#069 Die Kinderdolmetscherin. Claudia Schwarzlmüller & Jenny Knäble

Shownotes

„Der Schlüssel zu mehr Harmonie in der Erziehung liegt in einer einzigen Frage: Muss ich mein Kind jetzt leiten oder ihm folgen? Wer diese Unterscheidung trifft, hat fast jede Situation im Griff.“ - Kinderpsychologin und Bestseller-Autorin Claudia Schwarzlmüller hilft uns, unsere Kinder besser zu verstehen. Podcast-Host Jennifer Knäble lässt sich von der „Kinderdolmetscherin“ das bewährte Leiten-und-Folgen-Konzept erklären – eine Methode, die bereits unzähligen Eltern und Familien geholfen hat, schwierige Situationen gelassener zu meistern. Doch was bedeutet das genau? Leiten heißt, dem Kind klare Orientierung und Führung zu geben, wenn es sie braucht. Folgen bedeutet, ihm den nötigen Freiraum zu lassen, eigene Erfahrungen zu sammeln und Vertrauen in seine Fähigkeiten zu entwickeln. Wer erkennt, ob es sich um eine Leiten- oder Folgen-Situation handelt, kann bewusster reagieren – mit spürbaren positiven Veränderungen im Familienalltag.Außerdem erklärt die Expertin, was bei einem Wutanfall im Gehirn eines Kindes passiert und wie Eltern am besten darauf reagieren. Warum lehnen Kinder plötzlich einen Elternteil ab? Ist Erziehung ohne Schimpfen möglich? Und wie lernen Kinder, das Wort „Nein“ zu akzeptieren? Claudia Schwarzlmüller liefert faszinierende Einblicke – in dieser Episode von HEALTHWISE.

Mehr zu Claudia Schwarzlmüller: https://www.instagram.com/kinderdolmetscher/?hl=en Mehr zur Folge unter www.sunday.de/podcast

Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv - Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin. Mehr unter https://www.sunday.de/newsletter

Transkript anzeigen

00:00:00: Es gibt an der Basis nur zwei verschiedene Situationen mit Kindern.

00:00:04: Entweder leiten oder folgen. Du tust immer eins von beidem.

00:00:07: Wenn ich das einmal verstanden habe,

00:00:09: dann habe ich schlagartig wahnsinnig viele Situationen im Griff.

00:00:13: Weil ich werde immer nach einzelnen Situationen gefragt.

00:00:16: Dann denke ich, lass uns doch einmal die Grundlage verstehen.

00:00:20: Dann kannst du das selber für dich lösen.

00:00:22: Weil du musst die einzigen Fragen stellen.

00:00:25: Muss ich jetzt leiten oder folgen?

00:00:27: Herzlich willkommen zu "Healthwise",

00:00:29: dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural.

00:00:32: Ich bin Jenny Knäble und wir erkunden gemeinsam,

00:00:35: was es bedeutet, gesund zu sein.

00:00:36: Wir sprechen über Themen wie Ernährung, Mental Health,

00:00:39: Beauty und Überfrauengesundheit.

00:00:41: Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut.

00:00:45: Herzlich willkommen, ihr Lieben, zu dieser super spannenden,

00:00:50: neuen Folge "Healthwise".

00:00:51: Denn wir machen heute etwas ganz Besonderes,

00:00:54: was so im Alltag leider nicht möglich ist,

00:00:57: was sich aber alle Eltern jeden Tag wünschen.

00:01:00: Einmal in die Köpfe unserer Kinder schauen und sie verstehen.

00:01:05: Wutausbrüche, Geschwisterstreit, Mama, Papa, geh weg,

00:01:08: Hau und treten beißen.

00:01:10: Es gibt so, so viele Dinge.

00:01:12: Wir wollen heute mit euch einen Perspektivwechsel machen

00:01:15: und klären, was steckt eigentlich hinter diesen Verhaltensformen.

00:01:19: Und vor allem, was können wir als Eltern dabei tun,

00:01:22: auf schwierige Situationen vielleicht ein bisschen gelassener zu meistern

00:01:27: und eine liebevolle und entspannte Bindung zu eurem Kind aufzubauen.

00:01:31: Sie weiß die Antworten.

00:01:34: Sie ist so was wie das menschgewordene Wörterbuch.

00:01:37: Eltern, Kind, Kind, Eltern.

00:01:39: Diplom, Kinderpsychologin, Bestseller, Autorin und Podcasterin

00:01:43: Claudia Schwarzlmüller.

00:01:45: Ihr kennt sie vielleicht auch schon von Social Media.

00:01:48: Da gibt sie wertvolle Tipps als Kinder-Doll-Matcher.

00:01:51: Und zwar ohne erhobenen Zeigefinger.

00:01:53: Claudia, ich freu mich wahnsinnig, dass du heute Zeit für uns hast.

00:01:57: Ganz herzlich willkommen.

00:01:58: Oh Gott, so eine schöne Einleitung. Vielen, vielen Dank.

00:02:01: Ich freu mich auch sehr.

00:02:03: Wir haben schon im Vorgespräch überlegt, wo fangen wir an,

00:02:06: wo hören wir auf?

00:02:07: Das Thema Kindererziehung, Kinderpsyche ist natürlich ein weites Feld.

00:02:11: Vielleicht mal vorab, ist Kindererziehung heute schwieriger geworden?

00:02:17: Ich sag mal, als, in Anfangszeichen, das große Wort,

00:02:20: damals, also so gefühlt heute die ganzen Themen,

00:02:23: die man liest, hört, sieht auf Social Media.

00:02:25: Also, meine Mutter sagt immer, das gab es damals nicht.

00:02:30: Hat sich damals keiner mit beschäftigt?

00:02:32: Oder waren Kinder damals einfach anders?

00:02:35: Ich würde sagen, die Ansprüche an uns selber sind gestiegen.

00:02:38: Weißt du? Also, der Perfektionismus macht uns fertig.

00:02:42: Wirklich. Kinder waren immer was, was so da war.

00:02:44: Und dann hat man sich auch gekümmert, war auch schön.

00:02:47: Und aber es liest so ein bisschen mehr nebenbei.

00:02:50: Also, wir kriegen überall auch Social Media und sonst,

00:02:53: wie es denn sein sollte, meistens gefaked.

00:02:56: Aber wir haben diese irrsinnig hohen Ansprüche an uns und an ...

00:03:00: Und kriegen halt so viel Angst auch gemacht,

00:03:02: wenn du nicht das tust, dann wird irgendwas Schlimmes passieren.

00:03:06: Also, das ist so eine Mischung aus Perfektionismus.

00:03:09: Und ich tue vielleicht Angstmacherei.

00:03:11: Das finde ich super, dass du das ansprichst.

00:03:13: Da kann ich auch als Mama aus eigener Erfahrung sprechen.

00:03:16: Man sieht so wahnsinnig viele Instagram-Reals und ...

00:03:21: und, sag ich mal, vielleicht gut gemeinte Ratschläge,

00:03:24: vielleicht auch nur Ratschläge für ein paar Klicks.

00:03:26: Man weiß es nicht und man schaut sich das an und denkt danach,

00:03:29: "Ach, du lieber Gott, ich hab alles falsch gemacht."

00:03:32: Oder "Ich mache alles falsch."

00:03:34: Oder "Wenn ich das jetzt nicht beachte, oh mein Gott,

00:03:37: mein Kind hat ein Trauma fürs ganze Leben."

00:03:39: Das ist schon auch gefährlich, diese Richtung.

00:03:42: Ja, genau. Und vor allen Dingen ist es wahnsinnig belastend.

00:03:45: Und du denkst, "Wenn ich das jetzt dann ..."

00:03:47: Und da möchte ich halt wahnsinnig gerne

00:03:49: so ein bisschen Entlastung schaffen,

00:03:50: weil es einfach wirklich nicht wahr ist.

00:03:52: Es ist einfach nicht wahr.

00:03:53: Und was ich so schön finde,

00:03:55: wenn ihr Claudia auf Instagram noch nicht folgt,

00:03:57: müsst ihr das auf jeden Fall tun.

00:03:59: Ich hab's gerade gesagt, Kinder-Dolmetscher.

00:04:01: Ich finde, du machst das so wahnsinnig sympathisch

00:04:03: und so bodenständig und ohne erhobenen Zeigefinger.

00:04:06: Und wenn man bei dir sich die Tipps anschaut,

00:04:09: hat man danach das Gefühl, hey, cool,

00:04:11: das könnte ich mal ausprobieren.

00:04:13: Oder, oh, so hab ich's noch gar nicht gesehen.

00:04:15: Also, man hat danach nicht das Gefühl,

00:04:17: ach du lieber Gott, ich habe bisher in der Kindererziehung

00:04:20: alles falsch gemacht. Also, das mal vorweggestellt.

00:04:22: Hast du eine Zahl, Claudia, wie viel ...

00:04:25: Das freut mich wirklich wahnsinnig.

00:04:26: Ja, genau das möchte ich eigentlich gerne.

00:04:29: Wenn das klappt, freu ich mich natürlich sehr.

00:04:31: Hast du eine Zahl, Claudia, oder mal mitgezählt,

00:04:33: wie viele verzweifelte Eltern sich schon bei dir gemeldet haben

00:04:37: und gesagt haben, Claudia, ich brauch deine Hilfe,

00:04:39: ich versteh mein Kind einfach nicht?

00:04:41: Eine Zahl hab ich nicht, aber ...

00:04:43: dass jetzt irgendwie über 300.000 Leute sind,

00:04:46: von denen sehr viele Leute mich anschreiben.

00:04:48: Also, es sind viele.

00:04:50: Es sind einige auf jeden Fall. - Es sind einige, genau.

00:04:53: Du selbst bist Mama von zwei,

00:04:55: mittlerweile muss man sagen, großen Jungs.

00:04:57: Genau. - Fährst du ...

00:04:59: Berufsbedingten nur noch in Kinderfreie Hotels?

00:05:03: Oder sagst du, nee, das hat er tragisch.

00:05:05: (Lachen)

00:05:07: Nee, das finde ich wunderbar.

00:05:09: Ach, du lieber darauf, dass keine Straße vom Hotel ist.

00:05:12: Ich bin nicht viel angenehmer als Straßenlärm.

00:05:14: Sehr gut.

00:05:15: Claudia, seit über 20 Jahren bist du Kinderpsychologin.

00:05:18: Vielleicht noch als Einstiegsfrage.

00:05:20: Wieso hast du dich irgendwann für die Kinder entschieden

00:05:23: und nicht für die Erwachsenen?

00:05:25: Ich hab mich, ehrlich gesagt, von Anfang an für die Kinder entschieden.

00:05:28: Ich hab schon mit dieser Idee Psychologie studiert,

00:05:31: und vorher hab ich Bücher gelesen,

00:05:33: die das Ganze ein bisschen ferromantisiert haben.

00:05:35: Und hatte so einen ...

00:05:36: Ich hatte einen soliden Weltrettungsimpuls.

00:05:39: "Ich will jetzt den Kindern der Welt helfen."

00:05:41: Und dann hab ich das studiert, genau.

00:05:44: Witzigerweise hab ich am Anfang gedacht,

00:05:46: ich werde nie etwas mit Entwicklungspsychologie machen.

00:05:49: Das ist mir viel zu kompliziert.

00:05:51: Was, in welchem Alter, wann, genau.

00:05:53: Wer will das denn alles lernen? Keine Lust darauf.

00:05:56: Und dass ich jetzt dabei gelandet bin, ist wirklich witzig.

00:05:59: Dann fandest du es doch so spannend, wie wir alle.

00:06:01: Ich bin so spannend, genau.

00:06:03: Das war auch ein Grund, warum ich gesagt hab,

00:06:05: wir müssen das wirklich mehr mit dem Alter machen.

00:06:08: Ich hab auch jetzt immer zuerst, wie alt ist das Kind?

00:06:11: Weil die Tipps, die man bekommt auf Instagram,

00:06:13: da hab ich ganz oft gedacht, wow, das ist ein super Tipp

00:06:16: für eine neunjährige.

00:06:18: Wenn das Kind zwei ist, ist das eine Katastrophe.

00:06:21: Also du musst wirklich ein bisschen unterteilen,

00:06:24: wie alt ist denn das Kind, wo ist es gerade vom Entwicklungsstand her?

00:06:28: Das ist mega wichtig.

00:06:29: Super spannender Punkt, weil auch das fehlt eben oft.

00:06:32: Wenn ich jetzt drüber nachdenke, Alter würde eigentlich nie erwähnt.

00:06:36: Du hast ein wahnsinnig erfolgreiches Buch auch geschrieben,

00:06:39: Claudia, was es auf die Spiegelbestsender-Liste geschafft hat.

00:06:43: Auf Platz eins, was dein Kind fühlt, denkt und wie du damit umgehst.

00:06:47: Das behandelt Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren.

00:06:50: Du hast gerade gesagt, das Alter ist unglaublich wichtig.

00:06:53: Was würdest du sagen, welches Alter ist das?

00:06:56: Ein schwierigstes, wahrscheinlich ein schwieriges Wort

00:07:00: oder das Herausforderste für Eltern? Kann man das sagen?

00:07:03: Eltern, also entweder die Babyzeit.

00:07:06: Wenn du ein Anfängerbaby hast, dann vielleicht nicht.

00:07:09: Dann ... die meisten beschweren sich am meisten

00:07:12: über die Autonomiefase, tatsächlich die Kleinkindphase.

00:07:16: Wo das Kind anfängt, seinen Nählen zu üben.

00:07:19: (Lachen)

00:07:20: Ja, da bin ich auch gerade mittendrin mal zwei.

00:07:23: Ich kann ein Lieder von Singles auch ein bisschen Selbsttherapie.

00:07:27: Heute für mich dieser Podcast.

00:07:29: Find ich gut, wir reden aber nicht über deine Kindheit.

00:07:32: Du sagst ganz klar, Claudia, in deinem Buch gibt es ein Kapitel.

00:07:37: Das ist so mit das Wichtigste und eigentlich Drehen- und Angelpunkt

00:07:41: von allem bei der Kindererziehung Leiten und Folgen.

00:07:45: Ich glaube, das hat so die Mehrheit vielleicht noch gar nicht gehört.

00:07:50: Warum sagst du, muss man das verstanden haben,

00:07:53: um dann auch gewisse andere Themen, über die wir auch sprechen,

00:07:56: Wutausbrüche, Mama, geh weg, etc., zu verstehen?

00:07:59: Also, das haben tatsächlich sehr wenige Leute gehört.

00:08:02: Die haben die auch nicht erfunden selber.

00:08:04: Das kommt aus der Methode Martin Meo für die Profis da draußen.

00:08:08: Es gibt tatsächlich an der Basis nur zwei verschiedene Situationen

00:08:12: mit Kindern, nämlich entweder Leiten oder Folgen.

00:08:15: Du tust immer eins von beidem.

00:08:17: Wenn ich das einmal verstanden habe,

00:08:19: dann habe ich schlagartig wahnsinnig viele Situationen im Griff.

00:08:23: Weil ich werde immer nach einzelnen Situationen gefragt.

00:08:26: Dann denke ich, lass uns doch einmal die Grundlage verstehen.

00:08:30: Wenn wir uns über für dich lösen,

00:08:32: weil du musst die einzig, immer nur eine Frage stellen,

00:08:35: muss ich jetzt Leiten oder Folgen?

00:08:37: Und es ist festgelegt, es gibt Leitungssituationen,

00:08:40: das sind alle Situationen, die eine Struktur haben,

00:08:43: also die ein Ziel haben.

00:08:44: Immer wenn du ein Ziel hast, du weißt, du musst jetzt ...

00:08:48: Geht ums anziehen oder ums einkaufen, oder ums loskommen oder kochen.

00:08:52: Das muss immer in einer bestimmten Reihenfolge erledigt werden.

00:08:56: Kochen ist klar, wir müssen erst die Lebensmittel haben,

00:08:59: dann kommt sie in die Pfanne und dann können wir erst essen.

00:09:02: Das kann niemals umgekehrt laufen.

00:09:04: Und das sind diese Strukturen, die du schon kennst,

00:09:07: dein Kind aber noch nicht.

00:09:09: Oder nur teilweise.

00:09:10: Und da weißt du also immer, aha, jetzt muss ich Leiten.

00:09:14: Und dann gibt es diese wunderschöne Situation,

00:09:16: in denen dein Kind spielt oder irgendwie Gefühle hat

00:09:19: oder ihr was zusammen entdeckt.

00:09:21: Und da ist dein Job zu folgen.

00:09:23: Da lernt dein Kind so seine eigenen Impulse wahrzunehmen.

00:09:26: Und übt einfach, wie bin ich eigentlich?

00:09:29: Da entsteht so Selbstbewusstsein und so was.

00:09:32: Und da folgst du.

00:09:33: Und wenn du einmal die Prinzipien verstanden hast

00:09:36: und dann natürlich noch genau, wie geht denn das,

00:09:38: dann bist du eigentlich ziemlich safe.

00:09:41: Kannst du mal ein Beispiel, vielleicht ein kurzes Beispiel,

00:09:44: sagen von so einer alltäglichen Leiten- und Folgensituation,

00:09:48: die man so als Elternheit hat mit den Kindern?

00:09:51: Wenn du einkaufen gehst, dann sagst du als Eltern,

00:09:54: du gehst ja von kleinen Kindern aus, ne?

00:09:57: Sagst du als Eltern, wir gehen jetzt einkaufen.

00:09:59: Und das ist für dich eine Information,

00:10:02: weil du weißt, wie einkaufen abläuft.

00:10:04: Wir gehen da rein, wir nehmen den Wagen,

00:10:06: wir tun die Sachen in den Wagen,

00:10:08: nur bestimmte Sachen tun wir in den Wagen,

00:10:10: und dann gehen wir zur Kasse.

00:10:12: Das weißt du, das ist für dich so klar.

00:10:14: Also bist du voll auf dein Ziel fokussiert

00:10:17: und gehst also durch diesem Laden und weißt genau, was zu tun ist.

00:10:21: Dein Kind hat aber nur gehört einkaufen, okay.

00:10:23: Und du weißt die ganzen Zwischenschritte.

00:10:26: Was ist denn einkaufen?

00:10:27: Also wie geht denn das?

00:10:29: Dein Kind geht da so durch und denkt so, wow, das sieht toll aus.

00:10:32: Oh, das licht hier, das riecht hier gut.

00:10:35: Das hat ja eine völlig andere,

00:10:36: da kommen so verschiedene Impulse, kommen so rein.

00:10:39: Und dann einen völlig anderen Fokus eben nur auf das,

00:10:42: was jetzt gerade so vor ihm liegt sozusagen.

00:10:45: Und da musst du dein Kind da durchkotschen.

00:10:47: Woran geht's denn jetzt? Was machen wir denn jetzt?

00:10:50: Ja, jetzt holen wir die Milch, genau.

00:10:52: Wir nehmen jetzt nicht alles, wir nehmen nur diesen Salat.

00:10:56: Also es ist so eine Art Coaching-Situation

00:10:59: und dann ist dein Kind begeistert

00:11:01: und macht tatsächlich sehr, sehr viel häufiger das, was du möchtest.

00:11:05: Weißt du, du lässt es oft so stehen,

00:11:08: ohne die Informationen, die nur du im Kopf hast.

00:11:11: Und dein Kind ist so alles klar,

00:11:13: dann mach ich was, was mir jetzt so einfällt.

00:11:16: Aber du kannst es einfach mitnehmen in deine Welt.

00:11:19: Eigentlich wie im echten Leben, reden hilft.

00:11:21: Ja, genau. Und witzigerweise machst du das auch.

00:11:24: Du machst nämlich die ganze Zeit, dass du mit Erwachsenen das auch machst,

00:11:27: dass du guckst, was weiß derjenige jetzt und was muss ich jetzt sagen?

00:11:31: Also du würdest jetzt nicht so deinem Mann sagen,

00:11:33: ich beuge mich vor und esse die Nudeln,

00:11:36: aber du würdest sagen, wenn du was Ungewöhnliches tust.

00:11:39: Warte mal, die Nudeln sind fertig, ich muss noch mal eben in Keller,

00:11:42: weil du machst die ganze Zeit,

00:11:44: stimmst du dich ab mit deiner Umwelt und bei den kleinen Kindern

00:11:47: übersehen wir halt, dass die das in viel kleineren Stücken

00:11:50: brauchen, weißt du? - Stimmt eigentlich.

00:11:52: Und wenn ich jetzt sage, ich folge, das Kind spielt,

00:11:55: heißt das dann, ich lasse das Kind in seiner, ich sag mal,

00:11:59: Bubble spielen und misch mich da nicht ein.

00:12:03: Also folge dem Kind in seinem Ablauf, in seinem Handeln

00:12:07: oder was wäre so eine Folge Situation,

00:12:09: die vielleicht alle Eltern schon kennen?

00:12:11: Also beim Folgen, das ist ganz interessant,

00:12:13: dass man das manchmal dann halt durcheinander schmeißt,

00:12:16: dass man beim Spiel dann anfängt selber zu spielen.

00:12:19: Du anfängst, eigene Impulse da reinzubringen.

00:12:21: Das kann auch, wenn die Kinder größer sind, total schlau sein.

00:12:24: Und manchmal macht das auch total Spaß.

00:12:26: Aber es muss halt diese Momente geben,

00:12:28: indem du den Impulsen des Kindes folgst und die dann sagst.

00:12:33: Oh wow, wenn das Kind ganz Kleines sagt so was wie,

00:12:36: oh, ein roter Stein kommt da drauf.

00:12:38: Oh, du machst jetzt das und das.

00:12:40: Also du benennst, was das Kind gerade tut,

00:12:42: musst du eigentlich nicht drüber nachdenken,

00:12:45: machst du fast automatisch.

00:12:46: Und dann entwickelt das Kind erstens Sprache

00:12:49: und zweitens so das Gefühl, boah, ich bin ja toll,

00:12:51: ich bin jemand, der einen roten Stein nimmt.

00:12:53: Wahnsinnssache.

00:12:55: (Lachen)

00:12:56: Man baut sich wirklich Selbstbewusstsein auf, ist ganz spannend.

00:12:59: Das ist die Schnellvariante, ne? - Super, ja.

00:13:02: Aber ich find's immer mit einem Beispiel versteh ich das dann auch immer besser.

00:13:06: Und ich glaub, so geht's vielen, die das auch zum ersten Mal hören.

00:13:09: Aber wie gesagt, es ist ja auch ein ganzes Kapitel in deinem Buch.

00:13:13: Also wenn man da sagt, ey, das möchte ich gerne genauer noch mal nachlesen,

00:13:16: und dann sagen, tut das, es hilft.

00:13:18: Wir haben schon gesagt, wir können natürlich heute nicht

00:13:21: die komplette Kindererziehung hier in dem Podcast mal, sagen wir mal,

00:13:25: beleuchten und vielleicht euch ein paar wertvolle Tipps mitgeben.

00:13:28: Aber wir versuchen's.

00:13:30: Und haben bei unserer Community mal nachgefragt

00:13:33: und bei Mama so'n Papas, was sagt ihr, was sind so,

00:13:36: die ich nenn's mal, Hauptthemen, die euch von 0 bis 6 Jahren beschäftigen.

00:13:42: Da kam unglaublich viel, Claudia.

00:13:44: Aber ich habe es ein bisschen versucht zu klastern.

00:13:47: Und es ist schon interessant, dass es da viel Ausschlag gab in gewisse Themen.

00:13:54: Also die unangefochtene Nummer eins, Wutausbrüche bei Kleinkindern.

00:14:00: Das kann ja nur sein, die Mama, die Dove Mama schneidet die Erdbeere durch,

00:14:05: obwohl ich die gar nicht durchgestitten haben wollte.

00:14:08: Oder der Leguturm ist beim letzten Legustein oben doch umgefallen,

00:14:12: wo ich mir so 'ne Mühe gegeben hab, der bis oben steht.

00:14:15: Oder ich bekomme vom Abendessen doch keine Schokolade,

00:14:18: wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte.

00:14:21: Da gibt's ja viele Ursachen.

00:14:22: Vielleicht kannst du mal erklären, Claudia,

00:14:25: was passiert da in den Köpfen unserer Kinder?

00:14:28: Erst mal muss ich vorher weg sagen,

00:14:30: dass mich alle Leute immer nach Wutausbrüchen fragen.

00:14:33: Ach, bei dir auch.

00:14:35: Und dann fragen sie immer, was kann ich denn dann machen?

00:14:38: Und dann sage ich immer,

00:14:40: das sag ich meistens nicht, aber am liebsten würde ich es sagen.

00:14:43: Ich sage, frag mich doch nicht nach den Wutanfällen,

00:14:46: weil das Problem ist dann eskaliert,

00:14:48: dann kannst du nicht mehr besonders viel machen.

00:14:50: Das ist so, als ist dein Auto gegen den Baum gefahren.

00:14:53: Was kannst du dann noch tun?

00:14:55: Kannst den ADAC rufen, und ansonsten kannst du einfach abwarten.

00:14:59: Und das muss sich dann sozusagen, die Situation muss geklärt werden.

00:15:02: Das heißt, da muss sich der Wutanfall widerlegen.

00:15:06: Punkt, Situation ist eskaliert, Gefühle sind da,

00:15:08: wie interessant er ist, was sich davor machen kann.

00:15:11: Weißt du? - Mhm.

00:15:13: Das ist der interessante Teil.

00:15:14: Was kann ich denn tun, damit es da gar nicht erst zukommt?

00:15:18: Das ist der spannende Teil. Das fragt mich aber niemand.

00:15:21: Wollt immer alle nur die schnelle Lösung.

00:15:23: Genau, alle wollen nur die schnelle Lösung.

00:15:25: Ich bin so, ja, ähm, genau, die gibt es eigentlich nicht.

00:15:29: Okay, also was geht in den Köpfen der Kinder vor?

00:15:31: Ähm, also erst mal hast du ein schönes Beispiel gebracht.

00:15:35: Ich möchte die Erdbeere anders geschnitten haben.

00:15:38: Das, was Kleinkinder wollen, was wir immer falsch verstehen,

00:15:41: wir denken immer, es geht um Autonomie,

00:15:43: und dann denken wir immer, es geht um Entscheidungen treffen.

00:15:46: Weil das bei uns so wäre, weißt du, für uns ist Autonomie,

00:15:50: sich entscheiden zu können, Freiheit zu haben.

00:15:52: Ich kann das und das und das tun.

00:15:54: Das ist es für Kleinkinder aber nicht.

00:15:57: Autonomie heißt, ich möchte die Dinge selbst machen.

00:16:00: Autonomie heißt, ich kann das praktisch selbst tun.

00:16:03: Nicht, ich kann.

00:16:04: Also wir überschätzen immer dramatisch,

00:16:07: was das Kind tun kann in dem Alter.

00:16:09: Weißt du, wir reden so fast auf erwachsenen Ebene.

00:16:12: Und wir unterschätzen total, was das Kind praktisch tun kann.

00:16:15: Und das würde ich so gerne mal umdrehen, dass wir so ein bisschen ...

00:16:19: möchtest du dies und dies und die Entscheidung ...

00:16:21: Das Kind muss wahnsinnig viele Entscheidungen treffen

00:16:24: im Laufe des Tages und darf ziemlich wenig tun.

00:16:27: Und irgendwann eskaliert das dann und es sagt,

00:16:29: waah, ich möchte einfach die Sachen alle selber machen.

00:16:33: Ja, alle am liebsten.

00:16:35: Und ich möchte deine Unterstützung dabei,

00:16:37: wie ich das in kleinen Stücken lernen kann.

00:16:39: Und es ist sehr, sehr interessant,

00:16:41: hier mehr Selbstständigkeit, du deinem Kind da zumutest,

00:16:45: desto weniger Wutanfälle hast du tatsächlich.

00:16:47: Aber das glaubt mir immer keiner.

00:16:49: Ich muss ... kurze Geschichte.

00:16:51: Ich muss, ich habe ein Video in meinem Almen meiner Onlinekurse.

00:16:55: Da steht ein zweijähriges Mädchen am Herd, am großen Herd.

00:16:59: Hat die Pfanne in der Hand mit der einen Hand,

00:17:01: hält sie die Pfanne fest und mit der linken Hand macht sie rühre.

00:17:05: Oha. - Genau.

00:17:06: Alle haben mit großen Augen geguckt und gesagt, was?

00:17:09: Und dann denke ich, ich musste das wieder runternehmen.

00:17:12: Ich gesagt, okay, das ist zu schnell und zu viel.

00:17:15: Sie können so viel mir, diese kleine, völlig zufriedene,

00:17:19: zweijährige, die da genau gelernt hat.

00:17:21: Ich habe immer eine Hand am Griff der Pfanne.

00:17:23: Ich fass natürlich nicht auf den, das hat die Mutter

00:17:26: einfach so in Schritten aufgebaut.

00:17:28: Und jetzt steht sie da und macht sehr glücklich ihr Rührei selbst.

00:17:31: Also, wenn du mit drei Jahren den Kaffee ins Bett gebracht kriegen möchtest,

00:17:34: von deinem Kind, dann fang jetzt an Selbstständigkeit zu üben.

00:17:38: Wirklich geht.

00:17:40: Sie bringen dir begeistert den Kaffee in diesem Alter, nutzt das doch.

00:17:44: Aber ich glaube, was jeder auf jeden Fall mitnimmt,

00:17:46: ist, wenn das Kind eine Aufgabe hat oder eine, die es spannend findet,

00:17:51: ja, oder auch zufriedenstellend,

00:17:53: merkt man ja tatsächlich sofort den Turn, wie es von, sagen wir mal,

00:17:58: mit Unmut in sich oder schlecht gelaunt sofort,

00:18:02: dann wird das ein gut gelauntes, zufriedenes Kind.

00:18:05: Ich kann es schon mal vollziehen mit dem Rührei machen

00:18:07: oder dem Kaffee ins Bett bringen.

00:18:09: Also, so kleine Aufgaben verteilen wir auch immer.

00:18:12: Kannst du mal einen Kaffee machen oder kannst du mir hier mal helfen?

00:18:15: Wenn die so das Gefühl haben, gebraucht zu werden, denk ich immer, ne?

00:18:19: Dann sind die happy.

00:18:21: Entschuldige, das war so ein wichtiger Punkt, genau, gebraucht werden.

00:18:24: Ich will ein aktives, wertvolles Mitglied der Familie sein.

00:18:28: Ich möchte kein, und das tut mir immer so leid,

00:18:30: wir müttern uns dann immer so auf und reiben,

00:18:33: in dem wir denken, wir müssten alles tun für das Kind.

00:18:36: Und da haben wir ja wirklich eine unendliche Liste von Dingen,

00:18:40: die wir da tun müssen.

00:18:41: Und dann ist das Kind unzufrieden und sagt, eigentlich übersetzt,

00:18:45: ich möchte kein passiver Empfänger von Dienstleistungen sein.

00:18:48: Ich möchte das eigentlich selber machen.

00:18:50: Dreh es um und wir haben beide ein leichteres Leben.

00:18:53: Das wäre viel besser.

00:18:56: Und wenn man jetzt sagt, jetzt habe ich aber leider den Punkt

00:19:00: mit der Vorarbeit verpasst, mit der Erdbeere oder dem Rühreil machen.

00:19:04: Und es war doch der letzte Legostein,

00:19:07: der beim Bauern dann den Turm zum Umstürzen gebracht hat,

00:19:10: wo wir vielleicht gar nicht dabei waren.

00:19:12: Und es artet aus in wirklich einen Wutausbruch

00:19:16: und einfach frustriert sein.

00:19:19: Was kann man da tun, um das Kind einzufangen?

00:19:22: Es haben auch ganz viele Eltern geschrieben.

00:19:24: Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung.

00:19:27: Und das Kind auffangen will, trösten will oder sagt,

00:19:30: Mensch, kommen wir bei uns wieder auf?

00:19:32: Oder ist doch gar nicht so schlimm?

00:19:34: Oder der blöde Legostein kommen,

00:19:35: wir nehmen eine andere Farbe, der hält viel besser,

00:19:38: dass man erst mal gar nicht an das Kind rankommt.

00:19:40: Genau. Und das ist toll, wenn du einfach erst mal sozusagen guckst.

00:19:44: Du liest erst mal, wo das Kind denn eigentlich gerade steht.

00:19:47: Du hast nicht im Kopf, oh je, oh je, ich muss jetzt was pädagogisches

00:19:51: tun oder ich muss das jetzt lösen, sondern erst mal gucken.

00:19:54: Wo steht das Kind denn gerade?

00:19:55: Ich muss das Gefühl und ich muss ja sehr intensiv üben,

00:19:59: diese Gefühle auszuhalten.

00:20:01: Ich muss mich oft frustriert fühlen.

00:20:03: Ich weiß, wir wollen immer, dass das Kind die ganze Zeit glücklich ist.

00:20:07: Das ist absolut nicht, also das ist wirklich nicht angesagt.

00:20:10: Sondern ich muss jetzt genau das üben.

00:20:12: Was mache ich denn mit Wut?

00:20:14: Wie gehe ich denn damit um?

00:20:15: Und aber kannst du begrenzt helfen, indem du von außen sagst,

00:20:18: ja, du bist jetzt sauer und das so ein bisschen begleitest,

00:20:21: aber eben nicht so viel wie du denkst.

00:20:24: Du hast sehr viel mehr Freizeit beim Wutanfall,

00:20:26: als du eigentlich denken würdest.

00:20:28: Weil du guckst erst, will mein Kind gerade irgendwas von mir.

00:20:31: Oder ist es einfach die Wut, die sich jetzt erst mal entladen muss.

00:20:35: Und dann guck ich, wann hat das Kind wieder so eine ...

00:20:38: Es gibt immer so einen kleinen Punkt,

00:20:40: wo das Kind wieder wirklich getröstet werden möchte.

00:20:43: Dann guckt es dich an oder öffnet die Arme oder dreht sich so zu dir hin,

00:20:47: so von der Körpersprache her kannst du dann lesen,

00:20:49: wann will mein Kind eigentlich was.

00:20:52: Und dann eskaliert das noch mehr.

00:20:54: Ah.

00:20:55: Dass das du auch, oder wenn du richtig sauer bist,

00:20:58: dann ziehst du dich meistens erst mal zurück, oder?

00:21:01: Fuck mal, mein Mann.

00:21:02: (Lachen)

00:21:03: Aber das kennt ja tatsächlich jeder.

00:21:08: Ja, wie du sagst, also, wenn man wirklich in Rage ist,

00:21:11: oder sauer ist oder auf jemand sauer ist oder enttäuscht ist,

00:21:14: dann will man vielleicht genau in dem Moment auch nicht sprechen.

00:21:17: Genau.

00:21:18: Und ich will vor allem, wofür ich nicht offen bin,

00:21:21: wenn du richtig sauer bist, nicht offen für pädagogische Diskussionen,

00:21:25: oder? - Obai.

00:21:26: Wenn wir mit dir gucken mal.

00:21:28: Und da sollten wir doch eigentlich.

00:21:30: Das ist so wie bei Erwachsenen, man sagt,

00:21:32: ich spür dabei dir so einen Zorn so innerlich.

00:21:34: Das hat bestimmt mit deiner Kindheit zu tun,

00:21:37: da bin ich auch ein Stück weit.

00:21:39: Da könntest du sofort ... - Ja.

00:21:41: Da ist vorbei. - Da ist ich jetzt schon in deinem Gesicht.

00:21:45: Da wirst du noch saurer. - Da wird kein gutes Gespräch.

00:21:48: (Lachen)

00:21:49: Insofern vermeiden wir das und gucken, lesen einfach genau,

00:21:52: was das Kind denn jetzt eigentlich möchte.

00:21:54: Kurze Pause. Eskalieren.

00:21:56: Und dann schauen wir, wie es wieder besser werden kann.

00:21:59: Die tun da alle immer noch mehr Drama rein,

00:22:01: als eigentlich drin wäre.

00:22:03: Wir haben doch alle die Erfahrung,

00:22:05: jeder ist jeden Tag irgendwie sauer, oder?

00:22:08: Mir hat grad einer hier bei rot irgendwie.

00:22:11: Also, wenn jemand die Vorfahrten nimmt im Auto,

00:22:14: dann werde ich sauer.

00:22:15: Und dann geht das Gefühl wieder weg.

00:22:17: Das muss ich einfach üben. - Mhm.

00:22:19: Was ich auch viel gelesen habe in den Kommentaren,

00:22:22: Claudia und in den Fragen,

00:22:25: bei so einem Wutausbruch,

00:22:27: also, da hat ja jedes Elternteil,

00:22:29: sagen wir mal, eine unterschiedliche Situation geschildert,

00:22:32: das würde jetzt dem Podcast sprengen.

00:22:34: Aber was man sagen kann, es gab oft eine Situation,

00:22:38: dass Eltern beschrieben haben,

00:22:40: aus den unterschiedlichsten Gründen ist mein Kind sauer geworden

00:22:43: oder aus der Haut gefahren

00:22:45: und hat teilweise danach wohl auch richtig rebelliert.

00:22:48: Also, weil es nicht wusste, wahrscheinlich wohin mit der Wut,

00:22:52: da wurden dann Legoteile rumgeworfen

00:22:55: oder Spielsachen durch die Gegend geworfen.

00:22:57: Ich sag mal, wenn das Geschwisterchen in den Weg kam,

00:23:00: war das jetzt auch nicht optimal für das Geschwisterchen.

00:23:03: Was macht man in so einem Moment, wenn ein Kind,

00:23:06: sag ich mal, dann wirklich auch ausfreakt,

00:23:09: ja, auch handgreiflich wird?

00:23:11: Da kann man ja nicht nur einfach sagen,

00:23:13: ich bin in das Wohnzimmer verwüsten,

00:23:15: und dann komme ich nach zwei, drei Minuten mal wieder und guck.

00:23:18: Vielleicht ist es dann entspannt und schaut mich an,

00:23:21: jetzt mal überspitzt gesagt.

00:23:23: Wenn es so weit gekommen ist,

00:23:25: musst du natürlich bei kleinen Kindern körperlich das begrenzen.

00:23:29: Das stimmt absolut.

00:23:30: Nicht dann warten und sagen, ich darf ja dies nicht und das nicht,

00:23:34: sondern dann tust du was auch immer notwendig ist.

00:23:36: Trotzdem noch mal, das ist nicht der interessante Punkt.

00:23:40: Eskaliert die aber nichts mit der eigentlichen Sache zu tun hat.

00:23:44: Also, kurzes Beispiel.

00:23:46: Neulich hatte ich so einen richtig blöden Tag.

00:23:48: Also, es ging morgens schon los irgendwie.

00:23:51: Dies klappte nicht, das klappte nicht.

00:23:53: Der ganze Tag war irgendwie so doof und tüdelig.

00:23:56: Und abends stand ich dann an der Bushaltestelle,

00:23:59: es fing an zu regnen, und mein Schirm ging nicht auf.

00:24:02: Und ich, wie eine Erse an diesem Schirm rumgerissen,

00:24:04: ich war so ...

00:24:06: Und alle Leute, die vorbeigegangen sind, haben gedacht,

00:24:10: das ist so effektiv, die Tiefsitzen des Problems mit Schirm.

00:24:13: Oder was auch immer die gedacht haben.

00:24:15: Aber es war nicht der Schirm, es war der ganze Tag.

00:24:18: Und das ist bei deinem Kind auch.

00:24:20: Sei klug, schau auf den Tag.

00:24:22: Und was eigentlich alles da gerade passiert ist,

00:24:25: du hast schon mal gesehen, das stresst mein Kind eigentlich,

00:24:28: das, das, das.

00:24:30: Dein Kind sammelt über den Tag in Frustmomente

00:24:32: und eskaliert dann an der Kleinigkeit, so wie wir auch.

00:24:36: Und wenn du klug bist, dann guckst du das an

00:24:38: und du hörst vorher die Bahn etwas anders zu lenken.

00:24:41: Vielleicht gehst du dann irgendwie später einkaufen

00:24:44: und lässt das weg oder das tanken oder was auch immer du machen musst.

00:24:48: Und versuchst einfach, dass wir nicht an diesen Frustpunkt kommen, weißt du?

00:24:53: Das ist der Endpunkt.

00:24:55: Ich hab dazu, um das Thema vielleicht damit dann abzuschließen,

00:24:58: weil ich hab das Gefühl, wir könnten auch einen eigenen Podcast

00:25:01: über Wohlungsbrüche machen, das hast du ja eh schon im Vorfeld gesagt.

00:25:05: Also, da gibt's wirklich viel zu erzählen.

00:25:08: Ich hab auf Instagram zwei Dinge gesehen,

00:25:11: die ich ganz spannend fand.

00:25:13: Es gibt ja wahrscheinlich da auch keinen richtig und keinen falsch.

00:25:17: Das kennst du ja selber, man kann ja immer nur Tipps mit an die Hand geben.

00:25:21: Es gab mal einen Psychologen, der gesagt hat, wenn das Kind so ...

00:25:25: ich sag mal wirklich komplett ausrastet

00:25:27: und nicht mehr so nach den Regeln der Familie spielt.

00:25:30: Also, vielleicht handgreiflich wird, Sachen kaputt macht.

00:25:33: Hat er gesagt, hör zu, ich möchte nicht,

00:25:36: dass du so mit deinen Sachen umgehst.

00:25:38: Ich möchte nicht, dass du deine Geschwister haust.

00:25:41: Ich möchte nicht, dass du Mama und Papa anschreist.

00:25:44: Du gehst jetzt mal in dein Zimmer.

00:25:46: Und wenn du wieder ...

00:25:48: Das war auf Englisch, ich geb das jetzt mal in Deutsch wieder.

00:25:51: Wenn du wieder Teil der Familie sein willst,

00:25:54: so wie wir hier alle zusammenleben in Frieden und Eintracht, sag ich mal,

00:25:58: kannst du runterkommen.

00:25:59: Dann hat er auch gesagt, das Wichtigste ist,

00:26:02: dass es danach auch keine Schuldzuweisungen mehr gibt.

00:26:05: Und dann ist auch wieder alles okay.

00:26:07: Es wird in Armen genommen, vielleicht noch mal kurz drüber gesprochen.

00:26:11: Es ist gut, nicht noch eine halbe Stunde Diskussion, was war.

00:26:14: Und so weiter.

00:26:15: Und ich erinnere mich noch, damals kennst du auch die Supernennie,

00:26:19: Katja Saalfrank bei RTL.

00:26:20: Ich weiß, das war gefühlt auch schon 100 Jahre her.

00:26:23: Da gab es immer die stille Treppe, so hieß das damals.

00:26:26: Und dann gibt es natürlich noch ganz andere Ansätze,

00:26:29: dass man sagt, das Kind kann mit so einer Situation

00:26:32: alleine umgehen, so allein in seinem Zimmer.

00:26:36: Also, wir sind heute tatsächlich ein bisschen mehr bei dem ...

00:26:39: Also, Katja Saalfrank hat sich selber auch distanziert

00:26:42: von diesen ganzen Sachen und stille Treppe und Kind weggeschicken,

00:26:45: ist halt immer mit Beziehungsabbruch verbunden, weißt du?

00:26:48: Du grenzt das Kind dann aus.

00:26:50: Wichtig ist, dass das Kind, wie ich vorhin gesagt hab,

00:26:52: selber regulieren kann, wann denn wieder was geht.

00:26:55: Weißt du, dass man einfach guckt,

00:26:57: und vielleicht kannst du, du kannst ja von mir was anderes machen,

00:27:00: und die in der Nähe bleiben.

00:27:02: Und wie gesagt, gerne dann Sachen wegnehmen von mir aus,

00:27:05: wenn es mit denen rumschmeißt, kommen die halt weg.

00:27:07: Einfach, es ist wirklich, du kannst dich einfach

00:27:10: eigentlich ganz gut auf deine Intuition verlassen.

00:27:13: Was würdest du denn tun, wenn das jetzt jemand Großes wäre?

00:27:16: Dann würdest du auch sagen, nee, das geht hier gar nicht,

00:27:19: das machen wir jetzt hier weg und so und so.

00:27:21: Denn wenn ich das dem Kind erkläre und sage,

00:27:24: ich habe den und den Grund, um dich jetzt ins Zimmer zu sperren,

00:27:27: dann, du weißt ja, man ist grade wütend,

00:27:30: man ist nicht sehr offen für so, man versteht es oft gar nicht.

00:27:33: Also ein Kind, das sehr wütend ist und noch klein,

00:27:36: hat überhaupt gar kein Verständnis dafür,

00:27:38: was du jetzt so tolles Pädagogisch willst,

00:27:40: sondern möchte vielleicht deinen Unterstützung

00:27:42: vielleicht auch wirklich körperlich begrenzt werden

00:27:45: und dann einfach irgendwann wieder ...

00:27:47: Also, die sind eher dabei,

00:27:48: es wird helfen beim regulieren so im Moment.

00:27:51: Ohne uns damit fertig zu machen, sondern halt gucken,

00:27:55: wann geht hier wieder was?

00:27:56: Das nächste große Thema, Claudia, Mama, Papa, geh weg.

00:28:00: Haben vielleicht auch viele Eltern schon mal gehört,

00:28:03: dass ein Elternteil in diversen Situationen des Alltags

00:28:07: nicht in Anführungszeichen akzeptiert wird

00:28:10: oder in gewissen Momenten nicht gewollt wird.

00:28:13: Was ist da im Kopf unserer Kinder der Triggerpunkt?

00:28:17: Also, das Gemeinnis bei Kleinkindern,

00:28:19: wir haben schon gesagt, dass wir völlig überschätzen,

00:28:22: wie weit die vom Denken eigentlich sind.

00:28:25: Und es ist sehr viel simpler, als du eigentlich so denkst.

00:28:28: Ich kann mich als Kleinkind auf...

00:28:29: eine einzige Sache konzentrieren. Ich habe nur ein Gefühl zur Zeit. Habt ihr vielleicht schon gesehen,

00:28:35: dass Gefühle auch wahnsinnig schnell wechseln. Du hast schon mehrere Gefühle so in dir, du kannst

00:28:39: Ambivalenzen aushalten. Dein Kind hat nur ein Gefühl, Vollpower und dann schwenkt es um und

00:28:44: zehn Sekunden später ist wieder Sonnenschein. Hast du wahrscheinlich schon gesehen. Und das ist

00:28:48: bei Menschen genauso. Ich kann mich auf eine Person konzentrieren, eine. Ich weiß nicht, ob du mal

00:28:54: im Alltag gesehen hast, dass dein Kleinkind Menschen reden kann, dann kommt irgendwie eine andere

00:29:00: Person an oder ist mit im Raum und man hat irgendwas getan mit der anderen Person. Eine Person erzählt

00:29:06: das dann der anderen. Also Mama hat eben gesagt, dass Papa so und so und so und so und so und so und

00:29:10: so und so. Also man weiß gar nicht, man kann überhaupt nicht verstehen, dass die Person das

00:29:15: auch gesehen hat, weil sie auch mit im Raum war. Ich kann gedanklich mich nicht auf zwei Personen

00:29:20: konzentrieren. Das heißt, ich muss mich entscheiden. Spannend. Und einige Kleinkinder lösen das so,

00:29:26: dass sie sehr schnell hin und her wechseln und andere fahren halt die Schiene und sagen, nein,

00:29:30: ich habe mich jetzt auf den hier eingeschossen und das bleibt jetzt bitte so. Ich kann jetzt nur

00:29:37: den, der gerade, ansonsten halt nicht. Und das hat wirklich mit dem Denken zu tun. Also bitte

00:29:43: entspannen dich damit. Ich kriege so viele Zuschriften dazu. Ich habe das sogar als Spezialthema

00:29:47: jetzt in meinem Club gleich als gleich am Anfang, weil ich gedacht habe, oh, die Belastung, da ist

00:29:53: so groß, weil die Leute dann immer denken, mein Kind liebt mich nicht oder ich habe etwas falsch

00:29:57: gemacht oder die Bindung ist nicht. Okay, das hat nichts damit zu tun. Es kommt immer nur in

00:30:03: einem bestimmten Alter vor. Okay, und in der Pubertät. Aber das ist was anderes, genau. Und

00:30:12: danach ist es vorbei. Insofern entspann dich und kannst du, vielleicht kannst du versuchen, dass

00:30:18: du tatsächlich sowieso bei den ganzen Anziehsituationen nicht zu zweit am Kind bist, sondern immer nur

00:30:24: eine Person. Die andere geht wirklich weg und hat Feierabend, weil das dein Kind zusätzlich noch

00:30:29: völlig hochpowered und den ganzen Kopf überfordert. Ich kann nur eine Person. Und trotzdem würde ich

00:30:37: sagen, wenn wir das wissen, du darfst gerne leiten. Du darfst gerne, du entscheidest, wer ins Bett

00:30:43: bringt. Ja, das ist eigentlich eine Leitungssituation. Wenn der andere komplett erschöpft ist und sagt,

00:30:48: oh, ich brauche jetzt einmal Pause, ich kann jetzt nicht, auch das noch, dann wird ganz klar gesagt,

00:30:54: nein, Mama kann jetzt nicht, jetzt mache ich das. Punkt. Du darfst das entscheiden. Du leitest.

00:31:01: Julia hat uns geschrieben, die Mama von Ben, zwei Jahre alt. Mein Sohn will nur Papa. Und sobald ich

00:31:10: ihn trösten will, schreit der Mama, geh weg. Ist das nur eine Phase. Du hast eben gesagt, es geht

00:31:15: vorbei. Ich glaube für viele Mamas, also ich höre das ab jetzt in den Kommentaren öfter gehört,

00:31:21: dass der Papa gefragt wird ab einem gewissen Alter als die Mama. Das ist für viele Mamas schon,

00:31:27: glaube ich, schwer zu ertragen. Ja, ganz schlimme Verletzung. Darum wäre es so schön,

00:31:33: da finde ich so gut, wenn man ein bisschen was weiß über die Phasen, weil für das Kind ist das

00:31:39: einfach ein Entwicklungsstand. Und es wäre richtig cool, wenn du so ein bisschen da drüber stehst,

00:31:44: weißt du, wenn du nicht sozusagen dem Kind, oh Gott, du musst mich doch lieb haben und versuchst

00:31:52: irgendwie, keine Ahnung, besonders schön zu machen für dein Kind, damit es dich wieder lieb hat,

00:31:56: sondern einfach so ein bisschen auf die Meta-Ebene gehst. Ach sie an, ich biete dir Stabilität,

00:32:02: auch wenn du jetzt eine schwierige Phase hast. Ich weiß, es geht vorbei. Das wäre die schönste,

00:32:08: sehr schwierig zu erlangen der Haltung. Ein ganz großes Thema auch Geschwister. Da hast du auch

00:32:15: schon gesagt, oh, a lot to talk. Haben wir viele Hörerfragen mitgebracht. Zwei, drei habe ich mal

00:32:21: rausgesucht. Mareike, Mama von Jonas, fünf Jahre und Lara, zwei Jahre hat uns geschrieben. Mein

00:32:28: großer Sohn ärgert ständig seine kleine Schwester. Wie finde ich das richtige Maß zwischen

00:32:33: eingreifen und die beiden es selbst klären lassen? Das ist eine sehr schöne Frage, weil es so unabhängig

00:32:40: individuell ist und du das besser im Blick hast, als wir alle hier draußen. Das heißt, du guckst

00:32:47: einfach hin. Also guck genau in die Gesichter der Kinder. Wirklich ganz wichtig, dass du immer so

00:32:50: eine kleine, dein Kind erstmal liest. Ist das für dich ein Problem oder für die Kinder? Das ist

00:32:58: das Erste, was du guckst, weil manchmal sehe ich dann so ein paar, keine Ahnung wo, ich denke jetzt

00:33:02: gerade an Jungs, zwei Jungs, die da so vor sich hinraufen und dann guckst du in die Gesichter

00:33:08: und denkst, boah, die haben total Spaß. Das sieht laut und wild aus, aber wenn du die Gesichter guckst,

00:33:14: denkst du, Mensch, das macht irgendwie noch Spaß. Das ist nur Wut und gar nicht irgendwie

00:33:17: Verzweiflung oder die raufender so vor sich hin und du denkst aber, oh Gott, das sieht ja schlimm

00:33:22: aus, das muss ich aber jetzt dringend begrenzen. Also greif bitte erst ein, wenn du in dem Gesicht

00:33:28: von einem liest, das geht für mich jetzt hier nicht mehr. Ich bin überfordert, ich brauche Hilfe,

00:33:35: ansonsten nicht. Ansonsten sollen die üben. Geschwister müssen sehr, sehr viel, also Kinder

00:33:41: überhaupt üben, wie das geht miteinander, wie setze ich mich auseinander, wie löse ich meine

00:33:46: Konflikte, wie mache ich das alles und da kannst du gerne mehr Zeit geben, als du denkst.

00:33:51: Svenja hat uns noch geschrieben, die Mama von mir ist vier Jahre alt. Meine Tochter sagt oft,

00:33:59: ich hasse meinen Bruder. Wie reagiere ich darauf? Das habe ich jetzt auch viel gelesen,

00:34:04: diese großen Wörter, ich hasse dich, ich will nie wieder oder ich gehe weg. Also es ist ja immer

00:34:10: ein großer Superlativ oft bei Kindern. Klar, weil ich hasse, geht natürlich bei Mama und Papa's

00:34:16: irgendwie, gehen die Alarmglocken an. Genau, weil wir halt schon so sehr auf Wörter, also

00:34:22: für sie sind Wörter ja schon etwas völlig anderes als für die Kinder. Gerade in dem Alter,

00:34:27: wir hatten da schon, Gefühle sind immer maximal monumental und Wörter halt auch. Ich hasse,

00:34:34: das ist nicht dasselbe, wie wenn du sagst, ich hasse, weil du hast so ganz viele Abstufungen

00:34:38: davor, weißt du? Na ja, hassen ist es ja eigentlich nicht. Ich bin ja eigentlich eher nur mal ein

00:34:43: bisschen gekränkt, weil und das macht ein Kleinkind halt so gar nicht. Es gibt nur

00:34:48: Vollpower geradeaus. Bitte nicht beleidigt sein von diesen extremen Wörtern, so viele habe ich

00:34:55: noch gar nicht, so viele Wörter. Ich nehme das, was mir jetzt gerade so zu meinen Emotionen passt.

00:35:00: Soll man das dann noch erklären, dass man zum Beispiel sagen würde, hassen ist nicht so ein

00:35:06: schönes Wort, das nimmt man nicht. Weil ich habe zum Beispiel immer das Gefühl, umso mehr man dann

00:35:10: erklärt oder etwas verbietet oder sagt, das ist nicht so cool, umso mehr sagen sie es natürlich.

00:35:17: Genau, dann machst du es besonders spannend bei Schimpfwörtern, besonders beliebt, genau. Ja,

00:35:21: genau. Also das ist ganz wichtig, das wird sich sowieso geben, sobald dein Kind halt mehr Ambivalenzen

00:35:28: hat und selber anfängt zu denken und zu sagen, nee, warte, aber wenn du nur ein Gefühl hast und

00:35:33: das voll stark ist, dann fühlt sich das auch so an wie ja und darum kannst du einfach entspannen,

00:35:39: abwarten, das gibt sich auf jeden Fall. Claudia, wann macht es Sinn, Geschwister vielleicht auch mal

00:35:44: räumlich zu trennen? Wenn da so eine Situation ist, sag ich mal, und man liest die Kinder und merkt,

00:35:49: das funktioniert jetzt irgendwie auf beiden Seiten nicht mehr, das geht eine Minute gut und dann

00:35:53: knallt es wieder und vielleicht wird der eine auch handgreiflich oder wird sich ständig geschubst

00:35:59: oder nur noch die Sachen weggenommen, ist das eine Idee auch mal zu sagen, der eine spielt

00:36:06: jetzt in dem Zimmer oder der andere in dem? Ja, definitiv. Also ich habe sowieso, ich finde das

00:36:11: ganz schön, wenn man weiß, das große Geschwisterkind hat ja oft so ein bisschen Sorge, weil seine

00:36:15: Sachen kaputt gemacht werden und das ist ja eine realistische Sorge, ich baue mir gerade was auf

00:36:20: und dann wird das kaputt gemacht. Ich finde das immer ganz schön, wenn man so ein Beispiel so einen

00:36:24: Bereich hat, da sind nur die Sachen von dem und da sind nur die Sachen von dem und da ist klar,

00:36:30: da spiele nur ich und da kann man sich zurückziehen, so ein Rückzug, das ist schon für alle Menschen,

00:36:37: was sehr wichtig ist. Wenn das bei dir räumlich geht, wäre das großartig. Erziehung ohne Schimpfen,

00:36:44: auch ein großes Thema. Heutzutage gibt es sich Bücher, Onlinekurse, Artikel, alles zu. Jetzt ist

00:36:49: natürlich die Frage, wie definiert man Schimpfen? Wir sind uns mit Sicherheit alle einig, dass,

00:36:54: sagen wir mal, rumschreien oder womöglich sogar handgreiflich werden. Mit Sicherheit nicht der

00:37:00: richtige Weg ist, aber es ist ja trotzdem ein Thema, das in gewissen Theorien erklärt wird,

00:37:09: dass das ja alles in der Kindererziehung geht, ohne überhaupt das Kind zu Maß regeln. Wie siehst

00:37:16: du das, Claudia? Hast du schön gesagt, das ist in der Theorie so? Ich kenne persönlich absolut

00:37:24: niemanden, der nicht zwischendurch laut wird und mal schimpft. Ich kenne wirklich keinen und ich

00:37:29: arbeite mit Hunderten von Familien in Fähigkeiten. Ich habe noch nie irgendjemanden kennengelernt,

00:37:35: wohl stimmt nicht. Also wenn es so ganz pädagogisch so dieses, weißt du das, was ich vorhin vorgemacht

00:37:42: hatte, dann kann man das vielleicht eine Zeit lang durchhalten, aber auch die kippen irgendwann. Also

00:37:47: das Wichtige beim Schimpfen wäre, wenn du schimpfst, dass du dann danach nicht auf dir selber

00:37:53: rumtrittst. Also wenn du das Schimpfen reduzieren möchtest, dann fang an nett zu dir selber zu

00:37:57: sein. Glücklich. Sag einfach, wenn du geschimpft hast, dann sag danach einfach nicht, oh, ich

00:38:02: schütt mich dann, jetzt habe ich wirklich, oh Gott, habe ich mein Kind traumatisiert, es wird jetzt

00:38:06: bestimmt alles untersteht, doch alles ist ganz anders in. Also das machst du nicht, sondern du sagst

00:38:11: einfach, oh Mann, das war mir gerade echt zu viel interessant. Kann ich morgen irgendwas ändern? Was

00:38:17: kann ich denn tun, um dass ich da nicht lande in dieser emotionalen Anspannung? Bitte sei sehr

00:38:24: freundlich zu dir und das ist der einzige Weg, um da so ein bisschen Ruhe reinzubringen. Das große

00:38:32: Wort "Nein" Claudia hat auch unsere Community beschäftigt. Karina, die Mama von Lenny, drei Jahre

00:38:39: schreibt uns, ich sage "Nein", aber mein Kind hört einfach überhaupt nicht. Wie kann ich konsequent

00:38:46: bleiben, ohne mich wie ein Diktator zu fühlen? Bis ich das "Nein" überhaupt verstehe als Wort,

00:38:52: brauche ich so bis Ende des ersten Lebensjahres. Und dann kommt halt das größere Problem, ich habe

00:38:57: das "Nein" als Wort jetzt verstanden, was übrigens sehr schwierig ist, weil sehr viele Sachen sind

00:39:02: "Nein". Das Brotmesser ist "Nein", dann die Steckdosis "Nein", "Hä, was da hängt das irgendwie zusammen?"

00:39:09: Was davon ist jetzt das "Nein"? Also muss ich erstmal wirklich sortieren, was dieses "Nein"

00:39:13: denn eigentlich heißt, weil das kommt an sehr vielen verschiedenen Stellen und ich kapiere oft gar nicht,

00:39:18: was denn mit dem "Nein" gemeint ist. Also wenn ich das verstanden habe, dann kommt das schwierigste

00:39:22: Problem, meine Impulse anhalten und das ist so schwer. Also ich höre dann zwar dein "Nein", aber ich habe diesen starken, ich habe so einen starken Entwicklungstrang als Kind.

00:39:36: Ich muss mich entwickeln, ich muss die ganze Zeit etwas tun und ich muss eben Dinge anfassen, begreifen, mit denen Sachen machen.

00:39:43: Und das ist nicht umsonst ein richtig starker Drang, weil das muss jetzt sein für mein Gehirn. Und wenn ich den dann anhalten soll,

00:39:51: das ist fast unmöglich. Das ist so, als würde ich vor der Schokoladenschublade stehen, da war ich auch "Nein, Claudia, nein".

00:40:00: Und das hält dann zehn Minuten und dann bin ich doch wieder da.

00:40:05: Das erste, was du bei Leni machen könntest, ist, dass du einmal guckst, hat Leni genug Möglichkeiten, sich auszuprobieren.

00:40:13: Gibt es genug Zeit, wo sie wirklich Sachen machen kann oder gibt es sehr viel "Nein". Also es macht total Sinn.

00:40:21: Die pädagogische "Ne Jahrumgebung" heißt das, dass du so viele Sachen wie möglich jetzt alle Vasen nach oben wirklich für diese Zeit dein Zimmer so einrichten,

00:40:31: dass man einfach ausprobieren darf, weißt du? Da musst du als erstes darauf achten, dieser Drang muss, das ist so ein Grundbedürfnis, das muss befriedigt werden.

00:40:40: Und wenn das nicht ist, dann kannst du sehr lange "Nein, sagen" und dein Kind kann sich einfach nicht dranhalten.

00:40:46: Auch ein Thema, was dazu passt, wenn Kinder nicht auf uns hören oder sagen wir mal unserem Wunsch folgen, wie wir das jetzt in dem Moment gerne hätten,

00:40:57: ist ja zum Beispiel beim Anziehen morgens für die Kita. Also da kann ich auch ein Lied zu singen. Ich weiß dann immer schon, okay.

00:41:07: Und da merkt man jetzt natürlich auch schon die zwei Seiten. Ich bin ja auch schon fast bei dir, jetzt Claudia durch diesen Podcast ein bisschen psychologisch geworden.

00:41:14: Ich habe natürlich den Struggle, ich gucke auf die Uhr. Mein Bedürfnis, wir müssen pünktlich sein, wir müssen uns noch anziehen, wir müssen Fußstücken,

00:41:21: wir müssen die Kita-Tasche packen, müssen, müssen, müssen. Und das Kind denkt sich eigentlich morgens, ich habe ja gar keinen Bock auf die Kita,

00:41:28: ich würde auch gerne hier noch ein bisschen trödeln und spielen und Fußstücken und anziehen, habe ich sowieso keine Lust.

00:41:33: Wie kriegt man diese zwei Punkte zusammen? Weil für Eltern ist es natürlich toll. Der soll sich anziehen oder die soll sich anziehen und das Kind macht es nicht.

00:41:43: Ist für uns, das Kind hört nicht. Also wie kriegt man diese zwei Weltansichten zusammen?

00:41:48: Weil das ist ein Riesenthema für viele Eltern, dass es nicht morgens schon vor der Kita so eine so eine so eine so eine unschöne Stresssituation vielleicht auch mit Ärger und Tränen gibt.

00:42:00: Du musst da wahnsinnig viele Leitungs-Elemente einbauen und weißt du was? Wir haben schon mal über deine Superkraft gesprochen und das war Spaß machen mit Kindern.

00:42:09: Das ist so eine Situation, wo man einfach sagt, mit Spaß kommen wir viel, viel, viel weiter. Also wenn du,

00:42:16: Entschuldigung, das darf ich Ihnen vorsprungen, weil Jenny hat nämlich eine Superpower, die kann sich unheimlich toll sparfe Gedinge ausdecken für die Kinder und das ist immer das Beste im Leiten.

00:42:26: Also wenn du wirklich die Situation in irgendwas Lustiges, wie zieht uns jetzt an als keine Ahnung oder wir fliegen als großer Vogel zur Kita oder oh, wir machen jetzt, dann hast du sozusagen beides in einem, dann geht das schnell und dein Kind ist sofort dabei halt.

00:42:43: Es ist einfach mega langweilig, wenn du sagst, ja, wir müssen los. Das bedeutet deinem Kind nicht, Zeit bedeutet nichts. Ich brauche vier Jahre, um überhaupt Zeit zu verstehen.

00:42:56: Also davor ist es, das kannst du vielleicht sehen bei deinem Kind, dass die noch so was sagen wie vormorgen, übergestern, es geht alles so durcheinander oder ist jetzt Abendbrot, Frühstück, keine Ahnung.

00:43:07: Also wenn mir Zeit nichts bedeutet, wieso kommst du dann mit Zeit an? Also das ist gar nicht überhaupt nicht versteh. Du musst also was anderes finden.

00:43:15: Zeit ist schön. Ich denke gerade, oder? Wenn dir das nicht alles noch egal sein kann. Also wenn man das in dem Alter schätzen könnte, die verstehen es ja noch nicht so, aber jetzt überleg mal, wir hätten alle keinen Zeitdruck und das wäre eigentlich auch total egal.

00:43:29: Wie entspannt das Leben sein könnte. Ja voll.

00:43:32: Also so viel Lern von deinen Kindern. Also wenn du magst, früher aufstehen und einfach mehr Zeit einplanen, ich mein, mein, mein, ihr teimt ja oft so, dass wir sagen, es klappt jetzt, wenn alles gut läuft und das geht bei Kindern nicht so besonders gut.

00:43:47: Puffer ist ein guter Begleiter. Puffer ist ein sehr guter Begleiter. Halbe Stunde drauflegen und schon ist alles entspannt.

00:43:54: Für viele Eltern oft der letzte Strohhalm, Claudia, der Fernseher. Hier scheiden sich die Geister. Bildschirmzeit ja oder nein, wie viel ja oder nein, in welchem Alter natürlich auch ganz wichtig.

00:44:07: Rebecca hat uns geschrieben, die Mama von Luca. Luca ist fünf Jahre alt. Wie viel Bildschirmzeit ist okay und wie setze ich Grenzen, ohne dass es eskaliert?

00:44:18: Tadaaa.

00:44:19: Das ist jetzt eine sehr große Frage. Das Thema Medien.

00:44:24: Also ich kenne zum Beispiel auch von meinen Jungs, wenn ich mal sage, also ich merke manchmal, wenn die so auch jetzt krank sind und auch keine Aufmerksamkeit haben so richtig beim Spielen oder wir basteln, das geht dann mal so fünf Minuten, dann sind sie aber auch eigentlich schon wieder so, wir kennen das ja selber, wenn wir krank sind, sind wir auch nicht so leistungsfähig.

00:44:44: Und dann sage ich, komm, okay, wir gucken eine Folge. Ja, ja, ja, Mama, eine Folge. Ich sage mal wirklich eine Folge. So. Und egal, wie man das vorher, sagen wir mal, bespricht, ich sage das immer, wir haben das besprochen. Eine Folge.

00:44:59: So, ja, ja, sitzen so beide da, kärzen gerade wie die liebsten Engelchen auf diesem Erdball. Und wenn die Folge vorbei ist und ich sage so, die Folge ist vorbei, es eskaliert.

00:45:09: Ich habe mir gestern vorgenommen, nur eine Viertelstunde zu scrollen durch Instagram. Kannst du mir einmal raten, ob das geklappt hat.

00:45:17: Okay, good point.

00:45:19: Wirklich, es ist tatsächlich so. Also Medien sind einfach, die greifen das Gehirn auf einer Ebene an, da kann dein Kind nicht sagen, ach so, ja, warte mal, das hatten wir ja entspannt besprochen. Ja, logisch, das mache ich jetzt mal, sondern das ist einfach, na du merkst das, die Endorphine feuern.

00:45:36: Und dann musst du gucken, also leider, wenn das nicht so gut klappt, dann ist dein Kind leider, tut mir leider das zu sagen anfänglich dafür, dann musst du Medien noch deutlich reduzieren.

00:45:47: Es ist leider sowieso so, also ich will Medien nicht verteufeln, klar sie gehören dazu. Aber für das Kind, aus Sicht des Kindes ist das einfach verlorene Entwicklungszeit, na?

00:45:57: Man merkt wirklich, also still sitzen ist sowieso verlorene Entwicklungszeit und ich muss einfach was tun.

00:46:03: Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast, umzusteigen auf höher Bücher, so dass dein Kind dabei gucken kann, die Endorphine nicht so ganz doll feuern und es damit mit Lego bauen kann oder so wäre das deutlich leichter für alle Beteiligten.

00:46:18: Ich weiß nicht, ob das noch geht, ich weiß, sie lieben dann auch ihre Sendungen auch vielleicht.

00:46:22: Ich kenne ein paar Eltern, die haben voll auf dieser Kinder Podcast umgestellt, gibt es auch ganz ganz Tolle und dann kann da Kind, genau, und dann kann das Kind dabei etwas tun, weißt du, es geht doch um die Kinder.

00:46:32: Es geht darum etwas zu tun und dann entsteht nicht dieser Stau.

00:46:37: Also danach müssen sie auf jeden Fall laufen, sich bewegen und besonders viel mit den Händen machen, damit das Gehirn wieder in den Modus kommt, sozusagen, den man als Kind braucht, um sich zu entwickeln.

00:46:50: Ja, ich finde es auch manchmal wirklich erschreckend, wie parallelisiert die wären so in der Folge auch sind.

00:46:58: Also die sind so gehirntechnisch da drinnen, da kannst du fragen, wollt ihr was trinken, wollt ihr was essen, die sind gar nicht ansprechbar.

00:47:06: Keine Chance, kannst du dich da vorstellen und winken, die sind so.

00:47:10: Das sind auch so Momente, wo ich dann schon oft gedacht habe, obwohl es wirklich, also wir machen es wirklich in Mini, Mini, Mini, Mini, aber du merkst eigentlich schon währenddessen, so wichtig gut ist das nicht.

00:47:22: Genau, genau.

00:47:23: Es geht wieder darum, hinzugucken, wie ist es denn bei deinem Kind und wie gesagt, wenn du es kannst, nur hören ist deutlich besser als alle sind gleichzeitig zu hypnotisieren, sagen die Leute.

00:47:36: Claudia, Schlafen gehen. Für viele ist es abends eine echte Herausforderung, die Kinder ohne Stress, ohne Weinen, ohne Meckern ins Bett zu kriegen.

00:47:47: Steffi hat uns geschrieben, die Mama von Emma, fünf Jahre, meine Tochter hatte noch nie ein Problem mit dem Schlafen, aber seit ein paar Wochen will sie abends einfach nicht mehr ins Bett.

00:47:57: Woran kann das liegen?

00:47:59: Warte, das Kind ist fünf?

00:48:01: Oder kannst du ja schon mal fragen?

00:48:03: Ich würde eine zwei oder dreijährige nicht fragen, aber eine fünfjährige würde ich wirklich einfach fragen.

00:48:09: Der hat vielleicht schon die Idee dazu und wenn nicht am ersten Tag, dann vielleicht am zweiten Tag.

00:48:13: Jetzt ist so die Zeit, wo er vielleicht anfängt. War das ein R oder eine C?

00:48:17: Emma, eine C.

00:48:19: Emma, fünf.

00:48:20: Also jetzt hat sie so, macht sie wieder einen Sprung so im Gehirn.

00:48:24: Also mit fünf Jahren fängt man an, dann nachts wirklich, also das, was wir manchmal so haben, dass man anfängt, Dinge zu verarbeiten, drüber nachzudenken.

00:48:33: Das Einschlafen wird irgendwie ein bisschen schwerer, sage ich mal.

00:48:36: Man fängt an, sich mit lästigen Gedanken zu beschäftigen.

00:48:41: Plötzlich hat man so Gedanken, weißt du? Die hatte man vorher einfach nicht.

00:48:45: Und das kann schon ein Problem sein. Also bitte frag bei einem fünfjährigen immer Fragen.

00:48:52: Näh, das Thema Nähe.

00:48:56: Tanya hat uns geschrieben, die Mama von Louis, drei Jahre, mein Kind will nie kuscheln.

00:49:01: Sollte ich ihn ermutigen oder einfach akzeptieren, dass er nicht der Kuscheltyp ist.

00:49:05: Also so zum Thema Nähe, Kuscheln in Arm nehmen, kamen auch viele Fragen.

00:49:09: Gibt das Kinder nicht tatsächlich kuscheln?

00:49:13: Absolut, leider. Ja, ist hart für uns Mamas und Papas.

00:49:18: Ich weiß, aber es gibt wirklich auch da total unterschiedliche Bedürfnisse, wie viel Nähe ich möchte und wie sehr ich Körperkontakt mag.

00:49:25: Ist auch bei Erwachsenen so, oder? Da ist es ganz, ganz unterschiedlich.

00:49:29: Aber ist das schon, ich nenne es jetzt mal ein Warnzeichen, ein Anführungszeichen,

00:49:34: dass man sagt, dem Kind fehlt irgendwie so eine Emotionalität oder ist es einfach, dass man sagt,

00:49:40: nö, der will halt einfach, der mag es halt nicht so.

00:49:43: Ich bin für die zweite Variante genau.

00:49:45: Kenn ich das Kind natürlich nicht, aber bei uns ist die wirklich Kinder, die haben einfach nicht so viel Lust.

00:49:50: Die mögen oft dann lieber togen, weißt du, die haben so eine andere Art von Körperlichkeit

00:49:55: und mögen dies reine Schmusen, kuscheln und so weiter, einfach nicht so gerne.

00:50:00: Wieder mal, schau genau hin, tut mir leid, du bist der oder die beste Experte, Experte für dein Kind, wirklich.

00:50:07: Du hast so viel Gefühl für dein Kind, schau hin, schau ins Gesicht.

00:50:11: Wenn das Kind älter ist, so ab fünf, frag gerne nach und mach das so im Kontakt mit dem Kind, weißt du?

00:50:18: Wenn du dir von draußen Ratschläge holst, sag ich mal, dann bist du ein bisschen weg aus der Beziehung mit deinem Kind, weißt du?

00:50:26: Die wahre Antwort liegt da, irgendwo zwischen euch.

00:50:31: Franziska hat uns geschrieben, die Mama von Nele, Nele ist zwei Jahre alt.

00:50:36: Ich habe oft das Gefühl, und ich glaube, diesen Gedanken haben viele Eltern, deswegen lese ich es jetzt quasi stellvertretend dafür vor,

00:50:43: ich habe oft das Gefühl, dass ich als Mama versage, ist das normal und wie kann ich mir selbst mehr vertrauen?

00:50:50: Das ist eine schöne Frage.

00:50:52: Das ist, ich würde sagen, für diese Generation normal.

00:50:57: Ehrlich gesagt, aus genau diesem Grund habe ich jetzt ja gerade den Kinderdäumischer Club gegründet,

00:51:03: weil du wirklich, du brauchst eine unterstützende Umgebung.

00:51:08: Das Leben ist sehr dazu angetan, dass du dieses Gefühl sozusagen hast, du kriegst irgendwie Instagram-Posts, wo du denkst,

00:51:15: oh mein Gott, die können das alle viel besser, das sieht alles viel besser aus, wie kann man denn so aussehen, wer man ein Kind hat?

00:51:22: Und dann kriegst du, noch im Supermarkt, du kriegst Tipps, was du denn jetzt zu tun hättest mit deinem Kind,

00:51:30: und du brauchst einfach eine unterstützende Umgebung.

00:51:33: Also, schaff dir, such dir irgendjemanden, wenn es jetzt nicht unser Club ist,

00:51:39: dann such dir einfach Leute oder irgendjemanden, die dich wirklich unterstützen oder mach es selber.

00:51:45: Versuch doch die guten Momente des Tages rauszusuchen.

00:51:49: Du hängst immer an den Negativen fest.

00:51:51: Wenn du magst, schau mal auf all die Sachen, die du heute gut gemacht hast,

00:51:55: und dann musst du dich so ein bisschen daran selber hochziehen.

00:51:58: Jawohl.

00:52:00: Das hast du sehr schön gesagt.

00:52:02: Und du hast tatsächlich direkt meine nächste Frage noch mit Integrations-Cloudie gesagt,

00:52:06: nee, eigentlich will ich gar nicht darüber sprechen.

00:52:08: Ich habe gesagt, wir machen es aber auf jeden Fall, weil das ganz vielen Eltern helfen kann.

00:52:13: Du hast gerade deinen Club angesprochen, Claudia, für Eltern.

00:52:16: Jetzt muss man dazu sagen, Claudia hat ihn ins Leben gerufen und wird überrannt.

00:52:20: Ich glaube, ihr habt dreimal so viele Anmeldungen, wie ihr überhaupt irgendwie meistern könnt.

00:52:25: Aber man wächst mit seinen Aufgaben, Claudia.

00:52:28: Da kriegen wir schon irgendwie hin.

00:52:30: Erzähl doch überhaupt mal, was ist dieser Club, Claudia?

00:52:32: Wie kann ich da beitreten für alle, die sagen, Claudia, brauche ich auch in meinem Leben.

00:52:38: Mir reicht aber das Buch nicht und der Podcast nicht und Instagram nicht.

00:52:41: Ich möchte auch in diesem Club, wie funktioniert das?

00:52:44: Wenn ich eins zu eins mit Eltern arbeite, kann ich ja immer nur eine Person unterstützen

00:52:48: und dachte, Mensch, das muss doch besser gehen.

00:52:50: Also habe ich Online-Kurse gemacht, wo man sich das online runterladen kann

00:52:55: und zu verschiedenen Themen halt dann sich wissen draufschaffen.

00:52:58: Das Dumme ist nur, da steht man total alleine davor.

00:53:01: Das heißt, du schaust dir das Video an und denkst dann wieder so.

00:53:04: Und jetzt, dann habe ich gedacht, auch wenn man wirklich gebraucht hat,

00:53:07: so ein Videoinhalte, dann müssen wir das aber auch zusammen erarbeiten.

00:53:12: Meistens, ich habe jetzt im Club immer ein Monatsthema, wo wir sagen,

00:53:15: aha, das machen wir alles zusammen.

00:53:17: Da stellen wir Fragen zu.

00:53:18: Dann gibt es so eine Mini-Übung des Monats, die immer nur mit deinem Alltag zu tun hat.

00:53:23: Und dann gibt es ein Club Café, wo wir uns halt mit anderen austauschen können.

00:53:27: Und ich hoffe, die Leute haben Lust auf meine Unperfekt-Challenges.

00:53:31: Weiß ich, ich möchte so gerne Unperfekt-Challenges machen.

00:53:33: Das heißt, so teuer.

00:53:34: Wer hat den höchsten Bäscheverg?

00:53:36: Wer hat den seltsamsten Fund in der Wickeltasche?

00:53:39: Wer hat heute den kältesten Kaffee gehabt?

00:53:41: Weißt du, dass wir so ein bisschen aus diesem Perfektionsdrang so rauskommen?

00:53:46: Und auf diese Weise möchte ich gerne so eine starke Community gründen von Eltern,

00:53:50: die gegenseitig unterstützen.

00:53:52: Und wo wir gleichzeitig wissen, also wissenschaftlich qualifiziertes Wissen, nicht so,

00:53:58: ich weiß, man kann sich Sachen ergoogeln, aber du weißt halt, als Laie einfach nicht,

00:54:03: was davon ist wirklich validiertes Wissen und was ist einfach nur besonders überzeugend vorgetragen.

00:54:09: Und da kannst du halt sicher sein, dass das alles bei uns wissenschaftlich evaluiert ist.

00:54:13: Und dann habe ich gedacht, so, jetzt mache ich auch einen Club.

00:54:16: Also wenn du daran Interesse hast, wir haben sowohl in meiner Bio,

00:54:20: aber auch auf TikTok und Instagram ist natürlich der Link.

00:54:23: Und auf meinen Newsletter erfährst du sowieso immer alles Neue.

00:54:26: Keine Sorge, der kommt nicht sehr häufig, ich habe nie Zeit, den zu schreiben.

00:54:29: Nervendlich nicht.

00:54:31: Claudia, vielleicht noch abschließend dein ultimativer Tipp für alle Eltern bei der Kindererziehung.

00:54:41: Wenn du einen Kredo raussuchen müsstest, was kannst du uns mit auf den Weg geben?

00:54:48: Wenn du nur ein Kredo raussuchen müsstest, dann würde ich tatsächlich sagen, sei sehr, sehr nett zu dir.

00:54:54: Würdlich, das ist ganz interessant.

00:54:56: So wie du mit dir selber umgehst, so gehst du mit den anderen Leuten um dich herum auch um.

00:55:01: Du kannst ja gerne mal gucken, wie du so mit dir redest im Kopf.

00:55:04: Also bei Frauen, besonders wenn sie morgens unausgeschlafen vor dem Spiegel stehen,

00:55:08: hast du da so viele Kommentare über dich hast, Wahnsinn, oder?

00:55:12: Also das würdest du jedem anderen, würdest du sagen, sag mal, so redest du nicht mit mir.

00:55:17: Aber bei dir selber.

00:55:19: Und das ist etwas, was du sofort ändern kannst.

00:55:21: Du kannst immer sagen, ich habe Verständnis für mich, ich behandle mich selber liebevoll.

00:55:27: Und dann strahlt das auch nach außen, du kannst nicht umgekehrt anfangen.

00:55:32: Also bitte, sei lieb zu dir.

00:55:35: Das nehmen wir alles so mit.

00:55:37: Claudia, vielen, vielen Dank für so viele wertvolle Tipps,

00:55:41: für so viel tolles Wissen, was du uns heute weitergegeben hast.

00:55:45: Ich bin ganz sicher, du hast vielen Mamas und Papas da draußen geholfen.

00:55:49: Wenn ihr Lust habt, ihr habt die Kanäle gerade gehört, Claudia ist überall.

00:55:55: Und ich bin mir sicher, du hast viele neue Fans dazu gewonnen.

00:56:00: Euch vielen Dank fürs Zuhören, danke für eure tollen Fragen.

00:56:04: Und Claudia, mach weiter so, toll, dass es dich gibt.

00:56:07: Und vielen Dank für deine Zeit.

00:56:09: Das kann ich ja alles eins zu eins zurückheben, Senni.

00:56:12: Ich bin sehr dankbar, dass du das hier zur Verfügung stellst.

00:56:16: Großartig.

00:56:18: Und ich hoffe, wir sehen uns irgendwo auf Social Media oder sonstwo.

00:56:23: Ich bin mir sicher, es ist mein Hamburg.

00:56:25: Au ja, wunderbar.

00:56:27: Auf ein Franzbrötchen.

00:56:29: Auf ein Franzbrötchen, genau, wunderbar.

00:56:32: Tschüss.

00:56:34: Wenn euch diese Folge gefallen hat, dann gibt uns gerne eine positive Bewertung

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00:56:57: Und ich möchte Etem.

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