#070 Resilienz. Mit Prof. Dr. Henrik Walter.

Shownotes

Resilienz: Die Kunst der mentalen Stärke 🧠💪 In dieser spannenden Episode von HEALTHWISE spricht Nils Behrens mit Professor Dr. Henrik Walter über Resilienz – nicht als feste Eigenschaft, sondern als dynamischen Prozess, der von unseren Erfahrungen und Stressreaktionen geprägt wird.

Warum sind manche Menschen widerstandsfähiger als andere? Welche Rolle spielen positive Emotionen, soziale Unterstützung und Dankbarkeit? Und warum kann Stress uns nicht nur belasten, sondern auch wachsen lassen?

Zudem geht es um das Resilienz-Paradoxon – Warum viele trotz zahlreicher Risikofaktoren stark bleiben – und die Schattenseite der Resilienz, wenn sie als Ausrede für schlechte Bedingungen missbraucht wird. Abschließend verrät unser Gast wertvolle Strategien zur Stärkung der mentalen Widerstandskraft, von mehr Flexibilität im Umgang mit Emotionen bis hin zu Hoffnung und Zuversicht.

Das erwartet dich: 💡 Resilienz verstehen – Warum mentale Stärke trainierbar ist und sich über die Zeit verändert. 🌊 Emotionen annehmen statt unterdrücken – der Schlüssel zu innerer Stärke. ⚖️ Stress als Chance nutzen – Wie wir lernen, ihn nicht nur als Belastung, sondern als Wachstumsfaktor zu sehen. 🤝 Dankbarkeit & soziale Verbindungen – Warum sie für unsere psychische Gesundheit essenziell sind. 🔄 Das Resilienzparadoxon – Warum viele trotz zahlreicher Herausforderungen widerstandsfähig bleiben. ✨ Hoffnung & Zuversicht – Die Schlüssel zu langfristiger mentaler Stärke.

Mehr zu Prof. Dr. Henrik Walter:https://bit.ly/profdrmeddrphilhenrikwalter Das Buch "Resilienz – Zwischen Coach und Couch" von Prof. Dr. Henrik Walter: https://bit.ly/3Dhgzo1 Instagram: https://www.instagram.com/henrik.walter.berlin/

Mehr zur Folge unter www.sunday.de/podcast

Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv - Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin. Mehr unter https://www.sunday.de/newsletter

Transkript anzeigen

00:00:00: Und dann kommt die Frage, wie gehe ich jetzt mit denen um?

00:00:03: Dafür muss ich auch erst mal kennenlernen.

00:00:04: Viele Leute können über Emotionen gar nicht reden.

00:00:06: Also die sagen zum Beispiel, sie sind traurig, sie sind aber wirklich wütend auf irgendjemand.

00:00:11: Und das merkt dann der Partner und dann versteht man gar nicht, wo man nicht gedröstet wird.

00:00:15: Weil man denkt, man wäre traurig.

00:00:18: Also Emotionen kennenzulernen, sie zu akzeptieren und dann damit umzugehen, das kann man trainieren.

00:00:23: Herzlich willkommen zu "HEALTHWISE", dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural.

00:00:28: Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein.

00:00:33: Wir tauchen einen Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

00:00:38: Immer mit einem Weisenblick auf das, was uns wirklich gut tut.

00:00:41: In einer Welt, die uns immer wieder vor Neue Herausforderungen stellt,

00:00:45: suchen viele nach wegen, um psychisch, stabil und widerstandfähig zu bleiben.

00:00:49: Resilienz, die Fähigkeit trotz Widerigkeiten gesund zu bleiben und rasch wieder ins Gleichweg zu finden,

00:00:54: wird dabei zu einem entscheidenden Schlüssel für eine Fülltes und zufriedenes Leben.

00:00:58: Prof. Dr. Med, Dr. Phil. Henrik Walter ist Psychiater, Neurowissenschaftler und Philosoph

00:01:03: mit einer Leidenschaft für die Erforschung von Resilienz, psychischer Gesundheit und positiver Psychologie.

00:01:09: Als Experte auf seinem Gebiet leitet er Forschungsprojekte,

00:01:12: die die Schnittstelle von Geist, Gehirn und sozialen Umwelt beleuchtet

00:01:16: und vermittelt komplexe Themen auf eine zugängliche Praxisnahe Weise.

00:01:21: Mit seinem Buch "Resilienz zwischen Coach und Couch" lädt er dazu,

00:01:24: einen psychischen Gesundheit und Widerschaftskraft in einen neuen Licht zu betrachten,

00:01:29: zwischen wissenschaftlichen Tiefe und altersnahe Integration.

00:01:34: Und deswegen sage ich herzlich willkommen Herr Prof. Dr. Dr. Henry Walter.

00:01:37: Schönen guten Tag.

00:01:39: Also Sie haben, wenn ich das richtig liese, zwei Doktortitel.

00:01:42: Einmal den Dr. Mehl und einmal Dr. Phil.

00:01:44: Genau, das ist korrekt. Einmal in der Philosophie und einmal in der Medizin.

00:01:47: Okay, ausgezeichnet. Also mehr Kompetenz kann ich ja hier gar nicht am Tisch haben,

00:01:50: kann ich ja sozusagen sagen.

00:01:52: Und deswegen komme ich gleich zu meiner ersten Frage.

00:01:54: Sind Sonntage wichtiger für die Resilienz als andere Tage?

00:01:57: Also ich würde sagen, sie sind auf jeden Fall Resilienz fördernd.

00:02:00: Also als der Liebe Gott uns geboten, am siebten Tage zu ruhen,

00:02:05: das war schon, glaube ich, eine ganz gute Idee.

00:02:07: Und Erholung ist wichtig und man könnte sagen ein bisschen mehr Sonntag wagen,

00:02:12: vielleicht nicht nur am Wochenende, sondern auch in der Woche.

00:02:15: Ja, das ist, glaube ich, ein sehr, sehr guter Tipp.

00:02:17: Ich finde das so schön. Ihr Buch beginnt mit einer Aussage,

00:02:20: die mich ein bisschen erinnerte an, als die Biografie von Henry Ergessi,

00:02:23: die beginnt mit dem Satz "Ich hasse Tennis".

00:02:25: Das war natürlich bei den Leuten, die Henry Ergessi noch erinnern.

00:02:28: Einer der längsten Profitennisspieler der Welt,

00:02:31: oder der längsten erfolgreichen Profitennisspieler der Welt,

00:02:34: ist natürlich eine schöne Start.

00:02:35: Sie starten mit "Ich hasse Ratgeber".

00:02:37: Also warum haben sich Dettel noch dazu entschieden,

00:02:40: einen Buch zu schreiben über das Thema Resilienz?

00:02:42: Ganz genau heißt es "Eigentlich hasse ich Ratgeber",

00:02:45: weil es zwar einerseits stimmt, andererseits aber nicht.

00:02:48: Was meine ich damit?

00:02:50: Also ich meine, Ratgeber sind so ein bisschen wie Junkfood für die Seele, sag ich mal.

00:02:54: Man möchte, dass es einem besser geht, dann sieht man diese Ratgeber

00:02:57: und die versprechen einem ganz viel und nur ein paar Regeln beachten,

00:03:01: ein paar Übungen machen und dann geht schon alles wieder gut.

00:03:03: Nur leider ist man meistens danach, wie auch bei dem Naschwerk,

00:03:06: sozusagen enttäuscht und langfristig hilft es nicht unbedingt.

00:03:09: Deswegen wollte ich kein Ratgeber schreiben.

00:03:11: Ja, ist eine gute Analogie, kann ich schon sehr gut verstehen.

00:03:14: Und dann hat sie es aber doch irgendwie davon überzeugt.

00:03:17: Also herzlich Grüße an Ralph Joost, war es quasi der Verleger.

00:03:20: Also tatsächlich war es so, es gab eine Person, Christine Kluge,

00:03:26: die ein Film mit mir gesehen hatte, wo ich über Resilienz spreche

00:03:30: und das so gut fand, dass sie mich kontaktiert hat und sagte,

00:03:34: ob ich niemanden ein Buch drüber schreiben wollte.

00:03:35: Und ich wollte sowieso schon mal seit längerer Zeit mal wieder ein Buch schreiben

00:03:39: und dann sagte ich vielleicht aber kein Ratgeber.

00:03:41: Ach, das ist aber dumm, weil ich hätten Ratgeber verlag.

00:03:44: Vielleicht, na ja, dann kommen wir nicht zusammen.

00:03:46: Und dann hat sie mich aber doch blieb sie behaulig und hat mich überzeugt.

00:03:49: Dann habe ich mich mit den Verlegern getroffen und die waren so nett und so angetan

00:03:55: und ließen mir alle Freiheit, dass sie mich dann rumgekriegt haben, sag ich mal.

00:03:59: Und dann hat es richtig Spaß gemacht.

00:04:01: Ja, und es liest sich auch tatsächlich etwas anders, muss man dazu sagen.

00:04:04: Also es ist ein sehr, wie soll ich sagen, unkonventionelles Buch.

00:04:08: Im Sofern, dass man eher so ein bisschen, es hat einen sehr guten Flow.

00:04:13: Man hat irgendwie das Gefühl, das ist fast wie eine Geschichte, die man liest.

00:04:15: Und von daher kann ich das schon sehr gut nachvollziehen,

00:04:17: dass sie eigentlich was anderes wollten.

00:04:20: Ich möchte nichts so trotz mal auf den Begriff Resilienz kurz einmal eingehen,

00:04:24: bevor wir dann stärker in ihr Buch einsteigen.

00:04:26: Weil ich habe das Gefühl, dass dieser Begriff doch etwas sehr inflationär benutzt wird

00:04:31: und teilweise auch aus meiner Sicht falsch, aber da mögen sie mich vielleicht an der Stelle auch korrigieren,

00:04:37: weil Resilienz wird immer ganz stark mit vereinfacht Widerstandskraft übersetzt.

00:04:41: Und Widerstandskraft klingt ja wie so ein Bollwerk, was dann wie auf den Söld

00:04:46: quasi die Wellenbrecher dann da irgendwie so jeder Welle standhalten.

00:04:50: Und ich glaube, zumindest nach meiner Definition und so, wie ich auch ihr Buch verstanden habe,

00:04:54: ist es das ja nicht so ganz.

00:04:56: Das stimmt. Also eine gute Kollegin von mir hat gesagt,

00:04:59: also nenne dein Buch bloß nicht Resilienz der Begriff ist ausgelutscht.

00:05:03: Und da habe ich gesagt, naja, ich muss es aber so nennen,

00:05:05: weil darüber habe ich hier letzten fünf Jahre geforscht.

00:05:07: Und was damit gemeint ist genau das, was sie sagen.

00:05:10: Also man stellt sich Resilienz an, wie so Kraft,

00:05:12: Widerstand, so wie eine feste Eigenschaft vor mir, die erwerben kann und die man nur haben müsste.

00:05:16: Dabei ist Resilienz eigentlich ein Ergebnis.

00:05:18: Und Resilienz heißt nämlich, psychisch gesund zu bleiben oder rasch wiederzuwerden,

00:05:23: auch wenn man unter vielen Widerigkeiten leitet.

00:05:26: Und da tragen natürlich viele einzelne Faktoren dazu bei.

00:05:29: Und es gibt nicht die Resilienz, sondern Resilienz ist ein Ergebnis.

00:05:32: Und die Frage ist, was trägt dazu bei?

00:05:34: Ja, das heißt also, wenn man es mal so ganz genau betrachtet,

00:05:38: ist es ja eigentlich aus der Materiallehre.

00:05:41: Und da geht es ja darum, dass wie schnell eine Form wieder zurück in ihre alte Formen

00:05:46: eigentlich zurückgehen kann.

00:05:47: Das heißt also, wenn man sich ja so einen klassischen Flumi vorstellt,

00:05:50: der kann man sich vorstellen, dass der in dem Augenblick,

00:05:51: wo er dann auf den Boden trifft, sich einmal so ein kurzeren Boden anpasst,

00:05:54: aber dann eben halt wieder zurück in seine alte Form springen

00:05:57: und dadurch ja letztendlich auch so sehen Auftrieb.

00:05:58: Also würden Sie schon sagen, dass dieses Bild einigermaßen passt?

00:06:01: Ja, einigermaßen schon, weil die Rückkehr sozusagen in die Gesundheit wieder ist.

00:06:07: Ein anderes Bild passt aber nicht, weil Resilienz bei einem Gummiball

00:06:10: eben so was Feststehendes ist.

00:06:11: Ja, das ist eine physikalische Eigenschaft, die kann ich einfach messen,

00:06:13: indem ich das Material richtig komponiere.

00:06:16: Und Resilienz ist eigentlich was, was, also psychologisch Resilienz,

00:06:20: etwas in lebenden Organismen, die sich dauernd verändern

00:06:23: und an die Umwelt anpassen müssen.

00:06:24: Insofern hinkt der Vergleich wie jeder.

00:06:26: Ja, ja, das ist ganz lustig.

00:06:28: In meinem allerersten Folge von "Herzweiß"

00:06:31: haben wir auch mit dem Dr. Valker Busch darüber gesprochen.

00:06:33: Und der sagt ja auch, na ja, eigentlich ist es ja so,

00:06:36: dass jeder Einschlag sozusagen zu einer doch irgendwie Veränderung führt,

00:06:40: manchmal eben auch zu einer Positiven.

00:06:42: Das heißt also, wenn ich eben halt keine Ahnung,

00:06:45: der allererste Todesfall eines Menschen, der mir viel bewertet,

00:06:48: mag sein, dass der stärkere Spuren herlässt, als der fünfte, sag ich mal so.

00:06:54: Also vor daher.

00:06:55: Also ein anderes Bild, was manchmal gebraucht wird, ist, dass das Baum ist.

00:06:57: Ja.

00:06:57: Also ein Baum in einem Sturm.

00:06:59: Der kann, wenn der Sturm zu stark ist, brechen.

00:07:01: Das ist sozusagen, wenn man nicht Resilient genug ist.

00:07:03: Er kann sich sozusagen biegen, das heißt er ist flexibel genug.

00:07:07: Er kann seine Form ändern, zum Beispiel sich nach den Windausrichten,

00:07:09: sieht man ja so, allehen auf dem, auf dem platten Land.

00:07:13: Oder ja, es kann auch was abbrechen und dann was Neues wachsen.

00:07:16: Insofern ist dieses Baumbild vielleicht ein bisschen besser als der Gummiball.

00:07:19: Okay, dann einigmen wir uns auf den Baum und gehen dann gleich weiter

00:07:23: zu einem anderen Begrifflichkeit, die Sie auch haben, nämlich die Ordinary Magic.

00:07:27: Also die tägliche Magie der Resilienz.

00:07:30: Was meinen Sie denn damit?

00:07:31: Ja, das meint eigentlich, dass Resilienz eben keine Superkraft ist,

00:07:35: sondern das Resultat ganz gewöhnliche Eigenschaften, die wir alle haben.

00:07:39: Und das Schöne ist ja auch, wir alle sind meistens Resilient.

00:07:42: Also ich habe den Begriff nicht erfunden, Ordinary Magic.

00:07:45: Der stand von Anne Maasen, so eine Pionierin der Resilienzforschung.

00:07:48: Und die hat eben auch sozusagen betont, es geht ja nicht um Superkräfte

00:07:52: oder sondern es geht um ganz normale Eigenschaften, die aber in der richtigen Art und Weise

00:07:56: zusammenwirken müssen, damit wir eben Resilient werden bleiben oder sind.

00:08:01: Gut, gut.

00:08:03: Und dann haben Sie gleich auch noch mal ein Rollmodel für das Thema Resilienz mit reingebracht,

00:08:06: nämlich Ihre eigene Großmutter.

00:08:08: Ja, meine eigene Großmutter.

00:08:10: Ich habe da ein bisschen gezögert, weil die typischen amerikanischen Bücher

00:08:14: erzählen ja immer Geschichten über Menschen und da habe ich gedacht,

00:08:16: welcher Mensch ist denn da für mich wichtig.

00:08:19: Da wollte ich auch von einem erzählen,

00:08:20: und das ist eben meine Großmutter, meine verstorbene Großmutter,

00:08:22: die 1906 geboren wurde, damals in St. Petersburg, wie es damals und auch heute wieder heißt.

00:08:30: Dann nach Estland ziehen musste, dann im Krieg mit nach Vertrieben wurde,

00:08:36: aus Estland nach Polen umziehen musste und am Ende des Krieges

00:08:39: nochmal Vertrieben wurde nach Deutschland.

00:08:41: Und sie war eine sehr bewundernswerte Frau.

00:08:45: Sie hatte fünf Kinder, sie hat den Mann im Krieg verloren.

00:08:48: Sie hat die alle sozusagen, ja, ich sage mal, durchgefüttert ohne irgendwelche Mittel

00:08:53: und war immer eine angenehme, adrettgekleidete Frau mit Haltung gepflegt

00:09:01: und für uns Kindern ein tolles Vorbild.

00:09:06: Ja, und ich glaube gerade, wenn man sich das anhört, was die alles in ihrem Leben durchgemacht hat,

00:09:11: kann man sich schon vorstellen, dass man da sehr Resilienz sein muss,

00:09:14: was mich so ein bisschen zu meiner nächsten Frage bringt.

00:09:16: Also Sie sagen immer, dass die Resilienz immer relativ zur Belastung.

00:09:20: Gibt es also ein universales Maß für Belastbarkeit oder ist das immer individuell?

00:09:25: Beides. Also es gibt ein universelles Maß, was aber eben individuell bestimmt werden muss.

00:09:29: Und es ist ja so, wenn ich wissen will, ob ich immer so resilient ist,

00:09:33: kann ich eben nicht wie meinem Gummiball eine Eigenschaft messen,

00:09:36: sondern ich gucke einfach, bleibt er gesund, obwohl er Stress hat.

00:09:40: Das heißt, wenn jemand keinen Stress hat und nicht krank wird,

00:09:42: das heißt ja nicht, dass er besonders resilient ist, das heißt nur, dass er keinen Stress hatte.

00:09:46: Wenn jemand sehr viel Schlimmes erlebt und trotzdem noch psychisch gesund bleibt oder das rasch wieder wird,

00:09:52: dann ist er sehr resilient.

00:09:53: Und deswegen in der Wissenschaft machen wir das so.

00:09:56: Wir gucken bei ganz vielen Leuten wieder zusammen zwischen Stress und psychischer Gesundheit ist.

00:09:59: Und das ist relativ klar, je mehr Stress, desto mehr Symptome.

00:10:04: Aber manche haben eben bei viel Stress wenig Symptome und manche bei wenig Stress viel Symptome.

00:10:09: Und diese sogenannte Stressreaktivität ist für uns das individuelle, bestimmbare Maß an Resilienz.

00:10:17: Und das funktioniert ganz gut, das sozusagen so zu messen.

00:10:20: Aber dafür müssen wir eben wissen, was in der Welt eines Menschen los ist.

00:10:24: Ja, und diese Messeinheit würde mich in dem Zusammenhang auch noch mitzupsieren,

00:10:27: weil zum Beispiel bei der Psychoneuroimmunologie,

00:10:30: da wird ja gerne sich gewisse Bodenstoffe angeschaut, zum Beispiel so ein Interloquium-6.

00:10:34: Kann man eben halt sehen, wenn man dann eben halt einen relativ hohen, permanenten Interloquium-6-Level hat,

00:10:38: dass man dann sieht, dass eben halt die Stress-Level permanent auf einem hohem Niveau ist.

00:10:43: Haben Sie da etwas Vergleichbares, wo man richtig so an Zahlen sich orientieren kann?

00:10:47: Naja, wir können eine Zahl bestimmen, das ist sozusagen, in dem wir es ist ein bisschen so, Sie müssen es nicht so vorstellen.

00:10:54: Bei Kindern wissen wir, wie sie wachsen, als schwerer werden und größer werden.

00:10:58: Ja, damit gibt es so Normkurven, sozusagen sagen.

00:11:00: Ja, ja, ich kenne ihn.

00:11:00: Und dann gucken wir, welcher Päsentile unser Kind legt.

00:11:03: Und so ähnlich kann man Normkurven für Resilienz bestimmen innerhalb einer bestimmten Gruppe.

00:11:07: Und dann gucken, auf welcher Päsentile der Mann legt.

00:11:09: Also bin ich im Vergleich zum Durchschnitt eher resilient oder eher weniger resilient.

00:11:13: Das ist unsere Maßeinheit, also kein Molekül, keine Röntgenaufnahme, kein MRT, sondern diese Maßeinheit in Bezug auf eine Gruppe.

00:11:22: Okay, aber nochmal, wie wird gemessen?

00:11:25: Ich messe die Symptome und ich messe den Stress.

00:11:29: Und viele Stressuntersuchungen, zum Beispiel, also die versuchen solche Eigenschaften festzustellen, messen gar nicht den Stress.

00:11:34: Aber wie messen Sie den?

00:11:36: Naja, man fragt die Leute zum Beispiel, was ist passiert in ihrem Leben.

00:11:38: Ist was Schlimmes passiert?

00:11:40: Ist jemand gestorben?

00:11:41: Ist jemand krank geworden?

00:11:43: Haben Sie die Arbeit verloren?

00:11:44: Haben Sie eine Trennung hinter sich?

00:11:46: Das sind sozusagen die großen Lebensereignisse.

00:11:48: Und dann gibt es die vielen kleinen Nerverein des Alltags, die nennt man in der Wissenschaft Daily Hazzles.

00:11:54: Der Stau, die lärmenden Kinder, der nervige Chef, die inkompetente Verwaltung.

00:12:01: All das stresst uns ja.

00:12:02: Und wenn ich davon sehr vieler und trotzdem nur fröhlich und umgänglich bin, bin ich resilient.

00:12:07: Verstehe, verstehe.

00:12:08: Okay, sehr gut.

00:12:10: Sie haben ja, komme ich ganz kurz zu dem Einstieg zurück, waren ja der Meinung,

00:12:14: dass viele Ratgeber über Resilienz sie bisher auch enttäuscht haben.

00:12:18: So, ohne dass wir jetzt hier irgendjemanden blämen wollen.

00:12:19: Aber woran liegt das?

00:12:21: Na, es geht nicht nur bei Resilienzratgeber, sondern auch bei anderen sozusagen.

00:12:24: Sagen wir mal, es geht eigentlich gut.

00:12:26: Was macht man, wenn man geht in die Buchhandlung?

00:12:28: Also ich, andere Leute gehen heute ins Netz.

00:12:31: Und gucken, was gibt es denn dafür Leute, die ähnliches erleben?

00:12:34: Oder vielleicht Ratgeber schreiben.

00:12:35: Und die klingen dann immer ganz gut.

00:12:36: Die sagen, ja, das kennen wir alle.

00:12:38: Man muss nur drei Tipps befolgen.

00:12:42: Oder diese 20 Ratschläge oder morgens und abends sein Dankes Tagebuch schreiben

00:12:48: und drei Übungen machen und dann wird alles wieder gut.

00:12:50: Und dann sagen wir, wow, das hätt ich auch gerne.

00:12:53: Kauft sie einen Ratgeber und dann merkt man, das klappt einfach so nicht.

00:12:56: Und das enttäuscht dann so ein bisschen.

00:12:58: Es ist so ein bisschen wie eine Droge, also sozusagen "Junkfood für die Seele",

00:13:03: habe ich das sozusagen beschrieben.

00:13:05: Und ich wollte halt nicht weiteres "Junkfood" produzieren,

00:13:08: sondern eher, sagen wir mal, wenn wir nochmal die Zuckeranalogie nennen,

00:13:12: ja, nicht irgendwie eine Süßigkeit, die nicht nachhaltig ist,

00:13:15: sondern eher so die 80 Prozentige Schokolade, die man auch genießen kann

00:13:20: und die ein bisschen nachhaltiger ist.

00:13:22: Ja, liebe ich sehr mittlerweile, liebe ich sehr.

00:13:24: Sie betonen ja dann auch in dem Zusammenhang nochmal,

00:13:26: dass es wirklich resilience kein statischer Eigenschaft ist,

00:13:29: sondern ein dynamischer Prozess.

00:13:31: Wollen wir da vielleicht mal ein bisschen näher reingehen,

00:13:33: damit Ihre, also unsere Zuhörer*innen da vielleicht ein bisschen mehr verstehen,

00:13:36: was Sie damit meinen?

00:13:37: Genau, also dynamisch meint, es verändert sich über die Zeit.

00:13:40: Dass das einfach nur dynamisch ein kompliziertes Wort für was einfach ist,

00:13:44: es bleibt nicht immer gleich.

00:13:45: Also es kann sein, dass ich jetzt mal resilient bin und später nicht.

00:13:49: Also zum Beispiel ist es bekannt, es gibt so was wie ein Schlefereffekt.

00:13:52: Also sagen wir mal, er schlebt viele schlimme Sachen

00:13:54: und erst mal kommt man ganz gut damit zurecht.

00:13:56: Also Menschen sind sehr gut damit mit akuten Stress zurechtzukommen,

00:13:59: haben wir in der Corona-Pandemie gesehen.

00:14:00: Aber wenn es länger andauert und chronisch wird

00:14:03: oder wenn man später dann auf andere Situationen trifft,

00:14:05: ist man auf einmal nicht mehr resilient.

00:14:06: Das heißt, es ist dynamisch.

00:14:08: Gutes Beispiel wäre vielleicht sexueller Missbraucher,

00:14:12: das ist ja ein Risikofakt dafür ganz viele Dinge.

00:14:15: Steckt man vielleicht ganz gut weg, aber in dem Moment,

00:14:18: wenn man selber in eine Beziehung geht, kommt alles wieder hoch.

00:14:21: Das heißt also, man kann zum einen Zeitpunkt Resilent sein

00:14:23: und zum anderen nicht.

00:14:24: Das ist mit dynamisch gemeint.

00:14:26: Und das zweite was gemeint ist, es ist ein Prozess.

00:14:28: Also man geht mit Dingen um, man lernt etwas,

00:14:32: es ist ein bisschen wie, sage ich mal, resilient werden,

00:14:34: es ist wie ein bisschen wie ein guter Fußballspieler werden.

00:14:38: Und dafür gibt es keine Ratgeber und nicht so unrecht,

00:14:41: denn es gibt nicht die drei Tipps, wie man ein guter Fußballspieler wird.

00:14:44: Man muss ein gewisses Talent dafür haben,

00:14:46: man muss sich selber ganz gut kennen

00:14:48: und hat am besten dann noch einen guten Trainer.

00:14:50: Und vor allen Dingen muss man Fußball spielen.

00:14:53: Das was Sie jetzt beschreiben, zum Beispiel diese sexuelle Übergriffe

00:14:57: oder etwas, was wirklich traumatisch ist,

00:15:01: wenn ich das jetzt mal übertrage auf Ihr Baumbeispiel,

00:15:03: was Sie eben gerade so am Anfang eingebracht haben,

00:15:06: kann es dann durchaus sein, dass der, wenn ich jetzt der Baum bin

00:15:10: und quasi durch diesen sexuellen Übergriff in dem Augenblick

00:15:13: sozusagen als Baum stehen geblieben werden,

00:15:15: dass es aber dann trotzdem dazu führen kann,

00:15:16: dass es dann zu einem viel späteren Zeitpunkt

00:15:19: dann tatsächlich der Baum bricht, wie Sie ihn beschrieben haben.

00:15:21: Also und wenn ja, liegt es einfach daran,

00:15:24: dass im Grunde, um eigentlich schon damals so angeknackst war

00:15:27: und dann ist einfach sozusagen über die Jahre eine Ermüdung ist

00:15:30: oder muss dann tatsächlich nochmal ein neuer Windstoß kommen?

00:15:33: Naja, also es ist ein gutes Beispiel,

00:15:37: vielleicht die meisten Bäume bleiben nach dem Sturm stehen,

00:15:39: aber nicht nach dem Feuer.

00:15:41: Das heißt also, wenn es schlimm genug ist,

00:15:43: dann hilft die ganze Resilienz nichts.

00:15:45: Es ist aber so, dass die Bäume auch durch Stürme widerstandsfähiger werden.

00:15:49: Also natürlich ein Baum ist ja dafür geschaffen,

00:15:53: dass er dem Wind wider steht und indem er mal belastet wird

00:15:56: durch stärkere Winde, bildet er die Strukturen in der richtigen Stelle

00:16:01: aus, um dem nächsten Sturm zu widerstehen.

00:16:02: Und genauso ist es ein bisschen mit der Resilienz.

00:16:04: Aber zum Beispiel nach dem Sturm ist man oft sehr empfindlich.

00:16:07: Deswegen, ich habe das früher nie verstanden,

00:16:10: wenn davor gewarnt wurde, nach dem Sturm oder bei einem Sturm in Wald zu gehen.

00:16:14: Aber der Grund ist ja einfach, weil dann knacksten eben die,

00:16:17: oder dann fallen die angeknacksten Äste eben vom Baum ab.

00:16:21: Und es ist gefährlich, wenn man in den Wald geht.

00:16:23: Und so ähnlich ist das auch bei uns Menschen, sozusagen.

00:16:27: Manche Dinge sind angeknackst und funktionieren dann vielleicht nicht mehr so gut.

00:16:30: Aber man als Person selber, als Baum, wird man widerstandsfähiger durch Stürme.

00:16:37: Gerade wenn ich jetzt bei so einem Beispiel bleibe, wo wirklich noch was Schlimmes,

00:16:40: Traumatisches passiert ist, dann hat man ja häufig das,

00:16:43: zumindest von außen betrachtete Phänomen,

00:16:45: dass solche Menschen dann auch anfangen, irgendwie härter zu werden,

00:16:51: gewisse Dinge nicht mehr so an sich heranzulassen,

00:16:53: gewisse Emotionen zu unterdrücken.

00:16:56: So, da muss man dann vielleicht sagen,

00:16:58: das ist vielleicht als Schutzmechanismus dann ja sehr schön.

00:17:01: Ist auf der anderen Seite, würde man sich ja eigentlich eher

00:17:04: vielleicht den Menschen davor wieder zurückwünschen,

00:17:06: der diese Freude, diese Herzlichkeit auch viel mehr nach außen lebt.

00:17:11: Man weiß ja nicht genau, was da drin irgendwie vorgeht.

00:17:13: Aber wie sehen Sie das?

00:17:15: Also, würden Sie schon, ich meine, Sie sind ja auch Psychiater,

00:17:17: und haben ja auch Ihre positive Psychologie, Ausbildung und allen drum und dran.

00:17:21: Also ist es da nicht trotzdem auch wünschenswert,

00:17:23: dass solche Themen aufgelöst werden?

00:17:25: Und wenn man sie auflöst, bedeutet das,

00:17:27: dass man gegebenenfalls damit auch ein Teil seiner Resilienz wieder verliert?

00:17:31: Ja, und da kommen wir wieder auf die Sache mit der Dynamik.

00:17:34: Was Sie sagen, stimmt, aber es kommt natürlich den Zeitpunkt an.

00:17:38: Also, wenn ich was ganz Schlimmes erlebt habe, hat man früher gedacht

00:17:40: oder dass man sofort darüber reden muss, dass das gut ist.

00:17:44: Und das hat sich tatsächlich herausgestellt, dass das schädlich sein kann.

00:17:47: Also, Leuten ein Gespräch aufzudringen, wenn sie es gar nicht wollen.

00:17:50: Wenn sie wollen, ist es gut.

00:17:52: Oft ist es aber so, erst mal muss man eine akute Situation irgendwie bewältigen,

00:17:55: nehmen wir zum Beispiel eine Krankheit, ein anderes Beispiel, Brustkrebs.

00:18:00: Es ist ein schlimme Diagnose, aber man kann was machen.

00:18:02: Und natürlich ist es gut, wenn man da nicht verzweifelt.

00:18:06: Aber zum Beispiel in Barbara Ehrenreich,

00:18:09: ist so eine Kritikerin der Psychologie, die selber mal Brustkrebs gehabt hat,

00:18:13: die hat beschrieben, wie es in Amerika ist, Brustkrebs zu kriegen.

00:18:16: Sobald die Diagnose da ist, kriegt man Rosa-Blümchen,

00:18:21: Sachen, dass man doch gut gestimmt sein muss, weil positive Laune gegen Krebs hilft,

00:18:27: dass man sich vorstellen soll, wie die Killerzellen in Krebs umbringen.

00:18:30: Und wenn man dann trotzdem nicht gesund wird, dann ist man auch noch selber schuld.

00:18:35: Also, das heißt, zu früh nach einem schrecklichen Ereignis,

00:18:39: sozusagen ins Positive überzugehen, kann schädlich sein.

00:18:43: Und insofern ist das Timing wichtig und auch die innere Bereitschaft.

00:18:48: Wer dazu noch nicht bereit ist, entweder die Sache zu verarbeiten

00:18:54: oder sozusagen auch mal auf die positive Seite zu sehen,

00:18:57: dem muss man auch Zeit lassen.

00:18:58: Und das fängt dann eben sozusagen die Therapie an,

00:19:02: im Falle jetzt der Psychiatrie oder ein gutes Coaching für Leute,

00:19:05: die auch, sagen wir mal, nicht Mediziner, nicht Psychologen aufsuchen,

00:19:10: um mit schwierigen Situationen fertig zu werden.

00:19:12: Wie ist denn da Ihre Erfahrung mit den Menschen, die dann so eine Hilfe suchen?

00:19:17: Ist das dann sehr häufig so, dass die das selbst erkannt haben,

00:19:20: dass die so eine Hilfe brauchen?

00:19:21: Oder ist es dann doch sehr häufig, dass die auch davon berichten,

00:19:25: dass der Impuls dazu von außen kam?

00:19:27: Nee, das kommt, also die Großzahl, würde ich sagen, kommt natürlich von selber.

00:19:33: Und wenn man nicht von selber kommt, macht Therapie auch wenig Sinn.

00:19:36: Man kann vielleicht jemand dazu überreden und sozusagen gegen seine Überzeugung

00:19:44: Medikamente zu nehmen und sie helfen trotzdem.

00:19:46: Bei Therapie funktioniert das nicht.

00:19:49: Okay, das ist dann die Vorteil, die man als Psychiat hat,

00:19:52: dass man auch Medikamente aufschreiben kann, was einem Psychologe dann nicht ummerken kann.

00:19:56: Okay, verstehe.

00:19:57: Dann kommen wir mal wieder zu ein bisschen grundsätzlicheren Themen,

00:20:01: nämlich dem Thema Stress, die Rolle von Stress.

00:20:03: Ist quasi Stress immer der Feind oder gibt es auch den guten Stress?

00:20:08: Stress ist nicht immer der Feind, sondern Stress ist erstens unvermeidbar

00:20:14: und zweitens auch unverzichtbar.

00:20:15: Also vielleicht nochmal eine Analogie aus dem Körper lüchen.

00:20:19: Wer sich, wer zu hygienisch lebt in einer sterilen Umgebung,

00:20:25: dessen Immunsystem funktioniert nicht.

00:20:27: Und der wird schon durch ganz leichte Dinge umgeschmissen.

00:20:29: Wir haben das ja in der Corona-Pandemie gesehen,

00:20:32: als wir alle massentrugend zu Hause blieben,

00:20:34: hat zwar gegen Corona geholfen,

00:20:35: aber dann jetzt auf einmal kriegen wir alle die normalen Erkältungen viel heftiger.

00:20:39: Und so ähnlich ist es auch mit dem unvermeidbaren Lebensstress.

00:20:43: Also Stress ist erstmal was normales, physiologisch und gutes.

00:20:47: Also zum Beispiel, wenn ich was Aufregenes mache,

00:20:49: einen ersten Fallschirmsprung vielleicht zum Beispiel,

00:20:52: oder einen neuen Job oder einen Umzug oder ein Studium oder eine romantische Begegnung.

00:20:57: Draußen ist der Komfortzone da.

00:20:58: Ja, aber auch in die Komfortzone,

00:21:01: sehr romantische Begegnungen zum Beispiel können sehr stressvoll sein,

00:21:03: aber sind ja auch was sehr Schönes.

00:21:04: Und dafür ist unser Körper gemacht.

00:21:06: Dann steigt der Herzschlag, dann weiten sich die Augen,

00:21:10: dann muss man nicht schlafen,

00:21:12: dann fühlt man sich fit und leistungsfähig und fröhlich.

00:21:15: Also das ist eine gute Stress.

00:21:17: Dann gibt es sozusagen noch einen anderen Stress,

00:21:21: der mehr mit der Komfortzone zu tun hat,

00:21:23: dass man sich auch mal ein bisschen stressen und herausfordern muss.

00:21:26: Also ich zitiere auch da gerne mein Schwager, der mal gesagt hat,

00:21:30: wenn du willst, dass deine Kinder im Leben nicht erreichen,

00:21:33: halt alle Probleme von ihnen fern.

00:21:34: Denn mit Problemen umzugehen lernt man, indem man kleinere Probleme löst.

00:21:39: Also man muss auch, wie beim Fußballspiel, trainiert werden.

00:21:42: Das Leben trainiert an ja schon oft genug,

00:21:44: aber man kann sie auch selber trainieren.

00:21:46: Also das weiß auch jeder Sportler.

00:21:48: Sport ist anstrengend und Training ist auch anstrengend, mühsam.

00:21:53: Es braucht keine wisse Disziplin

00:21:54: und man muss durch sozusagen anstrengende Phasen durch

00:21:57: und dann wird man besser.

00:21:59: Ja, kann ich sehr gut nachverziehen.

00:22:01: Sie sagen, und das finde ich sehr schön,

00:22:03: weil es eigentlich nicht nur auf die psychische Gesundheit trifft,

00:22:06: aber grundsätzlich sagen die psychische Gesundheit,

00:22:07: dass mehr ist die Abwesenheit von Krankheit.

00:22:10: Das heißt also, definieren Sie doch mal für uns und unsere Hörer

00:22:13: in die psychische Gesundheit.

00:22:16: Also ich mache es erst mal sozusagen negativ.

00:22:19: Also psychische Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Symptomen.

00:22:22: Ich bin nicht depressiv, nicht zwanghaft, nicht wahnsinnig

00:22:27: und trotzdem geht es mir irgendwie nicht gut.

00:22:30: Und das, was da noch fehlt, ist psychische Gesundheit.

00:22:35: In der Literatur ist manchmal auch von Wohlbefinden die Rede,

00:22:38: also emotionales, psychisch und soziales Wohlbefinden.

00:22:41: Das klingt so ein bisschen nach Komfortzone, so nach Luxus.

00:22:45: Das ist aber nicht gemeint.

00:22:46: Es ist eigentlich damit gemeint, dass man genug positive Emotionen erlebt,

00:22:52: dass man das Sachen funktionieren, dass man sich auf Freunde verlassen kann,

00:22:58: dass man Ziele hat und Motivationen oder Sinn, all diese Dinge,

00:23:04: zählen zur psychischen Gesundheit dazu.

00:23:07: Und das Entscheidende ist jetzt sozusagen, dass es eben nicht so ist,

00:23:12: dass psychische Gesundheit und Krankheit wie auf einem Schieberregler sind,

00:23:14: also rechts gesund, links krank, sondern dass es eigentlich zwei Schieberregler sind.

00:23:18: Ich habe sozusagen die Symptome, das ist die Krankheit.

00:23:21: Und ich habe dieses Wohlbefinden, das ist das andere.

00:23:24: Und ich kann zum Beispiel ein sehr sinnvolles Leben haben,

00:23:26: auch wenn ich psychisch krank bin.

00:23:28: Oder ich kann glücklich sein, wenn ich Zwangssymptome habe.

00:23:32: Oder ich kann Freunde haben, wenn ich eine Schizophrenie habe.

00:23:36: Und das wird manchmal so ein bisschen vergessen.

00:23:38: Und wie auf psychischer Art,

00:23:39: gucken fast immer nur auf die Symptome und nicht auf das andere.

00:23:42: Ich verstehe.

00:23:42: Das heißt, also man kann auch grundlos gut drauf sein,

00:23:45: auch wenn man vielleicht tatsächlich ganz große Probleme im Armweg gerade hat.

00:23:49: Man kann auch mit Grundeten gut drauf sein, wenn man große Probleme hat.

00:23:53: Also sagen wir mal, ich bin keine Ahnung, ich habe eine schwere Zwangsstörung.

00:23:59: Aber wenn ich nach Hause komme mit meinen Kindernspielen, fühle ich mich wohl.

00:24:02: Vielleicht bis ich dann wieder Angst habe, dass meine Hände verschmutzt sind,

00:24:06: aber das ist ein anderes Problem.

00:24:07: Aber warum ich das so wichtig finde,

00:24:10: das ist jetzt mehr aus der psychiatrischen Perspektive,

00:24:12: weil wir in der Psychiatrie und wahrscheinlich auch in der Psychotherapie

00:24:15: gucken oft nur darauf, dass die Symptome weggehen.

00:24:19: Und dann sagen wir jetzt unser Job fertig.

00:24:21: Aber die Ursachen bleiben.

00:24:22: Aber die Ursachen bleiben und wir vernachlässigen dann sozusagen,

00:24:25: dass diese wohlbefinden, diese positiven Sachen.

00:24:28: Also wir haben zum Beispiel bei uns in der Klinik mal,

00:24:30: habe ich eine Gruppe gestartet, eben zur, ja zum Phönix heißt die,

00:24:37: wo es genau darum geht, dass man, wir gucken jetzt mal nicht auf die Symptome,

00:24:40: nicht auf ihre Probleme, die sich schon zehnmal diskutiert haben,

00:24:42: sondern wo ist eigentlich das Gute in ihrem Leben?

00:24:45: Was können sie eigentlich gut?

00:24:47: Woran haben sie Freude?

00:24:49: Was sind Erfolge in ihrem Leben?

00:24:50: Und diese beiden Dinge gleichzeitig zu bedienen, ist glaube ich sehr wichtig.

00:24:56: Aber es ist ja ganz interessant, es klang eben so ein ganz klein bisschen,

00:24:59: als ob sie sich dispektierlich gegenüber solchen Journals ausgesprochen haben,

00:25:04: wo man immer genau das ja macht.

00:25:05: Man schreibt ja dann Aufruf, wenn man dankbar ist, was ist mir heute das Gutes widerfahren,

00:25:09: was macht der Tag heute gut, was habe ich vielleicht für jemanden heute Gutes getan?

00:25:13: All diese Fragen, die gibt es ja so in so vorgefertigten Journals,

00:25:18: ist das dann etwas, was sie grundsätzlich dann doch gut finden, wenn das jemand hilft

00:25:22: oder sagen sie eben halt, okay, kommt jemand drauf an, wie hilft?

00:25:26: Genau, also in welcher Situation jemand ist, die Dosis macht das Gift.

00:25:29: Also es sollte nicht despektierlich klingen, sondern was ich sozusagen,

00:25:32: was ich nicht gut finde, ist, weil man nur darauf guckt.

00:25:36: Und Sie haben ja selber vorhin schon gesagt, wenn ein was Schlimmes passiert ist,

00:25:39: viele Leute drücken das einfach weg und stellen sich nicht den negativen Dingen.

00:25:43: Und das haben diese Wohlfühljournale, Happiness und wie sie alle heißen,

00:25:49: manchmal so ein bisschen drin, dass sozusagen, was weiß ich,

00:25:54: ein wunderschöner Sonnenuntergang und ein schlankes Wesen sitzt auf dem Felsen

00:25:59: und blickt aufs Wasser und das Meer.

00:26:02: Und in der Küche duftet es wunderbar und das blendet sozusagen das negative völlig aus.

00:26:07: Das ist, was ich sozusagen nicht so gut finde.

00:26:11: Verstehen, dass Sie im Grunde durch eine Art von Ablenkung,

00:26:17: Übertünchung sozusagen eigentlich die Realität sich nicht richtig konfrontieren lassen.

00:26:21: Genau. Und wir wissen sehr gut aus der Psychiatrie,

00:26:24: dass die Vermeidung negativer Emotionen bewirkt,

00:26:27: dass man noch viel empfindlicher für negative Sachen wird.

00:26:30: Also es gibt ein sehr schönes Buch, dessen Titel ich auch als Kapitel überschrift übernommen habe.

00:26:36: Das heißt "Gute Gründe für schlechte Gefühle".

00:26:39: Also es gibt auch sehr gute Gründe, die schlechten Gefühle nicht auszublenden und zu vermeiden.

00:26:44: Ja, ich weiß sehr gut, was Sie meinen.

00:26:46: Ich habe eine ganze Zeit lang immer News vermieden,

00:26:48: weil das mir einfach zu viel geballte negative Energie war

00:26:51: und hat es auch, glaube ich, schon mal in einem dieser Podcasts dann auch erzählt,

00:26:54: dass ich deswegen höre ich zum Beispiel immer gerne so Apokalypse und Filtercafé,

00:26:57: weil da unterhalten sich zwei Leute über die News und die Vorverdauen das sozusagen so ein bisschen.

00:27:02: Das ist dann so ein bisschen, ich werde nicht mit der negativen Nachricht alleine gelassen,

00:27:05: sondern ich werde in dem Augenblick dann reflektiert es schon jemandem für mich.

00:27:11: Das heißt nicht unbedingt, dass ich die Meinung dann teile,

00:27:13: aber es ist zumindest schöner, dass man nicht einfach nur sagt,

00:27:16: jetzt ist gerade das und das Schlimme passiert

00:27:18: und dann muss ich damit alleine leben, sondern die Person reflektieren es dann.

00:27:23: Das hört sich gut an.

00:27:24: Also von daher, aber ich weiß, was Sie meinen.

00:27:26: Deswegen habe ich eine ganze Zeit lang keine News,

00:27:28: weil ich dachte immer, Mensch, nach einer Viertelstunde Tagesschau war ich immer grundlos schlecht drauf.

00:27:33: Ich war auf den Grundhaft schlecht drauf, muss man sagen.

00:27:36: So war es mich echt runtergezogen.

00:27:37: Man muss sich manchmal auch doch verschützen.

00:27:39: Manchmal ist das richtig abzuschalten.

00:27:41: Ich will jetzt nichts davon wissen.

00:27:42: Aber wenn man daraus folgt, okay, ich gehe jetzt auch nicht mehr wählen,

00:27:45: weil es bringt eher alles nix.

00:27:46: Das ist dann sozusagen...

00:27:48: Das sollte man nicht tun.

00:27:49: Das sollte man auf jeden Fall nicht tun.

00:27:51: Gerade am 23.

00:27:52: Kommen wir doch mal zu der Positivenpsychologie,

00:27:56: die in Ihrem Buch ja auch eine große Rolle spielt.

00:27:58: Was hat Sie genau an diesem Forschungsfeld besonders fasziniert?

00:28:02: Ja, jeder Mensch interessiert sich natürlich für Glück und schöne Sachen.

00:28:08: Ich habe das mit einer Intellektion Skepsis wahrgenommen

00:28:13: und habe darüber gelesen und darüber gehört.

00:28:16: Und wie man das als Akademiker so macht, sage ich dann, gucke ich mir das mal an

00:28:19: und habe dann einfach Kurse darüber gemacht.

00:28:21: Ich habe vor mehr als zehn Jahren an der Charité für Studierende Kurse über Glück gemacht

00:28:27: und ich habe auch mal vier Monate in Amerika gearbeitet.

00:28:31: Und was ganz interessant war, dass in Deutschland vor 15 Jahren,

00:28:36: heute ist vielleicht ein bisschen anders, war eine große Skepsis gegenüber Glück.

00:28:40: Also da war das, was ich gesagt habe, muss auch mal die negativen Emotionen.

00:28:43: Da war die Meinung, Glück ist nur was für die naiven Amerikaner

00:28:48: und wir beschäftigen uns mit den wichtigen und schlimmen Dingen.

00:28:52: Vielleicht einmal ganz kurz zur Einordnung,

00:28:53: weil es im Amerikanischen besser funktioniert oder im Englischen besser funktioniert als im Deutschen,

00:28:56: weil Glück kann ja auch Glück haben, dass man jetzt im Lotto gewinnt.

00:28:59: Aber wir reden über Englisch "Happiness" und nicht "Good luck".

00:29:03: Genau, ganz genau. Wir reden über "Happiness".

00:29:05: Und dann gab es ja die sogenannte positive Psychologie, die so vor 25 Jahren gestartet hat.

00:29:11: Mit dem Anspruch mal die Wissenschaft und die Methoden der Psychologie

00:29:14: auch auf das Gute und Schöne und Glückliche anzuwenden.

00:29:17: Und die haben eben inzwischen sehr viele gute Ergebnisse produziert.

00:29:20: Und dann habe ich was ganz Interessantes erfahren.

00:29:23: Jetzt bin ich gespannt.

00:29:25: Genau.

00:29:27: Und zwar, ich mag ja keine Glücksrezepte,

00:29:32: aber was ich gemerkt habe ist, dass als ich mich auf diese Lehrveranstaltung vorbereitet habe,

00:29:37: dass alleine das Lesen darüber mir bessere Laune gemacht hat.

00:29:41: Also, und das kann man auch ganz einfach erklären, das ist wie mit diesen drei guten Dingen am Ende aufschreiben.

00:29:47: Wir sind sehr gut darin, evolutionär geprägt, die negativen Dinge besonders ein Gewicht beizulegen und vergessen oft so das Gute.

00:29:54: Und wenn man sich damit beschäftigt, ist halt weniger Platz für das Lechte.

00:29:58: Das heißt also, es wird besser erinnert, man schätzt das eher und sozusagen alleine die Zeit, die man nimmt,

00:30:06: und man ist ein ganz trivialer Mechanismus, der eben für diese drei guten Dinge ganz gut funktioniert.

00:30:12: Aber wenn ich jeden Tag drei Dinge aufschreibe, die gut waren, wird mir das nach drei Wochen langweilig.

00:30:19: Und deswegen, so mein Stil war es eben dann, ja, mich mit den Theorien so beschäftigen, mit den Erkenntnissen,

00:30:26: das zu diskutieren, mit Studierenden oder wie jetzt eben mit Patienten.

00:30:30: Ich finde das ganz interessant, es gibt den Verleger Florian Langscheit, bekannt von diesem ursprünglichen Lexikanzler,

00:30:38: und der hat man hier mal in einem Gespräch gesagt, was ist der größte Erzeuger von Glück und was ist der größte Zerstörer von Glück?

00:30:47: Und der größte Erzeuger von Glück ist Dankbarkeit.

00:30:51: Und da muss ich wirklich sagen, seitdem ich quasi von ihm, das ist jetzt auch schon ein gutes zehn Jahre her,

00:30:56: das erst mal dann dieses Thema nochmal so gehört hat, muss ich sagen, dass es schon etwas ist,

00:31:01: was ich sehr gut in mein Leben integriert habe und sehr oft für so Kleinigkeiten,

00:31:06: das muss ich mir jetzt nicht in einen Journal reinschreiben, aber ich bin wirklich sehr häufig dankbar für gewisse Situationen,

00:31:11: gewisse Themen, gewisse Umstände, manchmal kann es sein, was mir am Tag passiert, manchmal kann es aber auch grundsätzlich sein,

00:31:17: ich bin dankbar dafür, dass ich diesen Podcast machen darf, mir macht das wirklich Spaß, mir dort spannende Menschen wie Sie kennenzulernen.

00:31:22: Ich bin nicht einfach grundsätzlich dankbar dafür, und das ist auch etwas, wo ich heute zwei Aufnahmen,

00:31:26: wo ich mich einfach darauf freue auf diese Gespräche.

00:31:28: Das sind so Dinge, die ich immer wieder nicht als selbstverständlich wahrnehme und dankbar dafür bin.

00:31:33: Und der größte Zerstörer von Glück nach seiner Aussage ist Neid.

00:31:38: So, wenn ich jetzt irgendwie jeden Tag in die Podcast-Charts reinschau und mich darüber ärgere,

00:31:43: dass es vielleicht einen anderen Podcast gibt, der größer, erfolgreicher ist, schneller wächst als meiner,

00:31:49: dann würde ich ja quasi dieses Glück, was ich durch die Tatsache habe.

00:31:54: Also es wird ja mein Spaß an dem Gespräch, das wir beide jetzt hier im Augenblick haben, nicht dadurch geschmälert,

00:32:00: dass sich jemand anderes andere Gespräche häufiger anhört.

00:32:03: Verstehen Sie, was ich meine?

00:32:04: Ja.

00:32:05: Weil viele der Meinung sind, dass das andere eben halt besser funktioniert,

00:32:09: dann ist es ja nicht so, dass es eigentlich meine Dankbarkeit und mein Glücksgefühl,

00:32:14: was ich jetzt hier in diesem Moment dann habe, mindern sollte.

00:32:16: Nichtsdestotrotz scheint das ja,

00:32:18: dass es ja auch nicht so sein, dass ja die ein oder andere so zu haben.

00:32:21: Ja, also Sie können ja, Sie haben schon alles wichtige fast gesagt.

00:32:25: Also erstens, wenn Sie das richtig gut praktizieren, die Dankbarkeit, werden Sie länger leben.

00:32:29: Das weiß man inzwischen.

00:32:31: Also Dankbarkeit ist ein lebensverlängernder Faktor.

00:32:33: Und das denke ich dann auch wieder an meine Großmutter, die war für viele kleine Dinge dankbar.

00:32:39: Die hat zwar alles verloren, ihren Mann, ihre sozusagen Heimat, ihr alles Geld,

00:32:44: aber sie war dann dankbar, dass sie eine kleine Wohnung hatte,

00:32:47: dass sie Enkel hat, etc. und andere würden vielleicht immer darüber nachdenken,

00:32:51: was sie alles verloren haben.

00:32:53: Also auch ein Beispiel.

00:32:54: Das zweite, was Sie sagen, mit dem Neid, ja, es gibt sogar Theorien darüber,

00:32:58: warum Depressionen zugenommen haben.

00:33:00: Durch unsere, sagen wir mal, verbesserte Kommunikation der Welt gibt es immer, immer, immer jemand,

00:33:05: der besser, schneller, schöner, reicher, größer ist.

00:33:10: Ja.

00:33:11: Also der Vergleich wird immer damit enden, es könnte noch besser sein

00:33:15: und wer sich darauf einlässt, hat schon verloren.

00:33:18: Aber es gibt noch einen anderen Zerstörer von Glück,

00:33:22: der zum Beispiel in unserer Forschung sich auch immer wieder gezeigt hat.

00:33:26: Also im Gegensatz eben zu der Fähigkeit, seine Emotionen zu regulieren oder Dankbarkeit zu so,

00:33:31: und das ist Katastrophisieren.

00:33:34: Katastrophisieren.

00:33:36: Ein sehr schönes Wort.

00:33:37: Ich kann mal vorstellen, was es ist, aber vielleicht erläutern Sie es mal.

00:33:39: Naja, das ist, dass man immer das Schlimmste erwartet, das Schlimmste sieht

00:33:43: und sich auf die negativen Dinge fokussiert.

00:33:45: Oh Gott, jetzt ist das schon wieder passiert und das passiert.

00:33:47: Und es wird noch jenes passieren.

00:33:49: Und das ist zwar manchmal leider berechtigt, weil manchmal passieren auch schlimme Dinge,

00:33:55: aber wenn das die Grundeinstellung ist, dann ist das ein negativer Predictor für Resilienz.

00:34:00: Das heißt, die Leute, die das gewohnheitsmäßig machen, sind wenig resilient.

00:34:05: Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zu viel, habe ich mal gelernt.

00:34:08: Das ist sehr gut.

00:34:10: Hätte ich das vorher gehört, war es jetzt in meinem Buch.

00:34:13: Ja, und ich habe tatsächlich auch da eine Studie von Florian Langschild mal bekommen,

00:34:17: dass 85 Prozent der Sorgen, die wir uns machen, quasi unbegründet sind.

00:34:21: Und die anderen 15 Prozent tatsächlich in den seltensten Fällen so schlimm eintreten,

00:34:26: wie man sie sich vorgestellt hat.

00:34:28: Das heißt also, sowohl, sozusagen nicht nur, dass wir im Grunde genommen eigentlich

00:34:31: ein Großteil dieser, ich meine jeder Gedanke ist Energie,

00:34:33: wenn wir also nicht nur den Großteil quasi dieser Energie grundlos aufwenden,

00:34:37: dann ist es eben halt selbst der, wenn man sagt, ja, aber die 15 Prozent sind ja noch da.

00:34:41: Aber auch die sind noch halb so schlimm, meistens in dem Eintritt, wie sie dann tatsächlich sind.

00:34:45: Es kommt meistens weniger schlimmer, als man denkt in Wirklichkeit, das stimmt.

00:34:48: Auch wenn viele schlimme Dinge passieren.

00:34:50: Und manchmal, zum Beispiel in der Psychiotrie haben wir auch einen Trick oder einen Ratschlag

00:34:54: oder eine Methode, um Sorgen zu begrenzen.

00:34:56: Und das ist zum Beispiel sagen, okay, Sie machen sich dauernd Sorgen,

00:34:58: wir können die jetzt auch nicht nehmen.

00:35:00: Aber wenn schon dann richtig, bestimmen Sie einen Sorgenstuhl,

00:35:05: da dürfen Sie sich abends eine halbe Stunde hinsetzen,

00:35:08: Sie können sich über so viele Dinge Sorgen machen, wie Sie nur wollen.

00:35:11: Und das hilft manchmal, wenn man anfängt, sich tagsüber zu sagen,

00:35:14: na, ich kann ja heute Abend noch katastrophisieren.

00:35:18: Sie haben eben gerade schon etwas gesagt,

00:35:20: dass Sie eigentlich gar nichts von schnellen Glücksrezepten halten.

00:35:23: Gibt es denn so etwas, was Sie sagen würden, was funktioniert

00:35:27: oder ist Glück immer ein individueller Prozess?

00:35:30: Was immer funktioniert, würde mir nichts einfallen.

00:35:34: Okay, dann gehen wir darüber zu Ihrer Frage, würde ich einfach nach der Stelle sagen.

00:35:37: Sie haben die Verbindung von Residenz und Emotionsregulation untersucht.

00:35:41: Wie wichtig ist es, Emotion flexibel zu managen?

00:35:45: Ja, also ich habe schon früher über Emotionsregulationen geforscht,

00:35:48: weil mich das auch sehr interessiert.

00:35:50: Emotionen sind für alle Menschen wichtig und für das Wohlbefinden,

00:35:53: wie für die Symptome, also für Gesundheit und Krankheit.

00:35:56: Und früher, also die frühen Ansätze waren so,

00:36:00: dass man sagt, es gibt gute Arten, seine Emotionen zu regulieren und schlechte.

00:36:05: Also eine gute Art wäre zum Beispiel zu sagen, na ja, so schlimm ist es nicht.

00:36:09: Also ich bewerte die Sache neu und sehe sie ein bisschen anders.

00:36:12: Eine schlechte wäre zum Beispiel, Gefühle zu unterdrücken

00:36:15: oder sich abzulenken.

00:36:20: Und heutzutage hat man aber, weiß man aber, dass das so nicht stimmt,

00:36:24: sondern es kommt ganz auf die Situation an.

00:36:26: Also wenn sie zum Beispiel in einem Autounfall verbickelt sind und da helfen wollen,

00:36:32: dann sollten sie ihre Emotionen unterdrücken

00:36:34: und sie nicht an den Straßenrand setzen und jetzt darüber grübeln, wie schlimm alles ist.

00:36:39: Also das heißt, in bestimmten Situationen ist es hilfreich und wichtig,

00:36:42: sich abzulenken oder Emotionen zu unterdrücken.

00:36:45: Und in anderen Situationen ist es wiederum wichtig,

00:36:48: Dinge neu zu bewerten und auch das die positiven Sachen dranzusehen.

00:36:52: Das heißt, diese Flexibilität stellt sich als ein ganz wichtiger Faktor raus.

00:36:58: Ich nenne das Yoga des Geistes.

00:37:00: Okay, sehr gut.

00:37:01: Weil so wie man körperlich Yoga das Gute ist, wenn man flexibel ist

00:37:06: und sich ein bisschen biegen kann und gelenkig ist und nicht so eingerostet,

00:37:10: ja, genauso ist das im Geiste der Fall.

00:37:12: Das heißt, ich muss mich den Erforders...

00:37:14: oder wenn ich mich den Erforders in der Situation clever anpasse,

00:37:18: dann kann ich meine Emotionen so in Griff kriegen,

00:37:20: dass ich möglichst viel von den Guten habe

00:37:23: und die schlechten damit möglichst gut umgehen.

00:37:26: Yoga kann ich ja trainieren.

00:37:28: Ich glaube, dass ich das wahrscheinlich kenne,

00:37:31: dass die meisten, dass man besonders viel, ich nenne es mal Kopfkino, dann hat,

00:37:34: wenn man zum Beispiel einen starken Konflikt hat,

00:37:36: das kann privat oder kann auch beruflich sein.

00:37:39: Gibt es denn da, sage ich mal, so eine Übung oder etwas tun kann,

00:37:43: um eben halt diese Emotionen besser regulieren zu können?

00:37:47: Ja, also das erste ist mal, sie überhaupt zu akzeptieren.

00:37:51: Denn die Negativen wollen wir nicht haben und nach den guten streben wir.

00:37:55: Und wenn ich mich hartnäckig bemühe, die Negativen loszuwerden,

00:37:58: dann kommen sie erst recht, das kennt man so ein bisschen wie mit dem...

00:38:01: -Roseelefanten. -Genau, dem Roseelefanten oder dem blauen Eisbären

00:38:04: oder was auch immer.

00:38:06: Wenn ich an den nicht denken soll, dann kommt er erst recht.

00:38:08: Und das heißt also, der erste Schritt wäre überhaupt mal

00:38:11: Anzeug in das Emotionen hat und dass man die nicht einfach wegkriegen kann.

00:38:15: Und dann kommt die Frage, wie gehe ich jetzt mit denen um?

00:38:18: Dafür muss ich auch erst mal kennenlernen.

00:38:20: Viele Leute können über Emotionen gar nicht reden.

00:38:22: Also die sagen zum Beispiel, sie sind traurig,

00:38:24: sie sind aber wirklich wütend auf irgendjemand.

00:38:27: Und das merkt dann der Partner.

00:38:29: Und dann versteht man gar nicht, wo man nicht gedröstet wird.

00:38:32: Weil man denkt, man wäre traurig.

00:38:34: Also Emotionen kennenzulernen, sie zu akzeptieren und dann damit umzugehen,

00:38:38: das kann man trainieren.

00:38:40: Also das ist eigentlich Psychotherapie mitbringen.

00:38:43: Also einmal die Akzeptanz sozusagen und dann die Verordnung,

00:38:47: würde man da so sagen.

00:38:49: Ja, die Verordnung, dass sich selbst kennenlernen, wahrzunehmen

00:38:54: und dann damit umzugehen, genau.

00:38:57: Sehr gut, sehr gut.

00:38:59: Ihr Buch enthält ja auch neurobiologische Erkenntnisse.

00:39:02: Was kann uns die Forschung über das Gehirn in Bezug auf Residenz denn leeren?

00:39:06: Weniger als manche Leute manchmal behaupten.

00:39:08: Ich bin ja von Hause aus neuer Wissenschaftler,

00:39:10: ich finde das faszinierend, ich finde das super.

00:39:12: Ich habe das jetzt seit mehr als 30 Jahren gemacht.

00:39:15: Aber es ist jetzt nicht so, da der heilige Grahl oder der Stein des Weisen verborgen ist.

00:39:22: Aber es gibt schon paar interessante Dinge, die daraus kommen.

00:39:25: Also was nicht überrascht zum Beispiel ist,

00:39:28: das sagen wir mal Vernunft, Reflexion, das Stirnhirn,

00:39:32: der präfrontale Cortex, bei der Emotionsregulation und Kontrolle

00:39:36: spielt eine große Rolle.

00:39:38: Das ist wirklich nicht überraschend.

00:39:40: Es ist ein bisschen überraschend, dass zum Beispiel der Hypokampus, unser Gedächtnissystem

00:39:45: und das Belohnungssystem ganz entscheidend für Resilienz sind.

00:39:49: Also Belohnungssystem, wo die positiven Emotionen verordert sind.

00:39:52: Ja, Belohnungssysteme werden ja teilweise schon von anderen Dingen.

00:39:56: Also wenn man sich allein anschaut, wie viele Belohnungssystemen

00:39:58: teilweise schon aktiviert werden, wenn Leute in der WhatsApp Nachricht bekommen.

00:40:01: Ja, das ist dann ein zweischneidiges Schwert.

00:40:04: Denn das geht ja dann schon in die Richtung von Sucht.

00:40:07: Das Belohnungssystem ist ja zweischneidig.

00:40:10: Also wir brauchen es für Resilienz, aber es ist natürlich sehr leicht verführbar

00:40:16: durch harte Drogen oder durch digitale Drogen.

00:40:20: Digital Drogen sind gut.

00:40:22: Kommt doch mal zu dem Wort Resilienzparadoxon, was Sie auch in Ihrem Buch über beschreiben.

00:40:26: Was genau verbickt sich denn dahinter?

00:40:28: Ja, also wir sind ja alle meistens resilient.

00:40:32: Selbst nach schwersten Ereignissen 80% alle Leute entwickeln keine Postromatsche.

00:40:36: Belastungsstörungen nach Krieg, Katastrophen und Tod.

00:40:40: Und die Frage ist, warum?

00:40:42: Jetzt erforscht man das, dann findet man irgendein Faktor raus.

00:40:44: Zum Beispiel Freunde haben oder dankbar sein oder gute Emotionsrehalationsfähigkeit oder Optimismus.

00:40:52: Und dann sagt jemand, das ist es.

00:40:54: Wissenschaftlich erklärt, das ist aber nur ein kleinen Teil von der Resilienz.

00:40:58: Und dann sagt man, naja, dann nehmen wir noch mal alle zusammen.

00:41:00: Also zum Beispiel, man kennt mindestens 15 psychosoziale Resilienzfaktoren.

00:41:04: Brauche ich jetzt gar nicht alle aufzuzählen.

00:41:06: Wenn wir die alle zusammennehmen, können wir dann Resilienz erklären.

00:41:08: Dann können wir sie immer nur noch zum Teil erklären.

00:41:10: Das ist man jetzt, dann müssen wir noch weiter forschen und noch 30 andere Faktoren finden.

00:41:15: Und wenn man sich das als Tortenstück vorstellt, wie viel von der Resilienz es erklärt.

00:41:20: Also wenn man diese kleinen Tortenstücke, das sind jetzt die Faktoren, nehmen würde,

00:41:24: die idealisierte Resilienztorte, irgendwann ist die ganze Torte ausgefüllt.

00:41:30: Aber in Wirklichkeit ist es immer nur ein Drittel oder die Hälfte.

00:41:33: Und der andere Rest ist nicht erklärbar.

00:41:35: Das heißt, wir wissen immer mehr, aber können nicht alles erklären.

00:41:38: Das ist das Resilienzparadox.

00:41:40: Was mir in der Aufzählung so ein bisschen fehlt, ist etwas, was wir ja auch aus den Blue Zones gelernt haben,

00:41:45: dieses Thema Belief. Also, dass man etwas glaubt.

00:41:48: Im Zwei-Zwei ist es ja dann sehr häufig religiös geprägt,

00:41:51: aber eben halt eine in dem Sinne irgendwie geartete höhere Macht,

00:41:54: von der man glaubt, dass sich schon alles im Griff hat

00:41:56: und es einen großen göttlichen Plan gibt oder etwas wie Schicksal.

00:42:00: Wie auch immer, es gibt Bücher von Paulo Coelho, wo eben halt dann irgendwie da drüber steht,

00:42:06: dass alles sowieso schon geschrieben ist.

00:42:08: Also, dass man einfach das auch nutzt, um mit Rückschlägen besser zurückzurechtzukommen.

00:42:13: Haben Sie sowas auch Teil der Forschungsuntersuchung dann mit betrachtet?

00:42:17: Ja, also das ist ja das Thema Sinn.

00:42:19: Und bei Sinn gibt es viele sinngebende Dinge im Leben

00:42:24: und eines davon ist eben, was man auch Transcendenz nennt.

00:42:28: Und Forschung sagt, es gibt zwei Arten davon,

00:42:31: das eine ist so den Sinn, also horizontale Transcendenz nennt man das so,

00:42:36: ist den Sinn im größeren Ganzen zu finden, zum Beispiel in der harmonischen Natur

00:42:41: oder indem man für was größeres als einen selber arbeitet,

00:42:44: eine Schule, für die Erziehung, für die Wissenschaft, für die Musik

00:42:49: und das andere ist eben diese vertikale, ein höheres Wesen.

00:42:53: Und das ist tatsächlich ein Resilienzfaktor, aber nur ein kleines Stück in der Torte.

00:42:57: Auch nur ein kleines Stück in der Torte?

00:42:58: Nur ein kleines Stück in der Torte.

00:42:59: Und natürlich ist es so, wenn ich schon religiös bin, ist es ein großes Tortenstück.

00:43:04: Aber für die, die nicht religiös sind, ist es ein kleines oder nicht existentes Tortenstück.

00:43:08: Das heißt, es ist auch kein Allheilmittel eben, aber sehr, sehr wichtig tatsächlich.

00:43:15: Und es gibt noch so einen anderen Begriff, der heißt "Kohärenzsin".

00:43:19: Was ist damit gemeint?

00:43:21: Damit ist gemeint, dass die Welt irgendwie einen Sinn hat, dass die Welt verstehbar ist

00:43:26: und dass sich auch was an ihr ändern kann.

00:43:28: Also, dass ich glaube, alles passt irgendwie unter einem Gesichtspunkt,

00:43:33: der nicht nur mein eigener Individuum ist, ganz gut zusammen.

00:43:36: Also, die Welt ist sinnvoll, verstehbar und auch veränderbar.

00:43:41: Und das ist ja jetzt immer unabhängig von einem Gott.

00:43:44: Und wer das glaubt, für den ist viel besser.

00:43:47: Und gerade in extremen Situationen, und da gibt es ja Beispiele eben,

00:43:54: es gibt einen, also eine der aus unserer Sicht natürlich,

00:44:00: in deutschen Sicht gerade schlimmsten Sachen, war ja der Holocaust.

00:44:03: Ja.

00:44:04: Und einer der Begründer der sogenannten Sintherapie, Viktor Frankl,

00:44:08: ist ein Arzt und Psychiater, der eben das KZ Auschwitz überlebt hat

00:44:12: und da ja ein Buch zugeschrieben hat.

00:44:14: Und was eigentlich auch ein ganz guter Slogan ist,

00:44:17: das heißt nämlich "trotz dem Jahr zum Leben sagen".

00:44:19: Also, selbst unter widrigsten, schlimmsten, unmenschlichen, tödlichen Bedingungen.

00:44:25: Und da, sagt er, da hält der Glaube an was anderes, was hinter den Dingen liegt,

00:44:33: einen aufrechten.

00:44:34: Und damit ist nicht unbedingt der Religiöse gemeint.

00:44:36: Das kann es nicht mehr so sein, ich weiß da draußen warten noch Familiemitglieder auf mich.

00:44:40: Oder ich kann für jemand etwas tun, oder solche Dinge.

00:44:45: Also diese Wofür, diese Frage "Wofür" ist ein sehr starker Resilienzfaktor,

00:44:52: aber nur ein Tortenstück.

00:44:53: Sie hatten heute schon ein paar Mal das Thema Covid angesprochen oder kurz gestreift,

00:44:59: sag ich mal so.

00:45:00: Es ist ja tatsächlich eine sehr kollektive Belastung gewesen.

00:45:04: Und haben Sie aus dieser Zeit neue Erkenntnisse für das Thema Resilienz gewonnen?

00:45:11: Ja, also zum einen haben wir gesehen, dass Leute mit akuten Problemen sehr gut umgehen können.

00:45:16: Also wir haben in der Charité gleich ein Krisentelefon eingerichtet,

00:45:20: weil wir erwarten haben, da rufen jetzt ganz viele an, die Angst haben und sich bedroht fühlen.

00:45:24: Telefon hat nicht geklingelt.

00:45:26: Die Leute waren erst mal damit beschäftige, akuten Probleme zu lösen.

00:45:29: Und erst mit der Zeit wurde das sozusagen schwieriger für die meisten Leute,

00:45:33: wo so langsam die gut eingespielten Sachen zusammengebrochen sind.

00:45:37: Man konnte nicht mehr dahin gehen, nicht mehr dorthin gehen.

00:45:40: Und eine und wir haben auch erwartet, dass sie so Zitraten zu nehmen.

00:45:44: Erst mal sind sie gesunken.

00:45:46: Aber jetzt steigen sie langsam wieder aus verschiedenen Gründen.

00:45:50: Man weiß nicht genau.

00:45:51: Und was wir vor allen Dingen lernen mussten, ist, wie wichtig soziale Kontakte gerade für Kinder und Jugendliche sind.

00:45:57: Also da haben, glaube ich, die meisten Experten und auch Politiker unterschätzt.

00:46:05: Das würde ich auch so sagen.

00:46:07: Ich glaube auch tatsächlich, dass jetzt aus meiner leihenhaften Betrachtung wahrscheinlich die Kindern und Jugendlichen

00:46:12: die meisten Schäden aus diesen Social Distincts, wie es dann hieß, gezogen haben.

00:46:21: Zumindest hat man das Gefühl, dass da tatsächlich mehr Probleme langfristig jetzt geblieben sind,

00:46:27: als es vielleicht bei Erwachsenen in der Fall war.

00:46:30: Ja, aber zum Beispiel, wir haben ja vorhin mal, oder ich habe mal ganz kurz über das Handy geschimpft.

00:46:36: Aber das war ja, sind Segen in der Pandemie.

00:46:40: Absolut.

00:46:41: Also zum Beispiel meine Tochter hat dieses Handy benutzt,

00:46:44: um gemeinsam mit ihren Freunden in Hausaufgaben zu machen.

00:46:47: Das blieb dann halt zwei Stunden an.

00:46:48: Und man redet die ganze Zeit.

00:46:50: Das wäre früher unmöglich gewesen.

00:46:52: Also insofern sind Händis nicht nur schlecht.

00:46:56: Das ist sehr gut.

00:46:57: Dann ist die Frage, ist Resilienz eigentlich immer etwas Gutes?

00:47:00: Nein.

00:47:01: Was sind denn die negativen Aspekte der Resilienz?

00:47:04: Naja, also Potenzial gibt es mehrere.

00:47:08: Und ich glaube, das Wichtigste ist das, was ich vorhin schon mal bei dem Brustkrebsbeispiel erläutert habe,

00:47:14: dass man also, wenn man die Leute resilient macht, sofern man es kann,

00:47:19: dann kann man ja auch mehr von ihnen verlangen.

00:47:22: Und es könnte zum Beispiel man sagen, die meisten Leute sind doch eher resilient

00:47:25: und dann können sie ruhig schreckliche Dinger leben.

00:47:28: Oder ich mache die Leute widerstandsfähig gegen Leid und Tod,

00:47:32: dann können sie besser an die Runden bringen.

00:47:34: Also grob gesagt.

00:47:35: Oder die Leute ertragen Wichtigkeiten ganz gut,

00:47:39: dann muss ich nicht für gute Arbeitsbedingungen sorgen.

00:47:41: Also das sind so Befürchtungen, die vielleicht nicht mal berechtigt sind.

00:47:46: Weil ihr sagt, wenn es jetzt nur noch darum geht, die Leute sozusagen fit fürs Leid zu machen,

00:47:53: dann kann ich ihnen auch mehr Leid zumuten.

00:47:55: Das wäre sozusagen die Zusammenfassung,

00:47:57: dass wo ein übertriebene Betonung der Resilienz negative Folgen haben kann.

00:48:03: Oder eben, und das Zweite ist, denke ich, auch enttäuschter Hoffnungen.

00:48:10: Also wenn ich verspreche, mach mal meinen Kurs und dann bist du widerstandsfähig,

00:48:16: dann funktioniert nicht, dann ist man enttäuscht, frustriert

00:48:20: und wird wahrscheinlich sagen, es liegt ja an mir, weil bei den anderen funktioniert es doch allen.

00:48:26: Wenn ich jetzt persönlich mein größtes Kruchenstück definieren müsste,

00:48:31: wie Sie es eben so schön sagten,

00:48:33: während es bei mir wahrscheinlich tatsächlich meine sozialen Kontakte ist.

00:48:35: Also ich merke das immer wieder und da haben wir gerade auch in Corona drüber gesprochen,

00:48:40: dass ich, egal was mir passiert, ich immer mich wieder sehr gut aufgefangen fühle,

00:48:46: dadurch, dass ich eben halt ein gutes Verhältnis zu meiner Familie habe,

00:48:50: ein gutes Verhältnis zu meinen Freunden,

00:48:53: dass ich auch einen sehr großen Freundeskreis und bekannten Kreis habe,

00:48:56: dass ich insgesamt viele Menschen habe, die einfach mich mögen und auch nett zu mir sind,

00:49:01: sage ich mal so, und ich auch hoffentlich zu Ihnen.

00:49:03: Und wie würden Sie das einschätzen?

00:49:06: Würden Sie sagen, das ist generell ein großes Kruchenstück

00:49:09: oder ist das nur das große Kruchenstück, man ist nichts mehr,

00:49:11: weil er auch ein großes Netzwerk hat?

00:49:12: Also erst mal herzlichen Glück, dass es bei Ihnen so ist, das ist ein wichtiges Kruchenstück.

00:49:16: Es muss aber nicht so sein, dass es ganz viele sind.

00:49:19: Also die Forschung zeigt, dass es ein paar genügen.

00:49:22: Also es muss ein paar Leute geben oder mindestens eine Person, Minimum,

00:49:27: oder drei bis vier, was so der Durchschnitt vielleicht ist, die eben sehr gute Freunde sind.

00:49:31: Tatsächlich hat die Resilienzforschung ein bisschen so angefangen.

00:49:34: Die hat ja durch Emmy Werner angefangen und mit der berühmten Kaui-Studie,

00:49:39: das ist eine Insel im Hawaii Archipel, und hat dort festgestellt,

00:49:43: dass obwohl die Leute da sehr abends sind oder sehr widrigen Umständen leben,

00:49:46: nicht alle ein schlechtes Leben haben, sondern ein paar Kinder wirklich sehr, sehr Resilienz sind.

00:49:52: Und dann haben die angefangen zu untersuchen, woran das liegt.

00:49:54: Und ein wichtiger Faktor, der sich sehr schnell rausgeschildert war,

00:49:57: dass es mindestens eine positive Bezugsperson gibt.

00:50:01: Und das war damals sozusagen kontrovers, versteht man heute gar nicht,

00:50:07: aber der Grund ist, weil damals gesagt hat, es muss Mutter oder Vater sein.

00:50:10: Und das stimmt nicht.

00:50:11: Also in der Kaui-Studie waren das dann auch vielleicht Onkel oder Tante oder Nachbar.

00:50:15: Aber eine Person, die ein versteht, die ein hilft, die ein unterstützt, die ein fördert,

00:50:21: ist ein sehr großes Kuronstück.

00:50:24: Wenn es mehr sind, auch gut.

00:50:26: Ich fand es ganz interessant, ich habe gestern gerade ein Statement von Andrew Huberman,

00:50:31: dem neue Wissenschaftler von Stenford, der gesagt hat,

00:50:34: wie wichtig er ist, einordnet, dass man jeden Morgen jemandem einen guten Morgen wünscht.

00:50:40: Also per Text sozusagen.

00:50:42: Ich glaube, er meinte, wenn man jeden Morgen, also ich glaube, er meinte,

00:50:46: einer der gleichen Personen, dass man einfach wirklich so eine, wie er es sagte,

00:50:51: so eine, einer anderen Menschen hat, der gleiche Spezies, der einfach,

00:50:58: man dadurch das Gefühl bekommt hat, dass jemand da ist.

00:51:01: Und er meinte, es müsste gar nicht viel mehr Konversation sein,

00:51:04: aber einfach dieses guten Morgen sich wünschen, einfach einen anderen Staat in den Tag gibt,

00:51:11: dass man irgendwie das Gefühl hat, nicht allein zu sein.

00:51:13: Und ich fand das ein ganz interessantes Aspekt.

00:51:16: Ich hatte das mein Interview mit Gilo Maria Kretschmer gehört, der dann sagt,

00:51:19: der erste und der letzte Gedanke immer seinen Partner gehört.

00:51:22: Er ist ja auch sehr viel am Reisen, aber nicht so trotz der erste und der letzte Gedanke des Tages gehört immer seinen Partner.

00:51:28: Können Sie das so nachvollziehen, dass das quasi sich damit matcht?

00:51:31: Kann ich total unterschreiben.

00:51:33: Und ich glaube, es ist vor allem wichtig, sich das klarzumachen für Leute, die Partner haben.

00:51:37: Manchmal nicht immer gut behandelt.

00:51:40: Ich überwähne, sagt ganz bewusst, das muss nicht der Partner sein.

00:51:44: Ja, okay, gut, da wollte ich jetzt nämlich darauf hinaus, es gibt ja Leute, die haben keine.

00:51:48: Oder die sind sogar einsam, also nicht nur keinen Partner, sondern auch keine Freunde.

00:51:52: Oder fast keine Freunde.

00:51:54: Was ist denn mit denen?

00:51:55: Aber auch da gibt es ja Möglichkeiten, die auch für Leute mit Partner gelten, zum Beispiel.

00:52:00: Eine Sache, die ich empfehlen würde, wäre einfach mal freundlich sein.

00:52:04: In der Bäckerei, in der Straßenbahn oder der U-Bahn.

00:52:08: Und so, wie man in den Wald hinein lächelt, so lächelt es zurück oder wie man das sagen sollte.

00:52:15: Und das ist ja nicht immer verbreitet und Berlin ist da auch ein etwas härteres Flasche,

00:52:21: als manche anderen Städte würde ich mal sagen.

00:52:24: Ja, definitiv, definitiv.

00:52:26: Aber ich weiß genau, was ich meine.

00:52:28: Ich bin ja noch nicht so lange in Berlin, aber ich habe zumindest geschafft,

00:52:30: in den Lokalen hier umher drum herum, wo ich regelmäßig hingehe,

00:52:34: die sich zumindest positiv an mich erinnern.

00:52:36: Ich glaube, alleine, das ist schon schön, dass man...

00:52:38: Ja, das ist ein kleines Dorf hier in...

00:52:41: Ja, in die gleichen Geschäfte gehen, die Leute wieder kennen, sich zu grüßen.

00:52:45: Das tut extrem gut und hilft einem auch, schwierige Zeiten zu überstehen,

00:52:50: sprich Resilien zu sein.

00:52:52: Ja, radikale Freundlichkeiten, mein erweckante Nora, die kommt ja auch nochmal in Podcasts.

00:52:57: Aber das ist tatsächlich ein sehr, sehr guter Punkt, sehr guter Approach.

00:53:02: Sie haben ja schon gesagt, es gibt eigentlich keine Glücksformel.

00:53:05: Dennoch gibt es in Ihrem Buch neuen konkrete Taktiken für Resilienz.

00:53:09: Und welche davon halten Sie denn persönlich für Wirkungsvollzten?

00:53:12: Haben Sie einen Favoriten?

00:53:14: Also, es ist ein bisschen so, wenn ich sage, welche Übungen es ist am besten,

00:53:19: um guter Fußballer zu werden.

00:53:21: Ah, okay. Sie ändern sich.

00:53:23: Also, ich glaube,

00:53:29: was vielleicht am wichtigsten ist, ist sich klarzumachen,

00:53:35: dass Stress und Probleme nicht nur schlimm sind, sondern ein Trainingsfeld.

00:53:42: Also, dann hilft es einem, leichter das zu ertragen.

00:53:45: Ich nehme nochmal ein Beispiel aus dem Körperlöchen.

00:53:49: Also sagen wir mal, ich gehe einkaufen und muss schwer schleppen.

00:53:53: Und normal so schimpfen wir darüber.

00:53:55: Also, super, da muss ich ja heute nicht mehr ins Fitnessstudio gehen,

00:53:57: wenn ich jetzt diese schweren Tüten hier auftragen muss.

00:53:59: Und deswegen sage ich auch, mentales Treppen steigen.

00:54:01: Also, dass man manche Probleme und Herausforderungen

00:54:04: als ein Training für Resilienz annimmt oder sich sogar sucht.

00:54:08: Also, ich gehe mal davon aus, so wie ich sie einschätze, sie duschen kalt.

00:54:13: Ja, lustig.

00:54:15: Das ist ja ein sehr verbreitetes Mittel, um sich körperlich fütter zu machen.

00:54:20: Und man kann auch mental kalt duschen, sozusagen sagen,

00:54:22: ich weiß, da ist jetzt ein schwieriges Gespräch,

00:54:24: aber ich gehe da jetzt rein und sage, ich werde was daraus lernen.

00:54:28: Oder ich habe jetzt hier ein Problem zu lösen.

00:54:31: Und anstatt zu sagen, ich würde jetzt lieber Netflix gucken,

00:54:34: sage ich, mache ich das doch, dann kann ich es später besser.

00:54:37: Also, diese innere Einstellung, das ist glaube ich ein ganz wichtiger Punkt.

00:54:41: Und dann muss man eben gucken, weil sie sagten ja schon,

00:54:45: neun Strategien oder ne vier Strategien und neun Taktiken,

00:54:51: kann man sich ja gar nicht merken.

00:54:53: Und man muss dann gucken, was kann ich schon gut, das muss ich nicht mehr trainieren.

00:54:56: Und wo kann ich mich noch verbessern?

00:54:58: Und da sollte ich mich darauf fokussieren.

00:55:00: Deswegen keine allgemeine Antwort, sondern sich selbst kennen,

00:55:04: die innere Einstellung haben und dann das machen,

00:55:06: was mir persönlich oder in dem Fall Ihnen persönlich,

00:55:08: wahrscheinlich am schnellsten helfen wird.

00:55:11: Ich finde es ganz lustig, was Sie sagen,

00:55:13: weil mich das an eine Taktik, die ich schon einige Male angewendet habe,

00:55:16: das, wenn mich etwas immer total nervt, weil es immer wieder passiert.

00:55:19: Gerade wenn Personen gewisse Dinge immer wieder so machen,

00:55:23: dass ich es dann mal für mich umdrehe und einfach so reingehe in diese Begegnung

00:55:28: und sagen, wetten die macht das jetzt gleich wieder so.

00:55:31: Und dann sage ich, ich wusste es doch.

00:55:35: Ich wusste es doch so, also, dass ich mich eher darüber freue,

00:55:37: dass ich recht hatte, als ich mich getriggert habe,

00:55:40: dass es schon wieder passiert ist.

00:55:42: Also, von daher, ja, ich kann das, also, es ist resoniert bei mir, würde ich sagen.

00:55:47: Ist Resilienz trainierbar, hatten wir schon im Grunde genommen

00:55:50: eigentlich so ein bisschen darüber gesprochen.

00:55:52: Deswegen komme ich eigentlich tatsächlich schon zu meiner letzten Frage.

00:55:55: Lassen Sie mich noch eine Sache vielleicht vorher sagen,

00:55:57: die mir noch wichtig ist.

00:55:58: Ja.

00:55:59: Ja, wir können Resilienz trainieren.

00:56:01: Ja, wir sind meistens resilient, aber es macht nicht immer Sinn.

00:56:04: Manchmal muss man auch aufgeben oder aussteigen, sage ich mal.

00:56:08: Deswegen habe ich auch Exit-Strategien definiert.

00:56:11: Das heißt, es macht nicht Sinn, jeder Wiedrigkeit widerstehen zu wollen.

00:56:15: Manchmal muss man einfach sagen, okay, das ist jetzt zu viel

00:56:18: oder hier kämpfe ich nicht mehr oder das gebe ich jetzt auf.

00:56:22: Denn wenn man immer nur kämpft und immer nur wieder steht,

00:56:25: erschöpft das irgendwann auch das System.

00:56:27: Also, deswegen nicht glauben, wenn man Resiliente ist,

00:56:32: dass man alles ertragen kann und auch nicht alles ertragen muss.

00:56:36: Ja, das ist ein sehr gutes Bild.

00:56:38: Es gibt diese Geschichte von diesem alten Mann,

00:56:41: der quasi in ein Bach reinfällt und an den Wasserfell runterfällt

00:56:44: und dann unten rausgeht und ihm nichts passiert ist.

00:56:47: Und dann wird er gefragt, wie das denn passiert ist.

00:56:49: Und er hat gemeint, er wurde zum Wasser.

00:56:51: Das heißt, er hat sich nicht versucht zu widersetzen,

00:56:53: sondern hat sich wirklich voll dem Wasser hingegeben.

00:56:56: Hab das wirklich funktioniert und will ich jetzt mal dahin stellen.

00:56:58: Aber nichtsdestotwas ist ja ähnlich, was sie sagen.

00:57:00: In dem Amtblick, wo man dann einmal sagt,

00:57:02: okay, jetzt versuche ich mich nicht mehr zu widersetzen.

00:57:05: Also, die Überlebensgefahr oder die Überlebenswahrscheinlichkeit,

00:57:08: einen Wasserfall zu überleben, sage ich mal so,

00:57:10: dass wenn man sich eher fließen lässt,

00:57:12: wenn man sich versucht, irgendwie dagegen anzuschäumen,

00:57:14: ist wahrscheinlich tatsächlich die richtige Variante.

00:57:16: Und insofern passt das Bild ein bisschen an den.

00:57:19: Ich komme trotzdem zur letzten Frage.

00:57:21: Was wünschen Sie sich, dass die Leserinnen und Leser aus Ihrem Buch mitnehmen?

00:57:25: Also, wenn Sie sagen so, es gibt so dieses eine,

00:57:27: was man da vielleicht draus ziehen kann.

00:57:29: Hoffnung und Zuversicht, würde ich sagen.

00:57:31: Hoffnung und Zuversicht.

00:57:33: Ja. Und nochmal gelernt zu haben, dass Resilienz häufig ist

00:57:36: und dass sie machbar ist und keiner Superkräfte bedarf.

00:57:38: Ich sage vielen Dank für das Gespräch.

00:57:40: Ich sage vielen Dank für alle, die Lust bekommen haben.

00:57:42: Das Buch heißt nochmal Resilienz zwischen Couch und Coach.

00:57:45: Und ich muss sagen, also, wenn man gewohnt ist,

00:57:48: normalerweise Ratgeber zu lesen,

00:57:50: dann wird man auf jeden Fall überrascht sein, wenn man Ihr Buch liest.

00:57:53: Also, es ist einfach eine sehr ungewöhnliche Darstellung

00:57:57: im positiven Sinne.

00:57:58: Nichtsdestotrotz sind eben auch gewisse Tabellen nochmal so drin,

00:58:02: die einem dabei helfen, das Ganze auch noch ein bisschen strukturierter,

00:58:05: sozusagen zu verfassen, als wir es vielleicht heute in diesem Gespräch tun konnten,

00:58:08: weil es eben halt auch nur visuell dargestellt war.

00:58:11: Und von daher, also, es ist ja schien im Bäckerjust Volkverlag

00:58:15: und ansonsten sage ich vielen Dank fürs Gespräch.

00:58:18: Vielen Dank.

00:58:19: Herr Professor, haben Sie eigentlich ein Lieblings-Supplement?

00:58:26: Ich nehme wenig, aber ich würde Vitamin D hier nennen,

00:58:31: weil das tatsächlich uns, vielen von uns, fehlt.

00:58:35: Es ist einfach zu supplementieren, am besten natürlich durch viel draußen sein.

00:58:40: Aber auch als, sozusagen, Tropfen oder Kapselform kann es helfen gegen viele Dinge.

00:58:50: Also, das sollte man machen, die meisten haben Vitamin D-Mangel.

00:58:52: Und was ich persönlich auch nicht falsch finde, sind Fischelkapsel.

00:58:57: Wenn Euch diese Folge gefallen hat, würde es mir sehr helfen,

00:59:00: wenn Ihr eine Bewertung bei Apple Podcast oder Spotify hinterlasst.

00:59:03: Damit Ihr nichts verpasst, abonniert unseren Newsletter.

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00:59:08: Meistens stellen wir Euch da ganz neue Produkte vor,

00:59:10: zu denen es dann auch immer ein Einführungsrabattcode gibt,

00:59:13: der aber nur 24 Stunden gültig ist.

00:59:16: Und das wäre ja blöd, wenn man das verpasst.

00:59:18: Also, den Newsletter findet Ihr unter www.sunday.de/newsletter.

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