nahrungsangebot eigentlich totaler Überfluss ist, aber wir
01:00:12: halt sehr stark industriell gefertigte Nahrungsmittel haben, stark verarbeitete Nahrungsmittel haben,
01:00:21: die dann nicht das liefern, was der Körper braucht.
01:00:23: Und wo wir auch sagen, eigentlich unsere Omas und Uromas, die haben es schon gut gewusst,
01:00:29: es ist eigentlich ganz simpel, uns zu ernähren, wir müssen uns da teilweise nur noch mal
01:00:34: zurück bis in den, so sagen, ja das stimmt.
01:00:36: Und es muss jetzt nicht der Protein-Shake sein, der dann wieder total gezuckert ist und
01:00:41: wo wieder irgendwelche Geschmacksverstärker drin sind, nee, ist zwei, drei Eier, hast
01:00:45: du genug Eiweiß zugeführt, genug Aminosäuren, der zugeführt und das mal anzustupsen, da
01:00:52: werde ich auch nicht müde zu sagen, es kann so simpel sein, aber ich muss mich halt wieder
01:00:58: drauf bringen auf diese Idee.
01:01:00: Ja, ich finde das ganz gut, also wenn ich einfach an die klassischen Teller aus meiner
01:01:05: Kindheit, das heißt von meiner Oma oder von meinen Eltern, so denke ich, dann ist genau
01:01:09: das, was du sagst, das ist dann ungefähr ein Viertel, das ist dann die, das ist ja jetzt
01:01:12: mal die Roulade gewesen, dann war ein Viertel Kartoffeln und die Hälfte waren dann noch
01:01:17: die Boden noch so dazu, sag ich jetzt mal so.
01:01:19: Genau.
01:01:20: Die Gemüse, in welcher Form auch immer, aber tatsächlich ist das ja eigentlich immer noch
01:01:24: das, was so, man heute eigentlich immer noch als einen perfekten, einen perfekten Tellerzusammensetzung
01:01:31: sagen würde, dass man sagt, die Hälfte sind wirklich so Gemüse, Ballerstoffe, ein Viertel
01:01:34: Kohlenehrdade, ein Viertel Eiweiß und dann bist du eigentlich, sag ich mal so was so,
01:01:40: ganz gut aufgestellt mit einer gewissen Varianz.
01:01:43: Ja, toll.
01:01:44: Meine letzte Frage, was ist die wichtigste Botschaft, die du deinen Leserinnen und auch
01:01:50: unseren Hörern auf den Weg geben möchtest, um ihr Gehirn wieder frei zu bekommen?
01:01:55: Was ist meine wichtigste Botschaft?
01:01:58: Wir haben jetzt viel besprochen, ich glaube die wichtigste Botschaft ist eine gewisse Achtsamkeit,
01:02:10: sich selbst gegenüber zu entwickeln, im Sinne von wieder mal lernen, reinzuspüren, was tut
01:02:17: dir gut, was tut dir weniger gut, also dich zu lösen, wie man Frau durch die Welt geht,
01:02:24: zu gucken, was tut dir gut, was gibt dir Kraft und dann beispielsweise auch kleine, sofort
01:02:32: umsetzbare Ideen anzuwenden.
01:02:36: Ein paar hatten wir heute auch schon im Gespräch drin, aber auch einer meiner Lieblingstipps
01:02:41: ist es zum Beispiel Pausen zu machen.
01:02:43: Sie nehmen das ganz häufig wahr, dass Menschen sagen, ich will performen, ich will leistungsfähig
01:02:49: sein, ich muss mich eng takten, wo wir aber gemerkt haben, oder eines meiner Lieblingssprüche
01:02:56: ist, wenn du mehr schaffen willst, tu ich weniger, im Sinne von, wenn du nur fünf Minuten
01:03:02: Pause machst und mal drei Minuten, mal durchatmen, mal wirklich kurz Augen zu machen, das
01:03:08: geschenkt euch so viel Kraft, gesund durchs Leben zu gehen, mit Widerigkeit, mit Stress
01:03:12: umzugehen, reinzukommen, in eher glückliches Tun, also das vielleicht so als Abschlusstipp
01:03:19: wahrzunehmen und dann mit ganz kleinen Hex, mit ganz kleinen Pausen gut für dich zu sorgen.
01:03:25: Das ist ganz witzig, also ich hatte natürlich, als ich die Frage formuliert habe, sie mir
01:03:29: eh nicht gestellt, wie ich sie denn jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, dann auch
01:03:34: beantworten würde und ich finde es tatsächlich, dass das ist, was ich so ein bisschen durchzieht,
01:03:39: einfach zu reflektieren, wo man steht, zu gucken, was ein gerade Stress zu schauen, ob
01:03:45: man jetzt an der ein oder anderen Stelle eben halt tatsächlich auch etwas ändern kann und
01:03:49: gewusste Pausen sich eben halt zu suchen.
01:03:52: Also das ist wirklich genau, also ich hätte es wahrscheinlich eins zu eins wieder gegeben,
01:03:55: insofern komme ich damit direkt rüber.
01:03:59: Wir haben jetzt wirklich auch nur einen Bruchteil dieses Buches angerissen, es sind sehr viele,
01:04:04: sehr konkrete Tipps dabei, es sind sehr viele Punkte, wo man auch nochmal genau in diese
01:04:10: besseren Beispiele noch gehen kann, was der besser als bessere Beispiel, aber wo in konkrete
01:04:13: Beispiele gehen kann, führt das Thema Reflexion.
01:04:16: Wir haben ganz viele Dinge nicht behandelt, wie die Mythen über das Gehirn, wir sind auch
01:04:21: mal auch über der verschiedene Konzentrationskiller, die in dem Buch bearbeitet werden.
01:04:26: Du sprichst das Thema Belohnungssystem an und auch wie wir es in anfühlen Strichen hacken
01:04:29: können.
01:04:30: Also von daher, das Buch heißt "Kopf voll hier in Leer", es ist im Griff von unser
01:04:35: Verlag erschienen und von daher jetzt eine absolute Empfehlung doch jetzt diesen Podcast
01:04:40: als Anlass zu nehmen, auch dieses Buch zu lesen.
01:04:42: Danke dir von Herzen, Nils.
01:04:45: Ich danke dir für dieses Gespräch und sage schön, dass du da bist.
01:04:51: Danke, dass ich da sein durfte.
01:04:53: Sag mal, hast du eigentlich ein Mikronährstoff, auf den du nicht verzichten möchtest?
01:05:00: Ähm, nee, tatsächlich nicht.
01:05:05: Was ich schaue, ist wirklich über Nahrung viel zu mir zu nehmen und dann, wenn ich merk,
01:05:13: irgendwo es hängt gerade, dann greif ich gezielt zu.
01:05:16: Was fällt mir jetzt ein Beispiel ein?
01:05:21: Also ich bin ja immer ein großer Freund, dann eben auch eher natürliche Dinge zu nehmen,
01:05:26: was ich jetzt bei einer Freundin mit gekriegt habe.
01:05:28: Mit Johannes Graut zum Beispiel, jetzt dunkle Jahreszeit, wo ja bei vielen die Stimmung
01:05:33: runtergeht.
01:05:34: Mit Johannes Graut was zu machen oder dann auch wirklich gezielt zu sagen, was braucht
01:05:39: mein Körper vermutlich gerade, was ich eben nicht über die Nahrung aufnehmen kann.
01:05:43: Und bei uns in Bayern ist es dann manchmal auch ganz einfach, wenn du Sport gemacht hast,
01:05:49: dann trinkst du halt danach das alkoholfreie Weißbier, dann hast du wieder alle Nährstoffe
01:05:55: aufgefüllt, vermutlich.
01:05:56: Aber da kennst du dich ja viel besser aus, ja wie feinteilig man das dann tunen kann.
01:06:02: Also da maße ich mir jetzt gar nichts an.
01:06:04: Ich bin da eher dann so der Ausprobierer.
01:06:07: Vermutlich pfeife ich mir dann auch mal Zeug rein, wo du sagen würdest, Kortola, das hättest
01:06:12: dir jetzt echt schenken können, ja das hat jetzt überhaupt nichts gebracht.
01:06:15: Aber ja, ein Weißbegeht immer.
01:06:19: Wenn euch diese Folge gefallen hat, würde es mir sehr helfen, wenn ihr eine Bewertung
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01:06:30: Meistens stellen wir euch da ganz neue Produkte vor, zu denen es dann auch immer ein Einführungsrabatt
01:06:34: Kort gibt, der aber nur 24 Stunden gültig ist.
01:06:38: Und das wäre ja blöd, wenn man das verpasst.
01:06:39: Also den Newsletter findet ihr unter www.sunday.de/newsletter.
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