#071 Radikale Freundlichkeit. Mit Nora Blum.

Shownotes

💬 Freundlichkeit ist eine unterschätzte Kraft, die nicht nur unsere zwischenmenschlichen Beziehungen verbessert, sondern auch unsere mentale und körperliche Gesundheit positiv beeinflusst. In dieser Episode spricht Nils Behrens mit der Psychologin, Unternehmerin und Autorin Nora Blum über radikale Freundlichkeit – ein Konzept, das über oberflächliche Nettigkeit hinausgeht und Mut, Durchsetzungsvermögen und echtes Interesse am Gegenüber erfordert. Warum kann Freundlichkeit egoistisch sein? Welche Auswirkungen hat sie auf unser Immunsystem und unsere Lebenszufriedenheit? Und warum fällt es uns im stressigen Alltag manchmal so schwer, freundlich zu bleiben? Diese Fragen werden in einem tiefgehenden Gespräch mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, praktischen Übungen und persönlichen Erfahrungen beleuchtet.

Außerdem erfährst du: 🤝 Warum Freundlichkeit oft mit Schwäche verwechselt wird ✅ Wie du deine eigene Freundlichkeit testen kannst 🎧 Warum Zuhören eine der wichtigsten zwischenmenschlichen Fähigkeiten ist 📱 Wie Smartphones unsere Fähigkeit zur Freundlichkeit beeinflussen 💛 Warum kleine Gesten der Freundlichkeit das eigene Wohlbefinden steigern 👨‍💻 Wie radikale Freundlichkeit in der Unternehmenskultur verankert werden kann 💖 Was Selbstfürsorge mit einem glücklichen Leben zu tun hat

Mehr zu Nora Blum: https://www.instagram.com/norablum_kindness/ Das Buch “Radikale Freundlichkeit” von Nora Blum: https://bit.ly/3QWUgqC Mehr zur Folge unter www.sunday.de/podcast

Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv - Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Ich finde, früher war Freundlichkeit immer so was mit moralisch erhobenen Zeigefinger,

00:00:03: "Lass doch mal freundlicher zueinander sein."

00:00:06: Das brauche ich gar nicht.

00:00:07: Ich bin aus egoistischen Gründen freundlich zu andern, weil es mir dadurch selbst besser geht,

00:00:11: weil ich mich viel weniger ärger über andere, weil ich selbst Glücksgefühle die ganze Zeit empfinde dadurch.

00:00:16: Und wenn ich dann auch noch körperlich gestärkt bin, mein Immunsystem gestärkt wird, no-brainer.

00:00:22: Herzlich willkommen zu "Hells weiß", dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunn & Natural.

00:00:27: Ich bin Jens Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein.

00:00:31: Wir tauchen einen Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

00:00:36: Immer mit einem Weisenblick auf das, was uns wirklich gut tut.

00:00:40: Freundlichkeit ist etwas, das jeder schätzt und doch geht sie im stressigen Alltag oft unter.

00:00:45: Dabei haben kleine Gesten wie ein Lächeln oder ein ehrliches "Wie geht's dir?"

00:00:48: die Kraft, unserm miteinander grundlegend zu verändern.

00:00:51: Aber wie bleibt man freundlich, ohne sich zu verbiegen?

00:00:54: Und warum kann Freundlichkeit sogar ein kleiner Akt der Revolution sein?

00:00:57: Nora Bloom ist Psychologin, Unternehmerin und Autorin,

00:01:00: die sich intensiv mit dem Thema mentale Gesundheit und zwischenmenschlich Beziehung beschäftigt.

00:01:05: Sie gründet er, ein Gesundheitsunternehmen, das mit einer Therapie App Menschen auf den Weg zu

00:01:09: einer psychologischen Unterstützung begleitet und setzt sich heute für eine Kultur der radikalen

00:01:13: Freundlichkeit ein. In ihrem gleichnamigen Buch zeigt sie, warum Freundlichkeit oft

00:01:17: unestätzt wird, wie sie unser Leben verändern kann und warum sie das Schlüssel für ein

00:01:21: besseres Miteinander ist. Und deswegen sage ich herzlich willkommen, Nora Bloom.

00:01:24: Danke, dass ich hier sein darf.

00:01:26: Ja, Nora, wir haben ja wirklich schon eine Historie. Wir durften schon zweimal zusammen

00:01:30: auf einer Bühne sitzen. Wir durften schon einen anderen Podcast zu deiner Firma,

00:01:34: ist der Therapie, aufnehmen. Und heute sprechen wir aber dann doch über vielleicht ein Thema

00:01:38: der Mental Gesundheit, aber dann doch etwas, was deutlich anders ist.

00:01:41: Und deswegen starte ich auch mit meiner ersten Frage. Bist du an Sonntagen genauso freundlich wie immer?

00:01:46: An Sonntagen? Ich würde fast sogar sagen, Sonntag ist mein Peak an Freundlichkeit.

00:01:51: Oder? Weil da bin ich tiefen entspannt. Da hatte ich schon ein schönes Wochenende.

00:01:57: Hab den Samstag genossen. Also Sonntag würde ich sagen, da bin ich schon richtig freundlich.

00:02:02: Ich glaube, mein Lowlight ist eher so ein Montag. Wenn man morgens aufsteht, vielleicht schlecht

00:02:08: geschlafen hat, super viele Termine und dann so von A nach B hetzt, im Stress ist. Da fällt es auch

00:02:14: mir manchmal schwierig, freundlich zu sein.

00:02:16: Es war ganz lustig, als ich heute in meinem Team gesagt habe, dass ich heute diesen Podcast

00:02:20: aufnehme und dann mich gefragt wurde, worum geht es? Und ich sage um Freundlichkeit, dann haben

00:02:24: alle erstmal so ein bisschen irritiert geguckt. Ich glaube, ehrlich gesagt, wenn man dann aber

00:02:29: wirklich so, ich habe ja die Chance gehabt, schon vorab dein Buch zu lesen, wenn man dann sich

00:02:33: damit dem Thema beschäftigt, dann merkt man auf einmal, wie unglaublich stark dieses Thema ist.

00:02:36: Und deswegen finde ich auch den Titel so schön. Das Buch heißt nämlich radikale Freundlichkeit.

00:02:40: Und deswegen erkläre ich uns doch mal, bzw. unseren Hörern, warum es eine gewisse Radikalität

00:02:46: braucht, um so freundlich zu sein.

00:02:48: Ja, das ist gut, dass du das fragst, weil ich glaube, vieles Freundlichkeit erstmal so was

00:02:52: soft ist. Also so wird gleich schnell mit Schwäche assoziiert und kann es jetzt freundlich sein.

00:02:58: Musste aber auch nicht. Und ich habe probiert, dieses Thema mal von der wissenschaftlichen

00:03:02: Seite zu betrachten und wirklich zu gucken, was sind die wissenschaftlichen Vorteile davon,

00:03:06: wenn wir zueinander freundlich sind. Und da gibt es wirklich super viele. Und für mich reicht es auch

00:03:12: nicht einfach nur freundlich zu sein. Deswegen dieses Wortspiel an radikaler Freundlichkeit.

00:03:18: Weil ich finde, dass es bei Freundlichkeit wichtig ist, dass wir eben nicht nur dann freundlich

00:03:23: zu anderen sind, wenn es uns einfach fällt. Also wenn jemand und das zu uns freundlich ist,

00:03:26: ist es ja auch für uns leicht zurück freundlich zu sein. Aber es zeigt sich eben gerade auch in

00:03:31: diesen schwierigen Situationen. Also wenn wir zum Beispiel Streiten oder Konflikte führen oder

00:03:35: Grenzen setzen oder wenn jemand zu uns unfreundlich ist. Und gerade da wirklich auch freundlich zu sein,

00:03:41: das ist so die wahre Fähigkeit. Wir kommen auf ganz viele Punkte, die du gerade angesprochen

00:03:45: hast gleich nochmal im Laufe des Gespräches. Ich möchte trotzdem mit dem Einstieg aus deinem

00:03:50: Buch beginnen, weil ich finde, das ist sehr interessant. Du erzählst da eine Situation,

00:03:53: wie die dann Investoren für deine Firma dann abgesagt haben. Es ging eben halt um seine

00:03:58: Foundingrunde. Und dann wurde gesagt, dass du bei der Präsentation einfach zu freundlich warst.

00:04:03: Und deswegen hat man dir nicht zugetraut, sozusagen mit den entsprechenden Härte und

00:04:07: Ellbogen dann diese Firma weiter nach vorne zu bringen. Was hat das mit dir gemacht?

00:04:11: Ja, ich war ja in meinem Leben, bevor ich mich für eine freundlichere Welt eingesetzt habe,

00:04:17: super lange Unternehmerin und habe genau mit Self-App hier wirklich ein großes Team geführt,

00:04:22: 100 Leute, viele Millionen Budgets betreut. Und in dieser einen Situation war es wirklich so,

00:04:29: dass ich gepitscht habe, also für unser Unternehmen. Ich wollte 2 Millionen Euro an

00:04:32: Investorengeldern einsammeln. Und da wurde mir danach eine Absage erteilt, weil man mir sagte,

00:04:37: ich glaube nicht, dass du die richtige Ellbogen-Mentalität mitbringst, die es in der Unternehmenswelt

00:04:41: braucht. Du warst zu freundlich. Und das war für mich echt krass, weil mir das immer wieder auch

00:04:49: begegnet, dass meine Freundlichkeit unterschätzt wird, dass sie mit Nachgiebigkeit und fehlender

00:04:54: Durchsetzungsfähigkeit gleichgesetzt wird, obwohl das eine mit dem anderen wirklich gar nichts zu

00:04:59: tun hat. Und es zeigt für mich auch immer wieder so ein bisschen dieses Verständnis von Arbeit und

00:05:03: von Unternehmertum, dass wir immer noch denken, dass es Ellbogen braucht und Härte und obwohl wir

00:05:12: eigentlich viel mehr erreichen können, wenn wir gut zueinander sind und fair. Ja, ich glaube,

00:05:16: das ist ein generelles Problem, dass Freundlichkeit oft mit Schwäche verwechselt wird. Was glaubst

00:05:21: du, wie kann man sich davon lösen? Ich glaube, was ganz wichtig ist, ist, dass wir verstehen,

00:05:26: dass Freundlichkeit überhaupt nicht mit Nachgiebigkeit gleichgesetzt werden soll. Also wir können

00:05:30: sehr wohl für unsere eigenen Interessen eintreten und durchsetzungsfähig sein und gleichzeitig

00:05:36: freundlich sein. Das eine schliegt das andere überhaupt nicht aus. Ich glaube, das ist wichtig,

00:05:42: weil oft wird Freundlichkeit ja so in so eine Kiste geschoben von, ja, das bedeutet, dass du dann zu

00:05:46: allem Liebjahr und Arm sagst und dann bloß nicht deine eigenen Bedürfnisse und Interessen verfolgs.

00:05:51: Und das hat aus meiner Sicht wirklich gar nichts mit Freundlichkeit zu tun. Wer immer nur über seine

00:05:55: eigenen Grenzen geht und ja, sagt, obwohl er nein meint, der ist ja auch intransparent sein gegenüber,

00:06:01: gegenüber und ist auch nicht freundlich selbst gegenüber. Und ich glaube, das ist so das Wichtigste,

00:06:05: dass wir verstehen müssen. Freundlichkeit und Durchsetzungsfähigkeit, A, für beides wissenschaftlich,

00:06:13: nachgewiesen zum beruflichen Erfolg. Und B, geht sehr gut Hand in Hand und schließt sich nicht

00:06:18: einander aus. Es gibt in einer der ersten Folge von Frans, ich weiß nicht, wie die Sit-Cop noch so kennt,

00:06:22: aber da gibt es so eine Situation, wo Phoebe gefragt wird, ob sie noch kurz mit Lust hatte,

00:06:29: irgendwie zu helfen, die Schränke aufzubauen. Und dann sagt sie, total gern, aber ich möchte nicht.

00:06:34: Ich weiß, ich bin so ein Friends-Op-Bahn. Das ist natürlich genau, weil es was du meinst.

00:06:40: Oh, I would love to, but I really don't want to. Ja, und das ist genau, das ist ja auch eine Art von

00:06:47: freundlicher, aber klarer Absage. Komplett so sehe ich es auch. Und ich glaube, wir können im Leben

00:06:52: sehr viel mehr uns trauen, unsere eigenen Bedürfnisse auszusprechen und uns trauen, ehrlicher mit unserem

00:06:59: Gegenüber umzugehen und öfter mal auch zu sagen, das sind meine Bedürfnisse oder hier ist mich

00:07:03: verletzt oder hier ist meine Grenze, ohne Angst zu haben, andere zu verprellen und sich klar zu

00:07:10: machen, dass das in der Tat transparent und auch freundlich ist, so mit seinem Gegenüber umzugehen.

00:07:14: Ich habe in deinem Buch auch gelernt, dass viele denken, sie seien eigentlich freundlich und wo

00:07:21: würdest du sagen, da überschätzen sich viele? Genau, also grundsätzlich laut Studien zeigen wir

00:07:26: so eine mittelmäßige Form von Freundlichkeit. Ich glaube, viele sind gut darin, freundlich zu

00:07:31: sein, wenn das Gegenüber auch freundlich ist. Also du bist total freundlich zu mir, fällt mir jetzt

00:07:35: nicht groß schwer, freundlich zu dir zurück zu sein. Die wahre Schwere und die wahre Fähigkeit liegt

00:07:40: halt darin, freundlich zu sein, wenn das Gegenüber nicht ist. Also wenn ich zum Beispiel in der

00:07:45: U-Bahn angepübelt werde, da da nicht direkt zurück zu pübeln und zu sagen, ja, aber sie hätten ja

00:07:49: auch besser aufpassen können, das ist schwierig. Und das Gleiche ist zum Beispiel auch, wenn wir

00:07:54: politische Diskussionen beispielsweise führen, hochgradig relevant, in der aktuellen gesellschaftlichen

00:07:59: Lage, dass wir uns eben nicht sofort über unser Gegenüber echauffieren und sagen, wie kannst

00:08:04: du nur und das kann ja wohl nicht sein, sondern erst mal einen Schritt zurück zu gehen und zu sagen,

00:08:08: okay, ich bin erst mal neugierig und guck, wo du vielleicht dahin gekommen bist, dass du diese

00:08:12: Meinung vertrittst. Kann ich hundertprozentig nachvollziehen und ich muss dir aber auch sagen,

00:08:17: dass ich festgestellt habe, gerade wenn man so richtig, ich sage jetzt mal schon so übertrieben

00:08:22: angepübelt wird, dass ich festgestellt habe, dass ich dann ihnen auch noch einen schönen Tag

00:08:27: gerne zurückrufe und meistens regt das die Leute dann noch mehr auf, dass man jetzt mit jeder

00:08:36: Beschimpfung sonst erreicht hätte. Also von daher ist das dann auch eine Art. Ich glaube, es ist so

00:08:39: ein schmaler Grad zwischen wirklich auf Augenhöhe bleiben und freundlich sein und dann so dieses

00:08:46: übertriebene Freundlichkeit, was schon fast so ein bisschen sich eher über das Gegenüber lustig

00:08:51: macht. Ja, ich weiß, das ist auch nicht so ganz ganz gemeint. Das triggert dann auch das Gegenüber.

00:08:54: Das triggert total. Triggert total. Gib es denn einen einfachen Test, mit dem wir unsere eigene

00:08:58: Freundlichkeit checken können? Ja, es gibt Selbsttests. Ich habe die auch auf meiner Website,

00:09:02: können wir auch gerne in der Folge verlinken, wenn das möglich ist. Ja, gerne. Mit der man seine

00:09:06: eigene Fähigkeit, der Freundlichkeit letztendlich prüfen kann. Da gibt es auch verschiedene Facetten

00:09:10: wirklich, also wo es darum geht, wie oft machst du anderen die Freude, aber auch engagierst du dich

00:09:15: ab und zu ehrenamtlich, spendest du Geld, bist du gut darin, anderen zu verzeihen, wie reagierst

00:09:21: du in Stresssituationen auf andere, guckst du eher wohlwollend, respektvoll auf Menschen, denkst

00:09:25: alle haben eigentlich die gleiche Chance verdient oder sagst du, ist schon eigentlich schöner, wenn

00:09:30: die Leute, die ich mag, es schöner haben und der Rest nicht. Also all diese unterschiedlichen Elemente

00:09:34: sind da in dem Test enthalten. Ich finde ja auch so, ich glaube tatsächlich, dass ich dieses Wort

00:09:38: auch mal irgendwann von deinem Instagram Account gelernt habe, dieses Random Act of Kindness. Ja,

00:09:42: ja. So und erklär doch erst mal vielleicht ganz kurz, was das ist. Ja, Random Acts of Kindness oder

00:09:48: ich zufällige freundliche Handlung würde ich jetzt auf Deutsch übersetzen. Das ist ein Begriff, der

00:09:53: oft an der Forschung verwendet wird, wenn geguckt wird, was diese Random Acts of Kindness mit

00:09:58: unserer Lebenszufriedenheit zu tun haben. Also wenn wir zum Beispiel sagen, hier Nils, ich gebe dir jetzt

00:10:03: mal die Aufgabe, nächste Woche an drei Tagen etwas bewusstfreundliches für eine andere Person zu

00:10:08: machen. Also nicht nur jetzt einfach irgendwie jemanden anlächeln, sondern wirklich bewusst zu

00:10:11: sagen, heute rufe ich mal jemanden an, der vielleicht ein bisschen einsam sein könnte oder

00:10:15: heute schreibe ich mal irgendwie eine Liebekarte an Freundinnen und Freundinnen oder heute frage ich

00:10:21: mal irgendwie den Nachbarin, ob sie Hilfe benötigt. Also wirklich so eine bewusste Handlung und die

00:10:26: Studien zeigen halt wirklich sehr, sehr deutlich, dass das sehr gut ist für unsere eigene Lebenszufriedenheit

00:10:31: und für unsere eigene körperliche Gesundheit, wenn wir diese Random Acts of Kindness, also diese

00:10:35: kleinen freundlichen Gesten, wenn wir den nachgehen. Ich habe das damals dann auch so als Impuls

00:10:41: genommen und fand es ganz interessant, dass ich, ich bin mir nicht ganz sicher, ich kriege

00:10:46: immer schon vorgeworfen, dass ich in manche Geschichten hier zu oft im Podcast erzähle,

00:10:49: dann möchte ich mich an dieser Stelle entschuldigen, aber trotz einem ist die Geschichte wirklich in

00:10:53: sofern, wenn ich ganz interessant gewesen, das ist einer der ältesten Freunde von meinem Vater

00:10:56: gewesen, der mich wahrscheinlich mit am meisten in meinem Leben beeinflusst beeindruckt hat,

00:11:01: sozusagen meinem jungen Leben. Und da war dann auch so eine Random Act of Kindness Aufgabe war,

00:11:07: ich denke darüber nach, während dein Leben eine große Bedeutung hat, ruf ihn an und sag ihm das.

00:11:11: Und das habe ich getan. Und er war total, also das hat damit null gerechnet, hat das auch nie so wahrgenommen

00:11:18: und war total berührt, muss man wirklich so sagen und leider ist er drei, vier Jahre später

00:11:25: gestorben. Und da muss ich wirklich so sagen, dass mich das so unheimlich glücklich gemacht hat,

00:11:32: dass ich es noch mal ausgesprochen habe. Und deswegen, es war so ein Random Act of Kindness,

00:11:37: der genau zum richtigen Zeitpunkt dann auch so kam. Und... - Oh, wie schön, herzerwärmt. - Ja,

00:11:41: fand ich auch. - Ich glaube, wir sagen sowas viel zu selten. - Viel zu selten, viel zu selten. Deswegen,

00:11:46: ich finde einfach so Message a Friend, ich kriege auch immer ein Vorwurf für zu viel dänglich. Also,

00:11:53: wenn man einfach mal jemanden denkt, ist er dann auch in dem Augenblick einfach mal eine Sprachnachricht

00:11:57: oder ein Kölningsfoto oder einen kurzen Text irgendwie an die Personen dann zu schicken, das ist so nett.

00:12:01: Ich finde das auch, also finde es auch selbst solche Sachen dann so zu bekommen. Das ist einfach eine

00:12:06: unglaubliche Freundlichkeit. - Komplett. Und es macht uns ja auch selbst so glücklich. Also ich glaube,

00:12:11: man kennt das vielleicht so am ehesten, wenn man irgendwie ein schönes Geschenk aus dem Urlaub

00:12:14: für jemanden mit hat und sich schon die ganze Zeit darüber freut, das der Person zu geben,

00:12:18: das freut einen ja auch selbst, das macht einen ja auch selbst glücklich,

00:12:20: um es mit jemandem durch kleine Freude zu machen. Und ich glaube, wir nutzen diesen Hebeln auch viel

00:12:26: zu selten. Also gerade so, wenn es uns nicht gut geht, dann drehen wir uns ja super schnell auch um

00:12:30: unsere eigene Achse und sind dann nur somit uns selbst beschäftigt und da mal rauszutreten und

00:12:35: zu sagen, mir geht es gerade schlecht, deswegen mache ich jetzt mal bewusst jemand anderem eine Freude,

00:12:40: das kann uns manchmal rausbringen aus diesem Tunnelblick und sofort irgendwie Glückshormone

00:12:44: ausschütten und uns ein gutes Gefühl geben. Ich habe neulich gerade, aber du hast erzählt,

00:12:49: ich habe neulich gerade eine Karte und eine Flasche Sekt für die Nachbarin im Erdgeschoss

00:12:55: hingelegt, weil die wirklich ständig von allen natürlich die Pakete annimmt, wie das ist.

00:12:59: Und die hat sich so riesig gefreut, dass sie mir mal sagt, danke, dass du irgendwie ständig

00:13:04: unsere Pakete annimmst, das ist voll nett. Und das hat mich schon den ganzen Tag gefreut,

00:13:07: wissen, dass ich, dass ich im Morgens diese Karte dahin stellen kann und das war einfach,

00:13:10: das sind so kleine Win-Win-Sachen. 100 Prozent, couldn't agree more. Wir sind jetzt aber gerade

00:13:15: schon bei dem Thema Smartphones auch gewesen, wo ich sage, ich schick da gerne was raus

00:13:20: und du sagst ja explizit, dass Smartphones uns aber auch die Freundlichkeit rauben. Das

00:13:25: heißt also, was meinst du damit und vielleicht hast du auch gleich einen Tipp dazu, wie wir

00:13:28: dagegen starten können. Ja, also ich halte Smartphones in der Tat für einen großen Gegner

00:13:32: von Freundlichkeit, weil sie uns die Voraussetzung für Freundlichkeit nehmen, nämlich unsere

00:13:37: Aufmerksamkeit. Also jetzt gerade im öffentlichen Raum, wenn wir irgendwie in der U-Bahn sind

00:13:41: oder über die Straße gehen, wir bekommen ja unserer Gegenüber ganz oft gar nicht mit,

00:13:45: weil wir so sehr irgendwie mit der Nase am Handy sind. Ich bin neulich schon wieder,

00:13:49: also ich bin auch nicht komplett ausgenommen, ich bin neulich auch mal wieder in jemanden

00:13:52: reingelaufen, weil wir beide die Nase an den Handys hatten. Also eigentlich respektloser geht

00:13:58: es eigentlich nicht, mich eingenommen. Und dadurch bekommen wir natürlich auch gar nicht

00:14:02: mit, ob jemand Hilfe braucht. So, wir kommen uns dagegen überhaupt nicht mit. In der U-Bahn

00:14:07: ich wüsste teilweise nicht, wenn meine eigene Mutter mit mir im Abteil gesessen hätte, weil

00:14:10: ich so in meine Arbeit vertieft bin. Und wir können uns dann natürlich manchmal auch

00:14:15: die Zeit einfach effizient nutzen, klar und sagen ja jetzt möchte ich aber hier gerade

00:14:18: die Zeit in der Bahn nutzen, um zu arbeiten. Aber wir nehmen uns natürlich dadurch auch

00:14:22: diese kurzen Momente mit anderen Menschen, um zu gucken, ich bin hier nicht allein, ich

00:14:27: stehe hier mit anderen, hier sind andere Menschen. Und das schafft alles sofort so ein kleines

00:14:32: Gefühl von Verbundenheit, wenn man sich kurz zumindest wahrnimmt und öffnet natürlich

00:14:37: auch diese Möglichkeit für kleine kurze Begegnungen, kleine Gespräche, wo es schon auch ganz wie

00:14:42: Forschung zu gibt, zu diesen Strength of weak ties, heißt das also die positive Effekte

00:14:49: von oberflächlichen Begegnungen. Und die Smartphones rauben die uns natürlich, weil wir

00:14:53: viel weniger ins Gespräch kommen. Und dein Tipp? Also im öffentlichen Raum, ich probiere, wenn

00:14:59: ich in eine U-Bahn steige, die ersten 30 Sekunden das Smartphone nicht zu nutzen, sondern mir

00:15:03: erstmal einen Überblick zu verschaffen, erstmal zu sitzen, Leute anzulächeln, erstmal zu

00:15:07: gucken, mit wem bin ich eigentlich hier, was schon direkt mich in einem anderen Raum sitzen

00:15:13: lässt danach, weil ich erstmal weiß überhaupt wer ist hier. Und auch gucke, brauche ich mal

00:15:18: meine Hilfe zum Beispiel. Im Gespräch, one on one, ich nehme das Handy einfach nicht auf

00:15:23: den Tisch, es gibt zu viel Forschung dazu, dass die Qualität eines Gesprächs schon dadurch

00:15:28: beeinflusst, ist es allein, dass das Handy auf dem Tisch neben dir liegt, weil das natürlich

00:15:32: doch unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht, auch wenn es nicht blinkt, es zieht trotzdem

00:15:35: Aufmerksamkeit. Und probiere da wirklich sehr, sehr hart, also wenn ich mit jemandem im Gespräch

00:15:40: bin nicht parallel irgendwie auf mein Handy zu gucken, aber auch im Meeting jetzt nicht

00:15:44: parallel irgendwie noch mal schnell eine E-Mail zu schreiben, während jemand mit mir online

00:15:48: spricht, weil es einfach schon ein bisschen was Ignorierendes und Respektloses hat.

00:15:52: Total, total. Also und ehrlich gesagt, es macht auch so diese Smartbotsches, machen es dann

00:15:57: leider auch nicht besser, weil die dann ja auch nochmal, dann selbst wenn das Handy dann

00:15:59: eine Hosentasche ist, ja dann noch die Nachrichten dann geben. Also versuch das auch immer mehr

00:16:04: auszubleden und nicht zu machen. Was würdest du sagen, welche kleine Geste der Freundlichkeit

00:16:09: oder schätzen die meisten denn total? Ich glaube, es ist das Zuhören. Ich glaube auch da, wir

00:16:17: haben so ein bisschen die Kunst des Zuhörens verloren. Wir hören ganz oft zu und sind dann

00:16:23: entweder mit unserem Kopf aber so ein bisschen bei unserer To-do-Liste oder mit der Arbeit

00:16:27: beschäftigt oder was muss ich eigentlich gleich nochmal einkaufen oder wir hören zu, aber

00:16:31: wir beziehen das Thema direkt auf uns selbst. Ja, also du sagst mir zum Beispiel, oh ich

00:16:36: war gerade im Urlaub und ich warte eigentlich nur darauf im Urlaub im Spanien, dass ich sage,

00:16:41: oh schön, ich war letztes Jahr auch in Spanien. Das hier war da und da und ich erzähle eigentlich

00:16:45: sofort meine Geschichte und ich ziel die Aufmerksamkeit eigentlich direkt auf mich zurück oder auf

00:16:49: mich rüber und das passiert ganz viel. Wir meinen das ja gar nicht böse, das ist natürlich

00:16:54: trotzdem irgendwie ein Gespräch, aber da so wirklich die Kunst des Zuhörens, des Nachfragens,

00:16:59: des Neugierigseins am Gegenüber, es würde ich sagen, eine komplett unterschätzte Fähigkeit

00:17:05: und ich, also meiner Erfahrung nach auch, ich habe so ein paar Freunde im Freundeskreis,

00:17:09: die wirklich sehr beliebt sind, wo alle immer gerne mit denen was zu tun haben möchten,

00:17:12: alle immer die Gespräche mit denen schätzen, das sind die Leute, die wirklich sehr tiefe

00:17:16: Fragen stellen und beim Gegenüber bleiben und nicht sofort ihre eigene Geschichte erzählen.

00:17:20: Ich habe einmal gehört, unser Gegenüber ist nur so interessant, wie du interessiert bist

00:17:25: und das fand ich super schön, weil ganz oft lernen wir irgendwie neue Leute kennen und kommen mit

00:17:30: denen ich so richtig ins Gespräch und sage irgendwie, ist es ein bisschen langweilig

00:17:32: und das mal umzudrehen und zu sagen, nee, wenn ich das Gefühl habe, mein Gegenüber ist langweilig,

00:17:38: dann habe ich nicht die richtigen Fragen gestellt, dann bin ich nicht interessiert genug,

00:17:41: wohin dahin zu kommen und da sich mal wirklich müde zu geben, zu sagen, ich höre dir jetzt einfach

00:17:47: mal wirklich zu und bleib bei dir und bin neugierig, neugierig an dir, an deiner Person,

00:17:51: wie kommst du dahin, dass du so denkst, ich stelle tiefe Fragen und keine oberflächlichen,

00:17:55: ich glaube, das ist so eine Fähigkeit, die wir ein bisschen vernachlässigen.

00:17:59: Ich möchte hier an dieser Stelle ein kleines Shoutout geben an die Gründerinnen von Anti-Berlin,

00:18:03: ich weiß nicht, ob du da schon mal warst hier, das ist so eine Art Long-Javity-Hels-Geschichte.

00:18:07: Ja, vom Raphael.

00:18:08: Genau.

00:18:08: Ja, den kenn ich, ganz traurativ.

00:18:10: Und da die Antonia ist eine der Mitgründerinnen, ich war am Tag der offenen Tür da und dann habe

00:18:15: ich mich mit ihr unterhalten, wir saßen also auf den Stufen auf dem Boden an uns,

00:18:19: sind tagteoffene Tür, Lahn war poppenvoll, sind permanent Leute an uns vorbeigelaufen

00:18:25: und ich war selbst immer so durch diese Leute, die immer so vorbeiliefend abgelenken.

00:18:28: Abgelenken.

00:18:29: So und Antonia hat sich wirklich nur auf unser Gespräch als Gastgeberin konzentriert und

00:18:34: das ist wirklich so was, das ist wie so ein Scheinwerfer, der auf dich gerichtet ist,

00:18:39: wie die Sonne, die nur sozusagen in dem Moment auf dich scheint und also ich bewundere das,

00:18:44: ehrlich gesagt, wenn das Menschen so können.

00:18:46: Ich finde das ganz, ganz, also das ist eine der größten, nicht der größten Fähigkeiten,

00:18:52: aber es ist eine der größten Wertschätzung vielleicht, die man im Alltag so geben kann,

00:18:56: wenn du jemanden dann wirklich trotz des ganzen Gewuseltrummer rumnst, nochmal,

00:19:00: sie war ja die Gastgeberin.

00:19:01: Das heißt, sie sollte ja eigentlich auch ein bisschen so im Raum gucken, braucht irgendjemand

00:19:06: was, sucht jemand irgendwas oder sonst was, aber die hat in dem Augenblick, während wir

00:19:10: uns unterhalten haben, nichts anderes als quasi die Aufmerksamkeit bei mir gelassen.

00:19:16: Und das finde ich eine so tolle, tolle Eigenschaft und dann hat tatsächlich ein Kollege von

00:19:22: ihr, er hat sich dann mit ihr noch mal getroffen, wegen Sunday auch und und und und und da meinte

00:19:27: er, er hat da auch gesagt, so was hat er noch nie erlebt und deswegen also wirklich so,

00:19:30: das ist so.

00:19:31: Schön.

00:19:31: Ja.

00:19:32: Und dabei ist es so was Simples.

00:19:33: So simples.

00:19:34: Das ist wirklich so.

00:19:36: Wie die hat ihr zugehört.

00:19:37: Das ist wirklich so.

00:19:38: Was ist denn wohl?

00:19:38: Das ist echt krass.

00:19:42: Ich habe als kleinen Tipp, als Übung mal vielleicht für jemanden, der das ausprobieren möchte,

00:19:46: wir machen das manchmal mit Freundeskreisen.

00:19:48: Wenn wir uns länger nicht gesehen haben, dann sagen wir, 3 oder 5 Minuten, du erzählst Monolog.

00:19:53: Man darf nicht nachfragen, man freut, also man wirklich gehört einfach nur zu und das

00:19:57: gegenüber redet mit Freunden.

00:19:59: Und da merkt man dann, wie sehr man gar nicht mehr gewöhnt ist, so lange über sich zu

00:20:04: reden, ohne dass man unterbrochen wird.

00:20:06: Und das ist auch was Schönes.

00:20:07: Und man kommt irgendwie auch durch diese Länge, weil man irgendwann ist so, ah, jetzt habe

00:20:11: ich immer noch 2 Minuten, okay.

00:20:13: Ja gut, also eigentlich fühle ich mich auch doch eher so und so und man geht dann immer

00:20:16: ein bisschen tiefer.

00:20:18: Und es ist irgendwie schön.

00:20:19: Total.

00:20:20: Total schön.

00:20:20: In der Stelle mich auch eine kurze Übung, aber dann kommen wir gleich wieder zurück.

00:20:25: Das fand ich total spannend.

00:20:27: Das habe ich mal mit einer Freundin hier auch grüße an Fuchs hier an dieser Stelle.

00:20:30: Die hatte so ein paar Themen, die sie gerade so beschäftigen.

00:20:33: So und dann sind wir dann einfach um die Alzer spaziert und haben dann habe ich sie dann immer

00:20:38: gefragt, was noch so und dann hat sie mir was was sind die Themen, die ich gerade so so

00:20:43: so beschäftigen.

00:20:44: Ja.

00:20:45: Und dann haben wir das dann einmal das eine Thema dann durchgearbeitet und so das Thema

00:20:48: dann so abgeschlossen war, dann was noch so und dann musste sie dann noch einzuchen,

00:20:52: noch einzuchen.

00:20:52: Dann merkte man, wie dann die Themen dann doch ein bisschen trivialer wurden und dass

00:20:56: man auch am Ende, also man läuft auch ein Aumleg länger um die Alzer dann so deutlich über

00:21:01: eine Stunde und dann, also wenn man nicht joggt, sondern geht.

00:21:04: Ja, eine Stunde.

00:21:04: Und dann haben wir dann wirklich am Ende irgendwie quasi alle Probleme durch dieses

00:21:10: was noch Fragen gelöst gehabt.

00:21:12: Und das fand ich schon wirklich auch eine Art von...

00:21:15: Immer weiter Nachfragen.

00:21:16: Genau, immer weiter Nachfragen, so bis dann irgendwann erst mal alles abgeladen war zu

00:21:20: mir.

00:21:20: Man hat mich alles sofort gelöst, aber man hat zumindest dann Lösungsvorschläge besprochen.

00:21:24: Ja, schön.

00:21:24: Kommen wir mal zu dem Thema Freundlichkeit und Gesundheit.

00:21:28: Wie würdest du denn sagen, du hast es schon in einer oder anderen Stelle ein bisschen

00:21:32: angedeutet, aber wie beeinflusst die Freundlichkeit unsere körperliche Gesundheit?

00:21:36: Also was passiert im Körper?

00:21:37: Ja, es finde ich ein wahnsinnig spannendes Thema, weil ich das selbst mir gar nicht so

00:21:42: krass bewusst war, bevor ich angefangen habe, dieses Buch zu schreiben.

00:21:44: Also ich wusste auch aus meinem Studium, dass Freundlichkeit positive Effekte auf die Lebenszufriedenheit

00:21:50: hat und auf das Glücksempfinden.

00:21:52: Ich wusste aber nicht, dass es auch unsere körperliche Gesundheit so stark stärkt.

00:21:55: Und was eben gezeigt wird in den Studien ist, dass, wenn wir freundlich sind zu anderen,

00:22:01: sofort Glücksphormone ausgeschüttet werden, die dazu führen, dass wir uns sofort besser

00:22:05: fühlen.

00:22:05: Und zusätzlich ist es so, dass in unserem Körper eine Aktivität von Genen, CTRA, Gene

00:22:12: heißen die, reduziert wird, die dann dazu führen, dass der Körper weniger stark auf

00:22:18: Entzündungen reagiert.

00:22:19: Und das ist aus dem Grund finde ich so krass spannend, weil es das gegenteilige Genmuster

00:22:26: ist, was wir sehen, wenn wir zu anderen freundlich sind über einen längeren Zeitraum, wie das

00:22:31: von Menschen, die sich einsam fühlen.

00:22:32: Einsamkeit hat bestimmt auch schon mal irgendwie ein...

00:22:36: Totaler Killer.

00:22:37: ... ist ein kompletter Killer für die körperliche Gesundheit.

00:22:38: Ja, also es wird ja gesagt in Studien, das ist so schlecht wie 15 Zigaretten am Tag rauchen,

00:22:42: so ein enormes Risiko.

00:22:44: Und evolutionär betrachtet macht das auch aus meiner Sicht total Sinn, weil wir sind ja

00:22:48: soziale Wesen.

00:22:49: Wenn wir damals isoliert waren von der Gruppe und uns einsam gefühlt haben, dann mussten

00:22:54: wir ja auch...

00:22:55: Da waren wir ja auch natürlich auch in viel höheren Gefahr...

00:22:56: Ausgesetzt, weil man halt alleine war.

00:23:00: Genau, weil man alleine war.

00:23:01: Und der Körper hat darauf eben mit dieser erhöhten Entzündung, Entzündbarkeit sozusagen

00:23:07: reagiert.

00:23:08: Und das macht finde ich total Sinn, dass es so körperlich ein Angstzustand ist, in

00:23:13: den der Körper bei Einsamkeit versetzt wird.

00:23:16: Und bei freundlichen Gesten, Random Acts of Kindness, wenn man über die mehrere Wochen

00:23:21: durchführt, ist es so, dass genau das gegenteilige Genmuster gezeigt wird.

00:23:25: Das heißt, unser Immunsystem wird gestärkt, unsere Entzündungen gehen zurück und unserem

00:23:32: Körper wird letztendlich signalisiert, wir befinden uns in Sicherheit.

00:23:34: Und ich finde, es macht auch wiederum evolutionär betrachtet total Sinn, weil wir natürlich

00:23:39: ein tiefes Gefühl von Verbundenheit fühlen anderen Menschen gegenüber und das als soziales

00:23:43: Wesenfühl natürlich wahnsinnig hilfreich und gut war.

00:23:45: Und deswegen können eben auch diese Random Acts of Kindness oder auch sich ehrenamtlich

00:23:51: betätigen, wenn man sich einsamt fühlt, etc., wirklich ein Gegenmittel sein gegen

00:23:54: diese negativen Effekte von Einsamkeit.

00:23:57: Und ich finde es echt krass, also es gibt auch ganz viele Studien beispielsweise von

00:24:02: Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen, dass die im Durchschnitt länger leben als

00:24:05: andere, auch wenn wirklich zig Faktoren dafür kontrolliert werden in den Studien, also an

00:24:09: denen es nicht liegen kann.

00:24:10: Es ist trotzdem so, dass Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen, ein höheres Gefühl

00:24:14: von sozialer Verbundenheit haben und eben diese körperlichen, positiven Effekte, dass

00:24:19: sie länger leben am Ende.

00:24:20: Total schön.

00:24:21: Richtig schön.

00:24:22: Ich kriege gerade ein bisschen Gänsehauter und ich muss ja auch wirklich sagen, also

00:24:25: auch ich beschäftige mich mit dem ganzen Thema Langelebigkeit ja schon seit vielen Jahren

00:24:28: und da ist ja Entzündung im Körper mit eines der Themen, die uns mit am schnellsten altern

00:24:33: lassen.

00:24:34: Genau.

00:24:35: Und wenn man dann etwas hat, was die Entzündung reduziert, dann let's do it.

00:24:39: Ja, let's do it.

00:24:40: Es ist für mich einfach a no-brainer.

00:24:42: Also ich finde früher für mich war Freundlichkeit immer sowas so mit moralisch erhobenen Zeigefinger

00:24:46: und lasst doch mal freundlicher zueinander sein.

00:24:48: Das brauche ich gar nicht.

00:24:50: Ich bin aus egoistischen Gründen freundlich zu andern, weil es mir dadurch selbst besser

00:24:53: geht, weil ich mich viel weniger ärger über andere, weil ich selbst Glücksgefühle die

00:24:58: ganze Zeit empfinde dadurch und ja, wenn ich dann auch noch körperlich gestärkt bin,

00:25:02: mein Immunsystem gestärkt wird, no-brainer.

00:25:04: Total.

00:25:05: Ich muss wirklich auch sagen an dieser Stelle, dass ich auch umso älter ich werde vielleicht,

00:25:13: auch umso mehr finde ich auch das Thema Aroganz einfach wirklich eine der Eigenschaften, die

00:25:18: ich so schlimm finde, weil ich immer denke, mit welcher Berechtigung irgendjemand eigentlich

00:25:23: der Meinung ist, irgendeine Art von Aurganz an den Tag zu legen. Und das muss ich wirklich sagen,

00:25:28: das ist so was, was ich über die Jahre dann auch vielleicht auch immer mehr in jeglicher

00:25:33: Hinsicht abgelegt habe. Vielleicht ist das vielleicht auch ein Thema der Jugend. Ich weiß es

00:25:37: nicht. Aber man muss doch einfach wirklich so sagen, wie kommt man denn auf die Idee, dass man

00:25:42: irgendwie in irgendeiner Art sich höher gestellt oder besser gestellt fühlt als andere? Komplett.

00:25:48: Ja, ich glaube, das ist schon ein bisschen was Jugendliches, so dieses Aurganz. Und ich bin

00:25:52: besser als du. Aber ich glaube, es macht uns halt selbst überhaupt nicht glücklich, sich so zu verhalten.

00:25:58: Gestern bin ich u8 in Berlin gefahren, einmal bis nach Neukölln durch. Das ist übrigens schon so

00:26:03: eine Freundlichkeits- Herausforderung für sich. Und da war in der Bahnabteil gegenüber von mir jemand,

00:26:12: der mittags schon sehr betrunken war und immer wieder laut gerufen und geschimpft hat. Und die

00:26:19: Leute um mich herum haben sich sichtlich darüber extrem abgefuckt und sich geärgert. Und ich habe

00:26:27: richtig gemerkt, wie die angespannt und wütend geworden sind um mich herum. Und was ich dann mache

00:26:32: in diesen Situationen ist, ich gehe halt einfach kurz einmal gedanklichen Schritt zurück und denke,

00:26:36: hey, was muss dieser Mensch erlebt haben in seinem Leben, dass der hier mittags besoffene

00:26:42: u8 sitzt und hier rumkrakelt. Und das ist einfach ein bisschen anderer Blickwinkel auf die Situation.

00:26:51: Und sofort gehe ich nicht in die Aurganz, sondern ich probiere mich mit meiner Empathie zu verbinden

00:26:57: und denke, hey fuck, der muss wahrscheinlich ein richtiges scheiß Leben gehabt haben. So niemand

00:27:04: ist freiwillig jetzt hier so in dieser Situation. Und für mich, was tut das? Ich eilgere mich halt nicht.

00:27:10: Ich bin die einzige, die da gestern der U-Bahn gesessen hat und mich irgendwie emotional mit dem

00:27:16: Verbunden gefühlt hat. Und am Ende war ich diejenige, denke ich, die am wenigsten gestresst aus

00:27:21: dieser U-Bahn gestiegen ist. Ist ganz bestimmt so. Ich finde es so interessant, weil du jetzt schon

00:27:26: so mehrfach dieses Bahnerleben ist dann auch so anprägt. Und ich bin ja jemand, der sehr viel

00:27:31: zwischen Hamburg und Berlin pendelt. Und ich würde sagen, auf mindestens jeder zweiten Bahnenfahrt

00:27:37: habe ich die Situation, dass ich entweder jemanden den Koffer hoch oder den Koffer runterbringen oder

00:27:41: einen Kinderwagen einhoftragen muss oder sonst was. Und ich finde, das ist ein ganz gutes Beispiel.

00:27:46: Es können vielleicht Männer mehr nachvollziehen als Frauen, weil Männer häufiger in diese Situation

00:27:50: kommen, dass sich diese Sachen tun. Aber man fühlt sich sofort besser danach. Auch das ist etwas,

00:27:54: wenn man einfach nur jemanden mal kurz die Tasche angehoben hat. Man hat sofort einen

00:27:59: Ausstürz von Glücksgefühlen. Ja, komplett, komplett. Und sowas dürfen wir uns doch selbst

00:28:03: einfach viel öfter gönnen. Also selbst nicht zu viel, indem wir anderen was machen. Also,

00:28:07: Frau Antika, das egoistisch finde ich, ist, das nehme ich auf jeden Fall als Satz aus dem Gespräch mal mit.

00:28:11: Ja, schön. Ich hatte übrigens neulich in der Bahn. Ich war auch super viel zwischen Hamburg und Berlin

00:28:15: auch Zug. Und ich hatte es neulich, da saß ich in einem Vierer und da hatte der Zug eine Dreiviertelstunde

00:28:19: zur Verspätung. Und ich war auch selbst ein bisschen genervt, ehrlicherweise. Und dann ist eine,

00:28:23: also wir saßen zu viert Fremde in diesem Vierer-Abteil, ist gekommen und hat einfach Kekse in die Mitte

00:28:29: gelegt und gefragt, möchte ich mal Kekse? Und das war irgendwie, das war so ein Minimument von,

00:28:34: wir sitzen hier jetzt nicht mehr als vier genervte Leute, die sich darüber ärgern, dass der Zug

00:28:39: Verspätung hat und haben mal da gesessen und irgendwie zusammen Kekse gegessen. Und das war irgendwie

00:28:43: so ein kleiner Moment direkt von Wiederverbindung zu Menschen. Das war schön. Total schön. Lass uns mal

00:28:50: auf das Stressthema kommen. Freundlichkeit und Stress. Gibt es denn eine Art von, ich sage jetzt mal,

00:28:56: natürlich im Stress-Medikament Durchfreundlichkeit? Ja, also Stress ist wirklich auch so ein klarer

00:29:02: Gegner von Freundlichkeit leider. Ich glaube, das kennen wir alle. Also wenn ich zum Beispiel

00:29:07: gestresst bin, ich bin total im Tunnelblick, mich nerven alle um mich herum und das ist halt

00:29:14: dieses evolutionäre Programm auch wieder. Man dreht sich eigentlich nur um seine eigene Achse,

00:29:17: rechts und links wird von einem weg und alles, was zählt, bin ich. So, ich und die Gefahr, die ja

00:29:24: auf nur in unserem Kopf stattfindet. Und ich werde selbst auch, also ich merke selbst, wenn ich zum

00:29:29: Beispiel lange auf einer Kasse stehe und gestresst bin, weil ich Termindruck habe, dass ich dann

00:29:36: auch natürlich so fragt. Langsamkeit macht mich auch wahnsinnig. Ja, damit mal direkt. Und das fällt

00:29:42: einem natürlich dann auch ein bisschen schwerer freundlich zu sein. Da gibt es übrigens auch

00:29:44: richtig geile Forschung zu, die zeigt, dass in Stresssituationen unsere sozialen Gehirnregionen

00:29:50: runtergeschraubt werden. Also die Aktivität in den Regionen, die sonst so für Perspektiv,

00:29:54: Übernahme und Empathie etc. zuständig sind, die werden einfach reduziert in Stress, weil

00:29:59: natürlich alles nur irgendwie Fokus aufs Ziel. Und wir können in solchen Situationen also gar

00:30:04: nicht mehr so krass freundlich zu anderen sein, was ich finde auch macht es ein bisschen besser.

00:30:08: Und trotzdem ist es gerade auch in solchen Situationen oft komplett kontraproduktiv, wenn wir dann auch

00:30:14: noch unser Gegenüber anfauchen. Total. Ich glaube, auch das kennt man. Also wenn ich gestresst bin und

00:30:18: dann pumpe ich meinen Partner oder meine Mitgründerin oder wen auch immer, dann schäme ich mich danach

00:30:22: und dann pumpt das Gegenüber zurück und dann fühlt man sich noch dover. Gewinnen wir oft nix von.

00:30:28: Gerade dann ist es eben auch gut, irgendwie drei tiefe Art und Züge in den Bauch zu nehmen und zu

00:30:34: sagen, ich entweder gehe jetzt die Situation aus dem Weg, ich gehe der Situation der Person,

00:30:41: die mich sowieso immer nervt. Wenn ich geschreifte, bin ich einfach ein bisschen aus dem Weg, dass

00:30:44: sie das nicht abbekommt oder ich kommunizier, das finde ich auch so ein Game-Changer, ich kommuniziere

00:30:49: einfach, dass ich heute extrem gestresst bin. Da muss mein Gegenüber das auch nicht persönlich

00:30:52: nehmen, wenn ich vielleicht ein bisschen... - Anders bist du. - ...geist da oder... - Sag mal anders bist du,

00:30:56: nicht ganz freundlich. - Ja, und da muss ich sich die Situation auch nicht so hoch schaukeln.

00:30:59: Würdest du sagen, es gibt bestimmte Formen der Freundlichkeit, die besonders positiv für unsere

00:31:04: Gesundheit sind? - Also Studien, es gibt so ein paar Studien, die zeigen, dass Freundlichkeit am besten

00:31:09: ist, wenn wir es wirklich selbst uns dafür entscheiden, wenn wir nicht jetzt so gezwungen sind,

00:31:16: sozusagen, also eben nicht nur aus Etikette machen, sondern weil wir wirklich immer was Gutes tun,

00:31:20: dass es bessere Effekte hat. Genau, also kein sozialer Druck, das ist sowieso immer gut. Und

00:31:27: natürlich auch, wenn es eine Geste der Freundlichkeit ist, die sich für uns auch gut anfühlt, also auch

00:31:32: in den Studien zu Random Acts of Kind ist, wird selten vorgeschrieben, was man machen soll,

00:31:35: sondern meistens ist es so, dass man sich die selbst aussuchen darf. - Ich habe mir sogar hier

00:31:40: aufgeschrieben, dass es auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem hat. - Ja, das ist das mit den

00:31:45: Genen, also dass unser Stress erleben sich eben so reduziert und die Entzündungen im Körper

00:31:50: reduziert werden und dadurch eben das Immunsystem gestärkt wird. - Wo wir dann schon bei dem

00:31:55: Stressthema sind, dann lass uns doch mal das Arbeitsumfeld mal etwas genauer anschauen, weil

00:32:00: auch da komme ich wieder zurück zu dem Eingang in deinem Buch, dass du schon eine Kultur der

00:32:05: Freundlichkeit versuchst, zu fördern oder vielleicht sie auch tatsächlich vorherrschte bei

00:32:09: deiner Firma, die du mitgegründet hast. Ist das etwas, was man aktiv betreiben kann oder

00:32:17: vorleben kann oder wie würdest du sagen, wie schafft man es, eine Kultur der Freundlichkeit zu

00:32:21: etablieren? - Komplett, also ich habe mir schon wirklich viel Mühe gegeben in meinem Unternehmen,

00:32:26: um freundlich zu sein, zu den Mitarbeitenden, zu Geschäftspartnerschaften etc., ist mir

00:32:30: natürlich auch nicht immer nur gelungen, also siebenhalb Jahre sind ein langer Zeitraum und

00:32:35: es war sehr viel Stress auch im Unternehmen, also ich glaube, es ist uns meistens gelungen, aber

00:32:39: natürlich auch nicht immer. Ich glaube, also was Studien zeigen zumindest ist, dass es das

00:32:45: Freundlichkeit, Empathie wohl wollen, im Job zu guten Ergebnissen führt, solange sie gepaart sind

00:32:52: mit Durchsetzungsfähigkeit, also wir können sehr wohl erfolgreich sein im Job, wenn wir

00:32:56: freundlich sind zu anderen, solange wir eben durchsetzungsfähig sind und das eine schließt

00:33:00: das andere eben ja überhaupt nicht aus, sondern geht eben Hand in Hand damit. Ich glaube, was

00:33:05: wichtig ist im Job oder wie man es direkt anwenden kann, ist einmal wirklich dieses Thema zuhören,

00:33:13: also ich wirklich auch da wieder für den Menschen interessieren, Nachfragen, so nicht nur ja du

00:33:17: hast das Projekt nicht geschafft, richtig Scheiße, sondern warum nicht, was waren die Probleme,

00:33:23: sich da wirklich auch zu interessieren, neugierig zu sein. Das zweite ist auf jeden Fall auch so

00:33:32: kleine Gesten, also ich habe auch immer mal wieder probiert irgendwie, was irgendwie kleines ins

00:33:37: Büro mitzubringen, mal jemandem Kaffee mitzubringen, jemandem mal zum Mittagessen einzuladen, der vielleicht

00:33:41: sonst einsam ist, ich glaube auch so Kleinigkeiten wie wenn englische Kollegen dabei sind,

00:33:45: auf Englisch zu switchen und nicht auf Deutsch zu reden, das sind so Kleinigkeiten um so ein

00:33:49: bisschen freundlichere Unternehmenskultur zu zeigen und ich glaube das dritte, was gerade auch so

00:33:53: in der Start-up-Welt schwierig ist und das war auch unser größtes Manko, muss ich sagen, ist

00:33:58: glaube ich der Gedanke, dass es freundlich ist, Konflikte frühzeitig anzusprechen. Weil ganz oft

00:34:03: herrscht ja so ein bisschen so eine Pseudo-Harmonie und da sagt alle sagen immer, alles gut, alles

00:34:09: gut und gleichzeitig ist nicht alles gut, sondern wir sind unzufrieden mit der Arbeit von jemandem,

00:34:13: sei es jetzt in der Führungsposition, aber eben auch untereinander im Kollegenkreis und ich glaube,

00:34:17: da könnten wir sehr viel Konflikte und auch Unfreundlichkeit im Job vermeiden, wenn wir

00:34:22: früher ansprechen würden, was Sache ist und früher uns kritisches Feedback geben und nicht

00:34:26: so eine Pseudo-Harmonie waren. Das ist ganz interessant, was dieses Thema anspricht, sich

00:34:32: wollte eigentlich ein bisschen später drauf kommen, aber ich würde jetzt kurz diesen Switch

00:34:35: einmal mal aufnehmen, weil ich finde das ganz interessant, als ich in Indien mal Urlaub gemacht

00:34:40: habe und wir haben da verschiedene Orte bereist, haben verschiedene Guides, die uns da betreut haben

00:34:44: und alles und so und ich bin danach abgereist mit einem nicht so guten Gefühl und das liegt unter

00:34:49: anderem daran, dass diese ganzen Menschen, also nicht alle, ich will jetzt auch nicht alles sicher

00:34:54: so über einen Kamm stehen, aber insbesondere diese Großteil der Guides, die wir hatten, Männer

00:34:59: wie Frauen, hatten immer genauso eine aufgesetzt Freundlichkeit. Das heißt also ich sage immer so,

00:35:05: wenn jemand lächelt, aber die Augen nicht mit lächeln. Und das war so ein ungutes Gefühl,

00:35:11: was ich immer durch gewisse Handlungen, aber auch durch Gestiken dann immer wieder deutlich

00:35:15: gemacht habe, dass man eigentlich ist einer eher aufgesetzten Freundlichkeit ist und ehrlich gesagt

00:35:21: ist das etwas, wo ich dann sage, dann läche lieber nicht. Aber so was gefaktes ist natürlich

00:35:30: schon auch irgendwie schwierig und da komme ich jetzt um eigentlich zu deinem Happy-Go-Lucky,

00:35:35: so wir sind alle so toll hier und gerade so Start-up und wir haben Tischkicker und keine

00:35:38: Ahnung was so, das ist natürlich etwas, also ich glaube ehrlich gesagt, dass ein unausgesprochen

00:35:46: Konflikte gerade in diesem Zusammenhang eigentlich viel unfreundlicher sind, als wenn man es wirklich

00:35:51: mal ansprechen würde, oder? 100 Prozent, ich sage mal, clear is kind, also direkt ist freundlich und

00:35:58: gerade so, wenn man eine höhere Harmoniebedürftigkeit in sich trägt, ist es ja oft so, dass es sehr

00:36:02: schwer fällt, anzusprechen wenn uns was stört. Ich nehme mich damit rein, weil das wirklich auch

00:36:06: glaube ich meine größte, teilweise auch schwäche als Geschäftsführerin der Firma war, dass ich zu

00:36:11: harmoniebedürftig war und Konflikte zu spät angesprochen habe und das Resultat ist, dass es dann

00:36:18: halt irgendwann schon viel zu spät ist, dann sprichst du es irgendwann an, gibst du das negative

00:36:21: Feedback, da ist eigentlich schon das Kind im Brunnen, das ist nicht fair an dem Gegenüber,

00:36:26: das ist nicht transparent und ich glaube das muss uns klar sein, also dass wir damit unserem

00:36:32: Gegenüber wirklich gar keinen Gefallen tun, wenn wir nicht ehrlich sagen was Sache ist. Ich finde

00:36:38: es im Job genauso wie in Freundschaften, so Grenzen einhalten zu müssen, die man gar nicht kennt,

00:36:44: ist nicht fair, es ist nicht transparent, man tippelt so ein bisschen umeinander rum und denkt,

00:36:49: okay, wann mache ich gerade wirklich gute Arbeit? Bist du wirklich nicht böse auf mich? Weiß ich

00:36:55: nicht und es ist viel fairer zu sagen, hier passt auf, das ist Sache, so du musst dich hier verbessern,

00:37:01: hier bin ich nicht zufrieden etc., dann kann man gemeinsam eine Lösung finden und das ist dann

00:37:06: noch nicht so groß das Thema, ich glaube wir sollten viel häufiger in den Konflikt frühzeitig gehen,

00:37:10: da können wir es auch oft noch sehr freundlich tun und gemeinsam an der Lösung arbeiten als diese

00:37:15: Fake Harmonie zu warnen und unser Gegenüber mit dunkeln tapen zu lassen. Ich möchte noch mal

00:37:20: dann in diesem Zusammenhang auf den Punkt, den ich vorhin schon sagte, mit dem man wird so angeschnautzt,

00:37:24: aber da hatten wir gesagt, okay, wenn ich jetzt so übertrieben freundlich dann so ein schönen

00:37:28: Tag, dass das dann auch noch mal triggering kann, aber was würdest du sagen, wenn man wirklich

00:37:31: jemand ein Blöd kommt, wie man quasi dann trotzdem freundlich reagieren kann, ohne sich selbst klein

00:37:37: zu machen? Ja, also ich glaube, es kommt ein bisschen natürlich auf den Grad der Unfreundlichkeit an,

00:37:41: bei Kleinigkeiten sage ich auch manchmal, ich atme es weg, man muss nicht jeden Kampf auskämpfen,

00:37:47: manchmal kann man auch sagen, don't sweat a little stuff, whatever, bei so ein bisschen größeren

00:37:54: Sachen probiere ich auch immer erst mal tief zu atmen, da war ich dann aus diesem Impuls rauskomme,

00:37:59: zu pöbeln. Ich bin auch eher impulsiver Mensch, deswegen muss auch erst mal dreimal atmen. Dann

00:38:05: verbinde ich mich kurz mit meiner Empathie, das bedeutet für mich, ich probiere einen wohlwollenden

00:38:09: Grund für das Verhalten meines Gegenüberes zu finden. Ganz oft, wenn man zum Beispiel jemanden

00:38:15: anrempelt und der so super genervt reagiert oder so super übertrieben reagiert, nicht angemessen

00:38:22: in der Situation aus meiner Empfinden, denke ich manchmal, vielleicht habe ich sie einfach erschreckt

00:38:27: in der Situation. Vielleicht wurde die auch schon ihr Leben lang irgendwie übergangen und jetzt

00:38:31: ignoriere ich die auch und laufen die rein und ja, wieso muss ich da jetzt noch mehr

00:38:38: Unfreundlichkeit draufpacken? Das heißt da nicht, dass ich nichts sagen kann, aber es ist ein

00:38:44: Unterschied, ob ich das aus so einer zurück-eschofiertheit tue oder sage, ich probiere der Person auf

00:38:51: Augenhöhe zu begegnen und ich entschuldige mich dann auch mal großzügig und sage, das tut mir

00:38:56: leid, ich habe sie wahrscheinlich gerade erschreckt, ich wollte nicht in sie reinlaufen und ganz

00:38:59: oft nimmt das dem Gegenüber sofort den Wind aus dem Segel und gleichzeitig sage ich sehr häufig

00:39:06: auch was, also ich finde, zur Freundlichkeit gehört auch Haltung zu zeigen, also wenn jetzt zum

00:39:10: Beispiel jemand zu mir an anderen unfreundlich ist oder so, dann auch zu sagen, hey, in dem Ton

00:39:15: möchte ich nicht, dass du mit mir sprichst, aber dabei eben auf Augenhöhe bleiben und nicht in

00:39:18: dieser Aggression mit einzusteigen, die sich dann oft nur noch weiter ein bisschen samesslich

00:39:22: steigert. Hast du auch ein Tipp für uns, wie wir freundlichen ein sagen? Also vielleicht nicht

00:39:27: im Fieh-Wiesn. Ja, also das Grenzen setzen, das ist ja auch so ein bisschen im Job, die

00:39:31: ist "People-Pleasing" ist ja riesig, also dass die Leute so Angst haben vor Zurückweisung oder

00:39:38: Konflikten, dass sie dann zu einem Jahr sagen und ihre Grenzen nicht setzen und ich glaube, da ist

00:39:42: auch mein, also für mich, was mir und ich bin "People-Pleaser" gewesen, der größte Game-Changer

00:39:47: wirklich, warum da loszukommen von, ist diese Erkenntnis, dass es freundlich ist, Grenzen zu

00:39:52: setzen. Ich habe selbst keine Lust, dass meine Freundin zu mir kommt und gar keinen Bock heute

00:39:57: hat, weil die viel lieber einen Abend für sich gebraucht hätte, weil die sie nicht sagen kann,

00:40:00: oh schatz, ich brauche heute einen Abend für mich. Ich will dann, ich will lieber viel,

00:40:05: lieber wissen, was Sache ist und sich das glaube ich so bewusst zu machen, dass es ein Akt der

00:40:08: Freundlichkeit und auch der Freundschaft ist, ehrlich miteinander umzugehen. Ich glaube, das,

00:40:13: das dürfen wir uns immer wieder irgendwie in den Kopf rein besetzen und auch mal zu sagen hier,

00:40:17: das fand ich nicht in Ordnung. Mir hat neulich eine Freundin relativ hartes Feedback gegeben,

00:40:23: dass sie etwas von mir nicht in Ordnung fand und das war erst mal so, oh Gott, schwer zu hören.

00:40:29: In dem nächsten Schritt habe ich gedacht, ey, was für eine tolle Freundin, dass sie mir das sagt.

00:40:33: Total. Und mir die Möglichkeit gibt, mich entschuldigen zu können und mir die Möglichkeit gibt,

00:40:37: Stellung zu beziehen und dass ich darauf dann besser achte, weil ey, was wir treten einander auf

00:40:41: die Füße. Täglich. Viel lieber weiß ich das und habe die Möglichkeit mich danach zu entschuldigen,

00:40:46: als dass ich das überhaupt nicht weiß und denke, da ist jetzt vielleicht eine Person,

00:40:50: die sich zu Hause sitzt und sich voll über mich abfackt, mir red ich das nicht mal weiß. Ich

00:40:55: glaube, das muss immer wieder sich bewusst machen, so Grenzen zu setzen und seine eigene

00:40:58: Bedürfnisse auszusprechen. Ist freundlich, ist ein Akt der Freundschaft. Ich glaube auch,

00:41:02: dass es ganz, ganz wichtig ist. Ich finde ja, bei dem Thema Freundlichkeit ist und wir haben

00:41:07: es ganz viel, wie glücklich es auch macht. Einer der größten Zerstörer von Glück ist ja Neid.

00:41:11: Und inwieweit kann denn die Freundlichkeit auch helfen mit Neid oder vielleicht mit

00:41:16: Vergleichen und Unzufriedenheit besser umzugehen? Ja, Neid ist auch, also Neid wird auch in der

00:41:23: Definition, glaube ich, und Freundlichkeit auch mit inkludiert und ist aber ja etwas,

00:41:27: was in unserer Gesellschaft super normal ist. Und ich glaube, ich würde auch sagen, wird so

00:41:31: angefacht auch irgendwie in der Gesellschaft, aber will krass Konkurrenzdruck irgendwie seit der

00:41:37: Schulzeit irgendwie in uns entsteht und das Leben wird so ein bisschen als Nullsumspiel dargestellt,

00:41:42: wo jemand anders so, wo du nur gewinnen kannst, wenn jemand anders verliert, was ja eigentlich

00:41:46: letztendlich wohl schütt ist. Und dadurch entstehen natürlich auch diese Neidgefühle. Und ich bin

00:41:50: auch, ich hatte früher auch sehr viel mit Neid zu kämpfen, weil ich einfach auch diese Vergleichs-

00:41:56: situationen aus der Schulzeit sehr in mir verinnerlicht habe. Das ist besonders gut,

00:42:00: ist wenn ich gut bin, aber jemand anders schlechter. Und ich glaube, so geht es sehr vielen. Und was

00:42:06: ich im Buch beschreibe, also ich habe ja immer ein Buch, so die wissenschaftliche Komponente,

00:42:09: warum Neiden wir, wieso tun wir uns damit selbst leider kein Gefallen? Und dann, wie schaffen

00:42:15: wir es wirklich konkret in den Situationen anders umzugehen? Sache ich erstmal, seinem Neidgefühl

00:42:20: zuzuhören, also wirklich zu gucken, was könnte da eigentlich dahinter stehen? Bin ich gerade irgendwie

00:42:24: unzufrieden mit einer Situation? Bin ich unzufrieden mit meiner beruflichen Lage? Hab ich

00:42:29: irgendwie gerade dann ein Selbstfett-Thema vielleicht, das erstmal für sich so wohlwollend

00:42:34: drauf zu blicken und wahrzunehmen? Und was ich auch als eine gute Möglichkeit empfinde,

00:42:42: es gibt so ganz wieder tolle Meditationen, bei denen es darum geht, sich beizubringen,

00:42:50: sich für andere zu freuen. Was gar nicht immer nur einfach ist, in diesen Meditationen überlegt

00:42:57: man erstmal, wie man stellt sich vor, wie man selbst etwas Positives Schönes erlebt und

00:43:01: wie man sich so krass freut darüber und dann geht man Schritt weiter und überlegt, wie

00:43:06: eine gute Freundin oder guter Freund was Positives erlebt und probiert sich auch in dem gleichen

00:43:10: Maß zu freuen und so geht man immer ein bisschen weiter, bis man sich für jemanden am Ende freut,

00:43:14: den man eigentlich gar nicht mag und das kann man trainieren und das reduziert die Neidgefühle

00:43:19: und dann muss man nicht selbst so mit seinen Neid kämpfen, sondern kann sich auch immer wieder

00:43:23: für andere freuen, was er dann wieder zusätzliche Glücksmomente für einen selbst schafft.

00:43:27: Das ist eine total schöne Übung. Dann bleiben wir doch mal so ein bisschen bei den Übungen,

00:43:32: weil eines der letzten Kapitel ist, dass wir die Freundlichkeit nicht nur anderen gut

00:43:35: tut, sondern eben auch einem selbst und dass man aber auch zu sich selbst freundlicher sein

00:43:39: sollte. Das heißt also, was sind denn drei Dinge, die wir sofort tun können, um freundlicher

00:43:44: mit uns selbst zu sein?

00:43:45: Ah, ja, also Freundlichkeit mit uns selbst, für viele viel schwieriger als so für anderen freundlich zu sein.

00:43:50: Also es gibt ganz, ganz viele Studien, die zeigen, dass selbst für Sorge und Selbstheuntlichkeit

00:43:59: wirklich sehr gut ist für unsere eigene Lebenszufriedenheit, sehr wichtig ist, also die innere

00:44:03: Stimme, wie wir mit uns sprechen und das finde ich ganz interessant, auch für unsere eigene

00:44:08: Leistungsfähigkeit gut ist. Oft ist es ja so, dass wenn wir denken, ich habe jetzt einen Fehler

00:44:14: gemacht und ich bin jetzt nicht super streng zu mir, dass wir dann Angst haben, dass wir

00:44:21: nachlässig mit uns werden und nichts mehr schaffen. Also so ein bisschen dieses Gefühl,

00:44:24: wenn ich erfolgreich sein will, da muss ich auch besonders hart mich treten. Hab ich auf jeden

00:44:29: Fall sehr in mir verinnerlicht und in Anbetracht von Fehlern nochmal reinhauen und so. Und Studien

00:44:35: zeigen eben, dass das überhaupt nicht wirkungsvoll ist, weil wir uns damit die absolute Restmotivation

00:44:39: rauben. Es ist viel wirkungsvoller, wenn wir uns in Anbetracht von Fehlern, in Anbetracht

00:44:42: von schwierigen Situationen freundlich mit uns selbst sind, liebevoll auf uns blicken,

00:44:46: weil wir dadurch eben dann auch motiviert bleiben, weiter durchzuziehen, als wenn wir uns da

00:44:49: dann auch nochmal die restliche Energie rauben. Ja, was sind konkrete Hebel? Ja, natürlich,

00:44:55: also kommt man leider nicht um dieses Thema Glaubenssätze, etc. drum herum, also die innere

00:45:00: Stimme zu hinterfragen, wie wir miteinander mit uns selbst sprechen, wie wir mit uns umgehen,

00:45:04: was sind die Sätze, die wir uns zurufen. Bei mir ganz klassisch, ich muss mehr leisten,

00:45:09: ich muss mehr schaffen, ich muss irgendwie mehr besser sein als andere, etc. und die

00:45:16: mal einfach zu notieren und zu hinterfragen ist es wirklich so, muss ich das wirklich,

00:45:20: muss ich wirklich noch mehr leisten, muss ich wirklich noch mehr produktiver sein oder

00:45:23: reicht es nicht eigentlich auch, wenn ich gute Nacht bin und zufrieden bin und ein glückliches

00:45:28: Leben lebe. Also immer wieder auf diese Stimme hören, ganz wichtig und dafür natürlich

00:45:33: dann auch, es geht glaube ich Hand in Hand, sich auch diese Momente des inneren Reihenhörns

00:45:39: zu nehmen. Also gerade in diesem Smartphone-Leben haben wir gar keine Pause mehr für unser

00:45:44: Gehirn, um irgendwas zu verarbeiten, sich ab und zu wirklich mal kurz zurückzunehmen,

00:45:48: zu atmen und zu überlegen, wie geht es mir eigentlich gerade, was ist mir jetzt gerade

00:45:52: wichtig, was brauche ich und diesen Kontakt zu sich selbst nicht zu verlieren?

00:45:54: Ich finde in dem Zusammenhang gibt es ja diesen Begriff "zehwarn", das ist aus dem, ich glaube

00:46:00: tibetanisch, wenn ich es richtig weiß, an Begrifflichkeiten, das ist das Wort "selbst mitgefühlt",

00:46:05: nicht selbst Mitleid, sondern selbst mitgefühlt. Und da es ja auch so gibt es ja auch diese

00:46:11: Überlegung, was würde dann, wenn es meine beste Freundin, beste Freund, was würde

00:46:16: die jetzt sozusagen machen? Wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann würde eine gute

00:46:21: beste Freundin ja nicht sagen, nee, war trotzdem toll, sondern die würde ja auch sagen, war

00:46:26: scheiße. Also von daher, aber die würde ja nicht dann einfach weiter auf mich herum

00:46:30: hacken, sondern würde dann wahrscheinlich dann schon auch irgendwie konstruktiv dann

00:46:34: idealerweise dann damit weiter so umgehen. Und ich glaube diese, diese Übung, ich mag

00:46:39: die ganz gerne ehrlich gesagt, dass man, wenn man sich anfängt so selbst so sehr zu beschimpfen,

00:46:44: dass man ab und zu mal so diese Rolle der besten Freund, beste Freundin einnimmt und ich finde,

00:46:49: das hilft dann schon immer etwas konstruktiver dann in die Sache rein zu gehen.

00:46:54: Ja, schön, schöner Tipp, ja toll Übung.

00:46:57: Wenn du eine einzige Sache empfehlen dürftest, die wir ab heute tun könnten, um freundlicher,

00:47:03: gesünder länger zu leben, also was wäre sozusagen der letzte abschließende Freundlichkeits-Tipp

00:47:12: von dir?

00:47:13: Oh, schwierig nur ein, ist schwierig. Aber ich glaube dann wäre es wahrscheinlich dieser

00:47:18: wohlwollende Blick auf die Menschen um uns herum. Also bevor wir uns so krasse Behandelte

00:47:24: verschoffieren und sich uns abfacken, warum die so unfreundlich sind oder warum die so

00:47:27: sind oder warum die so uns so gewählt haben, durch zu atmen und zu gucken, was wäre eine

00:47:34: wohlwollende Erklärung für dieses Verhalten und sich ein bisschen mit der Biografie der

00:47:38: anderen Menschen zu befassen. Niemand wird unfreundlich geboren und einfach ein bisschen

00:47:43: wohlwollend und nachsichtiger vielleicht mit anderen Menschen umgehen.

00:47:45: Ich finde das ein total guten Tipp und ich finde das ehrlich gesagt, dass auch gerade

00:47:50: insbesondere im Straßenverkehr, wenn dann Menschen so übertrieben hart reagieren, weil

00:47:56: man jetzt irgendwie gerade ein Fehler gemacht hat oder sowas. So dann kann es ja doch häufig

00:47:59: auch sein, dass das dann einfach wirklich ist, dass die Leute extrem gestresst sind,

00:48:03: weil sie was weiß ich nicht, die wichtige Präsentation haben oder weil sie zu Hause

00:48:07: dann irgendwie die Frau krank geworden ist. Deswegen musste man dann überraschenderweise

00:48:11: dann doch noch das Kind zum Kindergarten bringen. Entschuldigung für diese, kriege ich gleich

00:48:15: schon wieder Ärger für diese Rollenverständnis. Also Punkt zurück.

00:48:19: Die Frau ist genervt, weil der Mann krank geworden ist, das Kind nicht zum Kindergarten

00:48:23: gebracht hat. Und man dann einfach wirklich spät dran ist und dann einfach irgendwie,

00:48:28: wenn man dann Fehler im Straßenverkehr der andere macht und dadurch man nicht so schnell

00:48:31: weiter kommt, wie man gerne möchte, dass dann vielleicht einfach da auch einfach mal die

00:48:34: Hut nur platzt. Und man darf das dann, glaube ich tatsächlich, da wird wahrscheinlich irgendeine

00:48:40: Geschichte dahinter sein und das finde ich ist eine total schöne Übung eigentlich dabei.

00:48:44: Ich muss mich so persönlich nehmen, sondern irgendwie sagen, der hatte vielleicht auch

00:48:49: einen richtigen Scheißtag heute. Er hatte einen richtigen Scheißtag.

00:48:52: Muss ich da jetzt noch meine Unfreundlichkeit draufpacken? Nein, komm, lass mal gut sein.

00:48:56: Ich fand es ein sehr schönes, sehr freundliches Gespräch mit dir. Schön, dass wir mal wieder

00:49:01: die Chance hatten, über etwas zu reden. Und ich empfehle jetzt auch an dieser Stelle

00:49:05: trotzdem, auch wenn wir hier gefühlt schon einiges angesprochen haben, ist dein Buch

00:49:09: natürlich noch viel ausführlicher. Es ist vor allem, und das schätze ich ja mal sehr,

00:49:13: auch sehr studienbasiert. Das sind jetzt nicht einfach irgendwelche, ich sage jetzt mal,

00:49:17: Ratschläge aus der Brigitte, sondern das sind dann, ja, ich bin schon nicht mehr auch

00:49:20: kein Brigitte-Bashing, aber aus einer Frauenzeitschrift, sondern das ist eben halt wirklich

00:49:25: eine fundierte Arbeit, die du hast. Und ich finde gerade dann, wenn man da nochmal sieht,

00:49:29: was es dann tatsächlich für Studien dazu gibt, warum man freundlicher sein sollte, dann gibt's

00:49:33: auch eigentlich kein Grund mehr, es nicht mehr zu sein. Genau so ist es. Das Buch ist im

00:49:38: Kailash-Verlag erschienen, heißt Radikale Freundlichkeit. Und es ist ja heute, wenn der

00:49:46: Podcast rauskommt, der zwölfte, dritte sozusagen der erste Tag, wo man zum Handel kaufen kann.

00:49:50: Genau so ist es, mich schön. Vielen Dank noch mal fürs Gespräch. Danke dir.

00:49:55: Hast du eigentlich ein Lieblings-Supplement? Ich bin nicht so der krasse Supplement-Mensch,

00:50:03: aber es ist lustig, dass du sagst, weil, warte mal, ich hab hier nämlich immer eine

00:50:06: Rosentasche, ich weiß gar nicht, was ich das hab. Zink, Magnesium, glaube ich. Keine

00:50:11: Ahnung, mein Freund stellt mir immer irgendwas hin und sagt, ne Mal. Aber ich hab's noch

00:50:16: nicht getroffen, wie du siehst. Also ja, vielleicht Magnesium, Zink, weiß ich nicht.

00:50:20: Fangen wir mal damit an, würd ich sagen.

00:50:22: Wenn euch diese Folge gefallen hat, würde es mir sehr helfen, wenn ihr eine Bewertung

00:50:26: bei Apple Podcast oder Spotify hinterlasst. Damit ihr nichts verpasst, abonniert unseren

00:50:30: Newsletter. Dort geht es nicht nur um diesen Podcast. Meistens stellen wir euch da ganz

00:50:34: neue Produkte vor, zu denen es dann auch immer ein Einführungsrabattcode gibt, der aber nur

00:50:39: 24 Stunden gültig ist. Und das wär ja blöd, wenn man das verpasst. Also, den Newsletter

00:50:44: findet ihr unter www.sunday.de/newsletter.

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