#083 Die Stressfrei-Strategie. Mit Fritjof Nelting

Shownotes

Loslassen statt leisten – warum Pausen heilen können

Ständig auf der Überholspur? In dieser Folge von HEALTHWISE spricht Nils Behrens mit Fritjof Nelting darüber, warum wir lernen müssen, loszulassen – und wie wichtig echte Pausen für unsere Gesundheit sind. Gemeinsam nehmen sie den Druck zur Selbstoptimierung unter die Lupe: Müssen wir wirklich immer produktiv sein? Oder raubt uns dieser Anspruch am Ende genau die Energie, die wir eigentlich schützen sollten? Der Einfluss von Stress auf Körper und Geist wird eindrücklich erklärt – ebenso wie die Rolle des Parasympathikus, der unser inneres Gleichgewicht wiederherstellt. Mit der Metapher des Akkus macht Fritjof Nelting deutlich, warum wir eine stabile „Regenerations-Infrastruktur“ brauchen – und wie wir sie schaffen können. Auch die Rolle von Wearables wird kritisch hinterfragt: Unterstützen sie wirklich unsere Gesundheit – oder erhöhen sie am Ende nur den Druck? 🧘‍♀️ Warum bewusste Pausen – besonders am Tagesanfang – dein Energielevel und deine Produktivität verbessern 🔥 Wie chronischer Stress Körper, Geist und Selbstwahrnehmung aus dem Gleichgewicht bringt 📱 Wieso Technologie dein Körpergefühl beeinträchtigen kann – und was du stattdessen brauchst 🏃‍♂️ Warum Bewegung und Ernährung echte Gamechanger für Gesundheit und Resilienz sind 🧠 Wie Ruhe und Stille Kreativität, Selbstwahrnehmung und emotionale Regulation fördern 🎯 Weshalb Zielsetzung nicht immer hilft – und wie absichtslose Phasen deine Balance stärken ☕️ Warum Müdigkeit kein Feind ist, Kaffee kein Retter – und Treat Days Teil gesunder Selbstfürsorge sein können Mehr zu Fritjof Nelting: https://www.instagram.com/fritjof_nelting/ Mehr zur Folge unter www.sunday.de/podcast Über Sunday Natural Sunday Natural entstand aus einer langjährigen Leidenschaft und Forschung in den Bereichen Gesundheit, Heilung und Selbstentfaltung. Der Mangel an natürlichen, qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt war die ursprüngliche Motivation für die Gründung von Sunday Natural im Jahr 2013. Seitdem verfolgt die Berliner Premium Nutrition Brand konsequent ihr Leitmotiv - Produkte herzustellen, die den Vorbildern der Natur folgen, absolut rein und frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und sich mit der höchstmöglichen Qualität auszeichnen. Sunday Natural ist heute einer der renommiertesten deutschen Qualitätshersteller, mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Berlin.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Ich finde es auf einer fast schon philosophischen Ebene noch viel wichtiger, dass du sagst, der Tag ist jetzt abgeschlossen.

00:00:05: Und jetzt passiert auch nichts mehr. Ich hatte bis hierhin meine Kraft, meine Energie und die ist jetzt fertig.

00:00:10: Jetzt beginnt der neue Tag mit dem Einschlafen.

00:00:13: Und ich finde es so schön, wenn wir auch in den Kliniken bei uns sehr häufig, wenn wir sagen, der Tag sollte mit einer Pause beginnen.

00:00:20: Und wenn die Pause direkt schon mal sechs, sieben, acht Stunden lang ist, das ist doch irgendwie schön.

00:00:25: Und danach kann ich auch sagen, jetzt bin ich bereit für den nächsten Tag. Jetzt kann der starten.

00:00:29: Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sun in Natural.

00:00:34: Ich bin Nitz Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein.

00:00:39: Wir tauchen einen Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

00:00:44: Immer mit einem Weisenblick auf das, was uns wirklich gut tut.

00:00:47: In einer Welt, die von To-Do-Disten Selbstoptimierung und Dauerstress geprägt ist, suchen viele nach einem Ausweg.

00:00:54: Aber je mehr wir uns anstrengend des Dörrschefters fühlen wir uns.

00:00:56: Was wäre, wenn der Schlüssel zu mehr Erfolg und Energie nicht mehr disziplin, sondern ein bewusstes Loslassen ist?

00:01:03: Friedrich F. Nelting ist Unternehmer, Diplom, Medizin, Ökonom und Therapeut für Klinische Psychoneuroimmunologie.

00:01:09: Als Experte für Stressregulation und nachhaltige Gesundheit verbindet er moderne Wissenschaft mit einem innovativen Ansatz,

00:01:17: den er in seinem Buch "Die Strategie der Absichtlosigkeit" beschreibt.

00:01:20: Sein Fokus liegt darauf, Menschen zu zeigen, wie sie durch Loslassen und eine bewusste Lebensführung zu mehr Energie, Kreativität und langfristige Gesundheit finden können.

00:01:29: Und deswegen sage ich herzlich willkommen, Friedrich F. Nelting.

00:01:31: Hi Nils, grüß dich.

00:01:33: Lieber Friedrich, wie absichtslos war denn dein letzter Sonntag?

00:01:36: Oh mein letzter Sonntag, der war interessanterweise tatsächlich sehr absichtslos, weil ich gerade einen Hundewelten bekommen habe.

00:01:42: Und ich hatte morgens den Impuls damit zu meiner Schwester zu fahren, weil sie auch einen Hund hat und ich dachte, die sollten sich mal kennenlernen.

00:01:49: Und ich habe sie angerufen und gesagt, haste Zeit und dann bin ich mit meiner Familie zum Brunchen zu meiner Schwester gefahren und hatten einen schönen Tag, ganz entspannt.

00:01:57: Herrlich, das heißt also, deine Schwester war vorbereitet auf einen spontanen Brand von ihrem Wuder.

00:02:01: Also finde ich auch nicht so schlecht.

00:02:03: Ich sag mal so, mein Kühlschrank war spontan darauf vorbereitet.

00:02:05: Also ich habe einfach alles Mögliche mitgebracht, was ich brauchte, weil es war ja Sonntags.

00:02:08: Ich wollte das sagen, also in Berlin gibt es vielleicht noch einen Späti um die Ecke, aber bei dir würde ich jetzt sagen, hm, schon eine Challenge.

00:02:15: Gut, dein Buch trägt den Titel "Die Strategie der Absichtslosigkeit".

00:02:18: Das klingt ja zunächst einmal Paradox.

00:02:20: Worum geht es genau und warum kann loslassen, eben halt das Schlüssel zum Erfolg sein?

00:02:24: Also genau dieses Paradoxon war mir so wichtig, dass ich das mit aufnehme.

00:02:29: Denn die Grundidee oder warum ich überhaupt dieses Buch geschrieben habe, ist die Frage, warum Menschen gerne gesünder leben wollen, warum Menschen etwas verändern wollen in ihrem Leben

00:02:42: und warum das einfach häufig nicht klappt.

00:02:45: Und ich komme ja aus dem klinischen Bereich ursprünglich, betreibe eine Gruppe von psychosomatischen Kliniken und habe unglaublich viele Menschen erleben dürfen, die ganz viel versucht haben und trotzdem auch häufig gescheitert sind.

00:02:57: Klammer auf, das kann man alles immer wieder gut machen, auch in den Kliniken kann man das gut machen, aber man sieht, dass es immer wieder passiert.

00:03:04: Und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber auch im Freundeskreis siehst du sicherlich viele Menschen, die sagen, ach ich habe es schon wieder nicht geschafft mit dieser Diät oder ich wollte schon längst das machen und so weiter und so fort.

00:03:14: Und ich durfte mich sowohl klinisch als auch wissenschaftlich einfach viel damit beschäftigen und habe festgestellt, dass es im kleinen unglaublich wichtig ist, loslassen zu können und gleichzeitig im Großen aber schon eine Strategie zu haben.

00:03:29: Also es dreht sich tatsächlich darum, die Quadratur des Kreises, wie kann ich das eigentlich zusammenbringen und darüber habe ich, glaube ich, ein ganz schönes Buch geschrieben.

00:03:37: Hast du absolut und ich kann das natürlich sehr gut nachvollziehen, allerdings in einer etwas anderen Weise, weil ich bin natürlich durch mein Umfeld ganz tief in dieser Long-Javity-Rapid-Hole und da gibt es ja schon wirklich viele Leute, die dieses Thema Selbstoptimierung fast schon zu einem Zwang machen.

00:03:53: Und da finde ich es immer wieder der Punkt, das werde ich auch ganz häufig gefragt, weil es im ganzen Long-Javity-Thema ist das alles denn noch lebenswert und ich finde genau diese Frage berechtigt.

00:04:03: Aber eben halt würde ich jetzt für mich sagen, ich habe eben halt meinen Weg damit gefunden. Ich liebe es eben halt, Sport zu machen, ich liebe eine gute gesunde Ernährung, aber ich mache mir auch keinen Stress.

00:04:13: Wenn ich jetzt heute Morgen, hatte ich irgendwie kurzzeitig überlegt, ob ich eben halt noch gelaufen gehe und habe es dann verworfen und habe dafür was anderes gemacht, was mir dann in dem Umdich wichtiger war.

00:04:22: Und ich peinige mich jetzt nicht dafür, dass ich sage, du Arschloch, warum hast du gestorben? Darf ich auch schon sagen, nein, darf ich nicht.

00:04:28: Aber ich beschimpfe mich jetzt nicht innerlich dafür, dass ich jetzt heute Morgen nicht laufen war.

00:04:34: Also von daher, ich glaube, dass dieser Zwang tatsächlich etwas ist, was du auch in deinem Buch beschreibst, was tatsächlich etwas ist, was einen unglücklich macht, was mich auch tatsächlich zu meiner nächsten Frage bringt.

00:04:46: Wir leben halt in einer Welt, in der Zielsetzung, To-do-Listen und Produktivität eben halt besonders gefeiert wird. Und warum macht genau oft uns das unglücklich?

00:04:56: Also es ist erstmal ja gar nicht so viel dagegen einzuwenden, dass man einen Plan hat. Ganz im Gegenteil ist eine gute Grundlage, damit man nicht einfach nur so durch die Gegend floated und überhaupt gar keine Spannung aufbauen kann.

00:05:09: Denn wenn ich von Loslassen und Entspannung spreche, brauche ich natürlich auch Anspannung als Gegenpart dazu. Also es dreht sich nicht darum, alles nur Laisse-faire oder Lachs zu betreiben, sondern dass es eine gute Mischung ist.

00:05:21: Und was du gerade gesagt hast, wenn ich Optimierung übertreibe, wenn ich das aus einem Zwang heraus machen muss, und da ist das Wort "Muss" ganz, ganz zentral, dann sind wir in der Regel in so einer Kategorie des "Weg von".

00:05:37: Also ich habe gar nicht definiert, wo ich eigentlich hin möchte, sondern ich habe Angst vor etwas, dass etwas eintritt. Und das möchte ich vermeiden.

00:05:44: Und deshalb möchte ich etwas optimieren, damit das bloß nicht passiert. Und wenn ich Angst habe, dass etwas passiert und mich dann tracke dabei und deshalb einen Plan mache, dann kannst du davon ausgehen, dass deine Stressachsen komplett durch die Decke gehen und genau das Gegenteil eintritt von dem, was du eigentlich möchtest.

00:06:05: Und dann ist es auch egal, ob du über Disziplin, bei der Ernährung, über Sport, über Achtsamkeit, Meditationen und so weiter und so fort sprichst.

00:06:12: Wenn du das nicht aus einer Richtung, wie du das gerade gesagt hast, ich habe da Bock drauf oder ich liebe, dass du das zu tun machst, sondern es tun muss, dann ist der Anfang wirklich falsch gesetzt.

00:06:24: Das muss man sagen, dann bist du sozusagen auf dem Holzweg und der Holzweg kennt man aus den alten Erzählungen, der führt im Wald zu einem Baumstumpf.

00:06:34: Die wurden früher so aus dem Wald rausgezogen, wenn die gefällt wurden. Und wenn du diesen Weg in den Wald rein nimmst, dann kommst du nur am Stumpf an. Und das ist so ein bisschen schade.

00:06:42: Das wusste ich gar nicht, dass die Berichtlichkeit daher kommt.

00:06:45: Ja, ganz früher, weil die guten Bäume, die wurden im Wald und nicht am Waldesrand gefällt und dann waren das viele Menschen, gab es keine Maschinen und die haben den rausgezogen und dadurch ist der Holzweg entstanden.

00:06:55: Und wenn du jetzt am Anfang des Waldesstands und sagst, Mensch, das sieht doch aus wie ein Weg, der funktionieren könnte, dann landest du eben nicht auf der anderen Seite des Waldes, wo du vielleicht hin wolltest, sondern du landest bei diesem Landest bei dem Baumstumpf.

00:07:06: Und so sehe ich auch so ein bisschen meine Aufgabe. Ich bin einer, der gerne am Wald dran sitzt und den Leuten sagt, den kenn ich schon. Überlegt, ist ein schöner Stumpf, aber vielleicht möchtest du dir den doch gar nicht angucken oder den Weg kannst du dir sparen dabei.

00:07:20: Du hast grad das Thema Stress erwähnt und Stress ist ja quasi etwas, was du im Buch beschreibst, was oft unsichtbar ist, aber eben halt eine tiefgreifende Auswirkung auf unseren Körper hat. Kannst du uns ein Beispiel geben, wie Stress biochemische und unser Gesundheit beeinflusst?

00:07:35: Wenn du einen schönen Tag hattest, dann wird dein Körper abends relativ viel Serotonin ausschütten als Beispiel. Du fühlst dich gut, du fühlst dich zufrieden und Serotonin sorgt dann unter anderem nicht nur dafür, dass du dich gut fühlst, sondern auch, dass dein Gehirn mal die Erlaubnis zum Abschalten bekommt.

00:07:56: Also du kannst gut einschlafen. Das ist so ein normaler Rhythmus, den man hätte. Wenn der Tag jetzt stressig ist und zwar nicht positiv stressig, sondern stressig im Sinne von "sind blöde Dinge passieren, Sachen, wo du keine Lust drauf hattest" oder "Es ist immer etwas in der Luft, was nicht gut ist, das reicht heutzutage als Stressoren im Prinzip schon" oder "der Kontostand ist zu niedrig", dann wird abends weniger Serotonin ausgeschüttet.

00:08:23: Du fühlst dich nicht so gut, kompensierst das meistens schon über andere Themen. Also ein Glas Wein zum Beispiel oder fast Food, was du dir bestellst, meistens noch mit dem Satz dazu. Das habe ich mir jetzt verdient, das war so ein langer Tag. Das gehört immer noch dazu.

00:08:41: Und dann kommst du vielleicht nicht mehr so gut in den Schlaf rein. Dein Immunsystem muss erst mal durch die ganzen zusätzlichen Aufgaben durchwühlen, die es so später am Abend noch bekommen hat.

00:08:51: Und wenn man das mal weiter spinnt, Serotonin wird nicht mehr in Melatonin umgewandelt, weil es natürlich nicht in dieser Form vorhanden ist. Das heißt, deine Schlafqualität wird automatisch auch schlechter.

00:09:01: Und wenn du nicht ausreichend Melatonin hast, dann findet morgens auch der Anstieg an Cortisol nicht statt, den du eigentlich bräuchtest, um gut und fit aufzustehen, um zu sagen "so, nächster Tag kann losgehen, ich habe Lust drauf".

00:09:13: Und auch wenn das jetzt sehr extrem dargestellt war, das passiert ja nicht in einem Tag eigentlich, aber wenn das immer pro Mill oder ein Zehntausendstel ist und dann immer weiter geht, dann hast du irgendwann zwei, drei, vier, fünf Jahre oder zehn oder 15 Jahre später den Effekt, dass dein Metabolismus so aus den Fugen geraten ist und du gleichzeitig zum Beispiel durch solche Vermeidungsstrategien wie mehr essen oder Alkohol trinken oder was auch immer da alles dazu gehört,

00:09:40: dann kommst du irgendwann an den Punkt und kannst das nicht mehr richtig kompensieren und bist krank.

00:09:45: Ich finde es ganz interessant, alle Aussagen, die man sehr häufig in Kombination mit Alkohol hat, wenn man Alkohol wirklich mal Zellgif betrachtet und man sagt "das habe ich mir jetzt verdient", dann muss man sagen "naja, was hast du denn böses angestellt?"

00:09:58: So, es ist natürlich anders gemeint, aber es ist in der Tat eine interessante Betrachtungsweise. Viele Menschen erleben jetzt Dauerstress, weil sie glauben, ständig an sich arbeiten zu müssen.

00:10:10: Das ist eben halt das, was ich erzählt aus meinem Longravity Rapid Hole.

00:10:13: Das heißt also, dass sie durch Meditation, Sport, Selbstoptimierung, eben halt ständig versuchen, eben halt mehr zu erreichen.

00:10:20: Dann kippt eben halt die Achtsamkeit, eben halt vielleicht auch in einer Art von neuen Stress-Videos beschreibst, oder?

00:10:27: Nicht nur kippt es in einen neuen Stress, sondern das ist noch ein anderer Stress, der einfach mit evolutionärem Stress, auf den wir gut vorbereitet sind, nichts mehr zu tun hat.

00:10:38: Das ist, also wenn wir zurückgehen und sagen "früher, da gab es mal den Tiger oder da gab es wirklich Hunger oder Durst oder Kälte oder Hitze", das existiert in dieser Form ja gerade nicht, wenn du sagst "verdammt, ich habe mein Pensum nicht erreicht", also was für eine Art von Stressor ist das?

00:10:57: Und das Problem oder die größte Schwierigkeit dabei ist eigentlich, dass unser Körper auf zeitlich begrenzte Stressoren ausgelegt ist.

00:11:06: Also wenn du Hunger, Durst, Kälte, Hitze, Tiger oder was auch immer damals war, nicht geschafft hast zu lösen, dann bist du gestorben, ganz einfach.

00:11:13: Das heißt du konntest es eine Zeit lang machen, dafür ist unser Stresssystem ausgelegt.

00:11:18: Dafür geht dein System zum Beispiel in die Glykolyse, um sehr schnell Energie bereitzustellen, vor allem Zucker, um dich bewegen zu können, um Fight or Flight auszulösen.

00:11:29: Aber da sind wir schnell aber im Prinzip super ineffizient und die Entspannung, die eigentlich nach der Anspannung folgt, wo wir im Zytrazyklus wirklich viel in, also auf einen Glykosemolekülkom 36 ATP, die wir in Ruhe bilden,

00:11:44: während hingegen beim Tiger-Szenario unter Stress wir nur zwei ATP bilden, die zwar super schnell, aber unglaublich ineffizient, weil wir das System nicht dauerhaft aufrechterhalten können.

00:11:56: Das ist wie wenn du im Auto, im ersten Gang die ganze Zeit Vollgas fährst, total toll, wenn Tiger da ist, dann brauchst du genau den ersten Gang, da willst du nicht im dritten oder vierten Gang losfahren.

00:12:06: Aber wenn du dann nichts anderes hast und die ganze Zeit nur im ersten Gang bist, dann erreichst du wirklich genau das Gegenteil und irgendwann hast du einen Kolbenfresser, irgendwann funktioniert der Motor einfach nicht mehr.

00:12:14: Und wenn jetzt unsere Stressoren nicht aufhören und wir sagen, verdammt, ich muss doch jetzt in der Meditation runterkommen, weil die ist doch dafür da, um mein Akku aufzuladen oder um mehr Energie reinzubekommen, dann geht im Prinzip prefrontaler Cortex und amüchterler, die machen Dauerfeuer und sagen, Achtung, das ist so wichtig, wenn du das jetzt nicht scharfst, dann überlebst du das ganze Aufdauer nicht.

00:12:38: Also was machen wir? Unsere Stressachsen werden hochgefahren. Und das sind dann die Menschen, die sagen, nee, ich komme in der Meditation nicht runter oder ich muss irgendwie was anderes machen und das ist eigentlich schade, denn Regulation ist einfach das Gegenstück zur Anspannung.

00:12:52: Wir brauchen beides.

00:12:53: Ich komme gleich auf die Regulation, habe ich gerne genau nachvollziehen, was du meinst, ich habe eine App, mit der ich gerade im Aumweg neuer angefangen habe, wieder zu meditieren, weil ich probiere mehr so ein paar neue Sachen dann aus und die fragt immer am Anfang, wie ist mir mit der Meditation gestern ergangen werde, ob ich eine Veränderung merke.

00:13:08: Und das fragen die mir jeden Tag.

00:13:09: Jeden Tag. Und mich macht mittlerweile diese Frage schon fast ein bisschen aggressiv, dass ich sage, okay, das ist vielleicht nicht das gute Mindset, um in diese Meditation zu starten. Aber ja, genau was du sagst.

00:13:20: Und deswegen, du sagst, dass unser Körper eigentlich darauf ausgelegt ist, sich selbst zu regulieren, wenn wir ihn lassen. Was können wir denn konkret tun, um unseren natürlichen Ballons wieder zu finden, wenn es nicht meditieren ist?

00:13:31: Es kann schon meditieren sein, aber die Frage ist, bist du sozusagen in der Lage, das anzunehmen und deine Stressachsen runterzufahren, damit du eine entsprechende Wirkung entfalten kannst.

00:13:42: Also prinzipiell, ich denke alle, die auch deinem Podcast folgen, haben schon mal vom Sympathikus, vom Parasympathikus gehört. Also im Prinzip, wir haben den Aktionsnerv, wir haben den Ruhenerv und die allereinfachste Variante, den Parasympathikus zu aktivieren,

00:14:00: der einfach massiv unteraktiviert ist, würde ich mal so benennen. Also wir brauchen ein Lobby für den Parasympathikus in der heutigen Welt.

00:14:07: Der einfachste Weg ist natürlich, das Problem geht weg. So, du hast den Tiger besiegt oder du bist auf den Baum geklettert, dann ist alles in Ordnung.

00:14:15: Was machst du dann als Erstes? Du sagst, ich habe es geschafft.

00:14:20: Und das ist so das körperliche Equivalent dazu, dass du den Parasympathikus aktivierst, tatsächlich über das Zwerchfell.

00:14:30: Das ist auch wirklich der Bereich im Körper, der in hohem Maße mit dem Parasympathikus assoziiert wird.

00:14:36: In den Szenarien, die du auch gerade genannt hast, da ist die Gefahr ja nicht weg oder wir wissen nicht, ob sie weg ist.

00:14:44: Das heißt, einfachste Variante, kein Problem mehr zu haben, da würden die meisten Leute müde mit den Schuldern zuken und sagen, ja toll, aber es bleibt ja ständig irgendwie da, ich bin halt ständig aktiviert.

00:14:55: Bleibt der zweite Schritt, dass ich meinem Körper das Signal trotzdem gebe, die Gefahr ist weg.

00:15:01: Und es gibt ja einen Grund, warum so viele Meditationen und gerade Atemtechniken da sind.

00:15:10: Sie können nur dann nicht funktionieren, wenn ich die ganze Zeit sage und jetzt muss ich über die Atmung oder über die Meditation genau ABC erreichen.

00:15:18: Trotzdem bleibt es so, dass wenn man zum Beispiel ausprobiert, dass man länger ausatmet als einatmet, ganz banal, 3 Minuten gar nicht lang, dann hast du eine mechanische Aktivierung des Parasympathikus über das Zwerchfell.

00:15:32: Also wirklich vielleicht sogar auch mal so lange ausatmen und danach nochmal die Luft anhalten, auch wenn das erstmal Counterintuitive irgendwie ist.

00:15:42: Aber wenn man das macht, wird tatsächlich über das Zwerchfell gesagt, der atmet ja aus, da scheint ja irgendetwas weniger gefährlich zu sein.

00:15:51: Und gleichzeitig, das ist auch der Grund, warum in so vielen Meditationstechniken so was wie "om" gemacht wird oder warum in den Kirchen gesungen wird,

00:16:01: weil die Stimmmänder das entsprechend auch noch mitmachen.

00:16:04: Also wenn wir in Ruhe quasi beim Ausatmen noch "ah" mitmachen, das ist einfach etwas, was zusätzlich mitentspannen kann.

00:16:13: Es gibt auch noch eine dritte Variante, die den Parasympathikus aktivieren kann, das wissen die meisten Menschen nicht, praktisch alle versuchen das sogar ganz intuitiv.

00:16:24: Klappt auch, allerdings ist der Nebeneffekt häufig ein Negativgrößerer und zwar ist das über den Kiefer und beim Kaun.

00:16:31: Also beim Kaun wird der Parasympathikus auch aktiviert, er gibt auch total viel Sinn.

00:16:36: Wenn du Stress hast, wird deine gesamte Verdauung eingestellt, weil warum solltest du irgendwie verdauen, wenn du jetzt die Energie an anderer Stelle in deinen Muskeln insbesondere brauchst oder im Gehirn vielleicht noch.

00:16:47: In dem Moment, wo du in einer stressigen Situation bist, da können sich alle Zuhörerinnen und Zuhörer zu Hause mal schauen, bekommt man zum Beispiel einen trockenen Mund,

00:16:57: weil das ist ein Teil der Verdauung und die wird einfach abgeschaltet in dem Moment.

00:17:01: Total sinnvoll, das heißt im Umkehrschluss über Essen und über Kaun wird der Parasympathikus aktiviert.

00:17:07: Das ist nur deshalb nur begrenzt empfehlenswert, weil die Art und Weise, wie wir essen und was wir essen bringt uns so viele Probleme und Herausforderungen gleichzeitig wieder mit,

00:17:20: dass der eigentliche Effekt häufig gegen Null geht oder wir sogar uns mehr Belastung reinholen.

00:17:26: Also gesund wäre es, wenn ich nach der Anstrengung sage, ich freue mich jetzt auf das, was ich essen möchte.

00:17:31: Ich denke vielleicht schon mal an eine Zitrone, an was Saures und merke, wie mir das Wasser im Mund zusammenläuft.

00:17:36: Ich bereite es vielleicht selbst zu, esse es gemütlich ohne Medien und so weiter und so fort.

00:17:42: Dann kann ich tatsächlich auch sagen, ja, dann ist auch Kaun maximal entspannt.

00:17:46: Aber wie viele Menschen machen das proaktiv so? Das ist das Thema.

00:17:49: Es erinnert mich ein bisschen an meinen Studium. Da wurde uns damals mal empfohlen, dass wenn wir damit wir uns besser konzentrieren können und besser aufpassen,

00:17:57: dass man Kaugummi kaunen soll dabei.

00:17:59: Und das ist ja tatsächlich so, dass wir, wenn wir eben halt in so einem Entspannungszustand sind, ja teilweise wirklich Informationen besser aufnehmen können.

00:18:06: Das heißt also, wenn das dann eben halt diese Verbindung ist, dass Kaun eben halt den Parasympathikus aktiviert, dann scheint ja diese Theorie gar nicht so schlecht gewesen zu sein.

00:18:14: Im Prinzip schon. Also von der Grundidee her schon. Gleichzeitig sind mittlerweile die meisten Kaugummi mit so vielen Zusatzstoffen angereichert,

00:18:22: dass eigentlich, ich sage mal, ein bisschen wird das System dahinter insbesondere Magensäure und Produktion und so ein bisschen veräppelt,

00:18:30: dass wir, auch wenn der eigentliche Inhalt des Magens dann fehlt, trotzdem schon viel, zum Beispiel Insulin-Ausschuss und so weiter und so fort haben können.

00:18:40: Weshalb ich sagen würde, such dir, wenn dann Kaugummi, was nicht so, die die meisten heutzutage sind.

00:18:47: Okay, ich verstehe. Ich fände es aber auch nochmal in dem Zusammenhang ganz interessant.

00:18:51: Ich hatte ja den Professor Michalsen und der hat uns wiederum empfohlen, dass man sein Ohleppchen massieren soll.

00:18:57: Auch das soll wohl den Parasympathikus eben halt aktivieren.

00:19:00: Und ich finde, man merkt das ja, ich fasse mir jetzt gerade mal so ins Ohleppchen, also man merkt schon, dass es eine entspannende Willkung auf jeden Fall hat.

00:19:06: Ja, das ist im Prinzip ein nervos-faziales im Gesicht. Es ist einiges drüber verbunden und der Kiefer ist einer der Teile, die verbunden sind.

00:19:13: Also das ist auf jeden Fall sinnvoll und wenn man sich mal wirklich proaktiv Zeit nimmt, um auch die Ohleppchen zu massieren, ist das eine schöne Geschichte.

00:19:21: Kann ich durchaus empfehlen.

00:19:22: Sehr gut, sehr gut. Du vergleichst unsere innere Energie mit einem Akku.

00:19:26: Warum sind denn viele Menschen abends leer und wie können wir den Lademechanismus unseres Körpers wieder aktivieren?

00:19:32: Also der Akku als solches, das ist hauptsächlich das gesellschaftlich gängige Bild, dass wir immer sagen, mein Akku ist leer, ich brauche Ohlepp oder ich muss den irgendwie wieder aufladen.

00:19:45: Ich nutze das als Metapher, setze dem aber ein anderes Bild entgegen und zwar das Ladekabel, was die Infrastruktur für das Laden als solches eigentlich ist.

00:19:58: Denn wenn über zum Beispiel eine Meditation oder Sport unser Akku direkt aufladbar wäre, dann sind wir schon wieder am Gucken, da sind wir wieder beim Messen und am Gucken, da sagen wir okay, ich möchte jetzt beispielsweise 20 Minuten Meditation sollen jetzt 20 Prozent in den Akku reinbringen.

00:20:15: Und nach 10 Minuten merke ich, verdammt sei es, irgendwie passiert dann nichts, ganz im Gegenteil, ich werde ja unruhig, oh ich schaffe mein Ziel schon wieder nicht.

00:20:24: Das heißt dieses Bild kann sogar noch mehr Stress auslösen, während hingegen, wenn ich sage, dass sowas wie Burnout oder Überforderung bedeutet, dass das Ladekabel defekt ist, dann habe ich eine andere Metapher.

00:20:36: Denn wenn ich jetzt etwas tue und sage, in dieser Zeit wird das Ladekabel repariert, lädt mein Akku dann auf, ja oder nein.

00:20:44: Und das ist relativ klar, nein der kann nicht aufladen, weil das Ladekabel fehlt ja.

00:20:47: Ich besorge mir aber quasi eine Infrastruktur, in der das sozusagen funktionieren kann.

00:20:53: Und deshalb ist es so wesentlich, dass wir von dem reinen Bild als Akku ein bisschen wegkommen und es sozusagen nicht direkt verzwecken, sondern sagen, wir haben die Möglichkeit, über eine gesunde Infrastruktur die Voraussetzung zu schaffen.

00:21:10: Dass wir immer dann, wenn der Abends, der Akku leer ist.

00:21:12: Und der soll ruhig leer sein, das ist vollkommen in Ordnung.

00:21:15: Davor sind wir auch ausgelegt, dass der sich aber wieder sofort und gut über Nacht und auch am Tage wieder regenerieren kann, wenn wir das brauchen.

00:21:22: Und zwar nicht nur jetzt in der Zeit, wo wir vielleicht jung sind, dann sagt man zwischen 20, 40 oder sowas in der Richtung, sondern das gilt tatsächlich bis ins hohe Alter.

00:21:32: Und die eigentliche Kunst für mich ist ja nicht nur, dass ich sage, ich hole jetzt in der Zeit, wo ich gerade als High Performer mehr als alle anderen machen könnte, alles aus mir raus,

00:21:42: sondern die eigentliche Netto-Rechnung, die ich aufmachen müsste, ist ja, was bekomme ich denn über 40 Jahre oder über 50 Jahre Arbeitszeit noch hinaus

00:21:51: und welchen Wert hat das für mich, für meine Gesundheit, aber auch für die nachfolgende Generation, wenn ich mir mal vorstelle, wie es den Kindern heutzutage geht.

00:21:59: Und wenn ich mir vorstelle, wie Menschen jetzt in unserer Generation, gerade mit ihren Eltern, die vielleicht schon verstorben sind oder sehr krank sind oder wundervlich im Alter werden

00:22:09: und mit diesen ganzen Krankheiten ja beschäftigt sind, wie häufig das als Stressor für jetzt junge Eltern genannt wird.

00:22:16: Ja, sehr spannend. Ich habe wirklich bei mir einen riesen Unterschied gemerkt, die regelmäßig den Hörer dieses Podcasts wissen das auch, dass ich bei der Einnahme von Kreatin wirklich diese,

00:22:26: ich brauche jetzt mal eine Pause, Gefühl nicht mehr so habe. Das heißt also, mein Akku gefühlt, also zumindest der kognitive Akku geht nicht mehr so leer.

00:22:33: Was eben hat damit zu tun hat, dass eben das ATP, was du schon erwähnt hattest, dann eben besser im Körper transportiert wird.

00:22:39: So, und jetzt ist die Frage nach deiner Aussage, ist es ja auch gut abends leer zu sein, aber habe ich halt nicht mehr so.

00:22:46: Naja, also müde zu sein abends ist gesund. Mühde bin ich. So, das ist gesund. Gleichzeitig zu sagen, wie kann ich eigentlich bestmöglich dafür sorgen,

00:22:56: auch in der heutigen Welt, in der ich ja gleichzeitig durch Umweltgifte, durch Stressoren, die eben früher nicht so bekannt waren,

00:23:03: eine Minderproduktivität des eigenen Körpers als Basis oder als Ausgangsbasis schon habe, dass ich sage, dieses System zurecht zurück und in etwas eigentlich Gesundes wieder reinzubringen,

00:23:15: da spricht für mich überhaupt gar nichts gegen. Es dreht sich nur darum, dass sozusagen das ständige Fahren im ersten Gang oder in einem anderen Bild zu bleiben,

00:23:25: wenn ich den Marathonlauf mit einem 100 Meter Sprint beginne und alle mir noch zu jubeln und sagen, boah, ist der schnell.

00:23:33: Das ist das eigentliche Bild, wo ich sage, da bringt dann auch Kreatin nichts mehr. Das ist was, da kann ich vielleicht im Moment noch mal ein paar Prozent rausholen,

00:23:40: aber die eigentliche Frage ist, das ist mal wieder beim Holzweg, dass hier man sagt, habe ich mal versucht, ich habe die 42 Kilometer nicht geschafft.

00:23:47: Und das ist das Bild, dass wir da sagen, wir müssen wirklich langfristig schauen und uns dann aber natürlich so aufstellen, dass wir das, was wir machen, also dass wir den Motor so ölen, dass er dann auch gut läuft.

00:23:57: Ich mache ehrlich gesagt, alle Wettläufe beendig immer mit einem Sprint, egal ob es 10 oder 42 Kilometer sind. Und ich kann dir sagen, auch das ist für die Muskeln keine so tolle Idee,

00:24:06: wenn du dann nochmal so wirklich so rum nach dem, wie die so sauer sind, dann irgendwie, aber ja, ich weiß auch nicht, ich liebe es trotzdem.

00:24:13: Sie lernen auch nicht aus meinen Fehler. Viele nutzenden Variables, um ihre Gesundheit zu tracken. Das heißt Schlafdaten, Herzrückhands, Kalorienverbrauch.

00:24:21: Was hältst du davon? Also hilft es wirklich oder macht es uns vielleicht das Leben nur noch stressiger?

00:24:26: Ich glaube, man muss sehr stark differenzieren, in was für eine Phase du dich gerade befindest. Also wenn du zum Beispiel sagst, du hast für dich ein Ziel definiert, wo du hin möchtest.

00:24:36: Ob das jetzt ein sportliches Ziel ist oder ein Ziel, wo du sagst, ich möchte in den nächsten fünf Jahren ein Geschäft aufbauen beispielsweise und sagst, dafür möchte ich mich in die bestmögliche Positionen bringen,

00:24:47: dann ist das überhaupt nicht schädlich zu sagen, ich gucke mal, was eigentlich in mir abläuft und ich schau mal, wie das grundsätzlich funktioniert, wie das eigentlich alles miteinander zusammenspielt

00:24:58: und ob du dann deinen Blutzucker misst oder schaust, worauf du reagierst oder ob du eine Wearables hast, um deine HFV zu messen, gibt es ganz viele Möglichkeiten.

00:25:05: Kann man alles machen, wenn du aber in der Situation bist, über die wir am Anfang gesprochen haben, dass du tendenziell in Sorge bist, dass es nicht so bleiben könnte, wie es ist,

00:25:14: oder dass du in Sorge bist, dass sich dein Zustand verschlechtern könnte und dann zu einem Wearable greifst.

00:25:21: Ich lehne mich mal sehr weit raus, aber ich würde sagen, dann züchten wir Hypochonder.

00:25:26: Das werden Menschen, die alleine durch die Sorge, dass da etwas schieflaufen kann, krank werden.

00:25:34: Und ich gebe dir ein Beispiel aus unseren Kliniken, ein ganz einfachen Blutdruck, ein ganz einfaches Thema.

00:25:39: Das ist schon häufig, ist das Gefühl dafür schon bei vielen Menschen gar nicht da, also die werden Blutdrucksehende mittel zum Beispiel genommen, das ist das eine.

00:25:47: Gleichzeitig ist eine Angst vor Entgleisung da und die kommen immer wieder ins Pflegetiemen und möchten, dass der Blutdruck gemessen wird.

00:25:54: Ein erfahrenes Pflegetiemen wie unseres würde dann erst mal sagen, sie sind gerade die Treppe runter gerannt, um möglichst schnell hier zu sein,

00:26:03: damit sie es auch schnell messen können, so als Bild.

00:26:06: Das ist dann ganz oft der Fall, wo man sagt, das ergibt überhaupt gar keinen Sinn.

00:26:10: Da hast du gerade so viel Sorge, dass der entgleisen könnte.

00:26:12: Ich messe jetzt deinen Blutdruck nicht.

00:26:14: Und dann würde man vielleicht sagen, geh doch mal eine halbe Stunde im Wald spazieren und denk über alles Mögliche, nur nicht über deinen Blutdruck nach.

00:26:21: Danach können wir den noch mal messen, denn das eine ist, sage ich mal, eine reine Pathologie, die biochemisch da ist, die einfach vorhanden ist.

00:26:30: Und das andere ist, was wir durch die Sorge, da könnte etwas schiefgehen, tatsächlich produzieren.

00:26:36: Und mittlerweile bei all der Erfahrungen, die ich sammeln durfte, bin ich schon gewillt zu sagen, dass der zweite Teil genauso dramatisch aussehen kann wie der erste Teil.

00:26:47: Ja, ich kann das ganz gut nachvollziehen.

00:26:49: Also ich track schon relativ viel.

00:26:51: Also alleine jetzt im Omnitrag, ich greife gerade drei Variables.

00:26:53: Und da sind dann auch so Momente, wie zum Beispiel heute Morgen, wo ich dann dachte, die Nacht war schon ganz gut.

00:27:00: Und ich bin dann eigentlich gewohnt bei guten Nächten, dass ich irgendwie Werte von einer Skala von 1 bis 100, eben halt dann mir meinen Schlafringen dann irgendwie mir einen Wert von über 80 ausgibt.

00:27:11: Ich hatte aber nur 78.

00:27:12: So, und dann dachte ich so in dem Augenblick verdammt, warum habe ich denn jetzt hier nur noch 78?

00:27:17: Und dann habe ich eben halt gesehen, dass die Gesamtschlafzeit eben halt nicht so ganz ideal war, aber dass ich trotz allem, ja, ich habe mich hier deswegen noch nicht schlechter gefühlt,

00:27:25: aber ich habe mich ein bisschen über die Zahl geärgert.

00:27:27: Und von daher glaube ich, ich habe dann immer noch einen halbwegs gesunden Abstand zu, würde ich jetzt behaupten.

00:27:34: Aber das wissen ja meistens die Betroffenen nicht unbedingt selbst.

00:27:38: Aber, ja.

00:27:40: Ich finde, da gibt es einen Punkt, der noch ganz, ganz wichtig ist.

00:27:42: Du hast gerade was ganz Wichtiges gesagt.

00:27:44: Du glaubst, dass du einen relativ gesunden Abstand noch dazu hast.

00:27:47: Und der wird vermutlich über noch ein funktionierendes Körperwahrnehmungsgefühl funktionieren.

00:27:54: Das heißt, wenn du beispielsweise jetzt siehst, du hast nur 78 Prozent im Schlaf, hast aber eigentlich das Gefühl, du hast ganz gut geschlafen,

00:28:01: dann machst du dir wahrscheinlich nicht allzu große Sorgen darüber.

00:28:05: Wenn wir aber in ständigen Überforderungen leben, dann geht dieses Gefühl für die Körperwahrnehmung verloren.

00:28:12: Und wir sind nicht mehr in der Lage zu differenzieren.

00:28:15: Und auf einmal glauben wir eher, der App oder der Maschine, Fragezeichen hat die überhaupt richtig gemessen.

00:28:21: Das ist ja auch noch ein Thema, was dazukommt, als dir selbst.

00:28:24: Das geht ja bis hin zu mittlerweile, es gibt Apps, die erinnern dich daran, dass du was trinken solltest.

00:28:29: Es gibt Apps für stillende Mütter, die sagen,

00:28:32: Cheers to that,

00:28:33: es gibt Apps für stillende Mütter, die sagen, die andere Brust ist jetzt mit dem Stillen dran.

00:28:38: Und evolutionär ist das nicht notwendig.

00:28:42: Wir brauchen das nicht mehr.

00:28:44: Wenn du nicht mehr in der Lage bist, aus dir selbst heraus das Gefühl zu haben, dass das eigentlich in Ordnung ist,

00:28:51: dann hilft dir das Wearable nicht mehr, sondern dann kann es tendenziell eigentlich nur noch verschlimmern.

00:28:56: Und das ist so wichtig dabei, dass man sich an einen Zustand bringt, wo man sagt,

00:29:00: ich überlege jetzt erstmal, warum ich eigentlich zum Beispiel das Körpergefühl verloren habe,

00:29:04: warum ich das selbst nicht mehr machen kann.

00:29:06: Und ich überlege mir mal, warum möchte ich denn an einen anderen Ort,

00:29:09: wo möchte ich eigentlich hin?

00:29:10: Und wenn ich das wiederum definiert habe, dann bin ich all ears.

00:29:13: Ich würde sagen, dann ist das interessant oder du willst, ob du Muskelaufbau oder Training machen möchtest.

00:29:17: Macht das alles okay.

00:29:19: Aber wie gesagt, immer nicht, wenn es sozusagen aus Angst heraus geschieht, dass etwas passieren könnte.

00:29:24: Ja, verstehe ich, was du meinst.

00:29:25: Wobei, ich habe meine Assistentin damals mal eine Flasche gekauft,

00:29:29: weil die hatte wirklich so wahnsinnig getrunken.

00:29:31: Die hat glaube ich nicht mehr ein halben Liter am Tag geschafft.

00:29:33: Und dann habe ich hier so eine Trinkflasche gekauft

00:29:35: und die fing immer alle halbe Stunde an zu blinken, glaube ich,

00:29:38: dann irgendwie so trink mich, trink mich so.

00:29:40: Und das hat ganz gut funktioniert.

00:29:42: Irgendwann ist sie dann auf zumindest, ich glaube, eineinhalb Liter gekommen.

00:29:45: Aber auf jeden Fall während der Arbeitszeit.

00:29:47: Und das kann schon, also solche Tricks können schon funktionieren.

00:29:51: Aber ich verstehe schon, wenn man sich dann anfängt, darauf dann nur noch zu verlassen,

00:29:54: dass das schwierig sein kann.

00:29:56: Und wahrscheinlich dann auch wieder eine Art von Stress ergibt.

00:29:59: Und Abhängigkeit gleichzeitig.

00:30:01: Das geht ja so weit mittlerweile.

00:30:03: Du hast mittlerweile Geräte, die über den Hals zum Beispiel deinen Parasympathikus stimulieren können.

00:30:07: Ja, prinzipiell funktioniert das auch.

00:30:10: Da würde ich aber erst mal sagen, erstens kannst du auch selbst.

00:30:13: Das ist die eine Sache.

00:30:15: Und zweitens, was passiert, wenn das Gerät keine Batterie mehr hat?

00:30:18: Bist du dann noch in der Lage zu entspannen

00:30:20: oder wenn das nur funktioniert, solange Internetzugriff da ist und so weiter und so fort?

00:30:25: Das Gerät geht kaputt oder sonst irgendwas.

00:30:27: Das kann doch nicht sein, dass du dann nicht mehr in der Lage bist zu entspannen.

00:30:30: Wir haben das als körperliches Programm alles mit dabei.

00:30:33: Und sobald wir Abhängigkeiten schaffen, gehen wir automatisch ins Stressbieralen rein.

00:30:39: Das lässt sich eigentlich kaum vermeiden.

00:30:41: Deshalb ist die Kontrolle im eigenen Leben zu haben.

00:30:43: Unglaublich wertvoll.

00:30:45: Du hast den Satz geprägt, nachdenken kann Lösungen erstmal verhindern.

00:30:50: Kannst du vielleicht mal sagen, was du damit meinst und was ist die bessere Alternative?

00:30:54: Wir sind unglaublich intelligent geworden über die letzten paar hunderttausend Jahre.

00:31:03: Das ist fantastisch.

00:31:05: Und gleichzeitig hat es zur Folge, dass wir uns so sehr auf die Kognition verlassen,

00:31:13: dass wir nicht mehr mit oder häufig nicht mehr so leicht mitbekommen, was eigentlich tatsächlich die Themen sind.

00:31:21: Wir sind Weltmeister im und selbst belügen geworden.

00:31:26: Das können wir unglaublich gut, häufig aus guten Gründen heraus.

00:31:30: Wenn wir keine Kraft für Veränderung haben oder so, dann brauchen wir Coping-Mechanismen, damit das geht.

00:31:34: Aber das läuft alles über das Denken.

00:31:36: Und ich gebe dir nochmal einen zweiten Spruch dazu, der glaube ich ganz gut passt, den ich sehr gerne mag.

00:31:42: Und zwar aus der Innenperspektive sieht das Hamsterrad auch aus wie eine Karriereleiter.

00:31:47: Den finde ich so schön und er illustriert so gut, dass wir uns im Denken auch verlieren können.

00:31:55: Und manchmal brauchst du die Sicht von außen oder manchmal brauchst du das Abschalten dieses Systems,

00:32:02: damit überhaupt noch neue Gedanken oder auch neue Impulse möglich werden.

00:32:08: Und ganz banal, Kreativität, um auf neue Lösungen, auf neue Ideen zu kommen, die brauchen unbedingt die Stille und die Pause.

00:32:23: Das ist glaube ich psychologisch relativ eindeutig, du brauchst auch mal Ruhe, aber es ist auch wirklich biochemisch total wichtig.

00:32:31: Weil ich glaube, das wirst du auch alles wissen, aber wenn du Stress hast, dann sagt Hirn zur Leber, ich brauche jetzt Glokose.

00:32:39: Und mein Lehrer hat damals immer gesagt, die Leber ist wie ein Kerl, die kann 500 Sachen, aber nur eine gleichzeitig.

00:32:46: Das finde ich als Bild irgendwie ganz schön.

00:32:48: Und wenn die eben nur noch Zucker produziert, damit wir uns gegen den Tiger oder gegen den Stressor gerade irgendwie verteidigen können,

00:32:57: dann wird zum Beispiel weniger Tyrosin als Aminosaur produziert, was wir brauchen im Gehirn, damit wir Dopamin produzieren können.

00:33:04: Damit wir nicht nur motiviert sind, sondern damit wir abstrakt denken können, damit wir kreativ sein können, in die Zukunft Pläne machen können.

00:33:12: Das ist alles dopaminapphängig, die Verbindung von Prefrontalem Cortex zum Stamm Hirn.

00:33:17: Das ist ja das, was uns von Hunden und Katzen unterscheidet.

00:33:20: Aber in dem Moment, wo quasi ein Tiger vor dir steht, und ich dir sage, schreib mal ein Gedicht, wenn überhaupt krieg ich auch eine gewischt von dir,

00:33:29: das wird nicht funktionieren.

00:33:31: Also wir brauchen das Loslassen vom Denken in Kombination auch mit Impulsen von außen, die unsere eigenen blinden Flecken immer mal wieder aufdenken,

00:33:40: um zu sehen, bin ich eigentlich gerade im Hamsterrad und drehe ich mich immer wieder um das Gleiche herum.

00:33:44: Aber wie erreicht das Loslassen von Denken?

00:33:47: Die Standardantwort ist jetzt durch Meditation zum Beispiel, dass man das Denken einfach mal aufhört.

00:33:57: Aber genau das ist ja das, wo die Menschen so viel Frustration bekommen.

00:34:02: Deshalb ist das erste und ganz wesentliche, sich einmal damit zu beschäftigen, warum ich eigentlich tue, was ich tue, was eigentlich meine eigenen Muster sind,

00:34:14: was meine Glaubenssätze sind, also die Beschäftigung damit, damit ich überhaupt erstmal ehrliche Antworten bekommen kann, warum denke ich eigentlich?

00:34:22: Das ist erstmal ganz, ganz zentral und gilt für mich, für jeden Menschen.

00:34:27: Also mindestens einen guten Freund haben oder einen Coach oder auch einen Psychotherapeuten gehört für mich eigentlich zu einer Basisausstattung dazu,

00:34:35: damit wir in den Dingen, die wir tun, einen Sinn sehen können und selbstwirksam sein können.

00:34:41: Und nur wenn wir selbstwirksam sind, wenn wir das Gefühl, und das ist wichtiger als das Reale, wenn wir das Gefühl der Kontrolle haben,

00:34:49: in dem Moment können wir uns entspannen und in dem Moment dürfen wir aufhören zu denken.

00:34:54: Dann bekommen wir erst die Erlaubnis, dass wir uns einmal entspannen dürfen.

00:35:00: Ja, ich finde das ja gut, was du sagst.

00:35:02: Also es ist wirklich so, dass wenn ich in Meetings sitze und ich habe ja sehr viel auch immer mit kreativen Prozessen zu tun,

00:35:09: und dann sage ich immer so, ich gehe jetzt mal kurz auf die Toilette und dann kommen die Ideen.

00:35:13: Das liegt aber daran, dass man im Grunde eigentlich da keine anderen Impulse hat.

00:35:20: Das heißt, es ist wahrscheinlich genau dieser Lehrlaufmoment des Gehirns, wo man dann einfach

00:35:27: was anderes macht.

00:35:28: Oder aber unter der Dusche oder aber beim Joggen.

00:35:30: Oder aber auch ganz häufig, wenn ich mit dem Fahrrad nach Hause fahre, nach der Arbeit.

00:35:35: Das sind so Momente für mich, die ich immer merke, wo ich dann eigentlich die Probleme

00:35:39: gelöst bekomme.

00:35:40: Ganz genau, weil Lehrlauf bedeutet ja übersetzt keine akute Gefahr.

00:35:45: Und genau diesen Zustand sollten wir immer wieder herstellen.

00:35:50: Und den können wir aber wie gesagt auch provozieren, indem wir sagen, nee, jetzt ist keine Gefahr

00:35:54: da, ob wir das über das Atmen dann machen.

00:35:56: Also es gibt ja Varianten, die ich nutzen kann.

00:35:59: Und das auch nochmal by the way, all die Achtsamkeitsverfahren, die wir haben, die sind ja per se nicht

00:36:04: schlecht.

00:36:05: Ich rede nicht gegen Achtsamkeitsverfahren, ganz im Gegenteil.

00:36:08: Ich rede nur dafür, dass wir die im richtigen Geiste nutzen sollten, weil sie ansonsten

00:36:15: das Gegenteilige produzieren können, als was wir eigentlich erreichen wollten.

00:36:19: Dann lass uns doch mal wirklich über diese Absichtlosigkeit im Alltag sprechen.

00:36:23: Hast du vielleicht eine kleine Übung, die unsere Hörerinnen jetzt direkt mal ausprobieren

00:36:26: können?

00:36:27: Also ich habe eben schon eine Atemübung.

00:36:32: Das ist was, was ich grundsätzlich machen kann.

00:36:35: Ansonsten so plump und banal, wie das erscheint, sich in Bewegung zu geben und einfach zu sehen,

00:36:44: was nehme ich wahr in der Umgebung.

00:36:46: Also das sozusagen unser gesamter Fokus nicht mehr auf das, was vorher war, sondern ich schaue

00:36:51: einfach mal, was sehe ich und das ist nur der erste Teil.

00:36:57: Dann als nächstes, was fühle ich, was rieche ich, was höre ich, was schmecke ich.

00:37:02: Das sind quasi all diese Zugänge zu uns, wo wir diese dauerhaften Stressoren, die

00:37:11: da sind, ein bisschen überschreiben können.

00:37:13: Das bekommt auf einmal wieder einen Wert und ich sage, oh, schau mal, ja, der Himmel ist

00:37:17: ja blau.

00:37:18: Oder hier riecht es irgendwie schön oder auch nicht schön, dass man das irgendwie mal

00:37:22: in sich aufnimmt.

00:37:23: Und dabei wäre mir so wichtig, dass man das jetzt nicht wiederum trackt in dem Sinne

00:37:30: und auch nicht danach sagt, bin ich jetzt entspannt, sondern dass man das einfach macht

00:37:34: und dass man das einfach als eine gewisse Routine in das eigene Leben mit integriert.

00:37:38: Andere Menschen haben andere Varianten dafür, wunderbar, aber so eine ganz einfache Idee,

00:37:42: die würde ich jedem empfehlen.

00:37:43: Das ist total schön.

00:37:44: Ich habe hier eigentlich fast all meinen Präsentationen immer drin, genau diese Übungen, dass man

00:37:47: wirklich mal so 5 Minuten Zeit nimmt und dann wirklich auch mal so drauf achtet.

00:37:50: Wirklich mal eine Minute zu gucken, eine Minute zu schmecken, eine Minute zu hören, eine

00:37:54: Minute zu sehen und auch eine Minute zu fühlen.

00:37:57: Wie fühlt sich denn am Abend, gerade dass die Kleidung an die wir haben oder wie fühlt

00:38:01: sich dann quasi, keine Ahnung, der Gürtel am Bauch antut, keine Ahnung, irgendwie so

00:38:07: was so.

00:38:08: Also ich finde, dass genau was zu sagen, wenn man 5 Minuten, dann so jedem Sinn eine Minute

00:38:13: gibt, dann merkt man danach, dass man irgendwie, das ist wie so ein scharfgestelltes Messinstrument

00:38:22: sozusagen.

00:38:23: Das ist wirklich für mich so, dass ich dann einfach neu justiert und eingestellt ist.

00:38:28: Wie eine Rekalibrierung.

00:38:29: Ja, ganz genau, das ist wunderbar und wie gedacht, danach bitte nicht messen, wie gut

00:38:33: es war, sondern das einfach nur mal stehen lassen.

00:38:36: In der modernen Welt begegneten wir ständig Stressoren, von Arbeitsdruck über Social Media

00:38:41: bis so auch Zukunftsängsten.

00:38:43: Was könnte denn helfen, um unser Nervensystem ein wenig anfälliger für diese Reize zu

00:38:48: machen?

00:38:49: Wir wollen insgesamt, dass es weniger darauf reagiert.

00:38:52: Der große Unterschied zwischen evolutionären Stressoren und heutigen Stressoren ist hauptsächlich

00:39:01: die Dauer des Stressors.

00:39:02: Es ist noch nicht mal unbedingt die Intensität davon, also der Tiger, über den ich immer

00:39:07: gerne spreche, der ist sicherlich gefährlicher als die E-Mail, die reinkommt.

00:39:13: Ich finde es aber sehr sinnbar, dass du nicht immer Segelszahn tiefer bist.

00:39:16: Ich weiß noch nicht, warum man immer der Tiger immer ein Segelszahn haben muss, aber den

00:39:19: E-Mail hat ganz schönes O-Jahrchen.

00:39:20: Also es ist deutlich bedrohlicher.

00:39:21: Die E-Mail ist aber permanent bedrohlich.

00:39:23: Und deshalb ist es so wesentlich, dass wir die Biorythmik in uns anerkennen und immer

00:39:40: wieder ganz bewusst Zeiten setzen, in denen es einfach nicht zugänglich ist, weil der

00:39:45: Vorteil, den wir ja haben in der heutigen Zeit, wir können fast alle Stressoren,

00:39:49: Stressoren abstellen.

00:39:50: Es gibt ein paar, wie Umweltgifte zum Beispiel oder je nachdem, wo man ist Lärm, teilweise

00:39:54: geht das aber auch schon ganz gut, diesen schwieriger abzustellen, aber ich kann insbesondere

00:39:59: mein Handy abstellen.

00:40:00: Ich kann auch künstliches Licht abstellen, ich kann mich in den dunkeleren Raum begeben.

00:40:04: Also ich habe Möglichkeiten dazu und sollte davon auch sehr, sehr proaktiv Gebrauch machen.

00:40:10: Denn die Intensität, also dauerhaft von einem Tiger gejagt zu werden, wenn ich das überlebe,

00:40:20: dann kann das zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führen.

00:40:23: Aber dauerhaft Angst zu haben, dass eine E-Mail da sein könnte oder dass da nicht genug

00:40:30: Geld auf dem Konto ist oder dass ich meine Deadline nicht schaffe und was alles so heutzutage

00:40:33: noch dazu gehört, die ist im Prinzip das, was mich niedergradig dauerhaft aktiviert.

00:40:39: Und das ist auf allen Ebenen, dann spricht man häufig von Low Grade oder Chronic Low Grade

00:40:43: Inflammation, also dauerhafter, niedriggradiger Entzündung im Körper, das Immunsystem ist

00:40:49: immer aktiviert, aber es kann auch nicht richtig loslegen.

00:40:52: Also wenn ich eine wirkliche Verletzung habe, dann kann mein Immunsystem sagen, so, ich

00:40:56: gebe dir jetzt ein Fieber, du legst dich fünf Tage hin, machst nichts und ich heile dir das

00:41:00: wieder.

00:41:01: Wenn es ein ständig bisschen was da ist, dann ist das langfristig so viel ausufernder

00:41:12: als die kurzzeitigen, aber dafür heftigen Stressoren.

00:41:14: Und wenn man sich alleine mal nur das Immunsystem anschaut, man kann sich das ja von ganz, ganz

00:41:18: vielen Ebenen heraus anschauen, aber wir wissen ja, dass das Cortisol dauerhaft ausgeschüttet,

00:41:26: also Stresshormon dauerhaft ausgeschüttet, das sorgt dafür, dass das TH1-System, also

00:41:32: das System, was innerhalb der Zellen sozusagen nach dem Rechten sieht, also vor allem Viren

00:41:37: oder Krebsentwicklung zum Beispiel, das wird unterdrückt, während gleichzeitig das TH2-System,

00:41:44: bisschen das TH17-System überaktiviert wird.

00:41:49: Also das ist das, was für die humorale Zellabwehr, also alles, was zwischen den Zellen sozusagen

00:41:53: abläuft, zuständig ist.

00:41:55: Und das bedeutet, dass vielleicht die Menschen erstmal nicht krank werden tatsächlich, weil

00:42:03: das Virus gar nicht entdeckt wird, also es gibt keine Reaktionen darauf.

00:42:06: Und ich weiß nicht, wie oft dir das schon so gegangen ist, aber ich finde, ich muss

00:42:10: immer mit mich innerlichen Wissen zurückhalten, dass ich dann nicht in mich rein, nicht kichere,

00:42:16: weil es eigentlich traurig ist, aber wenn Menschen sagen, ich werde nicht krank und

00:42:20: stellt euch mal alle nicht so an, ich mache das seit 20 Jahren und ich werde nicht krank,

00:42:24: dann habe ich in mir so das Gefühl und sage, uch, du armer Mensch, wahrscheinlich ist dein

00:42:28: Immunsystem so stark unterdrückt, dass du nicht mehr in der Lage bist, ein richtiges Fieber

00:42:33: zu bekommen und dafür aber alle anderen Möglichkeiten, Krankheiten zu entwickeln und das TH2-System

00:42:40: gleichzeitig wieder, das macht dann allergienwahrscheinliche Autoimmunerkrankungen erscheinlicher und so weiter

00:42:45: und so fort.

00:42:46: Und das ist so schade und gleichzeitig so tragisch, wenn das dauerhaft passiert.

00:42:51: Und deshalb sollten wir sehr, sehr darauf achten, dass wir diese Stressoren, die dauerhaft

00:42:55: da sind, möglichst in Zeiten unterteilen und dann sind die nicht schlimm, wir können

00:42:59: mit Stress umgehen.

00:43:01: Absolut, absolut.

00:43:03: In dein Buch spielt ja Bewegung eine große Rolle.

00:43:06: Es geht aber nicht darum, sich wirklich auszupowern, sondern eher eine natürliche Beziehung zu

00:43:11: der Bewegung zu entwickeln.

00:43:12: Wieder meine Frage, wie finden wir da unsere Balance?

00:43:16: Zunächst vielleicht, ich glaube auch auspowern ist auch gut.

00:43:21: Ich glaube, erstmal muss man schauen, was ist die Bewegung zwischen längerfristiger

00:43:27: Bewegung, wie einfach nur bewegen, wie spazieren oder langsamer laufen und auspowern.

00:43:32: Das ist auf jeden Fall ganz, ganz wichtig, wenn ich Entwicklung haben will, auch wenn

00:43:36: ich zum Beispiel Ketone oder Laktat auch dem Gehirn als Energieträger zur Verfügung

00:43:42: stellen will, dann muss ich auch mal ohne Sauerstoff, was sich ein paar Liegestützen

00:43:47: machen oder mal angestrengt werden.

00:43:49: Auch werden dann Stoffe wie BDNF, Brandy Rife, Neurotrophic Factor ausgeschüttet, die mir,

00:43:56: wenn ich cortisol-sensitiv bin, also auch gut mit Stress umgehen kann, dafür sorgen,

00:44:01: dass mein Hippocampus wächst, dass ich besser mich vernetze in meinem Gehirn, die Neuroplastizität

00:44:05: wächst.

00:44:06: Das sind tolle Sachen.

00:44:07: Aber da gleichzeitig immer wieder schauen.

00:44:10: Ich brauche Bewegung mal intensiv mal nicht und danach habe ich mir die Nicht-Bewegung

00:44:15: verdient.

00:44:16: Aber wenn ich stundenlang sitze und danach in die Nicht-Bewegung vorm Fernseher gehe,

00:44:24: das ist eigentlich, es ist vielleicht sogar das dramatischste, was es eigentlich gibt.

00:44:28: Und ich, also es gibt mehrere Herangehensweisen dabei.

00:44:31: Ich persönlich gehe immer ganz gerne aus der Sicht der sogenannten Glucose Clearance

00:44:35: Capacity daran, also der Frage, wie schnell Zucker aus der Blutbahn entfernt wird.

00:44:42: Ich finde das immer so interessant, denn das ist normal.

00:44:45: Zucker wird über die Blutbahn transportiert, aber der darf dann nicht lange verweilen.

00:44:49: Der verklebt mit Hemoglobin und das lässt der Körper nicht zu.

00:44:53: Das darf eigentlich gar nicht passieren.

00:44:55: Weshalb die Hauptabnehmer entweder jetzt Fett oder Muskeln normalerweise sind und Muskeln

00:45:02: können aber fünfmal schneller den Zucker aufnehmen als Fett.

00:45:06: Und wenn du jetzt nur sitzt, zehn Stunden am Stück, mehr oder weniger, selbst wenn du

00:45:12: danach noch ins Fitnessstudio gehst.

00:45:13: Aber wenn der den ganzen Tag deine Muskulatur, die Info bekommt, ich brauche dich eigentlich

00:45:19: gar nicht, dann fängt der Körper an, Muskeln abzubauen und die lassen sich nicht so leicht

00:45:23: wieder auftrainieren dann abends im Fitnessstudio.

00:45:26: Und dadurch, dass der Körper sagt, naja, aber ich habe halt nur eine gewisse Zeitspanne,

00:45:32: in der ich diesen Zucker aus dem Blut, aus der Blutplan transportieren muss und der sagt,

00:45:35: du hast jetzt ein Kilo Muskelmasse verloren, ja dann baue ich halt fünf Kilo Fettmasse

00:45:40: auf.

00:45:41: So, und dann nehmen wir zu.

00:45:43: Und in Fett, vor allem viel weißen Fett, haben wir mehr Makrophagen zum Beispiel drin

00:45:47: oder dann mit schlechter Ernährung zusammen, dann ist die Art der Fettsäuren nicht mehr

00:45:53: die, die wir brauchen.

00:45:54: Dann haben wir insündliche Prozesse und dann geht das immer weiter.

00:45:57: Deshalb ist Bewegung einer der ganz großen Schlüsselmomente eigentlich, die wir unbedingt

00:46:04: brauchen, um gesund leben zu können.

00:46:06: Wir sitzen jetzt schon seit 45 Minuten, ich kriege gerade schon ein schlechtes Gewissen

00:46:09: hier, so was sich hier wohlmöglich jetzt gerade an Muskeln verlieren, aber schauen wir mal,

00:46:13: schauen wir mal, während wir danach sehen.

00:46:14: Also alle 45 Minuten bis eine Stunde, das ist so vielleicht auch mal mit ein Take Home

00:46:19: Message.

00:46:20: Wenn wir einmal pro Stunde das schaffen, nur mal für ein oder zwei Minuten uns kurz

00:46:24: intensiv zu bewegen und dann auch gerne ohne Sauerstoff, also mach wirklich mal ein paar

00:46:28: Liegestützen oder irgendwas, was dich mal kurz sauer werden lässt, das ist schon unglaublich

00:46:33: wertvoll.

00:46:34: Liegestütz ohne Sauerstoff?

00:46:35: Ja, zum Beispiel.

00:46:36: Das heißt, ich atme einfach nicht dabei.

00:46:38: Zum Beispiel, ja.

00:46:39: Hat der Daniel hier im Podcast auch schon mal uns empfohlen.

00:46:43: Daniel Ruppert, ja, ja, kenne ich, ja.

00:46:45: Die Atmung und dann auch mal wirklich ohne Sauerstoff.

00:46:48: Also Liegestützen in sich sind tendenziell nach einer Weile eher an Europa als Europa,

00:46:53: aber das kann man auch auf die Spitze treiben.

00:46:55: Das geht schon und das ist einfach eine interessante Geschichte.

00:46:57: Daniel wart auf jeden Fall der Meinung gewesen, dass ich mehr Liegestütz schaffen würde, wenn

00:47:01: ich nicht dabei atmen würde.

00:47:02: Das habe ich bisher noch nicht beweisen können, aber vielleicht mache ich noch irgendeinen

00:47:07: Fehler.

00:47:08: Er schafft das bestimmt und ich meine, er kommt ja aus der Wim Hof Methode und da dreht

00:47:11: es sich ja alles um Hormetische Reize.

00:47:14: Und das sind ja genau die evolutionären Stressoren.

00:47:17: Reize, die nicht dauerhaft sind, aber dafür intensiv.

00:47:21: Darauf sind wir ausgelegt und das kann immer wieder der Reset im Körper sein, den wir dann

00:47:24: brauchen.

00:47:25: Also herzliche Grüße an Daniel, falls ihr diese Folge jetzt gerade hört.

00:47:29: Ernährung ist ja auch ein Thema bei dir im Buch.

00:47:31: Du sagst, dass die Nahrung entweder medizin sein kann oder aber auch ein Stress zu erlangen.

00:47:36: Wie können wir denn unser Essen als Werkzeug einsetzen, damit wir mehr Entspannung bekommen?

00:47:41: Also ich glaube, da können wir zehn weitere Podcasts folgen, füllen überhaupt gar kein

00:47:47: Problem.

00:47:48: Wenn ich jetzt mal versuche, ganz, ganz kurz zusammenfassen, dann würde ich sagen, erst

00:47:55: mal Vielfalt.

00:47:56: Wir brauchen Vielfalt im Essen.

00:47:58: Also wenn ich immer wieder das gleiche esse, unser Mikrobiom wird halt total gut genau

00:48:02: diese Sachen aufzuspalten.

00:48:04: Also wenn ich nur noch Döner esse, dann kann mein Mikrobiom nur noch Döner verarbeiten.

00:48:08: Dadurch verkümmern aber ganz viele Bakterienstämme, die wir eigentlich brauchen, die uns ganz

00:48:16: viel wertvolle Dinge liefern.

00:48:18: Und gleichzeitig der hohe Verarbeitungsgrad mit den unklaren Quellen bis hin zu, was

00:48:26: für Medikamentenreste haben wir da drin und was gehört da eigentlich noch alles mit rein,

00:48:30: was heutzutage da drin ist.

00:48:31: Das ist eine so hohe Belastung für uns, dass nur durch das Weglassen wir schon wirklich

00:48:38: unglaublich viel gewonnen haben oder vielleicht noch nicht mal weglassen, sondern das mal,

00:48:46: meistens nennt man das dann Cheat Day, mein Bruder nennt das immer Treat Day, finde ich

00:48:50: viel cooler.

00:48:51: Also der sagt dann malen Treat Day ist okay, wo man allen Mist irgendwie mal essen kann,

00:48:55: das ist dann wieder ein hormetischer Reiz eigentlich, also ein Grenzreiz für den Körper

00:48:58: vollkommen okay.

00:48:59: Aber wir brauchen neben der Vielfalt tatsächlich noch möglichst ursprüngliche Lebensmittel.

00:49:06: Und ich finde die Diskussion, die es ja gibt, ob Fleisch, ja, nein, in welche Art oder nicht,

00:49:14: die ist super spannend, die sollte aber gleichzeitig auch immer im Kontext gesetzt sein.

00:49:21: Und wenn ich jetzt irgendwie sage, dass was ich im roten Fleisch, Fleisch das drin ist

00:49:26: und im anderen das und dann kann man darüber diskutieren, aber ich finde, man braucht immer

00:49:29: den Kontext um zu sagen, da habe ich wirklich eine dann noch auf den Menschen abgestimmte

00:49:34: Situation, wo ich sagen kann, das hilft diesen Menschen oder nicht.

00:49:37: Für einige Menschen ist es dann total gut, irgendwas wegzulassen, für andere ist es

00:49:41: vollkommen uninteressant und deshalb denke ich, Varianten, Reichtum und gleichzeitig dieser

00:49:46: alte Spruch, wenn die Oma es nicht als Essen erkannt, sollte es nicht so häufig bei uns

00:49:50: auf dem Teller landen gehen.

00:49:51: Das könnte helfen.

00:49:52: Das könnte auf jeden Fall helfen.

00:49:54: Ich möchte nochmal auf das Thema Schlaf, auch wenn wir schon mal tangiert haben, nochmal

00:49:57: kurz zurückkommen.

00:49:58: Viele, die morgens müde sind, greifen ja als erstes erstengang zum Kaffee.

00:50:02: Da sagst du ja auch, da läuft gegebenenfalls was schief mit unserem natürlichen Rhythmus.

00:50:08: Kannst du das vielleicht mal ein bisschen erläutern?

00:50:10: Erst muss ich sagen, ich bin kein Kaffee-Trinker seit einigen Jahren nicht mehr, aber ich

00:50:15: bin kein Kaffee-Gegner.

00:50:16: Das finde ich immer ganz wichtig, weil das ist ja ein hochemotionales Thema.

00:50:20: Total.

00:50:21: Den Leuten den Kaffee wegnimmt, das geht ja gar nicht.

00:50:24: Da würde ich grundsätzlich nur sagen, Kaffee vielleicht ohne Zucker und ohne Milch, ansonsten

00:50:29: ist es immer wieder auch eine Immunsystemaktivierung.

00:50:31: Aber Kaffee als solches ist gar nicht so sehr das Thema.

00:50:34: Das eigentliche Thema ist tatsächlich, wie ist deine Schlaf nicht nur Länge, sondern

00:50:39: wir sprechen immer von der Schlafarchitektur, wie ist die Schlafqualität dahinter.

00:50:44: Kannst du in der Nacht alles das wegräumen, ausräumen, aber auch integrieren, was am

00:50:51: Vortag alles da war?

00:50:53: Kannst du so ins Bett gehen, dass du chronobiologisch, also die Lehre sozusagen, der Biarrhythmen

00:51:03: verstehst, dass die Nacht nicht dafür da ist, einfach nur den Müll wegzuräumen,

00:51:09: auch wenn das zwar ein bisschen passiert und ich jetzt sagen kann, war ein blöder Tag,

00:51:13: aber die Nacht wird es schon richten und dann gucke ich mal am nächsten Tag, sondern der

00:51:17: nächste Biarrhythmus für die nächsten 24 Stunden, der wird am Zeitpunkt des Einschlafens

00:51:21: gesetzt.

00:51:22: Das heißt, das ist der wertvolle Moment eigentlich, dass wir sagen, da setzen wir den nächsten

00:51:28: Impuls für den nächsten Tag und wenn wir dann ein Ziel haben, worauf wir hinaus arbeiten,

00:51:35: in der Psychoneuroimmunologie spricht man immer vom Lebenszielsystem, wo über verschiedene

00:51:40: Stufen von Glut, Dormat, Gaber und Dopamin ein anderer Metabolismus hergestellt wird,

00:51:47: der dich einfach deutlich energieeffizienter sowohl in den Tag starten lässt als auch

00:51:53: durch den Tag gehen lässt.

00:51:54: Das ist so wichtig und wertvoll, dass wir so eine Situation herstellen, denn dann brauchst

00:52:00: du den Kaffee nicht zum Aufwachen.

00:52:03: Dein Körper kann das selbst plus in Bewegung kommen morgens, insbesondere, ich bin jetzt

00:52:11: zum Beispiel jemand, ich mache Taiti oder Tigung für mich morgens, hat die gleiche

00:52:16: Wirkung eigentlich wie der Kaffee, den du dann trinkst, aber mit Bewegung versehen.

00:52:21: Deshalb würde mein Plädoyer an der Stelle sein, achte auf eine gute Schlafarchitektur,

00:52:26: vor allem der Einschlafzeitpunkt ist das wertvolle.

00:52:29: Also dass der immer gleich ist.

00:52:31: Wenn es geht auch, aber ich finde das auf einer fast schon philosophischen Ebene noch

00:52:36: viel wichtiger, dass du sagst, der Tag ist jetzt abgeschlossen und jetzt passiert auch

00:52:41: nichts mehr.

00:52:42: Ich hatte bis hier in meine Kraft, meine Energie und die ist jetzt fertig, jetzt beginnt der

00:52:46: neue Tag mit dem Einschlafen.

00:52:47: Und ich finde es so schön, wenn man, sagen wir auch in den Kliniken bei uns sehr häufig,

00:52:51: wenn wir sagen, der Tag sollte mit einer Pause beginnen.

00:52:54: Und wenn die Pause direkt schon mal 6, 7, 8 Stunden lang ist, das ist doch irgendwie

00:52:58: schön.

00:52:59: Und danach kann ich auch sagen, jetzt bin ich bereit für den nächsten Tag, jetzt kann

00:53:03: der starten und danach, wenn ich den Kaffee als Genussmittel haben möchte, ja Prost, viel

00:53:07: Spaß dabei.

00:53:08: Aber wenn ich in der Abhängigkeit bin, dann starte ich eigentlich schon wieder eine Stressabwärtsspirale.

00:53:14: Ich weiß genau, was du meinst.

00:53:16: Ich bin zugegebenermaßen erst sehr spät, überhaupt zum Kaffee trinken geworden, Kaffee

00:53:21: trinkt geworden.

00:53:22: Und wenn man jetzt morgen an der Sagen würde, ich darf nie wieder Kaffee trinken, würde

00:53:25: ich auch wahrscheinlich nichts vermissen.

00:53:27: Aber ich finde, ich mag einfach gerne Heißgetränke, ich finde das Ritual an sich schön, sich

00:53:32: gemeinsam bei einem Heißgetränk zu unterhalten.

00:53:34: So, das ist glaube ich eher das, was mich dabei triggert und, oder triggert ist das

00:53:39: falsche Wort, aber was ich daran mag.

00:53:40: Und auf der anderen Seite ist es dann so, dass man einfach sagen muss, dass man Kaffee

00:53:45: zumindest meistens besser gemeinsam schnell trinken kann, während so ein Tee, bevor dann

00:53:50: gezogen ist und bevor dann, das dauert einfach irgendwie.

00:53:54: Ja, also ich persönlich, ich bin bekennender Tee-Trinker und ich Tee kannst du auch zur

00:54:00: Meditation mit benutzen und Tee ist tatsächlich eine tolle Variante.

00:54:06: Zum Beispiel morgens, das haben die Mönche oder nutzen Mönche immer vor den Meditationen,

00:54:12: wird ein reiner Matschertee zum Beispiel getrunken.

00:54:15: Weil durch das L-Tianin im Matschertee hast du ähnlich wie beim Kaffee die konzentrationsfördernde

00:54:20: Wirkung, aber keine aufpuschende Wirkung.

00:54:23: Also du kannst schon auch in der Ruhe bleiben.

00:54:24: Und ich finde die Frage immer ist, was ist das Ziel auch des geselligen Zusammenseins,

00:54:29: also das ist jetzt vielleicht für die eigene Meditation oder für die eigene Ruhe, aber

00:54:33: auch was will man miteinander gerade haben.

00:54:35: Wollen man die Geschwindigkeit und die Kraft des Tages mitnehmen und sich beim Kaffee

00:54:41: unterhalten und gesellig sein oder möchte man einen Moment zur Ruhe kommen und auf

00:54:45: einer anderen Ebene, also es hat unterschiedliche Ebenen, die es anspricht, die nicht richtig

00:54:50: oder falsch sind, aber es ist immer wieder eine ganz spannende Diskussion darüber.

00:54:53: Mich wusste da nicht überzeugend, ich bin seit 15 Jahren Mannschaft-Trinker und also

00:54:56: bevor der Wahnsinn irgendwie so losging, aber ich finde es ja sehr positiv, dass man

00:55:00: jetzt dadurch ihnen auch irgendwie viel einfacher mal bekommen kann.

00:55:04: So während das vor 15 Jahren tatsächlich noch, also musste man nicht auf die Karte

00:55:07: schauen, ob es dann Mascha gab.

00:55:08: Also das ist vielleicht auch dank Sherin David auch nochmal populärer geworden.

00:55:13: Das kann gut sein.

00:55:14: Du sprichst davon, dass Absichtlosigkeit kein Planlos sein ist.

00:55:18: Das hast du ja am Anfang auch noch schon mal gesagt, sondern eben hat er einen bewusster

00:55:21: Umgang mit Energie.

00:55:22: Könntest du uns trotzdem das vielleicht nochmal an einem konkreteren Beispiel erläutern?

00:55:29: Es gibt Menschen, die treibenplanlos durchs Leben oder die haben die Haltung, dass alles

00:55:39: egal ist.

00:55:40: Also im Sinne von ist ja eh deterministisch alles.

00:55:42: Ich kann ja gar nichts beeinflussen und dann brauche ich mich auch nicht anzustrengen.

00:55:44: Das ist absolut nicht das, was mit Absichtlosigkeit gemeint ist, denn das sind Menschen, die

00:55:50: schaffen es nicht, eine gewisse Spannung aufzubauen.

00:55:56: Das sind Menschen, die werden in der Regel entweder depressiv, wenn sie eigentlich was

00:56:02: anderes für sich wünschen oder sie sind zufrieden.

00:56:05: Es gibt auch Menschen, für die ist das so in Ordnung.

00:56:08: Aber die werden garantiert nichts nach vorne bringen oder die werden keine Energie nach

00:56:12: vorne entwickeln können.

00:56:13: Die Strategie der Absichtlosigkeit und deshalb habe ich gewusst ja, dass dort Strategie

00:56:18: auch drin richtet sich schon an Menschen, die auch etwas bewegen wollen.

00:56:22: Und in dem Moment, wo du sagst, ich habe für mich einen Plan definiert.

00:56:26: Ich möchte jetzt in fünf Jahren mein Unternehmen genau an dem Punkt haben, dass ich damit

00:56:32: ganz vielen Menschen helfen kann oder dass ich eine gewisse Größe erreicht habe oder

00:56:36: ich möchte Karriere machen oder ich möchte eine Familie gründen.

00:56:39: Aber das nach vorne gerichtet tatsächlich.

00:56:42: Dann hilft die Absichtlosigkeit sozusagen, dass loslassen in die Ruhe Momente, um zum

00:56:48: einen den Rhythmus zwischen Anspannung und Entspannung zu geben und gleichzeitig aber

00:56:54: auch die Basis zu setzen, damit wir eben dieser so schnellibigen Welt etwas entgegensetzen

00:57:02: können, was sonst einfach fehlt.

00:57:04: Ja, ich finde, das sagt es schon ganz gut.

00:57:09: Und trotz allem hat man ja manchmal das Gefühl, dass Stress zu haben auch eine Art von Statussymbol

00:57:17: ist.

00:57:18: Also, ich hatte es neulich gerade schon wieder gesagt, dieses "Ich war früher in der Werbe-Agentur"

00:57:24: und wenn man da um 18 Uhr gegangen ist, kam so Sprüche, na, hast du ja einen halben

00:57:28: Tag frei genommen.

00:57:29: Das ist ja etwas, was zu ihm nach Maßen irgendwie immer noch damit verwundet ist.

00:57:35: Wie schaffen wir es uns, denn diesem Druck auch zu entziehen, ohne uns abzukapseln oder

00:57:39: ohne vielleicht die Karriere zu ruinieren?

00:57:40: Das ist die Diskussion um den sogenannten High-Performer, wie man den immer nennt.

00:57:48: Es gibt eigentlich das, also für mich ist es sehr, sehr einfach, das zu entkräften,

00:57:56: denn ich sehe die Menschen jetzt vielleicht etwas stereotyp dargestellt, aber doch häufig

00:58:01: so, ich sehe diese Menschen, die so arbeiten und so denken, in der Regel mit Zustand nach

00:58:05: Herzenfarg oder nach Krebsdiagnose hoch depressiv bei uns in unseren Kliniken.

00:58:08: Und denen geht es gar nicht gut damit, ne.

00:58:13: Wir haben eben schon gesagt, den Immunsystem war so derbe unterdrückt, dass die gar keinen

00:58:19: Zugang mehr zur Körperwahrnehmung hatten.

00:58:21: Das heißt, für mich ist es so wichtig, dass das nicht als Gegenprogramm zu Leistung

00:58:28: gesehen wird, sondern dass mein Bild und so trete ich auch auf und so gebe ich das auch

00:58:33: allen Menschen, die ich begleiten darf in meinem Leben mit.

00:58:35: Ich bin sogar noch leistungsfähiger.

00:58:38: Also es ist durchaus ein leistungsorientierter Ansatz, aber eben nicht 100 Meter Lauf,

00:58:48: wenn es ein Marathon Lauf ist.

00:58:49: Das ist einfach nur dumm, das so zu leben.

00:58:54: Gut, dass wir das mal ausgesprochen haben.

00:58:55: Ja, man muss, also das ohne Schuldzuweisung, also dass die Menschen keine andere Wahl haben

00:59:01: oder dass die das so machen, weil da Glaubenssätze hinterstehen, weil sie genügen müssen und

00:59:04: das ist alles in Ordnung.

00:59:05: Es dreht sich nicht darum, die Menschen zu beleidigen, die das so machen.

00:59:08: Das ist überhaupt nicht.

00:59:09: Aber es ist nicht die Variante, mit der ich in der Netto-Rechnung das beste Ergebnis

00:59:13: rausholen kann.

00:59:14: Und wenn ich jetzt sage, das beste Ergebnis, dann meine ich eben nicht das beste Tagesergebnis,

00:59:19: also wie viele Stunden habe ich gearbeitet oder das beste Quartalsergebnis, sondern ich

00:59:23: überblicke tatsächlich eine Lebensspanne, die mit einem gesunden Tod endet, die damit

00:59:30: endet, dass ich für meine Nachfahren da sein kann, die damit endet oder die damit, die

00:59:39: ein Teil davon ist, dass ich Erfahrung weitergeben kann, was du niemals erreichen kannst, wenn

00:59:47: du einfach nur mehr Stunden arbeitest.

00:59:50: Und nicht nur ist das Leben dieser Menschen, die das als Statussymbol Stress oder die sagen

00:59:57: auch früher hieß es, ich habe schon zwei Herzinfarkte gehabt und arbeite trotzdem.

01:00:00: Noch 16 Stunden am Tag.

01:00:02: Mittlerweile wurde das durch Burnout ersetzt.

01:00:04: Ich habe schon zwei Burnouts gehabt, wo ich sage, wenn du einen halben gehabt hättest,

01:00:07: dann würdest du nicht so reden.

01:00:08: Aus dem Bereich komme ich ja, das habe ich wirklich tausendfach erleben dürfen.

01:00:13: Und es ist so wichtig zu verstehen, dass diese Menschen nicht nur eigentlich unglücklich

01:00:20: und krank sind in den aller, aller, allermeisten Fällen.

01:00:24: Es mag Unicorns geben.

01:00:25: Aber die eigentlich geht es denen nicht gut und gleichzeitig sind sie nicht in der Lage,

01:00:29: etwas von ihrem Wissen abzugeben.

01:00:31: Sie können nicht gut teilen.

01:00:32: Sie sind in der Regel keine passenden Familien, Väter oder Mütter.

01:00:40: Also sie können auch ihren Kindern eigentlich nicht das geben, was die Kinder brauchen und

01:00:44: die landen dann auch wieder in solchen Fallen drin.

01:00:47: Das heißt, für mich ist es ganz wichtig, dass ich eigentlich mit einer Form von Stolz sage,

01:00:54: ich mache Pausen und damit schaffe ich es eigentlich eine wirkliche Leistung, aber über

01:00:58: eine gesamte Lebensspanne zu erzielen.

01:01:01: Und die wird garantiert so viel höher sein als alles das, was Leute in zehn Jahren mithilfe

01:01:06: von "Ich muss auch noch trinken, vielleicht muss ich auch noch Drogen nehmen" oder sonst

01:01:09: irgendwas, um das alles irgendwie auszuhalten.

01:01:11: Das ist einfach nicht gesund.

01:01:13: Punkt.

01:01:14: Es gibt ja dieses Gleichnis in diesem schon jahr, doch recht alten Buch von Steve Corvay,

01:01:18: wo es immer darum geht, die Seege zu schärfen.

01:01:20: Er beurte da eben Leute, die dann Bäume fällen und dann sieht er, wie die Seege immer stimmfer

01:01:24: wird und dann sagt er, warum mach dem mich mein Augenblick Pause, um die Seege zu schärfen.

01:01:28: Dann würde ihr wieder effizienter die Bäume fallen und dann sagt, also nie dafür haben

01:01:32: wir keine Zeit.

01:01:33: Aber dass die im Grunde genommen eigentlich eine geschärfte Seege eben hat, viel mehr

01:01:36: Bäume fällen würde, ist ja eigentlich genau das Gleichnis, von dem du jetzt gerade sprichst.

01:01:39: Das ist genau das.

01:01:40: Also wir sagen häufig, das rechte Wort zur rechten Zeit ist so viel mehr wert als einfach

01:01:47: nur wie so ein Hühnerhaufen vor sich hingackern, die ganze Zeit.

01:01:50: Also ich kann unglaublich viel sagen und tun und machen, aber welche Qualität hat das eigentlich.

01:01:55: Und eben irgendwann ist die Seege kaputt, irgendwann funktioniert sie einfach gar nicht mehr und

01:02:01: dann kannst du sie auch nicht mehr richtig schärfen.

01:02:03: Dann brauchst du eine neue.

01:02:04: Und das ist, finde ich, wenn man sich das gesellschaftlich anschaut, ein riesiges Dilemma.

01:02:08: Da müssen wir auf jeden Fall ran.

01:02:09: Du hast eben gerade schon die Kinder erwähnt, dass es sich eben halt auch über die Kinder

01:02:13: überträgt.

01:02:14: Aber mal andersrum gesagt, was können wir denn von unseren Kindern lernen, wenn es um

01:02:18: die Absichtslosigkeit und die natürliche Regeneration geht?

01:02:21: Das ist eine fantastische Frage.

01:02:23: Die gefällt mir sehr gut.

01:02:26: Kinder bewerten zum einen anders und sie sind viel unmittelbarer.

01:02:30: Also bei Kindern, die sind noch bei sich und bedenken nicht sofort, was passiert denn,

01:02:38: wenn ich jetzt weine mit meinen Jobchancen in zehn Jahren zum Beispiel, so ein Beispiel

01:02:46: zu bringen.

01:02:47: Und sie sind einfach da, wo sie sind.

01:02:50: Und wenn wir vor allem das Spielen der Kinder für uns wiederentdecken können.

01:02:57: Und da gibt es ja immer, dass es nicht kindisch, sondern kindlich das Ganze.

01:03:01: Also kindisch zu sein heißt einfach nur, du hast nicht gelernt, erwachsen zu sein.

01:03:04: Ich kann bald.

01:03:05: Kindlich zu sein, dass man wie die Kinder ist und vor allem das Spielen benutzt.

01:03:12: Im Spielen setzt du einen neuen Referenzrahmen, indem du dich bewegst.

01:03:18: Und wenn du in ein Spiel eintauchst, dann endet die der Rest der Welt in dem Moment.

01:03:24: Das ist dann gerade nicht existent.

01:03:26: Du nimmst neue Regeln an und in denen kannst du spielen.

01:03:29: Das ist unglaublich erfrischend und du kannst dir grundsätzlich alle deine Stressachsen

01:03:40: maximal runterfahren.

01:03:41: Du kannst durch das Spiel natürlich auch wieder hochfahren, weil du jetzt gerade im Spiel

01:03:45: was nörr, also was ich, dann wird dann Dungeons and Dragons gespielt.

01:03:48: Ich klasse das Spiel zum Beispiel.

01:03:49: Du bist Make-belief, du bist am Überlegen was mit deinen Charakteren und dann kommen

01:03:53: Monster und so weiter.

01:03:54: Also es kann anstrengend sein, aber immer in einem sicheren Rahmen gleichzeitig.

01:03:57: Es ist immer ein Spiel.

01:03:58: Und das ist etwas, was wir brauchen für Neuroplastizität, damit wir in der Lage sind, resilient und

01:04:07: flexibel mit Situationen umzugehen.

01:04:09: Das ist für Kinder in einem viel höheren Maße noch als bei Erwachsenen der Fall.

01:04:13: Heißt aber nicht, dass es bei uns nicht mehr der Fall wäre.

01:04:15: Also entweder mit Kindern spielen oder wie die Kinder spielen, ist einfach nur fantastisch

01:04:20: unglaublich gesund.

01:04:21: Ich finde ja auch, dass man wirklich viel auch sehen kann, wie die Atmen.

01:04:25: Also gerade auch so, ich muss mal ein bisschen aufpassen.

01:04:28: Ich wiederhole mich hier auch sehr hoffentlich, ich finde dieses Thema mit der Huberman-Säufe

01:04:32: zeratmen und man sieht das ja auch, dass Kinder, die sich so aufregen, dann so dieses auch genau

01:04:36: das machen, dieses Doppelteinatmen, dann lange ausatmen.

01:04:39: Ja, ja.

01:04:40: So und das ist ja das, was wir bei unseren Kindern sehen können und was ja heute die

01:04:45: Forschung zeigt, wahrscheinlich eine der schnellsten Möglichkeiten ist, um den Parasympathikus

01:04:48: nach unten zu fahren.

01:04:49: Also von daher auch das sind so Dinge, wo man sagt, okay, da haben wir in unserer Kindheit

01:04:53: schon vieles richtig gemacht.

01:04:54: Jetzt sagtest du schon, dass Heulen gerade als Erwachsener waren vielleicht nicht mehr so

01:04:58: in dieser Art und Weise so angesagt ist, aber die Technik zu nutzen ist ja dann durchaus

01:05:03: noch angebracht.

01:05:04: Absolut.

01:05:05: Wo mich zu meiner Abschlussfrage komme, wenn du den Hörer*innen nur noch einen einzigen

01:05:08: Tipp für mehr gelassen hat und Energie im Leben mitgeben dürftest, welcher wäre denn

01:05:12: das?

01:05:13: Da gebe ich einen Tipp weiter, den ich von meinem ältesten, wichtigsten mittlerweile

01:05:21: verstorbenen Mentor mitgenommen hat.

01:05:24: Der hat immer gesagt, lieber Herrn Nelting, jeden Tag 15 Minuten für ihre Lebenspflege

01:05:33: und wenn sie die 15 Minuten nicht haben, dann eine Stunde.

01:05:37: Moment, Moment, noch mal.

01:05:41: Also wir brauchen Ruhermomente für uns.

01:05:46: Er hat gesagt, 15 Minuten jeden Tag, dass wir das machen.

01:05:49: Wenn wir selbst dafür keine Zeit haben, ist das ein Zeichen dafür, dass wir eigentlich

01:05:54: mindestens eine Stunde bräuchten, also mit ein bisschen Humor das in sich selbst reinspüren.

01:06:02: Und das geht, zum Beispiel, wir machen das, wenn wir Teams bei uns machen.

01:06:07: Wenn wir die starten am Anfang und am Ende, machen wir 5, 6 Atemzüge Pause, wo wir einfach

01:06:12: nur kurz zu uns kommen.

01:06:14: Und das Interessante ist, dass wenn du dann merkst, wenn jemand sagt, wir müssen aber

01:06:18: eigentlich, wir haben so viel zu tun, dass man sagt, Moment, wie lange dauern 5, 6 Atemzüge?

01:06:23: Wenn du dafür keine Zeit hast, dann haben wir aber ein ganz anderes Problem als das, was

01:06:27: du wahrscheinlich gerade mitbringst.

01:06:29: Und deshalb ist es so, dass wir sagen, 15 Minuten wenigstens am Tag, in denen wir absichtslos,

01:06:34: liebevoll einfach nur mit uns sein können oder wir sagen auch einmal am Tag bei uns

01:06:39: selbst vorbeikommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein gesundes Leben führen, sehr hoch.

01:06:45: Ich finde es total schön.

01:06:46: Wir machen bei Sander jeden Montagmorgen immer ein großes Meeting, wo alle zusammenkommen,

01:06:52: also alle, die im Haus sind, die anderen, die sind eben halt online dabei.

01:06:54: Und dann gibt es, das startet immer mit der Well-Being Minute.

01:06:58: Das heißt, da gibt es immer eine kurze Achtsamkeitsübung, mit die wir dann alle gemeinsam da ausführen.

01:07:02: Und da hat der Robert Bosch auch wirklich in den Meetings gesagt, Menschen haben heute

01:07:08: eine Fully Packed Agenda, aber trotzdem, die Well-Being Minute wird nicht geskippt.

01:07:12: Also dafür muss immer noch Zeit sein.

01:07:14: Und ich finde, das fand das ein sehr gutes Statement in dem Zusammenhang einfach auch

01:07:18: den Mitarbeitern gegenüber, wie wichtig eben auch das Thema Achtsamkeit in dem Zusammenhang

01:07:23: dann ist.

01:07:24: Absolut.

01:07:25: Wichtig ist es auch, dass die Leute da ein Buch kaufen, weil das, was wir heute hier besprochen

01:07:30: haben, ist wahrscheinlich ungefähr nur 10 Prozent dessen, was da drin steht.

01:07:33: Deswegen, es heißt die Strategie der Absichtlosigkeit und es im Black-A-Yos-Volkverlag erschienen.

01:07:37: Und ich sage in diesem Zusammenhang, vielen Dank fürs Gespräch.

01:07:40: Vielen Dank, dass ich da sein durfte.

01:07:42: Hat Spaß gemacht.

01:07:43: Finde ich auch.

01:07:44: Hast du eigentlich einen Lieblings-Supplement?

01:07:49: Laktopherin.

01:07:50: Ach, wirklich?

01:07:51: Das hat ja hier noch gar keiner gesagt.

01:07:55: Erklär mal.

01:07:56: Ich finde Laktopherin unglaublich interessant, weil es so ein bisschen wie eine nebenwirkungsfreie

01:08:05: zweite Armee fürs Immunsystem genommen werden kann.

01:08:09: Wenn ich tatsächlich mal merke, ich bin in einem längeren Tauchgang, wo ich weiß, da kommt

01:08:14: jetzt ne Weile kein Sauerstoff rein, also stressige Situationen oder wo ich Projektzeiten

01:08:18: habe, wo ich merke, die nächsten zwei Monate werden viel.

01:08:20: Und dann finde ich, ist es so was Schönes, weil es auf der einen Seite sehr, sehr wirksam

01:08:27: ist.

01:08:28: Also es kann ja wirklich sehr gut in sich Immunsystemaktivität regulieren, hochregulieren,

01:08:33: runterregulieren.

01:08:34: Das hilft sehr stark.

01:08:36: Und gleichzeitig hat es irgendwie noch was Ursprüngliches, weil Laktopherin ja eigentlich

01:08:41: der Bestandteil ist, der hauptsächlich in der Muttermilch drin ist.

01:08:45: Und das erste Immunsystem des Säuglings ist, wo es im Prinzip noch kein eigenes hat.

01:08:52: Und dadurch auf so eine gewisse Art und Weise hat es auch was von "Ich darf auch wieder

01:08:58: klein sein und ich bin jetzt einen Moment, ein Baby und ich darf mich versorgen lassen."

01:09:02: Da hat das für mich eine ganz hohe Relevanz.

01:09:04: Und auch ein ganz toller Tipp, ehrlich gesagt, für alle, insbesondere Frauen haben ja sehr

01:09:08: häufig eben halt auch einen Eisenmangel.

01:09:10: Also nicht nur Frauen, aber das ist ja diesen häufiger Betroffen.

01:09:13: Ja.

01:09:14: Die haben dann häufig auch ein Problem mit Eisen aufzunehmen.

01:09:17: Und da ist Laktopherin auch wirklich eine tolle Möglichkeit dafür.

01:09:22: Absolut.

01:09:23: Also das ist Laktopherin ist irgendwie ein bisschen so ein Schweizer Taschenmesser, finde

01:09:27: ich.

01:09:28: Ja, hat hier noch wirklich noch keiner gesagt.

01:09:30: Und gibt es ja auch wirklich in einer guten Qualität nicht häufig überhaupt zu bekommen?

01:09:34: Nein, es muss ja hochaufgereinigt sein, weil es gibt ja keine menschlichen Mütter, die

01:09:39: irgendwie sagen, ich hätte Laktopherin abzugeben.

01:09:41: Das wird ja von Kühnen im Prinzip extrahiert und muss ja von Enzymen aufgereinigt werden,

01:09:47: weil ansonsten holst du dir ja wieder mehr Quarks rein, als du eigentlich an Wirkung

01:09:51: hast.

01:09:52: Friedhof, ich bin beeindruckt.

01:09:53: Nicht nur, dass du zu deinem Buch mir so viele Highlight-Antworten gegeben hast, auch noch

01:09:56: die obligatorische letzte Frage ist hier nochmal ein Highlight.

01:09:59: Insofern nochmal Danke.

01:10:00: Sehr gerne.

01:10:01: Wenn euch diese Folge gefallen hat, würde es mir sehr helfen, wenn ihr eine Bewertung

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01:10:12: Meistens stellen wir euch da ganz neue Produkte vor, zu denen es dann auch immer ein Einführungsrabatt

01:10:17: Code gibt, der aber nur 24 Stunden gültig ist.

01:10:20: Und das wäre ja blöd, wenn man das verpasst.

01:10:22: Also, den Newsletter findet ihr unter www.sunday.de/newsletter.

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